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Plötzlich ausgetauscht worden

H
Zitat von Ameela:
Da kamen viele Verletzungen wieder hoch und da hab ich auch geweint.

Und hat er diese Verletzungen jemals verarztet, wahrgenommen und wieder gut gemacht?

Sicher nicht, es hat sich aufgestaut, oder?

09.01.2023 21:52 • #181


H
Zitat von Ameela:
Aber meistens habe ichs runtergeschluckt, weil ich einfach so maßlos enttäuscht war und einfach die Erwartung hatte, er sieht die Dinge, die für mich eigentlich normal schienen

Da hast du es wieder, dein Blick und deine Wahrnehmung für andere ist viel ausgeprägter, als seine. Und daher diese Verlustrechnung

09.01.2023 22:15 • #182


A


Plötzlich ausgetauscht worden

x 3


H
Ich kann es dir nur immer wieder sagen, er ist dir nicht gewachsen und sein mickriges Ego braucht jetzt schnell etwas um die Scham zu betäuben ein Trottel zu sein.

Das ist eigentlich ein Kompliment an dich.

09.01.2023 22:18 • x 2 #183


S
Zitat von Huuuyeee:
Ich kann es dir nur immer wieder sagen, er ist dir nicht gewachsen und sein mickriges Ego braucht jetzt schnell etwas um die Scham zu betäuben ein Trottel zu sein.

Das ist eigentlich ein Kompliment an dich.

Das habe ich ihr auch schon so gesagt. Und als mich mein Ex damals austauschte, habe ich das von anderen gesagt bekommen. Wenn man sich das verinnerlicht, dürfte das einen guten Kick für das Selbstwert geben.
Deine Wohnung ist gerade Sperrzone weil deren Liebesnest direkt ums Eck ist?
Mein Ex hatte seine Bude zwei Etagen über meiner gehabt und manchmal konnte ich die Tante im Sommer sogar stöhnen hören. Das war ein Spaß
Ich wollte auch erst fliehen und mich fürn halbes Jahr auf ne Kur verziehen
Habe ich dann aber nicht gemacht. Soweit kommts noch. Mein Ex tauscht mich aus und ich räum das Feld? Nix da!
Ich bin hübsch da geblieben und habe meine Baustellen in Angriff genommen. Und siehe da: Mein Ex ist am Ende des Jahres ausgezogen. Ich muss den Beiden wohl mindestens genauso mit meiner Anwesenheit auf den Keks gegangen sein.

10.01.2023 02:02 • x 3 #184


A
Zitat von Huuuyeee:
@Ameela Tja das mit den Eltern habe ich genauso erlebt. Witzig wie unsere Geschickten sich ähneln. Sein Vater hatte damals so einen Zoff zwischen uns herbeidramatisiert, dass ich ich dort vier Jahre nicht hinwollte.

Oh das kenn ich, ich wollte da auch nie hin. Und mittlerweile bin ich auch einfach nur froh, dass ich nicht mehr hin muss und auch etwas schadenfroh, dass sich das die Next jetzt geben kann/muss. Ich weiß von drei weiteren Beziehungen von ihm, wo es IMMER Probleme mit den Eltern gab und sie alle schrecklich fanden. Eine Ex-Freundin sagte mal, dass sie glaubt sie wären vielleicht heute noch zusammen, wenn es diese Eltern nicht gäbe.
Zitat:
Vermutlich war ich den Dorfleuten als blonde Motorradfahrerin, die Poledance macht, zu lebensfroh

Na Du machst ja auch Sachen
Aber ja, sowas reicht ja als schonmal. Bei mir kams aus dem Nichts, immer etwas auf Abstand zu mir (aber das ist er bei anderen Menschen auch) und plötzlich war ich Luft. Es gab überhaupt nichts. Ich kann es mir nur damit erklären, dass ich halt kein Coronaleugner war/bin -im Gegensatz zu ihm- und kurz vorher seiner Frau mal erklärt habe, wie wichtig ich es finde, sich impfen zu lassen. Tatsächlich schätze ich, dass das der Grund war. Was ich mehr als krank finde!

Zitat:
Auch diese wo man immer weinen muss, damit sich was ändert. Erwachsene reden miteinander, damit sowas garnicht erst passiert.

Najaaaaaa, ich weine ja nicht, dass sich was ändert oder um etwas zu erreichen. Weinen nutze ich nicht als (Druck-)mittel. Ich weine einfach dann, wenn mich meine Gefühle überkommen. Das ist auch etwas, dass ich nicht steuern kann. Und dass man im Trennungsgespräch weint, ist ja auch normal. Da hab ich auch nicht geweint, dass sich was ändert - sonst wäre es nicht das Trennungsgespräch gewesen-, sondern weil ichs einfach nicht ändern konnte. Also eigentlich aus dem Gegenteil heraus.

Zitat:
Ich freue mich auf den Tag, wo mir das alles egal ist und ich meine Lebensenergie wiederhabe.

Das sollte Dein Mantra sein! Druck es Dir aus und hänge es Dir an den Kühlschrank. Am Besten nicht mit Zukunft, sondern als Ist-Zustand: : Heute ist der Tag, wo mir....
Zitat:
Morgen werd ich mich mal bei einer Therapeutin vorstellen.

Das wird Dir gut tun! Ich habe heute auch wieder meinen Termin.
Zitat:
Wir werden sehen wer in 10 Jahren eine erfüllte Beziehung, Leben etc. Hat.
auch wenn es jetzt hart ist, es lohnt sich für sich zu kämpfen.

Davon bin ich überzeugt, dass wir das sein werden. Mein Ex ist 52 Jahre alt, hat es nie geschafft, zu heiraten und Kinder zu bekommen, obwohl er sich das immer für sich gewünscht hat. Muss ja Gründe haben. Nun ist ne Beziehung wieder in die Brüche gegangen und er macht genauso weiter............ Das wird in 10 Jahren wohl auch nicht anders sein!
Zitat:
Und hat er diese Verletzungen jemals verarztet, wahrgenommen und wieder gut gemacht?

JA! Das hat er. Dann wenn ichs kummuniziert habe. Nur mit der Wahrnehmung von alleine hats nicht so geklappt. Aber das ist ja das, was ich meine: manche haben diese Antennen einfach nicht und es wäre eben auch an mir gewesen, die Dinge anzusprechen und einzufordern und nicht nur zu erwarten, dass er es sieht und am Ende enttäuscht sein, dass er es eben nicht gesehen hat. Ich habe das immer als Abwertung gegen meine Person gesehen, aber letztendlich war es das nicht.

Zitat:
Ich kann es dir nur immer wieder sagen, er ist dir nicht gewachsen und sein mickriges Ego braucht jetzt schnell etwas um die Scham zu betäuben ein Trottel zu sein.

Das ist eigentlich ein Kompliment an dich.



@Sorgild
Zitat:
Das habe ich ihr auch schon so gesagt. Und als mich mein Ex damals austauschte, habe ich das von anderen gesagt bekommen. Wenn man sich das verinnerlicht, dürfte das einen guten Kick für das Selbstwert geben.


Euer Wort in Gottes Gehörgang. Aber irgendwie trotzdem blöd. Er müsste sich ja nicht ne andere aus Scham nehmen. Er könnte mich haben. Klar, das wäre mit Arbeit verbunden, aber die wird er mit ihr irgendwann auch haben.

10.01.2023 07:42 • x 1 #185


A
Zitat von Sorgild:
Ich wollte auch erst fliehen und mich fürn halbes Jahr auf ne Kur verziehen
Habe ich dann aber nicht gemacht. Soweit kommts noch. Mein Ex tauscht mich aus und ich räum das Feld? Nix da!
Ich bin hübsch da geblieben und habe meine Baustellen in Angriff genommen. Und siehe da: Mein Ex ist am Ende des Jahres ausgezogen. Ich muss den Beiden wohl mindestens genauso mit meiner Anwesenheit auf den Keks gegangen sein.

@Huuuyeee
überlege es Dir daher gut, gerade dann, wenn Du Dich in der neuen Wohnung auch wohlfühlst. Mach nen Bogen um die alte und irgendwann wirds auch nicht mehr weh tun, dann triumphierst Du!

10.01.2023 07:58 • x 1 #186


H
@Ameela
Im Moment fühle ich mich nicht gut in der Wohnung, auch wenn die schön ist. Da ist immernoch die Präsenz des Ex, dass zu Alpträumen führt. Ich geben mir jetzt zwei Monate und schaue wie es dann ist.
Aktuell bin ich zu instabil, obwohl ich gestern kurz da war.

10.01.2023 17:12 • x 1 #187


H
@Sorgild
So stark bin ich leider nicht. Es tut mir weh das alles zu sehen, wie die sich ein Leben aufbauen, während ich deswegen nicht abschließen kann. Baustellen werden bald angegangen, wobei ich nicht einsehe, warum nur ich die Probleme haben soll. ( ausser, dass ich dass so lange mitgemacht habe, ich Gut-Mensch )
Die beiden sind doch eher diejenigen die Therapie machen sollten. Davon hatte ich in meinem Leben wirklich genug und dabei rausgekommen ist, dass ich teilweise in Therapie gegangen bin, weil ich dachte, dass es nicht läuft, weil ich irgendein Defizit durch meine Kindheit habe. Tja, das schon, nur ist das höchstens ein Teil des Problems. Man lernt ja kommunizieren.

Zur Abwechslung sollen die Ignoranten mal Therapie machen, statt dass ich ständig an mir zweifle, obwohl ich wirklich über meine Grenzen hinaus versucht habe alles weiterzuentwickeln. Das werde ich beim nächsten Mal definitiv vermeiden

10.01.2023 17:19 • x 1 #188


S
Zitat von Huuuyeee:
Die beiden sind doch eher diejenigen die Therapie machen sollten. Davon hatte ich in meinem Leben wirklich genug und dabei rausgekommen ist, dass ich teilweise in Therapie gegangen bin, weil ich dachte, dass es nicht läuft, weil ich irgendein Defizit durch meine Kindheit habe. Tja, das schon, nur ist das höchstens ein Teil des Problems. Man lernt ja kommunizieren.


Bitte versteh mich nicht falsch. Ich wollte damit nicht sagen, dass du irgendwelche Baustellen hast, die du angehen musst. Ich hatte nur gesagt, was ich damals gemacht habe, denn bei mir war nach der Trennung so einiges im Argen.
Ich war auch absolut nicht stark zu dieser Zeit und ich war mit mir selbst absolut nicht im Reinen. Da musste ich erst hinfinden.
Damals, als das hier bei mir war, habe ich mir einfach gesagt: Lass die Beiden doch von morgens bis abends rum****, geht mich doch nichts an. Und so habe ich meinen Fokus voll auf mich gelegt und die beiden irgendwie ausgeblendet.
Auch meine Bude war voll mit Erinnerungen an meinen Ex, das ging schon damit los, dass hier noch soviel Zeugs von ihm rumlag, das er einfach mal nicht holen wollte. Also habe ich irgendwann alles zusammen gekramt und es ihm direkt vor die Tür geschmissen.
Diese Erinnerungen, die an dieser Bude kleben, werden nicht einfach so verschwinden. Da musst du aktiv einen Besen nehmen, die Tür aufmachen und alles rauskehren. Du musst neue Erinnerungen schaffen, neue Präferenzen, die die alten Erinnerungen an deinen Ex überschreiben. Erst dann verblassen sie und gehen weg.
Das heißt, selbst wenn du in einem halben Jahr in deine Wohnung kommst, wird dich der alte Mist ganz schnell wieder einholen.
Mir ist das neulich erst wieder passiert. Da bin ich hier in unserem Dorf, was jetzt mein Dorf ist, an einen Ort gekommen, an denen ich die ganzen Jahre nicht mehr war. War ein Skaterpark in dem Ex und ich früher viel zusammen abhingen. Nun stand ich da, es war noch warm und mir gings komisch. Meine erste Reaktion war: ich muss hier weg. Aber dann kamen ein paar Leute, von denen ich einen kannte, den ich aber auch erst nach der Trennung richtig kennengelernt habe. Der sagte, die wollen hier ein bisschen abhängen und fragte mich, ob ich mich nicht dazu setzen will. Ja. ok. Habe ich gemacht. Wurde ein echt lustiger Abend.
Und wenn ich jetzt wieder an diesem Park vorbei kommen sollte, werde ich nicht mehr an meinen Ex erinnert, sondern an den lustigen Abend zuletzt. Verstehst du?
Genauso ist das auch mit deiner Wohnung. Wenn du dir das nicht zutraust, würde ich eher drüber nachdenken, die Wohnung zu kündigen und mir was Neues zu suchen, was frei von irgendwelchen Erinnerungen ist.

10.01.2023 17:51 • #189


H
Zitat von Sorgild:
Bitte versteh mich nicht falsch. Ich wollte damit nicht sagen, dass du irgendwelche Baustellen hast, die du angehen musst. Ich hatte nur gesagt, was ich damals gemacht habe, denn bei mir war nach der Trennung so einiges im Argen.


Habe ich nicht als Vorwurf oder ähnliches verstanden. Ganz im Gegenteil.

Ich finde deinen Ansatz die Erinnerungen zu Überlagern genau richtig.

Meine Angst ist, dabei gestört zu werden. Daher bewundere ich deine Stärke, dass du das alles so geschafft hast

10.01.2023 20:51 • x 1 #190


H
Am Ende sollte man einfach den Mut haben neu zu starten, wenn das Gröbste überstanden ist.

Ich werde es definitiv versuchen

10.01.2023 20:52 • x 1 #191


A
Zitat von Huuuyeee:
Die beiden sind doch eher diejenigen die Therapie machen sollten. Davon hatte ich in meinem Leben wirklich genug und dabei rausgekommen ist, dass ich teilweise in Therapie gegangen bin, weil ich dachte, dass es nicht läuft, weil ich irgendein Defizit durch meine Kindheit habe. Tja, das schon, nur ist das höchstens ein Teil des Problems. Man lernt ja kommunizieren.

Zur Abwechslung sollen die Ignoranten mal Therapie machen, statt dass ich ständig an mir zweifle, obwohl ich wirklich über meine Grenzen hinaus versucht habe alles weiterzuentwickeln. Das werde ich beim nächsten Mal definitiv vermeiden

Naja, aber um die anderen gehts halt aber nicht. Was bringt es denn DIR noch, wenn andere bzw. in dem Fall Dein Ex in Therapie gehen? Du solltest Dich nun mehr mit Dir beschäftigen, anstatt den Blick auf diese zwei zu richten. Ich weiß, das ist schwer, ich tu das ja auch ständig, aber es ist einfach nicht zielführend. Denn am Ende gehts nur darum, dass es Dir wieder gut geht und Du positiv nach Vorne schauen kannst. Und dies geschieht nicht, ob andere an sich arbeiten oder nicht, ob es denen gut geht oder ohne Dich viel schlechter, sondern nur allein deshalb, weil Du Dich jetzt um Dich kümmerst.


Zitat:
@Sorgild
Du musst neue Erinnerungen schaffen, neue Präferenzen, die die alten Erinnerungen an deinen Ex überschreiben. Erst dann verblassen sie und gehen weg.

Zitat:
Und wenn ich jetzt wieder an diesem Park vorbei kommen sollte, werde ich nicht mehr an meinen Ex erinnert, sondern an den lustigen Abend zuletzt. Verstehst du?

Genau daran solltest Du arbeiten! Ich lag die letzten Wochen auch nur total niedergeschlagen Zuhause herum. Ich konnte mich zu nichts aufraffen, habe nur für mein Kind und meinen Job funktioniert, und das auch mehr schlecht als recht. Zwischen den Jahren auch noch Urlaub, ohne konkret was vorzuhaben, eigentlich war das das pure Gift, denn ich bin nicht raus, sondern hab mich nur im Selbstmitleid gesuhlt. Und ich dachte auch: ich lieg hier rum und mir gehts schlecht, während die zwei sich amüsieren. Hat mich das weitergebracht? Nein! Denn die zwei sind nicht für mein Glück verantwortlich, aber genauso wenig für mein Unglück, alles findet in uns selbst und unseren Gedanken statt.

Das wusste ich zwar in der Theorie auch schon vorher, aber ich habs nicht gefühlt. Jetzt wo ich wieder anfange, am Leben teilzunehmen, wird es besser. Jeden Tag und es fühlt sich großartig an, denn ich weiß und bekomme langsam mein Urvertrauen zurück: Alles wird gut!

Fühl Dich gedrückt! Auch Du wirst es schaffen!

11.01.2023 07:47 • x 1 #192


A
Jetzt habe ich noch zwei Tage bis zu meinem Treffen mit meinem Ex und mittlerweile auch gar keine Angst mehr davor. In den letzten Tagen ist viel in mir selbst passiert, ich bin raus aus meinem Jammertal und auf einem guten Weg, wieder die zu werden, die ich einmal war bzw. ja auch einfach bin. Die ging ja nicht verloren, war nur ne zeitlang wie betäubt. So fühlt es sich auch gerade an, als erwache ich allmählich aus einem langen Dämmerschlaf.

Ich bin natürlich nach wie vor verletzt und das wird auch noch ne Weile so anhalten und auch noch immer traurig, dass er nicht mehr das ist, aber nicht mehr so schlimm wie noch letzte Woche und der Spruch von Euch, er tröstet sich mit Ihr nur, weil er mir nicht gewachsen war, der hat mich schon echt weitergebracht.
Danke daher an @Sorgild und @Huuuyeee Das hat mir schon die Augen geöffnet.

Denn letztendlich war es ja so: Ich habe mich getrennt, weil er mir das nicht geben konnte, was ich mir gewünscht hatte. Ob das jetzt an meinen eigenen (falschen oder richtigen?) Erwartungen lag oder weil er nicht bereit war, sich so richtig auf mich und meine Bedürfnisse einzulassen, sei ja mal dahingestellt. Aber im Endeffekt war es so, er war dem einfach nicht gewachsen. Er war einfach nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Zb auch mal seinem Vater zu sagen, dass das so nicht geht, wenn der mich mal wieder wie Dreck behandelt hat. Oder wenn ich ihn frage, welches Problem sein Vater mit mir hat, so zu tun, als habe er davon noch nichts gemerkt. Auf spätere Nachfrage, ob er das mal klären konnte, oh nee, bin ich noch nicht dazu gekommen. Eines von soooooo vielen Beispielen!

Der Weg des geringsten Widerstandes funktioniert vielleicht für ihn (siehe auch Next), aber nicht für mich.

Gestern war ich wieder bei der Therapeutin. Sie ist zwar echt speziell und Vieles von dem was sie mir sagt, teile ich so überhaupt nicht (jedes Mal mehr glaube ich, sie kommt aus der 68er Bewegung und hat bestimmt mal in einer Kommune gelebt. Freie Liebe und so, da kommen schon sehr skurrile Ansätze), aber ganz ganz Vieles ist halt richtig gut und ihr gelingt es, dass es auch bei mir im Gefühl und nicht nur im Kopf ankommt. Sie hat gestern wieder eine Aufstellung mit mir gemacht und wir haben tatsächlich das Gespräch vom Freitag durchgespielt (wenn auch nur kurz). Das hat mir die Angst genommen und auch tatsächlich meine Sicht verändert. Ich sehe ja die ganze Zeit immer nur mich, aber sie hat mir halt auch gezeigt, wie er sich fühlt. Wie unsicher er selbst ist (sie meinte, er sei unsicherer als ich) und dass er eben ist wie er ist und mir einfach nicht geben kann, was ich mir wünsche. Und dass er das auch künftig nicht könnte und ich das aber wüsste und ihn ja trotzdem genommen hätte, aber nicht verlangen könne, dass er plötzlich anders wird. Da wusste ich auf einmal: Ja, es stimmt. Die Trennung war einfach nur ne logische Konsequenz aus allem und keine Fehlentscheidung, die ich jetzt bereuen müsse.

Das hat mir wirklich sehr geholfen und vor allem diesen starren Blick und die Verbissenheit zur Sache genommen. Ich fühlte mich dadurch auch weniger verletzt. Denn diese neue Frau ist eben seine Art mit dem Problem fertig zu werden. Egal was ich davon halte, es ist nun eben mal sein Weg! Manche Menschen lösen eben Ihre Probleme so, dass sie immer nur davonrennen.

Die Dinge plötzlich auch zu fühlen und nicht nur im Kopf zu durchdenken, hat mich wirklich sehr viel weiter gebracht. Normalerweise bin ich immer wie leer nach diesen Sitzungen, gestern war ich befreit!

Zudem habe ich mich am Wochenende für einen Halbmarathon (meine ehemalige Sportlehrerin würde sich wahrscheinlich im Grabe herumdrehen, wenn sie das jetzt lesen könnte) angemeldet und gestern habe die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran mit einer geführten Frauengruppe für mich gebucht. Das beflügelt mich ungemein und gibt mir ganz großen Auftrieb.

Und nun versuche ich das, was meine Therapeutin immer versucht, mir mit auf den Weg zu geben: Höre auf, immer über alles nachzudenken und zu bewerten, ob das jetzt richtig ist oder falsch, sondern hab Vertrauen in das was kommt!

11.01.2023 08:32 • #193


S
Zitat von Ameela:
Zudem habe ich mich am Wochenende für einen Halbmarathon (meine ehemalige Sportlehrerin würde sich wahrscheinlich im Grabe herumdrehen, wenn sie das jetzt lesen könnte) angemeldet und gestern habe die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran mit einer geführten Frauengruppe für mich gebucht. Das beflügelt mich ungemein und gibt mir ganz großen Auftrieb.


Ich fange mal hier an, ja?
Har! Du gibst mir Fahrwasser.
Das ist nämlich genau das, was ich immer predige. Weißt du, sone Alpenüberquerung oder sich mal eben an einen Halbmarathon heran zu wagen, dass machst du in der Regel nicht, wenn dein Leben so tutti an dir vorbei plätschert. Sowas ist genau richtig, wenn du dich in einer Krise befindet. Dann ist dafür genau der richtige Moment. Ich wette, du wirst, wenn du das durchziehst, Erinnerungen davon für dich mitnehmen, die du in deinem ganzen Leben nie wieder vergessen wirst. Und du wirst immer interessierte Blicke ernten, wenn du erzählst, was du da gemacht hast. Zieh das bitte durch, und dann wollen wir hier wirklich alle Einzelheiten davon wissen. Das bist du uns schuldig!

So nun zu deiner Therapeutin. Du tippst auf ne alte 68er? Jep, die kenn ich auch. Das ist ne ganz andere Generation. Das muss ganz sicher nicht schlecht sein, denn die haben einen ganz anderen Blick auf die Sache, als wir hier heute.
Meine Oma zum Beispiel ist schon lange tot, aber eigentlich war sie meine wichtigste Therapeutin. Die ist ja aus ner noch anderen Generation, weit vor mir. Aber von ihr habe ich Dinge gelehrt bekommen, die mein ganzen Leben beeinflusst haben. Je älter ich werde, desto mehr Respekt fühle ich vor ihr. Ach ich vermisse sie sehr.

Du musst nie alles für dich mitnehmen. Das ist schier unmöglich. Es reicht völlig, wenn du das für dich mitnimmst, was dir jetzt im Moment weiter hilft. Vieles wird vielleicht erst später plötzlich einen Sinn kriegen, einiges auch vielleicht gar nicht aber darum geht es nicht.

Zitat von Ameela:
Die Dinge plötzlich auch zu fühlen und nicht nur im Kopf zu durchdenken, hat mich wirklich sehr viel weiter gebracht. Normalerweise bin ich immer wie leer nach diesen Sitzungen, gestern war ich befreit!


Darum geht es!
Und ja, wenn ich mir dein Posting so durchlese, ist da wohl schon eine völlig neue Sichtweise eingetreten.
Du scheinst wirklich ein wenig anders mit deinem Problem umzugehen als vorher.
Alles in einem liest es sich wirklich gut, was du schreibst. Scheint ein guter Weg zu sein, auf dem du gerade wandelst.
Bedenke aber, dass es nicht so bleiben wird und du noch reichlich Rückschläge einstecken werden musst.
Das ist völlig normal und gehört auch irgendwie dazu. Aber ab einen bestimmten Zeitpunkt wird dich das nicht mehr großartig aus der Bahn werfen. Und von dieser Alpenüberquerung will ich einen ausführlichen Bericht!
Würde mich überhaupt nicht wundern, wenn du ausgerechnet da, dich Hals über Kopf in deinen Bergführer verknallst. Himmel, dann haben wir hier aber erst richtig zu tun!

11.01.2023 11:14 • x 2 #194


A
@Sorgild
Zitat:
Das ist nämlich genau das, was ich immer predige. Weißt du, sone Alpenüberquerung oder sich mal eben an einen Halbmarathon heran zu wagen, dass machst du in der Regel nicht, wenn dein Leben so tutti an dir vorbei plätschert. Sowas ist genau richtig, wenn du dich in einer Krise befindet. Dann ist dafür genau der richtige Moment. Ich wette, du wirst, wenn du das durchziehst, Erinnerungen davon für dich mitnehmen, die du in deinem ganzen Leben nie wieder vergessen wirst. Und du wirst immer interessierte Blicke ernten, wenn du erzählst, was du da gemacht hast. Zieh das bitte durch, und dann wollen wir hier wirklich alle Einzelheiten davon wissen. Das bist du uns schuldig!

Danke! Und ja, ich weiß, dass ich das nie vergessen werde. Ich habe letztes Jahr mit ihm schon ne große Tour gemacht und das werde ich immer immer in mir tragen. Und ich weiß auch, was Du mit den interessierten Blicken meinst. Das merke ich ja schon, wenn ich von der Tour aus dem letzten Jahr erzähle, einer meinte mal, ich solle da eigentlich ein Buch drüber schreiben, so mitreißend wie ich das alles erzähle. Man hätte das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Aber jetzt so alleine unter lauter Fremden, ist das ja nochmal anders. Und vor allem nochmal 20km weiter. Das ist ja dann noch spannender, als nur mit dem Freund. Aber deshalb mach ichs ja nicht. Als wir damals zurück waren, habe ich gleich gesagt, ich möchte diesen E5 machen. Jetzt ist er nicht mehr da, also mach ichs auf diesem Weg, das hat auch nichts mit ihm zu tun, ich mache das nur für mich!
Zitat:
Würde mich überhaupt nicht wundern, wenn du ausgerechnet da, dich Hals über Kopf in deinen Bergführer verknallst.

Bergführerin. Ich hab mich bei ner reinen Frauengruppe angemeldet
Zitat:
und dann wollen wir hier wirklich alle Einzelheiten davon wissen. Das bist du uns schuldig

Mach ich. Versprochen!

Zitat:
Die ist ja aus ner noch anderen Generation, weit vor mir. Aber von ihr habe ich Dinge gelehrt bekommen, die mein ganzen Leben beeinflusst haben. Je älter ich werde, desto mehr Respekt fühle ich vor ihr. Ach ich vermisse sie sehr.

Das glaub ich! Und das hört sich gut an. Ich verstehe, dass Du sie vermisst, aber wichtig ist das, was sie Dir anscheinend hinterlassen hat Und wenn man Dich so liest, hört sich das alles sehr sehr toll und vernünftig an
Zitat:
Du musst nie alles für dich mitnehmen. Das ist schier unmöglich. Es reicht völlig, wenn du das für dich mitnimmst, was dir jetzt im Moment weiter hilft. Vieles wird vielleicht erst später plötzlich einen Sinn kriegen, einiges auch vielleicht gar nicht aber darum geht es nicht.

Genauso sehe ich das auch. Man kann und muss ja nicht 100% mit allem konform gehen. Und wenn sie sagt, ich solle ruhig mit ihm schlafen, dann finde ich das zwar sehr befremdlich und wirkt auf mich alles andere als das, was hier Sinn macht, aber aus ihrer Sicht ist das so. Sie meint halt, ich sei total kontrolliert und blockiert.

Auf jeden Fall sagte sie auch, ich solle mutig sein und alle Gefühle, die hochkommen zulassen. Das wiederum finde ich gut. Und das hilft mir auch. Denn ich bin wirklich total kontrolliert und merke oft oder lerne gerade, dass das einfach nicht gut für mich ist. Denn in mir drinne ist etwas, das raus will und ich lasse es nur nie zu. Durch meinen Ex habe ich das kennengelernt und teilweise zugelassen und das sei jetzt eben das große Problem. Ich müsse das alles jetzt erst in mir selbst finden müssen, denn es ist ja da. Er hat es einfach nur hervorgeholt.
Zitat:
Und ja, wenn ich mir dein Posting so durchlese, ist da wohl schon eine völlig neue Sichtweise eingetreten.
Du scheinst wirklich ein wenig anders mit deinem Problem umzugehen als vorher.
Alles in einem liest es sich wirklich gut, was du schreibst. Scheint ein guter Weg zu sein, auf dem du gerade wandelst.

Danke
Zitat:
Bedenke aber, dass es nicht so bleiben wird und du noch reichlich Rückschläge einstecken werden musst

Das ist mir vollkommen bewusst und auch, dass es mir am/ab Freitag erstmal wieder schlecht gehen wird. Ihn zu sehen ist sicher im ersten Mal total schön, ja irgendwie auch aufregend, das letzte Treffen ist ja bereits 8 Wochen her. Aber dann zu akzeptieren, dass er wieder geht und eben auch zu ihr, das wird mich sicher erstmal um Lichtjahre zurückwerfen. Er wird auch bestimmt Sachen sagen, die ich so nicht hören will oder weh tun oder was auch immer. Denn nach wie vor weiß ich, dieses Treffen kommt eigentlich viel zu früh. Dennoch bin ich soweit stabil, dass ich zumindest weiß, irgendwann wirds besser. Bzw. ich bin soweit auf der Höhe, ihm nicht als Jammerlappen gegenüber treten zu müssen, die immer noch furchtbar leidet und ihn unbedingt zurück will, sondern ich bin wieder die selbstbewusste, starke Frau, die er normalerweise kennt und in die er sich ja auch irgendwann mal verliebt hat.

11.01.2023 13:43 • x 1 #195


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