Liebe Coke,
du steckst da halt schon noch sehr in so einer Spirale drin, die es dir derzeit unmöglich macht, wirklich daraus auszubrechen. Ich hatte mich auch die erste Zeit gefragt, warum ich mich nicht intensiver mit ihrem Glauben auseinander gesetzt habe. Denn wäre da von meiner Seite aus mehr Engagement da gewesen, wären wir wohl heute noch zusammen. Denn dann hätte sie ja gesehen, daß ich mich damit mehr beschäftige und die Hoffnung wäre weiterhin da gewesen. Auf der anderen Seite hab ich aber mittlerweile auch begriffen, daß dieser Glaube nichts für mich ist. Ich bin ein Mensch, der hinterfragt und auch offen seine Meinung äussern will wenn ihn was beschäftigt. Und ich habe halt im Laufe der Zeit festgestellt, daß das dort in dieser Glaubensgemeinschaft eben nicht möglich gewesen wäre. Letztendlich hätte es das Beziehungsende nur noch weiter hinaus gezögert. Wir wären beide noch viel enger zusammen gerückt und es wäre noch viel extremer bei einer Trennung gewesen.
Vielleicht kannst du ja versuchen, einfach mal zu analysieren und zu hinterfragen. Am Besten in schriftlicher Form damit du was Greifbares hast. Denn loslassen kann man mMn erst wirklich, wenn man die Hintergründe genau verstanden und akzeptiert hat, warum und wieso es so gekommen ist und nicht anderst. Klar geht das erst, wenn man sich schon etwas gelöst hat vom Schmerz. Gibt ja keinen Schalter im Hirn, den man einfach umlegt und dann ist alles gut. Schuldgefühle macht man sich ja auch immer selber. Man drängt sich da idR selber rein. Und das belastet dann zusätzlich, weil man sich ja dann noch ausser dem eigentlichen Trennungsschmerz auch noch mit Schuldgefühlen rumplagen muß. Das man da dann irgendwann total verzweifelt, ist normal. Aber Coke, es ist doch meistens so, daß beide in irgendeiner Art und Weise zur Trennung beigetragen haben.
Fühl dich mal ganz fest im Arm von mir gehalten
12.01.2014 14:48 •
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