1945

Philosophische Hilfe, Sinnieren und Wortspielereien

Sabine
Zitat von kuddel7591:
Fragen eröffnen mehr Poten.


Was meinst du mit Poten?

17.06.2018 13:45 • x 1 #736


K
Zitat von Sabine:

Was meinst du mit Poten?



@ Sabine,

Die Rechtschreib-Korrektur des Forum - die hat -zial einfach verschluckt!

17.06.2018 15:44 • x 2 #737


A


Philosophische Hilfe, Sinnieren und Wortspielereien

x 3


Sabine
Zitat von Sabine:
Ich denke, was @hahawi hier vielleicht auch unbewusst zum Ausdruck bringen möchte, dass du alle Dinge sachlich von einander trennst. Nicht das eine Ereignis mit einem anderen vermischt.

Rein sachlich, kann man nur sagen, dass es nicht angenehm ist, warm zu wechseln oder nicht vorher Klartext reden zu können. Keiner ist davor gefeit, dass sich seine Liebe zum bisherigen Partner dauerhaft erhält.

Die Frage ist doch, warum wir das nicht beachten, wenn wir eine Ehe oder Beziehung eingehen. Was man am Anfang seines Lebens eben nicht erkennt, ist das es wichtig ist, auch immer auf sich selbst zu achten, sich Freiräume zu erhalten und nie ganz sich selbst aufzugeben. Der Lebensinhalt eines Menschen, kann in erster Linie nur das eigene Leben sein. Kein anderer trägt dafür die Verantwortung, das man glücklich ist. Es sollte keine Abhängigkeit entstehen, dass man für sich das Leben so versteht, dass das eigene Leben zu Ende ist, wenn der Partner sich trennen möchte. Egal aus welchem Grund er sich trennt.

Ich denke, Paare von heute sehen als einzigen akzeptablen Trennungsgrund den Tod an. Unfall, Krankheit oder eben dem Alter wegen.

Das man aber eben alles um sich herum, der Partnerschaft und der Familie unterordnet, es so verstehen will, dass andere man glücklich machen muss (Beginn der Selbstaufgabe) oder der Partner für sein Glück zu sorgen hat (sein Verantwortungsbewusstsein für sich selbst aufgibt, keine Selbstfürsorge hat).

Da am Ball zu bleiben, von Beginn an einer Beziehung, ist uns durch unserer Biochemie nicht einfach gegeben. Das kann man nur selbst erkennen und leben lernen. Spätestens eben in einer solchen Situation.

01.07.2018 14:49 • x 1 #738


Sabine
Danke dafür

Zitat von Ex-Mitglied:
Wir neigen leider dazu unseren Geist von der visuell gewohnten Wahrnehmung beeinflussen zu lassen. Wir gehen den Weg der vor uns liegt und den wir sehen. Wenn wir an einer Gabelung abbiegen, dann verfolgt unser Blick
den alten Weg nicht weiter, sondern richtet sich erneut auf das was gerade vor uns liegt.

Unser Geist ist jedoch so viel vermögender, was seine Fähigkeiten betrifft, die Dinge aus allen nur möglichen Richtungen zu betrachten.
Selbst wenn wir uns schon auf den Weg gemacht haben und fest entschlossen sind, der Geist kann die Richtung immer und jeder Zeit verändern, anpassen oder korrigieren, ohne den bereits gegangenen Weg zur Gänze wieder zurück zu laufen. Und das ist eine feine Sache, denn so besteht im Grunde niemals die Gefahr, dass wir uns hoffnungslos verirren. Wenn wir dann doch in einer Sackgasse enden, dann haben wir dies in Kauf genommen und keinen Grund uns zu beklagen.

15.07.2018 10:16 • x 2 #739


Sabine
ich packe das mal hier her ein, weil diese Formulierung des Wesentlichen sehr gefiel

Zitat von GiuliettaV:
Was die Selbstwertregulation im Externen / Außen betrifft, so halte ich dies für eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt. Meiner Erfahrung nach stellen sich Viele der Thematik nicht, solange Sie noch Nischen finden. Ich wünsche da wirklich Jedem Betroffenen, daß nicht erst ein Total Zusammenbruch nötig ist, um Aufzuwachen.


Dankeschön @GiuliettaV

19.07.2018 15:46 • x 1 #740


K
Zitat von GiuliettaV:

Zitat:
Was die Selbstwertregulation im Externen / Außen betrifft, so halte ich dies für eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt. Meiner Erfahrung nach stellen sich Viele der Thematik nicht, solange Sie noch Nischen finden. Ich wünsche da wirklich Jedem Betroffenen, daß nicht erst ein Total Zusammenbruch nötig ist, um Aufzuwachen.


@ GiuliettaV

der Knackpunkt ist, wenn Menschen in eine gefühlsmäßig/emotionale Abhängigkeit von einem anderen Mensch gelangen - unbewusst natürlich, weil Liebe bekanntlich blind macht, Gefühle und Emotionen überschwappen, die Sinne rauben, Wahrnehmung schwindet.
Sogenanntes blindes Vertrauen, Eigen-Verantwortung abgeben, völlige Hingabe, Kontroll-Mechanismen greifen nicht mehr, weil.... und schon ist die Selbstregulation vorbei, Urvertrauen in sich selbst wird nicht mehr hinterfragt, Bauchgefühl nicht eingebracht, Herz überwiegt, Ratio wird abgegeben.

Das Forum ist voll von diesen Geschichten, wo genau DAS geschehen ist - ob als einzelner oder in Kombination mit anderen Beweggründen. Es ist NICHT die oft beschriebene Manipulation durch den Anderen...egal ob Frau oder Mann. Manipulation durch Betrüger/innen wird sehr oft nur vorgeschoben - auch wenn es dieses Phänomen Manipulation vereinzelt geben mag.

Und wer nimmt z. B. Manipulation als Motiv, z. B. einer Affäre verfallen zu sein - es sind meist die Geliebten....nicht die Betrüger/innen (auch wenn es vereinzelte geben mag). Und ja....dein Ausdruck mit noch vorhandenen Nischen...solange nicht alle ausgereizt sind, werden Nischen benutzt.

Es sind nur ganz wenige Betrüger/innen, Betrogene und erst Recht AM/AM, die der Situation ganz offen gegenüberstehen und keine Nischen verwenden, sondern sich offen bekennen, wo ihre Anteile lagen und liegen, die kein Flucht-Potenzial haben, weil diese tatsächlich Tabula-Rasa gemacht haben, bzw. zu machen scheinen.

Totaler Zusammenbruch - ist das immer vermeidbar? Im Auto gibt es den Sicherheitsgurt, im Haus den Sicherungskasten, viele andere Dinge des täglichen Lebens helfen Zusammenbrüche zu vermeiden....beim Komplex Mensch gibt es solche Mechanismen nicht - es sei denn, der Mensch lebt REIN Kopf-gesteuert berechnend. Es gibt solche Menschen in Hülle und Fülle - Kontrollfreaks, die ALLES per Ratio wahrnehmen, ihre Sinne nur sehr eingeschränkt einsetzen.

Selbstachtung, Selbstwert, Selbstwertschätzung, Selbstbewusstsein, Vertrauen in sich, Urvertrauen - wo ist das alles hin, wenn es zum Total-Zusammenbruch kam? Das wieder zu erarbeiten, ist harte Arbeit. Und das alles kaputt gemacht - hat/haben das immer nur die Anderen? Niemals.....

Der Wiederaufbau gleicht einer Weltreise, die nie endet, nie enden sollte. Denn dabei können die Nischen - auch die unbenutzten - entdeckt und wiederbelebt, bzw. belebt werden. Ja...es kommt auch weiter Unangenehmes zum Vorschein - es heißt ja WIEDER-Aufbau....

19.07.2018 22:31 • x 1 #741


Sabine
Ich nehme mich einmal selbst mit hier her in meine Sammlung. Ich war recht erstaunt, was ich das so zusammen schrieb und für mich verstanden habe. Darauf bin ich stolz.

Zitat von Sabine:
Hallo und herzlich Willkommen bei uns

Ich geselle mich einmal dazu.

Nun, erfahren genug ist man, wenn man kurz vor dem Grab steht, denke ich, aber so weit bin ich auch noch nicht.
Aber wenn über 30 Jahre Ehe dir reichen.

Ich versuche mal nicht zu schauen was das Problem ist, ich erzähle mal von uns, also von mir und meinem Mann.
Geld verdienen, dass ist die eine Sache, damit glücklich zu sein, eine ganz andere. Was hat man davon, wenn eine Mille auf dem Konto liegt, aber keine Zeit hat es auszugeben?

Es gibt meiner Erfahrung nach mehrere Lebensabschnitte:

1. Kindheit
2. Jungend und Ausbildung
3. Job und Partnerwahl
4. Kinder
5. Pubertierende Kinder als Leitplanke dienen
6. die Kinder gehen aus dem Haus und man fragt sich, was man jetzt leben soll
7. Oma und Opa sein
8. Rentner sein und Urgroßeltern.

Uii, dass ich da so viel zusammen bekomme.

Was passierte uns in der Zeit. Wir fingen halt im Osten mit Kinder an, statt mit Vermögensbildung. Für mich heute immer noch sinnvoll. Hat man erst einmal die Karrierebahn eingeschlagen, dann bleibt für Familienplanung so gar keine Zeit mehr. Nun lebten wir drauf los. Was wir aber nie taten, bevor unsere Kinder uns verließen, reden über uns. Der Tag war getaktet auf die Kinder abgestellt.

Was ging verloren oder wurde in der Zeit vergessen?

Zu Reden, ehrlich zu sein, wie man sich fühlt, was man sich wünscht und was das Ziel sein soll für die Zukunft. Wie jeder selbst das Leben JETZT versteht. Man ließ dem anderen wenig Freiräume, es viel auf Grund der Kinder erst nicht auf. Hobbys halt sehr eingeschränkt und wenn dann IMMER ZUSAMMEN.

Und dieses fehlende Reden, begleitete uns die ganze Zeit, bis die Kinder flügge wurden. Dann stand die Ohnmacht da und jeder hatte SEINE VORSTELLUNGEN vom LEBEN. Da man nie darüber redete, kam es einem vor, als kenne man sich gar nicht mehr. Und weil man so mit dem Alltag all die Jahre vollgepackt war, dachte man auch für sich selbst nicht darüber nach.

Es fehlte für jeden von uns als Paar die Selbstfürsorge. Sich jeden Tag neu zu fragen, will ich das so oder möchte ich das doch anders und wenn ja, dann wie?

Nun, reden und aneinander vorbei reden, dass geht unheimlich schnell. Je länger man darin verharrt, je schwieriger wird es die Paarebene zu halten, denn sie driftet hier schon auseinander. Man denkt, der meint es so und so, doch nein, der Partner verstand etwas ganz anderes.

Das Geheimnis ist KLARTEXT. Männer beherrschen ihn von Natur aus eigentlich gut, Frauen schweifen gerne ab und schmücken aus oder nehmen es auseinander.









Und das ZUHÖREN. Was hörst du, wenn sie was sagt. Was interpretierst du? Und wie macht sie es?

In den letzten zwei Jahren habe ich das verändert und damit verändert sich Stück für Stück mein Mann. Ich richtet mich selbst neu aus. Nicht um dem andern seine ERWARTUNGEN zu erfüllen, sondern UM MEIN LEBEN in unserer Partnerschaft zu leben.

Das heißt nicht egoistisch zu sein, sondern sich Raum und Zeit für mich zu nehmen. Ihm seinen Raum und seine Zeit zu lassen. Ich lernte anders zu fragen und nenne ein Thema beim Namen. Ich erwarte auf eine Frage keine sofortige Antwort und ich lasse mir selbst Zeit zu antworten.

Für mich stellen sich bei euch folgende Fragen:

Was ist EUER ZIEL?

Es sieht mir so nach Reichtum und Erfolg aus. Nur hat euch keiner gesagt, dass das meist auch einsam macht in einer Beziehung?

Was wolltet ihr LEBEN bevor sie Ihren Job annahm?

Was macht ihr für euch ALLEIN?

Was macht ihr noch GEMEINSAM?

24.07.2018 22:27 • #742


Sabine
Ich gehe davon aus, dass du @Dattel kein Problem damit hast, wenn ich diesen Absatz hier her mitnehme.

Ich finde deine Herangehensweise an eine Trennung als Bemerkenswert. Denn genau so ist es. Es ist immer etwas falsch, wenn sich jemand trennt, was für mich nicht immer ganz nachvollziehbar.

Danke für die tolle Zusammenfassung.


Zitat von Dattel:
Nimmt sie mit der Diagnose und den Pillen die Kinder, ist es verantwortungslos, lässt sie sie zurück ist sie eine Hexe, der die Kinder störend auf die Nerven gehen.
Regelt sie das Geld ist sie gierig, tut sie es nicht, lässt sie den Partner in der Luft hängen.
Bleibt sie wohnen ist es unzumutbar, zieht sie schnell aus, ist sie feige.
Geht sie heimlich fremd, ist sie skrupellos, spricht sie es aus, zerstört sie Leben.
Deshalb kannst Du den Fokus ruhig auf Dich und nicht auf sie richten.

24.07.2018 23:33 • #743


K
@ Sabine

und worauf läuft es immer wieder hinaus - Kommunikation ist das A und O....und zwar früh- bzw. rechtzeitig. Zu sagen, dass Kommunikation nicht immer möglich ist - stimmt. Kommunikation zu
haben, wenn es möglich ist - da scheiden sich meist die Geister.
Allerdings - Kommunikation darf keine Einbahnstraße sein, denn dann macht Kommunikation
keinen Sinn. Kommunikation macht auch nur Sinn, wenn jemand zuzuhören bereit ist....und
jeweils im Dialog erfolgt.
Dass man nicht immer in der Lage ist, zu reden, bzw. zuzuhören...ist normal - darf nur kein Dauerzustand werden. Und - mich wie dich kann das betreffen. Was trage ICH zur Kommunikation bei - was trägt sie/er zur Kommunikation bei....bzw. nicht (mehr) bei. Es kann nicht ausgeschlossen werden, selbst auch nicht (immer) unbedingt kommunikativ zu sein.
Sehr gut hast du beschrieben, dass sich Zeit genommen werden muss/sollte, um Antworten zu bekommen. Das ist nicht immer leicht auszuhalten...manchmal sehr schwer, manchmal unmöglich. Keinesfalls darf schweigend aufgestanden und weggegangen werden....oder doch? Kann ich jemand einfach sitzen lassen, indem ich einfach aufsehe und gehe, ein Gespräch stillschweigend beende? Oder muss das Gegenüber wissen, dass eine Antwort noch nicht gegeben werden kann, weil die von anderen Dingen abhängig sein könnte?

Den Text von @Dattel sehe ich als DEN Klassiker schlechthin.

Es ergibt sich was und dann schleift es sich ein und wird zu Selbstverständlichkeit, dass sie/er
das immer weiter macht. Die/der Andere richtet sich ein - sie/er macht das gut und sie/er macht das schon!
Stillschweigende Duldung und Hinnehmen von etwas....was (besser) durch Kommunikation besprochen und geklärt würde? Nur weil jemand keine Lust zu irgendwelchen Dingen hat, heißt das
nicht, die/der Andere übernimmt das stillschweigend. aber genau SO ist das - und spricht gegen alle Regeln vom Teamwork. Betrifft das nur Patchwork-Familys? Sicher nicht.

Den Fokus AUCH auf sich zu richten - aber nicht nur - ist von Bedeutung. Wer den nur auf sich selbst richtet, hat und ist verloren. Dann kommen Rückschlüsse auf, die aufzeigen, dass sie/er doch eingerichtet hatte, weil sie/er zu träge, faul, desinteressiert, und und und ist und ich nicht in der Lage war, genau DAS anzusprechen.

Kommunikation - früh- und rechtzeitig? Wann kommt Frau/Mann (um nicht zu sagen man) zu der Erkenntnis....meist erst dann, wenn es zu spät ist...

25.07.2018 08:38 • x 1 #744


Sabine
Zitat von kuddel7591:
meist erst dann, wenn es zu spät ist...


Ein zu spät gibt es nach meiner Erkenntnis erst, wenn der Sargdeckel über einen geschlossen ist oder beim Partner. Es stehen jederzeit alle Türen offen. Es geht darum, wie du auch schon angesprochen hast, nicht wie es nicht geht, sondern immer wie es geht.

25.07.2018 09:03 • #745


K
@sabine

mit dem Sargdeckel ist ALLES zu spät...das meine ich aber nicht.

Mir geht es eher darum, den Querschnitt des Forums betrachtend, dass es zu Lebzeiten darum geht, besonders in den HOCH-Zeiten, das anzusprechen, was es zu besprechen gibt - und da
gibt es immer etwas...nicht nur Negatives, auch nicht nur Positives. WEIL es ja normal läuft, wird
doch das reden eher als Last, denn als Notwendigkeit angesehen. Dass normal laufen nur als
normal empfunden wird....das lässt doch das nicht-kommunizieren aufkommen.

Auf den Trichter zu kommen, wie es geht, und nicht, wie es nicht geht in die Überlegungen aufzunehmen, hat ja schon Vorgeschichten. Vorgeschichten haben die meisten Menschen, haben
ALLE Menschen - negative wie positive. Wie viele kommen auf den Trichter zu überlegen, wie es
geht, bzw., wie es gehen könnte! Das Forum gibt einen Überblick darüber....es sind die wenigsten.

Überhaupt Überlegungen anzustellen, beschränkt sich doch meist auf einen ganz schmalen Horizont. Weit gesteckte Überlegungen haben doch keinen Zulauf, weil Neues halt unbekannt ist und mir Fremdes erst gar nicht ausprobiert wird. Neues wird gar von vornherein strikt abgelehnt, ohne sich überhaupt näher damit beschäftigt zu haben: Was ich nicht kenne, mache ich erst gar nicht! - Zeitverschwendung!

Wer im Forum - und auch in der Realität - auf einen breiteren Horizont aus ist...wird doch verschrien! Was der Bauer nicht kennt, (fr)-isst er nicht! Und wenn dem so ist, geht es Menschen noch nicht schlecht genug, ist die Talsohle noch nicht erreicht. Es besteht noch Fallhöhe.
Wer aber Lebensbedrohliches - nicht gesundheitsgefährdend und nicht existenzgefährdend - an Erfahrung machen musste, weitet den Blick auf den Horizont...sofern die Endlichkeit wirklich erkannt wurde.

Aber auch das ist kein Selbstläufer - wer sich hängen lässt, geht unter. Und diese Menschen immer wieder aufzufordern... das Spiegelbild ist HIER im Forum zu lesen.... jeden Tag...

25.07.2018 09:24 • x 1 #746


K
Etwas zu dem, dass es doch ein zu spät gibt: von Mário de Andrade

Meine Seele hat es eilig

Ich zählte meine Jahre und entdeckte, dass mir weniger Lebenszeit
bleibt als die, die ich bereits durchlebte.

Ich fühle mich wie jenes Kind, das eine Packung Süßigkeiten gewann:
Die ersten aß es mit Vergnügen, doch als es merkte, dass nur noch
wenige übrig waren, begann es sie wirklich zu genießen.

Ich fühle mich wie jenes Kind, das eine Packung Süßigkeiten gewann:
Die ersten aß es mit Vergnügen, doch als es bemerkte, dass nur noch
wenige übrig waren, begann es sie wirklich zu genießen.

Ich habe keine Zeit mehr für unendliche Konferenzen, wo man Statuten,
Normen, Verfahren und interne Vorschriften diskutiert; wissend, das nichts
erreicht wird.

Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet
ihres Alters nicht gewachsen sind.

Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet
ihres chronologischen Alters nicht gewachsen sind.

Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.

Ich will nicht in Meetings sein, wo aufgeblähte Egos aufmarschieren.

Ich will nicht in Versammlungen sein, wo aufgeblähte Egos vorbeimarschieren.

Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.

Ich ertrage keine Manipulierer und Opportunisten mehr.

Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen,
um sich ihrer Stellen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.

....die Menschen, die keine Inhalte diskutieren, sondern kaum die Titel.

....die Menschen, die keine Inhalte diskutieren, sondern kaum die Überschriften.

Meine Zeit ist zu knapp, um nur Überschriften zu diskutieren.

Ich will das Wesentliche, denn meine Seele hat es eilig.

Ich brauche das Wesentliche, denn meine Seele hat es eilig.

Ohne viele Süßigkeiten in der Packung... ohne viele Süßigkeiten in der Packung...


Ich möchte neben Menschen leben, die sehr menschlich sind.

Ich möchte an der Seite von Menschen leben, die sehr menschlich sind.

....die über ihre Fehler lachen können.

....die über ihre Fehler lachen können.

....die sich auf ihre Erfolge nichts einbilden.

....die sich nicht vorzeitig berufen fühlen.

....die nicht vor ihren Verantwortungen fliehen.

....die nicht vor ihren Verantwortungen flüchten.

....die die menschliche Würde verteidigen.

Und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.

Das Wesentliche ist das, was das Leben lohnenswert macht.

Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die das Herz anderer zu berühren wissen.

Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die das Herz anderer Menschen zu berühren wissen.

Menschen, denen die harten Stöße des Lebens beibrachten zu wachsen
mit sanften Berührungen der Seele.

Ja ... ich habe es eilig ... um mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.

Ich versuche, keine der Süßigkeiten zu verschwenden, die mir noch bleiben.

Ich bin sicher, dass sie köstlicher sein werden als die, die ich bereits gegessen habe.

Mein Ziel ist, das Ende zufrieden zu erreichen - in Frieden mit mir, meinen
Liebsten und meinem Gewissen.

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du merkst, dass du nur eines hast.

25.07.2018 20:07 • x 1 #747


Sabine
Dazu passt auch gut das Buch vom Jedermann. Habe ich gestern von @libelle3 empfohlen bekommen. Gibt es als Kindelversion ohne Abo als Datei zu laden.

Habe ich gefunden:

von Stefan Zweig

Zitat:
Es gibt eben zweierlei Mitleid. Das eine, das schwachmütige und sentimentale, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist, sich möglichst schnell freizumachen von der peinlichen Ergriffenheit vor einem fremden Unglück, jenes Mitleid, das gar nicht Mitleiden ist, sondern nur instinktive Abwehr des fremden Leidens von der eigenen Seele. Und das andere, das einzig zählt - das unsentimentale, aber schöpferische Mitleid, das weiß, was es will, und entschlossen ist, geduldig und mitduldend alles durchzustehen bis zum Letzten seiner Kraft und noch über dies Letzte hinaus..

27.07.2018 07:58 • x 1 #748


Sabine
Zitat von kuddel7591:
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du merkst, dass du nur eines hast.


Nur, das merken manche nie.

27.07.2018 08:09 • x 1 #749


Sabine
Das fand ich heute von mir auch gut:

Zitat von Sabine:
Logiker, denken dass es sein System gibt aus Theorie zu lernen und zwar in allen Lebenslagen. Wie in der Mathematik halt.

Das aber nun das Leben eben so etwas nicht her gibt, zeigt schon allein, dass es kein Buch des Lebens gibt.

Die TE sucht einen Lösungsansatz im wissenschaftlichem Sinn und versucht es mit Logik zu lösen.

Und wir alles wissen, dass das so nicht möglich ist, weil Emotionen, Gefühle und die Psyche nicht logisch sind.

27.07.2018 08:51 • #750


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