Hallo liebe Leidensgenossen,
nun hat es auch mich kurz vor Weihnachten noch erwischt und ich muss mir etwas Luft machen. Die Beziehung (Sie 37j, ich 42j) dauerte 2 ½ Jahre.
Wir hatten uns via Internet kennen gelernt, getroffen und „Peng!“ Da störte es am Anfang auch noch nicht, dass es eine Fernbeziehung mit einer Distanz von 200 km war.
Im Laufe der Zeit hat sich das geändert und so haben wir auch beschlossen, dass wir zusammen ziehen werden, da ich eine große Wohnung habe. Sie hat allerdings in ihrer Stadt einen prima Job und verdient weit aus mehr als ich. Ein paar Bewerbungen von ihr misslangen.
Anfänglich hatten wir dann nach ein paar Monaten immer etwas Stress, da ich ab und an eifersüchtig war. Dies hing aber damit zusammen, da sie zuvor einen recht lockeren Lebenswandel hatte und ihre Suche nach Liebe (die sie übrigens nie wirklich richtig erhalten hatte) durch ein freilebiges S. kompensierte. Aber dies hat sich dann gelegt auch wenn es lange gedauert hat.
Ich habe dann letztes Jahr schöne Ringe gekauft, ich habe um ihre Hand angehalten und wir haben uns verlobt. Glück pur!
Ich hatte beschlossen, wenn noch ein Kind, dann sollte ich nicht älter als 40 Jahre sein. In den ersten beiden Jahren wollte sie keines. Ich hätte das gerne gehabt aber habe mich dann damit abgefunden. (was nicht wirklich schlimm für mich war)
Anfang des Jahres hatten wir dann eine richtig gute Zeit. Ich habe viele Dinge für mich in Angriff genommen, mit denen sie noch ihre Probleme hatte. Auf einer Rückreise von einem Urlaub erwähnte sie dann plötzlich, so nebenbei, dass es doch jetzt eigentlich auch schön wäre, wenn wir ein Kind zusammen hätten. Meine Antwort, dass ich dieses Thema für mich eigentlich schon abgehakt habe, hat sie dann sehr getroffen und sie war sehr schlecht drauf.
Wir haben dann nie richtig darüber im Detail gesprochen. Es kamen von ihr nur so Aussagen wie: „Wenn wir dann mal unser kleines Kind haben….“ Usw. Ich merkte, der Wunsch in ihr war ausgebrochen und nicht mehr zu ändern.
Dann hat sie die Spirale entfernen lassen. Sie hatte ihren Plan.
Sie hat sich auch sonst sehr gewandelt im guten Sinne und sich für Mediation, Yoga usw. interessiert.
Überraschenderweise wurde sie dann plötzlich von einer Krankheit getroffen, die nur mit Medikamenten auskuriert werden kann ( ca. 1 Jahr) Alle Ärzte rieten von einer Schwangerschaft ab wegen der Gefahren der Medikamente.
Ihr Krankheitsverlauf zeigte sich jedoch positiv und sie konnte die Tabletten absetzen.
Ich gab ihr zu verstehen, dass wenn sie sich so sehr ein Baby wünscht, sie es von mir haben könnte. Im kommenden Jahr sollte es dann passieren. So habe ich es auch für mich beschlossen.
Nun kann ich mir vorwerfen lassen, dass ich dann anfing, auch die kritischen Dinge in Bezug auf Kind zu hinterfragen (Verlust meiner Freiheit, finanzielle Angelegenheiten usw.)
Hinzu kam, dass ich beruflich viel abends und an den Wochenenden arbeite und wir uns wegen der Entfernung oft nicht gesehen haben. Sie meinte, ich hätte kalte Füße bekommen.
Jetzt mach ich’s kurz: Obwohl wir im November diese Pläne geschmiedet haben war sie einmal richtig sauer, weil ich an einem Wochenende nicht zu ihr fuhr obwohl sie solche Sehnsucht hatte. Dann fuhr sie zu ihrer Schwester und ab da war sie leicht verändert. Sie weinte sehr viel. Fing an, meine Wohnungseinrichtung nicht mehr gut zu finden. Am letzten Wochenende an dem wir uns sahen hatten wir dann auch noch Streit und wenig Zeit für uns, weil ich gleichzeitig noch berufliche Verpflichtungen hatte.
Zum Thema Kind fragte ich sie dann: „Willst du eigentlich ein Kind von mir, oder willst du ein Kind?“ Sie antwortet:“ Ich will ein Kind!“. Ich war geschockt!
Als sie mich einige Tage später nicht erreichen konnte, rief sie sogar bei meiner Mutter an um sich zu erkundigen wo ich sei und heulte nur am Telefon.
Dann zwei Tage später die Nachricht am Telefon:“ Wir sehen uns an Weihnachten bis Silvester nicht“! Sie bräuchte eine Auszeit und wolle zu Ihrer Schwester fahren. Ich wieder geschockt! Dann die Info, dass sie sich wegen meines Lebenswandels (Ich habe Schlafstörungen und gehe erst spät zu Bett) keine Zukunft mehr mit mir vorstellen könne. Schock!
Vor 10 Tagen kam dann eine Email, dass es vorbei sei.
Wir telefonierten noch, dann meldete ich mich drei tage nicht um das zu verdauen. Dann schickte ich ihr einen Brief und wir hatten erst vor 5 Tagen ein langes Telefongespräch.
Wir lieben uns beide sehr und wir konnten so einiges klären. Sie schlug vor, dass wir uns irgendwann im Januar treffen. Natürlich hatte ich den Verdacht, dass sie wohl zwischenzeitlich einen anderen Mann kennen gelernt hat, oder zumindest etwas in Aussicht hat. Sie meinte zwar, dem sei nicht so, aber sicher bin ich mir da nicht. Ihr ginge es in der letzten Zeit nur noch schlecht und deswegen musste sie die Beziehung beenden.
Gestern kam die SMS, dass ihre Blutwerte fast schon normal sind (ich bat sie mir das zu sagen) ich schrieb zurück, dass ich mich freue und dass ich sie sehr vermisse.
Dann kam nichts mehr…
Heute war ich beim Arzt. Er hat mich krankgeschrieben. Mir geht es wirklich nicht sehr gut, weil ich sehr unter der Trennung leide.
Kann es denn sein, dass die Bio-Uhr der Frau so laut tickt (Kinderwunsch) und die Hormone so durcheinander wirbelt, dass man sich von dem Mann trennt, den man liebt?
Ich frage mich, ob die Angelegenheit nun zwischen uns wirklich beendet ist und bin dementsprechend ratlos. Auch in Bezug auf die freie Zeit, die wir eigentlich Weihnachten / Silvester zusammen verbringen wollten.
22.12.2010 05:11 •
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