Vielen Dank erstmal euch allen!
Ja, ich sehe es ja auch so, dass Schnüffeln absolut inakzeptabel ist. Ich habe das bisher auch nie gemacht. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, und außerdem lässt er ja sein Handy frei herumliegen, hütet es nicht wie seinen Augapfel, hat keinen Pin- oder Mustercode beim Entsperren. Wenn er also etwas zu verbergen hätte, würde er es sicher anders handhaben. Aber die Situationen am Neujahrstag und im Büro zusammengezogen haben da eine irgendwie eigenartige Richtung gegeben...
Aber inakzeptabel hin oder her - für mich wäre es noch inakzeptabler, nebenher eine Affäre zu haben. Von daher denke ich, und das ist mein subjektives Empfinden, dass Schnüffeln nicht so schwerwiegend ist wie fremdgehen.
Ich will einfach nur Gewissheit. Ist da was oder nicht? Sind es harmlose Wortspielereien? Bauchpinseln der anderen Frau? Oder hat der Inhalt eine ganz andere (harmlose) Bedeutung, die sich mir bei dem kurzen Blick darauf nicht erschlossen hat?
Und wenn da was ist: Wie lange geht es, wie oft? Treffen sie sich? Wo? Bei ihm, im selben Bett etwa? Und außerdem: Ist Moni die Einzige?
Ich will es einfach wissen, um für mich gesehen eine Grundlage zu erhalten, wie ich mich weiter verhalte. Wenn er mit anderen Frauen schläft, könnte ich das akzeptieren, quasi im Rahmen einer offenen Beziehung, oder ich könnte es eben nicht akzeptieren. Es ist dann eine Frage dessen, was man miteinander vereinbart hat, wovon man ausgeht, was man vom anderen erwartet. Erwarte ich Treue, erwartet er sie von mir? Ich sage immer, wenn man einen Menschen wirklich liebt und begehrt, wenn alles zwischen zwei Menschen stimmt, muss man nicht auf Treue achten, dann ist sie nämlich einfach so vorhanden, weil es keinerlei Bedürfnisse gibt, bei einem Dritten Zuwendung zu erfahren. Auch darüber habe ich in den letzten Stunden viel gegrübelt.
Möglichkeiten, wie es ausgehen könnte, gibt es ja viele.
Falls ich im Handy schauen kann:
- er könnte alles gelöscht haben
- es könnte sich alles als harmlos darstellen
- es könnten eindeutige, beweisartige SMS zu finden sein, so wie etwa: es war schön, dich gestern so intensiv zu spüren... oder aber Hinweise auf vorangegangene oder bevorstehende Dates (es dürfte nicht so einfach sein, sich mit ihr zu verabreden, da Moni einen Freund und zwei Kinder hat, d.h. es würde nur abends gehen, wenn die Kinder schlafen oder wochenends, wenn sie beim richtigen Papa sind, und ihr Freund müsste nicht da sein; gleichzeitig dürfte ich in diesem Zeitraum nicht mit meinem Freund verabredet sein...)
- er könnte mich erwischen
Wenn alles gelöscht ist, besteht diese blöde Spannung weiter. Das wäre für mich am grausamsten. Aber ich würde jetzt wachsamer bleiben und mehr auf Untertöne achten. Ihn vielleicht mal besuchen, unverhofft, wenn er denkt, ich bin bei mir daheim und kann nicht weg (wegen der Kinder). Oder aber ich würde immer mal wieder in sein Handy schauen. Das ist dann eine Gewissensfrage. Keine Ahnung, wozu ich fähig wäre. Aber ich denke mir, wenn er es gelöscht hat, dann WAR da was, was er verbergen will, und dann WIRD da auch wieder was sein.
Wenn sich alles als harmlos darstellt, werde ich sicher ein schlechtes Gewissen haben, dass ich ihm misstraut und geschnüffelt habe. Trotzdem habe ich nicht einfach so geschnüffelt, sondern hatte schon, aus einem Zufall heraus, deutliche Indizien. Umso besser, wenn sie sich zerschlagen!
Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass er noch was am Laufen hat, dann weiß ich echt nicht, was ich tun werde. Mit ihm reden, zur Rede stellen auf jeden Fall. Aber ich weiß nicht, ob ich das sofort hinkriege. Im Zustand höchster psychischer Anspannung und Verletztheit...? Wenn ich mich einigermaßen beruhigt habe, würde ich ihm sagen, dass ich sein Vertrauen missbraucht habe und ihn im Gegenzug fragen, ob er mein Vertrauen auch missbraucht. Ihn um absolute Ehrlichkeit bitten. Ihm erst danach die Art meines Vertrauensbruchs beichten und mit der Situation, die ich gefunden habe, konfrontieren. Fragen, ob es das wert war, das mit uns beiden so mit Füßen zu treten. Wir sind seit einem halben Jahr dabei, uns in die kompletten Familien und Freundeskreise des jeweils anderen zu integrieren, mit Oma und Opa besuchen, Kinder daran gewöhnen und allem Drum und Dran. Wie seine Reaktion wäre, ist natürlich überhaupt nicht vorstellbar für mich, das ist reine Spekulation.
Und am schlimmsten ist: ich wüsste noch nicht mal, ob ich ihn verlassen oder bei ihm bleiben würde!
In dem anderen hier im Forum aktuellen Thread von frauantje mit dem L(i)eben hat ein gewisser Hannoveraner (?) wunderbar treffend die drei Phasen von derartigen Situationen beschrieben:
- erkennen
- verstehen
- handeln
Ich bin definitiv noch in der erkennen-Phase. In meiner Ehe hat sie 11 Jahre gedauert!
Mannomann, ich schreibe schon wieder so viel, es beschäftigt mich so dermaßen... Dabei könnte man bei Einschalten des Vernunft-Knopfes auch einfach denken: Das Leben ist nun halt mal so, genieße die Zeit mit ihm, egal wie, ärgere dich nicht über unabänderliche Dinge, halte dich am Leben und bleib handlungsfähig, blicke in die Zukunft, es wird immer Höhen und Tiefen geben!
Soviel dazu.
Ich werde sicher weiter berichten.
Fahre heute nachmittag zu ihm!
Danke fürs Lesen und bis bald!