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Plötzlich ist alles anders und er hat mich blockiert

S
Hallo ihr Lieben,
mir geht es leider garnicht gut nach meiner kürzlichen Trennung.
Ich hatte schonmal angefangen, alles runterzuschreiben und hatte auch das Gefühl, dass mich das ein wenig befreit, aber ich merke, dass es ein riiiiesig langer Text wird.
Ich glaube, ich werde ihn trotzdem posten, einfach, weil es irgendwie gut tut, das mit anderen zu teilen. Ich wollte aber vorwarnen, dass es sehr lang wird. Danke an alle, die es sich trotzdem durchlesen oder vielleicht kurz überfliegen!

Liebe Grüße und Kraft an alle, die auch leiden.

27.11.2022 17:11 • #1


HouseOnFire
Herzlichen willkommen hier.

Hau ihn raus den Text. Allein das Schreiben hiflt schon sehr viel und ist ein wichtiger Teil in der Verarbeitung! Mach dir keinen Kopf darüber, ob ihn jemand liest oder was jemand denkt. Tu es für dich und alles weitere ergibt sich : )

27.11.2022 17:25 • x 1 #2


A


Plötzlich ist alles anders und er hat mich blockiert

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aquarius2
Geht es in all deinen Themen um den gleichen Mann?

27.11.2022 17:26 • #3


S
@aquarius2 Es geht in den bisherigen Themen um zwei unterschiedliche Männer, das war vor drei Jahren. Warum fragst du?

27.11.2022 17:29 • #4


aquarius2
Weil es öfter vorkommt, dass zu einem Partner mehrere Stränge eröffnet werden.

27.11.2022 17:31 • #5


CocosPool
@StarsOfSantiago
Hast du den Mut verloren deine Geschichte zu erzählen?

27.11.2022 20:23 • #6


S
@CocosPool ja, für einen Moment schon. Auch, wenn es Unbekannte sind, macht man sich ja doch sehr verletzlich und irgendwie reißen beim Schreiben dann doch immer wieder Wunden auf. Aber ich habe es zumindest schonmal abgespeichert und werde es vielleicht morgen dann posten.

27.11.2022 21:05 • #7


S
Hallo ihr Lieben,

ein lieber Nutzer hat mich heute per PN ermutigt, mein Thema von der Seele zu schreiben und es stimmt, wahrscheinlich wird mir das gut tun. Also habe ich nun meinen Mut nochmal zusammengefasst und den Roman runtergeschrieben. Allein das Schreiben hat übrigens wirklich, wirklich gut getan! Danke für die Ermutigung!

Die Vorgeschichte:
Mein Exfreund (32) und ich (30) haben uns vor knapp 3 Jahren in meiner Stadt kennengelernt. Er war nur zu Besuch, eigentlich ist er Amerikaner und lebte in den USA. Es lief nichts zwischen uns, alles war rein freundschaftlich. Als er zurück in den USA war, blieben wir weiter in Kontakt und telefonierten auch ab und an. Was erst rein freundschaftlich war, entwickelte sich in den darauffolgenden Monaten aber irgendwie zu mehr, auch, wenn es natürlich schwer zu definieren war. Irgendwie entwickelte sich alles aber dann immer weiter und wir telefonierten irgendwann jeden Tag, hatten jeden Samstag Dates, wo wir per Video Spieleabende, Filmabende usw machten und uns mit dem Handy zu besonderen Orten mitnahmen.
letztes Jahr im Winter kam er mich dann für längere Zeit besuchen und lebte in der Zeit bei mir. Die Zeit war wirklich toll und es fühlte sich so natürlich an, auch endlich körperlich mit ihm zu sein, aber ich war trotzdem noch eher zaghaft. Zwar haben wir uns in der langen und intensiven Zeit per Telefon gut kennengelernt und tatsächlich auch so gut es eben ging einen Alltag gemeinsam zu haben und waren beide sehr committed, aber ich wollte eben erstmal mehr Zeit zusammen verbringen, bevor ich es als richtige Beziehung sehen konnte.
Nachdem er zurück in den USA war, betonte er immer mehr, wie erst es ihm mit mir ist. Er fing dann auch an, konkreter zu planen, dass er nach Deutschland zieht. Es wurde ab da immer schöner und intensiver und ich flog im Frühjahr in die USA, um ihn zu besuchen. Auch da hatten wir wieder eine wunderschöne Zeit. Wir waren uns überhaupt nicht fremd, haben 24/7 miteinander verbracht und gingen uns dabei nicht auf die Nerven. Er sprach immer öfter von seinem Umzug und fragte, ob ich mit ihm zusammenziehe, wenn er dann in Deutschland ist. Ich sagte, dass er gerne erstmal bei mir wohnen kann und wenn es dann gut läuft, wir auch gerne eine gemeinsame Wohnung nehmen können.
Als ich zurück war, war weiterhin alles gut, ich habe mich sehr gefreut, dass er bald endgültig herzieht.
Irgendwann erwähnte er dann in einem Nebensatz, dass sein bester Freund aus den USA übrigens auch nach Deutschland zieht, auch in die gleiche Stadt und dass die beiden zusammenziehen werden. Ich war erstmal völlig perplex. Davon hatte er in knapp 2 1/2 Jahren nie etwas erwähnt. Es war immer nur die Rede davon, dass er nach Deutschland kommt und dann mit mir leben möchte. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich mich für ihn freue, dass sein Freund mit nach Deutschland kommt, aber ich mich irgendwie arg übergangen fühle, dass er seit 2 1/2 Jahren Pläne mit mir macht und dann scheinbar die ganze Zeit mit ihm auch Pläne gemacht hat, von denen er mir aber nichts erzählt hat. Daraufhin hat er sich sehr zurückgezogen. Wenn ich darüber sprechen wollte, ist er schnell wütend geworden und hat sogar aufgelegt. Danach hat sich unsere Beziehung sehr verändert. Plötzlich kam ich gefühlt in seinen Planungen garnicht mehr vor. Er sprach davon, vielleicht in eine andere Stadt zu ziehen, vielleicht auch in ein anderes Land und änderte immer wieder seine Meinung. Auch wurde er immer unzuverlässiger, wollte mir nicht sagen, wann er denn nach Deutschland kommt, vergaß, mich anzurufen, wenn er es versprochen hatte und schickte mir manchmal tagelang keine Nachrichten mehr- und wenn, dann sehr eintönig. Ich spürte, dass irgendwas komisch war. Im Sommer ging ich dann auf den Jakobsweg und dachte viel nach. Er war unverändert, meldete sich ewig nicht, wenn ich ihn auf meine Verunsicherung ansprach, wurde er meist wütend. Sprach manchmal von Trennung und dann wieder davon, dass ich die Liebe seines Lebens sei. Wich dann aber immer wieder aus, wenn es um die Frage ging, wann er denn herzieht. Ich fühlte mich zunehmend merkwürdiger und kam am Ende des Jakobsweges zu dem Entschluss, dass ich mich trennen möchte. Das tat ich dann auch, er war traurig, aber stimmte dem auch zu.
Dann kam er im August nach Deutschland und kam am ersten Abend direkt zu mir, um die Sachen abzuholen, die er noch bei mir hatte. Als ich die Tür aufmachte, umarmte er mich ewig und brach irgendwann in Tränen aus. Er würde mich so sehr lieben, es täte ihm so leid, dass er so unzuverlässig war, er wäre jetzt da und würde jetzt alles geben, um ein besserer Partner zu werden. Ich schmolz dahin und nahm ihn zurück. Die nächste Zeit war nicht leicht, er bemühte sich kaum darum, hier Arbeit zu finden, war immer unterwegs und half nicht im Haushalt mit, war leicht reizbar und drohte immer mal wieder eine Trennung an, wenn es zu Spannungen kam.
Später hatte ich eine OP, die nicht gut lief und ich musste unerwartet länger im Krankenhaus bleiben- Besuch konnte ich nicht empfangen, dazu ging es mir zu schlecht. Als ich zurück nach Hause kam, war er weiterhin komisch, immer wieder aber auch total liebevoll und süß.

Wie es zur Trennung kam:
Fragt mich nicht, warum, aber meine Intuition sagte mir mehr und mehr, dass irgendwas im Busch ist. 2 1/2 Jahre lang war ich nicht ein einziges mal eifersüchtig, obwohl er in Amerika war, habe ich NIE an seiner Treue gezweifelt. Doch plötzlich meldete sich vermehrt dieses komische Gefühl in mir, das ich nicht beschreiben konnte. Ich hatte nichtmal wirkliche Anhaltspunkte. Irgendwann konfrontierte ich ihn damit und nachdem er mich erst stundenlang anlog, rückte er irgendwann mit der Sprache raus. Seit Monaten hatte er täglich Kontakt zu seiner Ex. Einer Ex, von der ich nichtmal wusste, dass sie existiert. Sie lebte in der gleichen Stadt wie ich, über mehrere Jahre hatten die beiden früher eine Fernbeziehung. Sie war der Grund, warum er damals in meiner Stadt war. Mir hatte er erzählt, es wären seine Freunde gewesen (er hat einige Freunde hier, da seine Eltern früher Gasteltern waren und immer wieder Deutsche für ein Jahr dort hatten). Er hatte mir immer erzählt, er wäre vor mir sechs Jahre lang single gewesen. Und, dass er noch nie vor mir eine Fernbeziehung hatte. Das war alles gelogen. Er erzählte mir, dass er die ganze Beziehung immer wieder an sie denken musste, die Gefühle nie wirklich weggingen. Er hat sich sogar mehrfach mit ihr getroffen, seit er hier war. Während ich im Krankenhaus auf der Intensivstation lag, hat er sich mit ihr getroffen. Täglich stundenlang telefoniert. Mich immer wieder angelogen, er wäre zu beschäftigt mit XYZ, um sich mit mir zu treffen. Ich hätte ihm das nie zugetraut, dass er mich so anlügen könnte. Über all seine anderen Exfreundinnen hat er mir erzählt, ist mit manchen noch eng befreundet und das war immer okay für mich. Über sie hat er kein Sterbenswort erzählt.

Erst brach ich zusammen, dann brach er zusammen. Er hätte angeblich bloß die Trennung von ihr verarbeiten wollen und sie deswegen getroffen. Er wäre noch so verletzt von ihr, er würde mich aber über alles lieben. Habe ihm mehrfach gesagt, dass ich das ja verstehe, aber das erklärt nicht die Lügen und dass sie täglich Kontakt haben. Er behauptet, es wäre nichts gelaufen, die Chatverläufe wollte er mir aber nicht zeigen, um mich nicht noch mehr zu verletzen...ah ja.. bin trotzdem froh, sie nicht gelesen zu haben. Er schrieb ihr, dass er den Kontakt zu ihr abbricht, weil er mich nicht verlieren will. Zeigte mir die Nachricht und blockierte sie und löschte anschließend ihre Nummer- auch das zeigte er mir. Dann bat er mich darum, mit ihm in die Paartherapie zu gehen. Er wollte mir beweisen, wie wichtig ihm das mit uns ist und dass er mich nicht verlieren will. Also ging ich mit. Die Stunde war gut, aber der Therapeut kommentierte, dass er das Gefühl hat, er könnte keinen Augenkontakt halten und dass er denkt, dass er keinen wirklichen Zugang zu seinen Gefühlen hat. Nach der Therapiestunde entschied mein Exfreund, eine eigene Therapie zu machen und machte auch direkt Nägel mit Köpfen. Meldete sich direkt für eine Therapie als Selbstzahler an und konnte sogar direkt in der Woche drauf beginnen. Immer wieder betonte er, wie froh er ist, dass er die Therapie nun macht und dass er alles tun will, um ein besserer Mensch und Partner zu werden. Es ging tatsächlich langsam bergauf, er gab sich große Mühe und ich gab mir Mühe, die Lügen zu verzeihen.
Er fand bald eine Wohnung und zog dort mit seinem Freund ein. Das nagte zwar noch an mir, ich kommentierte es aber nicht weiter, ich sah ja, dass er sich Mühe gab.

Bis er dann vor knapp einem Monat plötzlich sagte, dass er die Trennung will. Er würde mich sehr lieben, aber er hätte festgestellt, dass er zu viele Baustellen hat und nicht in einer Beziehung sein kann. Er würde mich als Mensch niemals verlieren wollen und vielleicht hätten wir ja eine Zukunft, wenn es ihm mit der Therapie und seiner Ankunft in Deutschland besser ginge. Ich verstand das sogar, es machte wirklich Sinn. Er schien zu überfordert mit allem zu sein und ich merkte, dass eine reife Beziehung nicht möglich war. Er hat die ganzen letzten Jahre bei seinen Eltern gelebt, für seinen Vater gearbeitet und war garnicht selbstständig. Wir trennten uns daher im Guten und verbrachten sogar noch ein paar schöne Tage miteinander, in denen wir uns sehr nah waren. Er sagte, er sich nun eine Weile nicht treffen wollen, würde aber weiterhin gerne hören, wie es mir geht. Blockieren würde er mich niemals
Nach knapp zwei Wochen ohne jeglichen Kontakt telefonierten wir per Videocall. Er weinte bitterlich und sagte immer wieder, wie sehr er mich liebt und mich vermisst. Das Gespräch war schön, wenn auch traurig.
Wieder eine Woche später rief ich ihn in einem schwachen Moment an und sagte ihm weinend, dass er mir fehlt. Dass ich verstehe, dass er gerade keine Beziehung führen kann, aber dass er mir als Mensch, als Freund einfach so sehr fehlt und ich mir wünschte, wir könnten uns gegenseitig unterstützen (ich mache im Moment auch eine ziemlich harte Zeit durch mit den OP-Folgen, Anwälten, Umzug, etc.). Er war super liebevoll, sagte, er würde mich auch vermissen, könnte aber gerade keinen Kontakt haben, weil er sonst zu mir zurückkäme und das ginge gerade einfach nicht, weil er an sich selbst arbeiten muss. Ich sagte, dass ich das verstehe, auch wenn es mich sehr traurig macht. Plötzlich veränderte sich sein Ton, er wurde super kühl und irgendwann richtig wütend, sagte, ich solle vielleicht anfangen, mich nach anderen Männern umzuschauen. Ich solle nicht auf ihn warten, er wisse nicht, ob er je wieder eine Beziehung haben wollte. Es könne nicht sein, dass ich ihn jetzt anrufe und er will keinen weiteren Kontakt mit mir. Ich fragte dann Wie? Garnicht mehr? Also auch nicht mehr als Freunde?- Nein. Ich war sprachlos, weinte nurnoch. Er wurde immer wütender, schrie mich irgendwann richtig an und legte dann auf. Ein paar Stunden später sah ich, dass er mich auf Whatsapp blockiert hatte und in den Tagen darauf sah ich, dass ich auch auf Facebook und Instagram blockiert war.
Das ist nun 3 Wochen her. Ich habe verstanden, dass seine Reaktion vermutlich so krass war, weil ich ihn mit meinem Anruf unter Druck gesetzt habe. Trotzdem fällt es mir schwer, dass nun alles anders ist.
Drei Jahre lang hat er mich über mehrere Dinge angelogen- manches davon Kleinigkeiten, aber dass er mich überhaupt so anlügen konnte, verletzt mich sehr. Immer war die Rede davon, wie es sein würde, wenn er in Deutschland ist und wir endlich zusammen sind. Jetzt will er sein Leben hier mit seinem besten Freund leben und Single sein. Er wollte unbedingt befreundet bleiben, die Trennung lief trotz allem so liebevoll ab. Und nun hat er mich überall blockiert und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich weiß nichtmal, wie er über mich denkt. Es wird mir hoffentlich bald auch egal werden.
Obwohl es mir an sich recht gut geht und ich mein Leben weiterlebe und nicht zusammenbreche, tut es weh. Ich schaue zurück auf die Zeit und frage mich, ob da vielleicht noch mehr Lügen waren. Auch das wird mir hoffentlich irgendwann egal. Aber gerade schmerzt es einfach nur.
Ich bin so sauer auf ihn, dass es nun so hässlich geendet hat. Dieses Blockieren fühlt sich so sehr nach Strafe an. Ich hätte seinen Wunsch nach einer Kontaktsperre doch respektiert, wenn er mir gesagt hätte, dass er das braucht. Aber er sprach immer davon, befreundet bleiben zu wollen, mich nie verlieren zu wollen.
Ich weiß, dass ich irgendwann darüber hinweg kommen werde. Ich ziehe sehr bald um und das ist ein Neuanfang. Ich spüre, dass ich das verarbeiten werde. Aber er fehlt mir. Und ich bin furchtbar traurig darüber, dass alles anders ist als ich es die letzten drei Jahre lang dachte. Ich bin wütend auf ihn und auf mich. Es tut weh, nun doch wieder den Besen und das Kehrblech holen zu müssen und die Herzensteile zusammenfegen und -flicken zu müssen.

02.12.2022 17:35 • x 3 #8


G
Herzlich willkommen @StarsOfSantiago.

Uff, das ist ein großes Päckchen was du da zu tragen hast.

Kommt es mit nur so vor oder fliegen gerade überall Lügen und Betrügereien auf?!

Fühl dich mal virtuell gedrückt.
Von manchen Menschen kommt man nicht so einfach los, vielleicht hat das dein recht ambivalenter Ex gemerkt und nun endgültig den Strich gezogen.

Solch eine Art Beziehung zu führen stelle ich mir sehr schwierig vor, ist doch meist der Wunsch der Vater der Gedanken (oder wie man sagt).

Er hat dich 3 Jahre lang belogen, so jemanden brauchst du nicht in deinem Leben!
Ich glaube dir, dass das alles sehr intensiv und auch schmerzhaft war/ ist.

Diese Trennung ist zu deinem Besten, auch wenn es weh tut.
Stalke ihn auch nicht virtuell, lösche, blockiere alle Kanäle von ihm. Damit tust du dir selbst einen großen Gefallen.
Lass die Tränen laufen, das hilft.
Schreibe Briefe, die du nicht abschickst und zieh dabei richtig vom Leder...

Wirkliche Antworten dazu wirst du nur in deinem Inneren finden:
- warum du das eigentlich so lange mitgemacht hast
- was du ändern kannst, dass dir das nicht nochmal passiert
- ......

Ich wünsche dir für deinen Neuanfang viel Kraft.

02.12.2022 20:43 • x 1 #9


S
@Goa Danke für deine lieben Worte! Das tut gut!

Es ist für mich einfach noch immer nicht richtig realisierbar, dass wir drei Jahre lang darüber geredet haben, wie es wird, wenn er endlich in Deutschland ist. Und nun wohnt er im gleichen Viertel wie ich, neun Minuten entfernt von mir und will absolut nichts mit mir zu tun haben. Ich bin froh, dass ich nächste Woche in ein anderes Viertel ziehe.

Du hast Recht, ihn auch zu blockieren wäre der richtige Weg. Allerdings habe ich seine Nummer aus meinem Handy gelöscht, nachdem ich gesehen habe, dass er mich blockiert hatte. Ich wollte mich damit schützen, ihn nicht doch wieder zu kontaktieren, dass ich damit für ihn den Weg freigelassen habe, hatte ich dabei nicht bedacht.
Und auf Social Media kann man ja leider nicht jemanden blockieren, der einen selbst blockiert hat.
Ich muss jetzt einfach hoffen, dass er mich nicht kontaktiert, bzw. dass ich stark genug bin, falls er es doch tut.

03.12.2022 09:43 • x 1 #10


S
Hallo ihr,

ich muss mal eben Frust ablassen.
Ich war heute mit meinem besten Freund auf dem Weihnachtsmarkt und hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl. Und dann stand plötzlich mein Ex vor mir.

Und obwohl es mir in den letzten Wochen so viel besser ging und ich immer mehr auch erkenne, wie unfair er sich mir gegenüber verhalten hat, bin ich- natürlich- zu ihm hingegangen und habe ihn umarmt
Er meinte, es wäre schön, mich zu sehen, war aber total krampfig. Danach stand ich ein paar Sekunden mit super unangenehmem Schweigen vor ihm und seinem Kumpel und hab dann zu allem Driss noch obendrauf gesagt Wenn dich dich irgendwann mal melden willst, weißt du ja, wo du mich findest. und bin gegangen.
Ich könnte mir in den Ar... beißen, dass ich das gesagt habe! Ich habe doch so große Fortschritte gemacht und nun habe ich mich- schon wieder- in eine Position begeben, die ihm die Macht gibt. Warum mache ich sowas!? Warum konnte ich nicht einfach nett lächeln, hallo sagen und weitergehen?
Ich ärgere mich gerade so furchtbar über mich selber und schäme mich ehrlich gesagt auch

19.12.2022 22:29 • #11


HouseOnFire
Quatsch, das brauchst du gar nicht. Vergiss bitte nicht, dass Heilung immer auch mit Rückschritten verbunden ist. Es gibt keinen geraden Weg.
Du hast die Situation erkannt und kannst es das nächste Mal besser machen.
Letztendlich weißt du ja auch gar nicht, ob er sich überhaupt bei dir melden wird. Und falls er es tut, dann kannst du vorbereitet sein. Kannst ihm freundlich aber bestimmt sagen, dass du eigentlich keinen Kontakt willst.
Sieh es als kleine Übung für den Fall der Fälle.
Und das nächste wirst du dich an diese Situation erinnern und wirst es schaffen, an ihm vorbeizugehen und nur Hallo zu sagen.

Mach dir deswegen keinen zu großen Kopf. Vermutlich wird er sich das auch nicht...

20.12.2022 12:21 • x 3 #12


S
Danke für deinen Zuspruch!

Ich habe das Gefühl, mich damit total kleingemacht zu haben. Mir ging es so viel besser und nun habe ich die Tür, die er zugemacht hat, von außen wieder einen Spalt geöffnet.
Er hat mich betrogen, die ganze Beziehung lang belogen, mich kleingemacht, mir falsche Hoffnung gemacht, mich gemein abserviert und daraufhin blockiert. Und nun sage ich ihm, er kann sich jederzeit melden.
Ich habe ihm damit gezeigt, dass er sich bei mir wirklich alles erlauben kann und dafür schäme ich mich vor mir selbst...
Und natürlich will ich eigentlich nicht, dass er sich nochmal meldet, weil es nicht gut für mich wäre. Aber wenn er es dann tatsächlich nicht tut, gibt er mir damit wiedermal eine Abfuhr- nur, dass ich sie mir diesmal selbst abgeholt habe..

Heute geht es mir echt wieder dreckig..

20.12.2022 14:37 • #13


HouseOnFire
Dann mach die Tür wieder zu.
Ich kann deine Gefühlslage verstehen, aber dich selbst auffressen bringt nichts. Ja, es war keine schlaue Aktion, aber mal ehrlich, das macht doch jeder von uns. Vor allem, wenn man im Gefühlschaos steckt.
Halt dir vor Augen, welche negativen Gefühle er dir gegeben hat und ziehe daraus die Kraft, es in Zukunft besser zu machen.

Zitat:
Aber wenn er es dann tatsächlich nicht tut, gibt er mir damit wiedermal eine Abfuhr


Es ist doch erst dann eine Abfuhr, wenn du eine Antwort erwartest, oder? Das würde doch dann dafür sprechen, dass du den Kontakt DOCH möchtest?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich kann deine Gefühlslage wirklich nachvollziehen. Vor allem, weil es noch nicht lange her ist und natürlich die Hoffnung immer irgendwie mit reinspielt.
Ich denke nur, dass das der Punkt ist, an dem du ansetzen solltest, um zu verstehen, dass du dich nicht kleinmachen musst und sollst.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Fühl dich gedrückt.

20.12.2022 14:49 • x 1 #14


H
Liebe TE,
mach dich deswegen nicht fertig, ich denke, wir kennen alle das Phänomen: am schlagfertigsten sind wir immer hinterher;)
Angeblich.
Ich fand deine Reaktion gut, sie zeigt, du bist nicht wie er, das finde ich persönlich am souveränsten.
Mal dir auch keine Schreckensszenarien für Künftiges aus, das war eine Begegnung und mehr nicht und ganz sicher keine Machtübergabe.
Du hast jetzt gesehen, dass Schmerz, Trauer und Ablösung sich meist in Wellen bewegen, nicht auf einer Zielgeraden voranschreiten und gelegentlich getriggert werden können.
Du hast das bisher gut gemeistert, sei da versöhnlicher mit dir selbst.

Die Frage, ob er sich meldet oder nicht, kannst du dann auch gelassener angehen. Frei nach Janosch: Ein Ja ist gut. Ein Nein ist gut.

Alles Gute!

20.12.2022 14:53 • x 4 #15


A


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