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Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

paul258
Zitat von Lumba:
Interessant, dass Du zum Schmerz rauslassen nichts sagst... Da sollte jetzt nach der Ansage von ihr, finde ich, auch mal ein deutlicher Abstand rein. Im Umgang, um Austausch was das Alltägliche betrifft. Sie hat da offensichtlich so einen Haken drunter gemacht, dass ein Austausch da erstmal überflüssig quasi ...

Ja! Auf jeden fall! Da hast du völlig Recht!

Ich sage auf keinen Fall zu ihr, dass hier normales, nettes, liebendes WG Leben angesagt ist. Im Gegenteil. Ich habe ihr mehrmals gesagt, dass ich ihr Verhalten mies und gemein finde und dass auch nicht verzeihen werde. Und auch sonst: Ich bin kein A.. Ich bleibe freundlich, sage Hallo, aber das war es. Wir klären was zu erledigen ist und teilen fair auf, weil ich kein Ar. bin. Aber viel mehr passiert darüber nicht.

15.03.2023 18:58 • x 1 #46


M
Es könnte(!) auch sein, wenn sie wie Du Anfang 30 ist, dass sie mittlerweile, aus welchen Gründen auch immer denkt, dass Du nicht ihr idealer Wunschpartner für Heirat, Kinderkriegen und Hausbau bist und sie deshalb so verhalten und distanziert auftritt, weil sie Dich mit ihrer Selbsterkenntnis nicht unnötig verletzen will.

15.03.2023 21:22 • x 4 #47


A


Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

x 3


L
Zitat von paul258:
und ich suche mir schnellstmöglich eine Wohnung.

Warum Du?,....warum zieht Sie nicht aus,..Ihr Entscheidung für die Trennung,..also auch Ihre Konsequenzen,..oder?

16.03.2023 09:27 • x 2 #48


Kabr
Zitat von Likos24:
Warum Du?,....warum zieht Sie nicht aus,..Ihr Entscheidung für die Trennung,..also auch Ihre Konsequenzen,..oder?

Bin ich eigtl auch ein Freund von. Sie wollte es so, also muss sie raus. Wenn es aber nicht anders geht oder DU das willst, dann spricht auch nicht viel dagegen. Ist zumindest dann für dich ein kompletter Neuanfang.
Zitat von paul258:
Ich habe auch etwas sehr Mysteriöses beobachtet. Ich mein, sehr vermutlich wird sie gerade ein schlechtes Gewissen haben. Jedenfalls hat sie gerade von sich aus, völlig alleine, die ganze Wohnung gesaugt, abgewaschen und die Wäsche aufgehängt.

Haha, EXAKT dasselbe ist bei mir auch passiert Die komplette Bude, blitzeblank. Wobei sie nie auf der faulen Haut lag, da kann ich also nix sagen.

Ich hatte vor einem Jahr mal nen uralten, iwann kaputten Locher. Der kam weg, dann haben wir ihren verwendet. Nach ihrem Putzflash stand dann dort ein nagelneuer Locher. Total creepy. Aber hey, I take it.

Hab noch ne Frage an dich @paul258 , vielleicht hab ich deine Antwort auch nur überlesen. Wie liefs zum Schluss eigtl. mit dem 6 bei euch? Das war bei uns bspw. noch genauso wie am Anfang der Beziehung.

16.03.2023 11:18 • x 1 #49


paul258
Okay, also ich merke schon, dass es wohl ein ständiges Auf und Ab ist. Gestern Abend hatte ich auf jeden Fall ein Hoch und die Akzeptanz, dass es halt vorbei ist, ist nun glasklar. Also damit gehe ich konform und komme ich klar. Also ich hätte jetzt kein Verlangen diese Frau zu Küssen zum Beispiel.

Was halt aber noch sehr schwierig ist, ist wie erwartet der Alltag. Es ist halt genauso strange wie befürchtet. Also vor genau einer Woche kam sie von der Arbeit, ich hatte schon gekocht, dann Kerzen an und gegessen und geredet, danach aneinander gekuschelt ein Film geschaut.
Heute kam sie in die Wohnung und ist gleich durch in das kleine Zimmer und Tür zu. Eigentlich haben wir uns nur zwei Mal kurz in der Küche gesehen und begrüßt. Also ich versteh, dass das so sein soll und muss und finde es auch richtig so und würde keinen anderen Weg einschlagen…dennoch ist es echt schwer. Wir haben von den 5 ½ Jahren Beziehung halt ca. 4 zusammengewohnt. Jeder Gegenstand hier wurde von uns beiden schon tausendmal berührt, an jeder Stelle hat man sich schon mal geküsst. Und nun schleicht man an einander vorbei, als wenn der andere eine tödliche Krankheit hat und der Mensch mit dem man vorher den ganzen großen Teil seiner Gespräche geführt hatte in den letzten 4-5 Jahren ist einfach nicht mehr da. Oder noch schlimmer: Er ist gar nicht weg, aber wie unerreichbar. (Wie gesagt, ich weiß, dass das so sein muss und verstehe das. Nur das muss erstmal in der Seele ankommen.) Das ist echt noch schwierig. Dieses entwöhnen.

Und natürlich verrückt, dass sie das scheinbar besser kann, auch trotz Vorbereitungszeit. Also das jetzt, aber dass sie auch vor einer Woche mit mir „normal leben konnte“, wobei sie ja angeblich seit Monaten weiß, dass das hier vorbei ist...

Natürlich kenne ich auch schon die Lösung des Problems: Machen.
Also Sport treiben, weggehen, Freunde treffen, schreiben, lesen, rausgehen, arbeiten, Sachen lernen, Neuanfänge schaffen, Erfolge erlangen, Zeit füllen. All das habe ich vor. Zum Glück wohne ich auch in einer relativ großen Stadt.
Nur gerade fühle ich mich noch wie ein niedergeschlagener Boxer. Da ist nicht viel mit Bewegung. Aber die Zeit wird recht schnell kommen. (Und wie schon einmal erwähnt: Auch das Schreiben hier hilft mir enorm!)

@MULTIVERSUM
Das könnte natürlich sein. Sie ist 35. Ihre Erklärung geht ja so, dass sie „Endlich zur Ruhe kommen will“, weil sie ja früher schon so viele Probleme mit ihrer Familie usw. hatte. Aber ich kann natürlich absolut nicht in ihren Kopf gucken. Das mit den Kindern kann ich mir nicht vorstellen, weil sie schon ewig meinte, dass sie keine Kinder bekommen möchte. Aber wie gesagt: Was weiß ich und seit letzte Woche kann ich sowieso gar nicht mehr sagen was diese Frau will…Aber ich fühle mich natürlich latent gekniffen, wenn sie sagt, sie möchte endlich zur Ruhe kommen und ich es war, der ihr geholfen hat wie blöd da hinzukommen wo sie gerade ist. Also, dass soll bitte nicht blöd klingen, aber ich habe mich echt aufgerieben - viel zu viel wie ich ja mittlerweile weiß. Nur dennoch ein komisches Gefühl...

@Likos24
Ja, ist ein Einwand. Und werde ich auch so sehen. Also ich war gestern eher überrascht wie günstig dann doch kleine Wohnungen hier in der Stadt zu bekommen sind. Es würde sich z.B. sehr rechnen eher in eine kleine Wohnung zu ziehen, als hier zu bleiben. Aber ja, keine Ahnung. Das ist ein Thema das so groß ist, welches ich aber noch nicht zu Ende gedacht habe. Also was nun der beste Weg ist. Momentan bin ich noch einfach sauer, dass sie mich zwingt alleine darüber nachzudenken, weil das hier ja auch mein Zuhause war/ist. Auch ich habe hier jeden Zentimeter geplant und belebt.

@Kabr
Ja, natürlich kommt nun die erwartete Antwort: Der 6 war stark rückläufig. Aber auch hier, habe ich ihr ja Bereitschaft gezeigt Probleme zu lösen. Ich wäre zu vielen bereit gewesen bzw. dachte ich immer, dass wir ja sicherlich nicht das einzige Paar auf der Welt sind, das zwar gut harmoniert, aber nicht mehr übereinander herfällt wie zur Anfangszeit. Aber auch hier hat sie ja ständig gelogen (scheinbar). Sie meinte immer „Ja, das ist mein Problem“. Das Ding ist auch, dass sie an einer Krankheit leidet, die dazu führt dass sie sehr oft Blasenentzündungen hat. Deshalb wird sie auch regelmäßig operiert. (eine lange Geschichte). Jedenfalls hat sie IMMER gesagt, dass sie zwar will, aber es nicht geht deshalb. Und was soll ich denn dann sagen?

Und auch war es so, dass wir ja erst vor ca. 2 Wochen S. hatten und da war alles gut. Nun hatte sie mir u.a. gesagt, dass sie nach dem S. (bei dem sie ja eigentlich schon mit mir abgeschlossen hatte, wie sie meinte) ganz merkwürdigerweise nichts gespürt hatte – und das war auch ein Signal für sie Richtung Trennung.
Sprich: Anstatt mit mir zu reden (und ich habe tausend mal nachgefragt), hatte sie S. mit mir, obwohl sie nicht wollte und obwohl sie mich da schon doof fand, was sie aber trotz mehrfachen nachfragen meinerseits verschwiegen hatte – und weil dieser S. dann natürlich in ihren Augen sich „falsch anfühlte“, war das ein Zeichen für sie zur Trennung.
Die Logik fand ich auch recht merkwürdig…

16.03.2023 21:08 • #50


M
Ich glaube, bevor Du das Machen machst, musst Du erstmal den Schock verarbeiten und trauern. Krank schreiben lassen, Vorhänge zu, stundenlanges Weinen, 4 Wochen lang nicht duschen, nur von Schokoladeneis leben, im Bett liegen, gegen die Wände schlagen, schreien.....
Ich glaube, erst wenn Du diese Phase hinter Dir hast, kannst Du wirklich genesen.
Eine Trennung stellt das Leben auf den Kopf und muss erstmal begriffen, verstanden werden.-Und schließlich durch Trauer, ausweinen, Schmerz rauslassen, verarbeitet werden.

16.03.2023 21:31 • x 2 #51


paul258
Zitat von Multiversum:
Ich glaube, bevor Du das Machen machst, musst Du erstmal den Schock verarbeiten und trauern. Krank schreiben lassen, Vorhänge zu, stundenlanges Weinen, 4 Wochen lang nicht duschen, nur von Schokoladeneis leben, im Bett liegen, gegen die Wände schlagen, schreien..... Ich glaube, erst wenn Du diese Phase ...

Da hast du wohl Recht.

Das ist auch ein großes Problem momentan. Vom Kopf her weiß ich vieles. Bzw. Ich weiß was ich zu tun habe, um voran zu kommen. Nur mein Körper und meine Seele zeigen mir, dass es noch gar nicht geht und ich noch sehr leide. Also mehr, als ich hier so logisch runter schreibe. Das ist auch etwas merkwürdig zu beobachten, aber so ist es ja nun mal. Der Körper holt sich was er brauch..

16.03.2023 23:35 • #52


M
Nimm' Dir die Zeit auch einfach mal im Strahl zu ko.......n,
wie man so schön sagt.
Während der Kopf schon um Längen voraus ist, kann man das Herz nicht mit logischen Schlussfolgerungen beeindrucken, es hat seinen eigenen Rhythmus.

17.03.2023 00:51 • x 1 #53


Gorch_Fock
Ich würde jetzt mal zügig selbst in die Aktion kommen. Klare Ansage, wer zieht nun aus? Sie macht nichts? Dann werde aktiv und schau Dich gezielt um. Du kannst in dem Szenario 3-Zimmer Wohnung nicht zur Ruhe kommen. Geht noch nicht malnin einem Haus. Die räumliche Trennung (Ferienwohnung etc) ist notwendig. Sei froh es sind keine Kinder im Spiel.
Sehr oft ist es dann doch so, dass Auslöser ein sog. Next ist. Der Bereichsleiter, der nur alle 4 Wochen mal am Standort ist, die Jugendliebe oder ein Ex vor 5-6 Jahren taucht wieder auf.
Diese Hinhalte-Taktiken werden meist dann genutzt, wenn der Next noch nicht frei vergügbar ist (ich trenne mich bald, vertrau mir, meine Frau tut sich sonst was an) und deshalb erstmal das WG-Leben mit Dir. Während Du schön Kerzen hingestellt hast, hat sie ggf. gar nicht gearbeitet, sondern den Next gedatet. Ja, klingt krass aber genau solche Realitäten kommen dann oft doch raus, gerade bei diesen vermeindlich angepassten Personen. Du wurdest ruhig gehalten, damit die Trennung vorbereitet werden konnte.

17.03.2023 05:33 • x 3 #54


paul258
@MULTIVERSUM

Heute war ein anstrengender Tag. Ich war nur noch voller Wut. Gar nicht, dass diese Beziehung beendet ist. Damit kann ich tatsächlich schon recht gut leben. Es lag ja offensichtlich eh nicht in meiner Hand und ich weiß, dass ich irgendwann mal wieder jemanden kennenlernen werde.
Wütend macht mich, dass sie das einfach so tun kann. Also ich hinterfrage natürlich mit wem ich da 5 Jahre zusammen war. Ich komme mir vor wie in der Truman Show. Mir ist ja auch mittlerweile klar, dass sie schon viel weiter ist gedanklich als ich. Ihre Trennung war vielleicht schon vor ein Jahr. (Was natürlich nichts rechtfertig, weil sie hätte ja doch einfach ehrlich sein können). Das erklärt aber auch, warum sie das alles so gelassen und abgeklärt angeht. Im Grunde müsste sie ja sogar Glücksgefühle haben – endlich das Thema angesprochen.
Dennoch finde ich es krass, wie selbstverständlich sie das so macht und gleichzeitig werde ich ihr das niemals verzeihen. Nicht mal das Ende der Beziehung. Sondern, dass sie mir hier heile Welt vorspielt, „Ich liebe dich sagt“ und dann von jetzt auf gleich an einen ganz normalen Tag einfach den Stecker zieht. Und gar nicht darauf kommt wie das auf mich wirken muss, welche Konsequenzen das für mich haben muss. Mir ist klar, dass Trennungen so ablaufen. Alles gut. Aber mir bis 10min vorher noch lustige Bilder bei WA schicken, Stunden um Stunden mit mir über ihren Alltag reden, Filme schauen, kuscheln usw. – und all das, obwohl sie schon längst wusste „Das hier ist eh bald vorbei“ und mich von nichts hat ahnen zu lassen – und dann ZACK Ghosten. Stille. Niemand mehr da. Das ist einfach zu krass.

@Gorch_Fock

Ja, möglich ist alles. Lustiger weise bin ich der alte Schulfreund, der plötzlich auftauchte und der sie dann dazu brachte endlich ihren Ex zu verlassen. Daher ist der Gedanke natürlich naheliegend, dass es nun wieder so ist.
Allerdings und ich weiß dass klingt wie aus dem Lehrbuch, kann ich es mir aber nicht ganz vorstellen, eben weil wir vorher ja so sehr engen Kontakt hatten. Also abgesehen von der Arbeitszeit war sie ja eigentlich jede Sekunde bei mir. (Was ja auch nun so schwermacht).
Am Ende weiß ich es nicht. Aber ja, so oder so heißt es nun klare Verhältnisse schaffen. Und ich weiß auch zu 100% dass das nun angesagt ist…aber die reine Psyche, Körperlich usw. waren die letzten Tage so ziemlich das schlimmste was ich bisher im Leben hatte.

17.03.2023 19:16 • x 1 #55


M
Es ist sehr hart lieber Paul258. Es ist hart! Es ist im Grunde wie eine kleine Beerdigung. Es ist nicht von heute auf morgen wieder gut, und es wird noch längere Zeit nicht wieder gut sein.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass Du jetzt ganz besonders auf Dich achtest! Iss etwas, auch wenn Du keinen Hunger hast, trinke (Wasser!) ausreichend, und versuche Dich zeitweise bewusst dazu zu zwingen, eine andere Tätigkeit zu machen und die Trauer auszublenden. Nimm' Auszeiten von der Trauer!-Das erfordert eiserne Selbstdisziplin, ist aber möglich! Sieh' Dir z.B. einen 2stündigen Film an, und konzentriere Dich NUR auf den Film, schiebe die Trauer und Gedanken an Deine Ex in dieser Zeit ganz bewusst zur Seite! Nimm' Urlaub von Deiner Krise! Du könntest auch jetzt am WE wegfahren und einen kleinen Tagesausflug machen in einen nahegelegenen Ort oder einen Wald. Bloß nicht die ganze Zeit in der verhassten Bude bleiben! Du könntest auch zu Deinen Eltern fahren, Dich bemuttern, trösten und bekochen lassen z.B. und einfach mit Deinen Geschwistern rumhängen, wie in der Kindheit!

17.03.2023 21:00 • x 1 #56


L
Hallo Paul!

Ich kann dich so so gut verstehen! Deine Ausführungen dazu, dass gar nicht die Trennung das Schlimmste war sondern die Art, wie deine Ex mit dir umgegangen ist, kann ich zu 100% nachvollziehen!
Mein Ex hat sich vor 8 Monaten von mir getrennt und ich kann bis heute nicht vollständig begreifen, wie er mich nach all den Jahren so behandeln konnte. Es ist genau wie du sagst: das Gehirn liefert einen Haufen mehr oder minder logischer Erklärungen für das Verhalten, aber das Herz kommt einfach nicht mit. So geht es mir bis heute und auch wenn der Schmerz mit der Zeit erträglicher wird - diese Wut und das Unverständnis sind noch immer mein alltäglicher Begleiter.
Es ist einfach unglaublich schwer, wenn die Exen so mauern und man nirgendwo hin kann mit seiner Empörung. Dieses Gefühl, dass die Konsequenzen der Trennung vom anderen gar nicht richtig wahrgenommen werden, hatte ich auch. Man fühlt sich wirklich wie im falschen Film, weil das alles in keinerlei Relation zum Geschehen steht. Bei mir war es Tut mir leid, dass das jetzt so schnell gekommen ist als einziges Statement zum Timing und der Art und Weise. Null Selbstreflektion und ganz im Gegenteil: mir wurde sogar gesagt, ich solle mehr Verständnis haben
Es ist wie Jekyll und Hyde und einfach unbegreiflich, ich weiß. Und so sehr man sich auch einredet (und im Grunde weiß), dass man mit solch feigen Partnern, die nicht in der Lage sind, zu kommunizieren und kein Interesse haben, innerhalb der Beziehung zu wachsen, nichts anfangen kann - es tut trotzdem sch. weh. Denn es war ja der wichtigste Mensch im Leben.
Man stellt seine eigene Wahrnehmung in Frage und die ganzen letzten Jahre. Für mich persönlich ist es nicht zu verstehen, dass man eine so lange Zeit im Leben nicht vernünftig abschließen möchte. Denn löschen kann man sie ja nicht mehr.
Ich verstehe vieles, auch Selbstschutz. Ich kann nachvollziehen, dass man vielleicht in so einer Situation kühl oder rational ist. Aber ich kann nicht verstehen, dass man fies ist und sich keine Mühe gibt, passende Worte zu finden. Man hinterlässt einen völlig verstörten Menschen und verursacht ein Trauma. Das geht nicht anders bei einer Trennung, aber dann doch bitte mit dem entsprechenden Verantwortungsbewusstsein, dass auch die andere Person damit weiterleben muss. So viel Respekt sollte einem ein langjähriger Partner wert sein, wenn die Trennungsgründe nicht schwerwiegend sind.

18.03.2023 00:21 • x 5 #57


L
Hmm, ich finde den Verlust des Liebesgefühls einen schwerwiegenden Grund für eine Trennung. Wenn man selber noch Gefühle hat oder Angst vor dem Alleinsein, dann ist eine Trennung immer sehr schmerzhaft, auch wenns davor viel Kommunikation oder Beziehungsarbeit gab. Trauer und Wut sind ein Teil des Umgangs mit dem Verlust. Wichtig ist es sich mehr und mehr auf sich zu konzentrieren und weniger auf die andere Person und deren Handlungen. Gefühle sind sehr komplex und daher schwer zu beeinflussen, das gilt für Gefühle wie Trauer und Wut, aber auch fürs Liebesgefühl, der Verlust ist oft schleichend und hat ja nicht immer damit zu tun, dass sich die andere Person irgendwas zu schulden kommen hat lassen. Die Ex vom TE hat nochmal versucht am Gefühl zu arbeiten, ist auf ihn zugegangen, aber es hat leider nicht funktioniert.

18.03.2023 09:48 • x 1 #58


P
@paul258
ich habe gerade deinen Strang gelesen. Dabei dachte ich die ganze Zeit, daß ihr beide fast wieder einen Klassiker darstellt. Du hast alles für sie getan, hättest dir ein Bein ausgerissen, damit eure Beziehung funktioniert. Das alleine schreit bereits für mich, nach den vielen Jahren Erfahrung. Zu einseitig.

Und dann der andere Aspekt. Du hast erklärt, daß du bis vor einem Jahr Probleme hattest, die du angegangen bist und - offensichtlich - erfolgreich bearbeitet hast. Dazu gratuliere ich dir von ganzem Herzen. Das ist definitiv ein persönlicher, riesen großer Schritt.
Jetzt kommt aber hinzu, dass eure Beziehung bis dahin mit dieser, deiner alten Problematik, auch zu tun hatte. Diese eingespielte oft unbewusste Dynamik ist durch deinen Erfolg, diese Problematik zu überwinden, geändert worden.
Wie auch immer deine ex ihre persönliche Rolle darin sah - sagte sie nicht, du wärest von ihr abhängig gewesen? emotional? - diese ihre Rolle ist mit deiner Überwindung hinfällig geworden. Jetzt sucht sie ihre neue Rolle und ist im wahrsten Sinne des Wortes, von der Rolle.
Nur Möglichkeiten. Muß nicht so sein.

Wie auch immer, wie andere wiederholt geschrieben haben ist es super, daß du dich nach vorne richtest und volle Konsequenz lebst. Schmerzen wird es sowieso noch eine ganze Weile immer wieder, teilweise ganz ordentlich, geben. Das hilft dir dann auch beim ablösen. Aber es müssen nicht unnötig mehr Schmerzen dazu kommen, indem du in dieser WG bleibst.

Übrigens gilt dieses unangenehme Szenario mit 'neuem Partner' durch die Bude laufen, in beide Richtungen.

Hast du den Vermieter gefragt, ob du aus dem Mietvertrag raus könntest? Habt ihr diesbezüglich etwas besprochen?

Weiterhin viel Kraft und Klarheit für dich!

18.03.2023 10:20 • x 2 #59


L
@Lillilli Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Mir geht es wie beschrieben einzig und allein um die Art und Weise der Trennung. In diesem Zusammenhang meine ich mit schwerwiegenden Trennungsgründen, dass die trennende Partei im Vorfeld so verletzt oder falsch behandelt wurde, dass es keinen Grund mehr gibt, empathisch zu sein.
In allen anderen Szenarien finde ich, dass es für alle Beteiligten gesünder, weniger schmerzhaft und angemessener ist, sich respektvoll, empathisch und wertschätzend zu trennen. Es vereinfacht die Verarbeitung, der Trennende kann hinterher noch in den Spiegel schauen und man kann irgendwann in halbwegs absehbarer Zeit einen normalen Umgang pflegen, wenn man sich über den Weg läuft.

18.03.2023 10:55 • x 3 #60


A


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