Hallo zusammen,
ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen.
vor 3 Monaten hat sich meine Freundin nach 8 Jahren Beziehung von mir getrennt.
Die Trennung kam für mich unfassbar plötzlich und hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Es gab kleinere Reibereien, aber nie etwas wirklich
In der letzten Zeit und im Nachgang kamen dann leider noch viele Umwahrheiten, Besänftigungen und sehr verletzende Aussagen bis hin zu einer neuen Person auf den Tisch, die mich sehr verletzt haben.
Die ersten Wochen waren unfassbar hart.
Meine Familie und Freunde haben mich aufgefangen - jetzt im Nachgang kann ich sagen, dass ich 6 Wochen mehr oder weniger nur in Trance gelebt habe. So langsam merke ich, dass ich wieder etwas klarer ohne Schleier denken kann und dass die Gedanken an sie etwas weniger werden, auch wenn sie immer noch präsent sind.
Ich bin in der gemeinsamen Wohnung geblieben, weil mir das Gefühl sagte, dass ein Umzug in ein neues Umfeld mich noch mehr aus der Bahn werfen würde.
Ich hatte eine Phase mit sehr vielen Selbstzweifeln und -vorwürfen, habe aber durch unzählige Gespräche herausgefunden, dass immer zwei Personen dazugehören und die nachträgliche Betrachtungsweise erstens nichts bringt und zweitens niemals klar ist und alle Aspekte aus der jeweiligen Situation mit einbezieht.
Die ersten 6 Wochen hatte ich notgedrungen auch noch viel Kontakt mit ihr, da es eben um die Themen wie Wohnung, Auto, etc. ging, die geklärt werden mussten. Nun ist seit 6 Wochen etwas Ruhe eingekehrt. Ich merke, dass es mir deutlich besser geht. Es gibt aber immer noch viele Situationen, in denen es sich komplett surreal anfühlt. Ich habe den Menschen, mit dem ich 8 Jahre zusammen war und 6 Jahre zusammengelebt habe, nicht mehr wiedererkannt. Es tut sehr weh, zu sehen, wie diese Person das Leben offenbar komplett umkrempelt und von vielen Dingen nichts mehr wissen will. Ich weiß aber auch, dass das nur meine Betrachtungsweise von außen ist. Der Eindruck ist dennoch so.
Ich weiß auch, dass es ohne Corona und mit mehr Ablenkung wohl noch deutlich besser wäre.
Es kommen mir, vor allem morgens beim Aufwachen und wenn ich alleine bin, immer noch viele Gedanken wie Eigentlich war es doch so gut mit ihr - Finde ich nochmal so jemanden? - Wie soll ich jemanden kennenlernen? Ich bin doch gar nicht der Typ für Dating - das war 8 Jahre lang überhaupt nicht auf meiner Agenda? etc. etc. - Aber vermutlich ist es einfach noch viel zu frisch für solche Gedanken und man sollte nichts überstürzen?
Ich habe auch viel gelesen und weiß, dass man dazu neigt, den Expartner auf ein Podest zu stellen und eben nur noch das Positive zu sehen.
Alles, was mich gestört hat und alles Negative an ihr erscheint mir aktuell so klein und eigentlich gar nicht mehr negativ. Auch das ist wohl normal. Dennoch ist das in der aktuellen Situation immer noch sehr schmerzhaft.
Ich will mir in einem Moment viel Zeit geben. Im anderen Moment vermisse ich einfach die Zweisamkeit. Im nächsten Moment frage ich mich dann, warum ich das vermisse. Vielleicht ist es nur die Bequemlichkeit gewesen?
Vielleicht spielt auch rein, dass es meine erste so langjährige Partnerin war und ich quasi noch nicht einen solchen Verlust durchgemacht habe. Es fühlt sich sehr danach an, allem beraubt worden zu sein.
Lose gingen die Gedanken in Richtung Haus (sehr lose, noch nicht konkret), gemeinsame Urlaube habe ich geplant - nie hat sie Einwände gebracht oder mich merken lassen, was Sache ist. Sondern sie hat es komplett im Stillen mit sich ausgemacht. Daher war es für mich ein Schock und ich glaube, das sorgt dafür, dass es noch etwas dauern wird?
Corona sehe ich zum einen als Last, weil Ablenkung so schwer fällt. Zum anderen als Chance, weil ich mich gerade eben gar nicht unter Druck setzen brauch und lieber sagen kann: Wenn es besser wird, kannst du wieder voll durchstarten.
Ich versuche, optimistisch zu bleiben und mit den lieben Menschen um mich herum weiter nach vorne zu blicken.
In dem Sinne habe ich mich euch nun vorgestellt
13.04.2021 13:35 •
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