Hallo Pegasus, nein ich wurde noch nie betrogen, zumindest nicht wissentlich. Hatte vorhin den riesen Streit mit meiner Freundin. Ob ihr es glaubt oder nicht, wir hatten in den neun Jahren eigentlich noch nie richtig Streit. Nur mal kurzen Knatsch, aber nie richtigen Streit. Ich bin eigentlich ein durchsetzungsstarker und impulsiver Typ, aber bei meiner Freundin war ich immer sehr soft, abgesehen davon gab sie mir eigentlich selten Anlass, wütend zu sein. Und ich ihr auch nicht. Unsere Beziehung lief neun Jahre lang harmonisch und nun schafft dieser Typ es, dass wir uns richtig anbrüllen. Zum Glück sind die Kinder nicht wach geworden von dem Geschrei. Sie ist jetzt schlafen gegangen aber ich krieg kein Auge zu. Ich hab mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen mit dem Geburtstag und hab ihr dann gesagt, dass ich nicht möchte, dass er kommt. Dass ich ihm zwar gern die Meinung sagen würde, aber nicht in meinem Zuhause und schon gar nicht an ihrem Geburtstag. Ich möchte mit ihr ihren Geburtstag feiern und ihn ihr nicht versauen. Aber wenn dieser Typ dabei ist, wird das nicht möglich sein. Ich habe ihr gesagt, dass ich drauf bestehe, dass er nicht kommt. Dass es mir jetzt einfach reicht. Ich schaue seit Monaten dabei zu, wie ein fremder Mann meine Freundin und sogar Verlobte anbaggert und versucht, sich in meine Familie zu drängen und mich rauszudrängen. Ich muss mir gefallen lassen, dass er ihr klipp und klar sagt er möchte mich nicht bei Treffen dabei haben und bei ihr schlecht über mich spricht, ohne mich überhaupt zu kennen (außer kurz vom Sehen). Und ich empfinde es als zutiefst unloyal, dass sie ihm nicht sagt: SO NICHT! Ich habe ihr gesagt, dass ich mich von ihr verraten fühle. Dass ich zum ersten Mal seit neun Jahren sowas wie Hass gegen sie empfinde. Dass dieser Typ unsere Harmonie ernsthaft gefährdet, und sie merkt es nichtmal. Habe sie gefragt, warum er ihr so wichtig ist. Sie kennt ihn doch erst seit drei Monaten. Dass es mir richtig, richtig dreckig geht. So dreckig, dass ich schon in Foren poste, was sonst nicht meine Art ist. Und dass ich es traurig finde, dass mich fremde Leute im Internet scheinbar besser verstehen als meine zukünftige Frau. Dass sie mich nicht ernstnimmt und ich nicht offen mit ihr reden kann. Das alles habe ich ihr gesagt. In ruhigem, aber bestimmten Ton. Sie war erstmal buff. Und geschockt. Und dann meinte sie, dass sie enttäuscht von mir ist. Sie hätte gedacht, dass ich ihr vertraue, dass sie mich niemals hintergehen würde. Dass ich doch wissen müsse, dass sie mich liebt. Dass das Problem einfach nur mein mangelndes Vertrauen sei. Dass sie einfach froh gewesen sei, sich mit den neuen Kollegen zu verstehen. Dass sie schließlich erfolgreich sein müsse in der Praxis, um ihren Facharzt zu bekommen und in der Hierarchie der Praxis ganz unten sei. Dass sie ihn doch nun nicht wieder ausladen könne. Ich habe zu ihr gesagt, warum sie nicht einfach offen mit mir darüber gesprochen hat. Ob sie sich von ihm etwa anbaggern lässt, weil sie Angst hat, sonst Nachteile in ihrer Karriere zu haben. Warum sie mir das dann nicht sagt und stattdessen ständig so tut, als sei das ja so ne tolle Freundschaft. Sie meinte dann, sie sei doch keine Prost. und der Kerl würde sie nicht anbaggern. Es sei lustig gemeint und er hätte eben nen speziellen Humor. Ich würde das auch verstehen, wenn ich ihn besser kennenlernen würde. Und natürlich wolle sie es sich wegen ihrer Karriere nicht mit den Kollegen verscherzen. Deshalb lasse sie sich aber noch lange nicht anbaggern. Sie wurde nicht laut, als sie das sagte. Aber war schon ziemlich angepisst. Ich sagte ihr dann klipp und klar, dass er sie sehr wohl anbaggert. Dass so viele SMS ganz einfach über eine gewöhnliche Freundschaft unter Kollegen hinausgehen. Und dass er sich permanent treffen wolle. Sie ständig anfasst (zumindest die Male, wo ich dabei war) und diese Komplimente wie Na meine Schöne einfach zu vertraut sind, um sie einer vergebeben Frau, mit der man platonisch befreundet ist, zu sagen. Dass mir das definitiv zu weit geht und ich das nicht mehr will. Dass ich von ihr erwarte, dass sie ihm das nächste Mal klipp und klar sagt, dass er das lassen soll. Freundschaft von mir aus. Ständige Komplimente und SMS nein. Er könne von mir aus zum Geburtstag kommen. Aber es müsse vorher klargestellt werden, dass bestimmte Sachen künftig nicht mehr gehen. Weil ich sonst nicht mehr damit klarkomme. Sie meinte dann ich sei krank, setze sie unter Druck. Er sei einfach ein lustiger Typ, habe eine gewisse Komik und meine das alles nicht ernst. Sie beide verbände lediglich die Liebe zur Medizin und zur Malerei. Und sie könnten sich super unterhalten. Es sei aber wirklich rein platonisch und keinesfalls ero. Anziehung da, auf beiden Seiten nicht. Sie meinte sie fände es unglaublich, dass ich mich so aufrege und ihr Vorschriften mache. Wir seien schliesslich neun Jahre zusammen und hätten zwei Kinder und konkrete Heiratspläne. Ich solle einen Gang runterfahren. Und wenn ich sie liebe und ihr vertraue, solle ich sie selbst entscheiden lassen, wie sie mit Kollegen umgeht. Sie würde mich nie betrügen. Ob ich ein Problem damit habe, dass sie jetzt arbeite, selbstständig sei? Und sie meinte, dass ihr Kollege mich wirklich nicht mag. Dass er meinte, er habe das Gefühl, dass ich sie kontrolliere und unter meiner Fuchtel haben wolle. Sie hätte mich immer verteidigt, gesagt, dass dieser Eindruck nicht zutrifft. Dass unsere Beziehung stets auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert habe. Dass ich ihr alle Freiheiten liesse. Aber jetzt sei ihr klar, dass er doch Recht gehabt hatte. Dass ich bitte zurückrudern solle und an meiner Eifersucht arbeiten. Und dann wurde ich laut. Zum ersten Mal seit neun Jahren. Ich schrie, dass es das Letzte sei, wie sie mich behandelt. Dass es kein Wunder sei, dass mein Vertrauen zu ihr ins Wanken gerät, wenn Grenzen nicht eingehalten werden und keinerlei Rücksicht auf meine Gefühle genommen wird. Dass ich es nicht dulde, dass ein fremder Mann mich schlechtmacht und dann noch in mein Haus eingeladen wird. Ich sagte, neun Jahre hin oder her. Aber Gefühle können sich ändern! Dann wurde ich wieder leise und meinte sie sei eine tolle Frau. Deshalb sei ich eifersüchtig. Weil ich sie nicht verlieren will. Dass ich ihr vertraue, dass sie mich nicht bewusst hintergeht. Aber Gefühle sich schleichend ändern können. Sie solle bitte Rücksicht nehmen, wenn ihr was an mir liegt. Ich sei doch wichtiger als irgendein neuer Freund und Kollege. Sie starrte mich kurz an. Dann wurde sie laut. Brüllte, dass ich sie nicht anzuschreien habe. Dass sie nichts verbrochen habe. Sie hätte ihm doch klipp und klar gesagt, dass sie sich außerhalb der Mittagspause nicht mehr mit ihm treffen würde ohne mich. Und nur weil er mich nicht leiden könne, hieße das nicht, dass er was von ihr wolle. Sie seien eben Kollegen und verstünden sich gut! Wie egoistisch ich eigentlich sei, von ihr zu erwarten, dass sie Kollegen, die sie so oder so täglich sehen muss, links liegen lässt, weil sie mich nicht mögen. Sie brüllte, dass das kein Wunder sei, so wie ich ihn immer angeschaut hätte, so feindseelig. Sie schrie, dass ich sie schwer enttäuscht habe zu glauben, dass sich ihre Gefühle verändern könnten und sie den Anderen toll finden. Dass sie ihm gar nichts sagen wird. Ich solle mal klarkommen. Dann brüllte ich, dass, wenn das ihr Ernst und ihr letztes Wort sei, ich mich trennen würde. Daraufhin ging sie ins Schlafzimmer und knallte die Türe zu. Das war ca. um 24 Uhr. Seitdem hocke ich hier und bin total am Boden (
22.03.2014 01:37 •
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