Hallo,
meine Ex Freundin hat sich von mir getrennt. Die Beziehung lief anfangs unglaublich herzlich an. Wir haben uns beide in einander verliebt und waren uns einig, dass wir in jedem Fall eine Beziehung führen möchten, kein Techtelmechtel oder sonstiges. Sie sprach mich an. Kennengelernt haben wir uns über einen Arbeitskollegen bei einer Feier.
Durch Hobby, ihre Umstände (2 Jobs) hatte sie leider wenig Zeit für mich. Das war mir von Anfang an bewusst und es war verdammt schwer. Sie machte mir deutlich, wie wichtig ich ihr sei und ich spürte auch dass sie mich als etwas Besonderes betrachtet.
Sie fand mich nach ihrer Schilderung toll, da ich anders war als die sonstigen Männer, die sie kannte und traf. Ich war bzw. bin sehr bodenständig, familienorientiert. Sie beschrieb sich eher als jemand, der sich nur sehr schwer verlieben würde, Gefühle und S. trennen kann. Sie habe sich bisher erst drei Mal so richtig verliebt das dritte Mal eben in mich. Im Bett verstanden wir uns unglaublich es war wie eine Neuentdeckung von allem.
Nach drei Monaten fingen die Probleme an. Ich fand wir sahen uns zu wenig, sie ist unglaublich freiheitsliebend gewesen. Ich bin nicht der Typ, der mich anbietet und ständig fragt. Das machte auch wenig Sinn, denn meistens bekam ich Samstags schon gesagt, dass sie kommende Woche unterwegs sei oder etwas anderes vor habe. Ich wurde auch nie gefragt, ob ich mit will, ich wollte mich einfach nicht aufdrängen.
Einmal fragte ich, ob ich mit könne mit ihrer Schwester und einem Freund ins Kino. Sie sagte nur fadenscheinig zu und dann platzte irgendwie das Ganze. Eine alternative Planung war so spontan, dass sie mich ausklammerte. Ich fühlte mich dann irgendwie nicht wirklich erwünscht.
Sie fingt an, an mir einige Dinge zu kritisieren, ich sei so steif, ich passe nicht in ihre lockeren Runden und ich hätte eben so eine Bodenständigkeit, sie sie gut fände, aber auch wieder nicht zu ihrer Lebenseinstellung passen würde.
Dabei gab es in der Praxis nie ein Problem, wir stritten nie und verstanden uns gut, ich habe sie unglaublich gern gehabt und ständig vermisst. Ich hätte sie am liebsten jeden Tag bei mir und das sagte ich ihr auch. Daraufhin kam oft nur Ja, ich wäre auch gern öfter bei dir, aber es geht halt leider nun mal nicht.
Im Sommer krachte es dann richtig. Sie war ständig nur noch ohne mich unterwegs, hielt mich dann per Whatsapp am Laufen und wir sahen uns fast garnicht mehr. Und schon garnicht am Wochenende. Ich saß zu hause und trauerte regelrecht, ich hatte natürlich auch Hobbys, unternahm auch etwas, aber wozu hatte ich sie dann überhaupt? Wir hatten zwar jedesmal heißen S., wenn wir uns sahen, dann war es toll und wir konnten nicht von einander lassen.
Aber jedesmal war alles purer Stress für sie, ich hatte Verständnis, ich kümmerte mich um alles, was Organisation betraf. Kino, Schwimmbad etc. ich fuhr, zahlte und war immer da. Machte ihr Frühstück, kaufte ein, dass wir die Zeit für uns haben. Ich bekam kein Danke, ich bekam nichts. Ich war immer da. Einmal in der Nacht rief sie an, das Auto war defekt, ich fuhr sie 200km weit nach hause und erntete kein Dankeschön. Ich wäre gern bei ihr geblieben, das wollte sie nicht, da sie am kommenden Morgen früh raus musste. Mich kümmerte das, es schmerzte, aber ich machte irgendwie alles mit.
Und im September beendete sie die Beziehung, weil ich sie vor die Wahl stellte, ich habe gesagt, wenn wir uns nicht einmal pro Woche sehen, dann hat das für mich wenig Wert. Sie fing an zu weinen, zählte mir ihre Lebensumstände auf, dass es nicht öfter ginge, ich hatte wirklich Verständnis.
Sie beendete die Beziehung mit der Kernaussage, dass sie einfach keinen Platz dafür hat und es unendlich bedauern würde. Ich war zwar einerseits am Boden, hatte aber Hoffnung, dass sich vielleicht etwas ändern würde. Ich schrieb ihr einen langen Brief, schrieb so viel auf, meine Gefühle an sie und schrieb auch, dass ich Verständnis habe.
Wir sahen uns kurz nach der Trennung noch einige Male und ich sagte ihr, dass ich sie noch immer sehr gern habe, ich sie vermisse. Trotzdem nahm ich Abstand, wir schrieben nicht mehr und hatten auch sonst keinen Kontakt.
Im Oktober sahen wir uns in einer Bar. Sie schaute mir viel vor zwei Jahren in die Augen, ganz tief und wie verliebt, wie damals. Wir sprachen und ich fragte wie es ihr geht, sie sagte: Sie sei jetzt sehr sehr glücklich. Sie fragte erst nach Anlauf, wie es mir geht. Ich sagte ihr, ich vermisse sie. Keine 10 Minuten später kam ein Mann in die Bar - ihr neuer Freund. Ich war wie erschlagen. Ich bewundere mich im Nachinein selbst, ich wünschte beiden viel Erfolg und Glück, sagte noch, dass er einen guten Eindruck macht, als er kurz eine Bestellung auf gab, ich glaube das war pure Verlegenheit.
Draußen angekommen war ich wie erschossen. Ich wollte noch viele Antworten auf meine Fragen, ich hatte kein Recht, ja ich weiß aber ......
Ich dachte, in ihrem Leben habe eine Beziehung keinen Platz und nun? Mit mir war sie kein einziges Mal in einer Bar.
Wir sahen uns eine Woche später beim Einkaufen. Sie schaute mir wieder in die Augen, lächelte und ich zurück. Ich fragte sie, wo sie ihn kennen gelernt hat, ihre Antworten waren sehr ausführlich, sie sagte sie habe Gefühle für ihn und sei noch nie so verliebt gewesen. Das traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Ich blieb cool oder versuchte es, aber ich sagte ihr: Hey, das verletzt mich wirklich sehr, wenn du das so sagst. Ich weiß nicht, ich habe es mir trotzdem angehört. Und irgendwie hatte er all die Eigenschaften wie ich, er war wie ich, nur eigentlich mochte sie doch diese Eigenschaften nie, also klar anfangs fand sie das toll, aber dann?
Und dann ging es weiter, sie habe ihren Job nicht mehr und jetzt sehr viel mehr Zeit, sie wohne nun auf Probe bei ihm, habe die Wohnungsschlüssel. Ich musste erst einmal im Auto meine Tränen weg wischen, ich war wirklich am Boden zerstört und ich bin es heute noch. Er hat ein Kind, ist kein Feiertyp, sah sehr sehr konservativ aus, wie ein Bänker. Er trinke keinen Alk. sagt sie. Das war ihr bei mir immer ein Dorn im Auge, da ich zwar durchaus Alk. trinke, aber eben nur mal in Gesellschaft, mich nie besaufe. Und meine mangelnde Flexibilität und vieles mehr, .....
Waren unsere Trennungsgründe nicht, dass sie keine Zeit für eine Beziehung hat, dass ich zu steif bin, ich merkte, wie mein gesamter Körper auf die Neuerung reagierte, ich habe seit dem 5 Kilo abgenommen, bin schläfrig, mein Magen schmerzt und ich bin beruflich kaum mehr bei der Sache.
Meine Gedanken kreisten, wieso schaute sie mich so intensiv an, wollte sich mich kaputt machen, fertig machen, schauen wie der Schmerz bei mir ankommt? Wieso ist nun mit ihm machbar wo sie mir nie eine Chance gab?
Ich sitze seit dem jeden Abend zu hause und denke daran, neulich habe ich geträumt, was sie s.uell mit ihrem neuen Freund anstellt und bin mitten in der Nacht schweißgebadet aufgewacht. Sie wohnt nun bei ihm, ich kann mich nicht einmal erinnern, dass sie bei mir trotz Vollverpflegung 4 Tage am Stück blieb. Ich war so am Boden zerstört.
Ich versuche nun, das ganze ist eine Weile her, mich zu ordnen, Energie habe ich kaum noch, Lust auf Weggehen auch nicht. Ich bin einfach nur dabei zu versuchen sie zu verstehen.
Braucht sie ihn zum Ablösen? Dazu ist es zu intensiv, lügt sie mich an und blöfft um mir weh zu tun? Ich habe ihr nie etwas getan sie nie verletzt, ich hatte immer das Gefühl sie mag mich sehr, das macht man doch nicht mit einem Menschen, den man auch nur ein bisschen gern hat.
Sie meinte noch da musst du durch, das tut mir leid für dich, dass du allein bist. Das gab mir den Rest.
21.11.2014 21:18 •
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