Hallo.
Ich bin seit ein paar Monaten mit meiner Traumfrau zusammen (wir sind beide um die 30), und wenn alles gut läuft ist sie die Frau, mit der ich eine gemeinsame Zukunft aufbauen möchte. Wenn alles gut ist sind wir beide glücklich wie sonstwas. Leider hat sie Phasen, wo sie mir wie ein anderer Mensch, und zwar völlig emotionslos erscheint. Sie ist eine sehr selbstbewusste, attraktive Frau in leitender Position, mit einer ordentlichen Portion Stolz und manchmal auch Arroganz. Ich bin ein extrem ruhiger, ebenfalls selbstbewusster, ausgeglichener, aber eher konfliktscheuer Mensch, der sich stets um Harmonie bemüht. Wenn sie gut drauf ist passt das alles sehr gut, doch wenn ihre Laune urplötzlich kippt, ist sie sowas von streitsüchtig, sagt, dass sie nichts für mich emfpindet, verachtet mich regelrecht und macht aus jeder Kleinigkeit eine große Sache. Sie wartet darauf, dass ich irgendwas tue was ihr nicht passt und geht dann an die Decke. Wenn ich merke dass sie komisch wird merkt sie das wiederum, stellt mich zur Rede und es kommt zum Eklat. Diese regelmäßigen einseitigen Streits ohne ein geringstes Schlichtungsbemühen ihrerseits machen mich kaputt. Ich habe in zwei Monaten zehn Kilo abgenommen, bin eigentlich sehr sportlich und trainiert, doch mir schlägt das dermaßen auf den Magen...
Sie sagt, dass sie nichts für ihren Stolz kann und hilft mir nicht dabei, Frieden zu schließen oder einen Lösungsweg für solche Situationen zu finden. Ich argumentiere ruhig, passiv, sie ist durchgehend destruktiv und auf politisch korrekte Art trotzdem ziemlich respektlos. Ich weiß, dass sie es nicht einfach hat - ein sehr stressiger Job usw., trotzdem fehlt phasenweise einfach eine grundlegende Zuneigung, dass Gefühl zusammen zu sein, wenn sie auf ihrem Kälte-Trip ist. Ich kann das nicht mal persönlich nehmen, denn zu anderen aus ihrer Familie ist sie manchmal genauso ekelhaft.
An schönen Tagen liebe ich sie wie keine andere, und die Erinnerung daran hindert mich an einer Trennung, wenn sie mich in solchen Situationen fertig macht. Ich bin eigentlich hart im Nehmen, lasse nicht so schnell die Deckung offen, bin wehleidig oder sonstwas, aber weil ich diese Frau im Normalzustand so sehr liebe verletzt mich ihre regelmäßige Gefühlskälte wie nichts anderes. Wenn es ihr gutgeht ist sie die liebste Person, die süßeste Frau die ich mir wünschen kann. Sie meinte schon mal, dass sie in ihrer Jugend ihr Hirn exzessiv mit Dro. geschädigt hat und vielleicht deshalb manchmal so eklig ist, oder sie von ihren früheren Partnern oft belogen und schlecht behandelt wurde, dass sie vielleicht deshalb zeitweise eine so hohe Mauer aufbaut, aus Angst verletzt zu werden. Verletzt werden heißt Schwäche, und nichts verachtet sie mehr. Sie ist wahrhaft kein einfacher Mensch, aber ich liebe diese Frau - wenn sie normal drauf ist. Keine Ahnung, jedenfalls bin ich hin- und hergerissen. Ich bin zeitweise so glücklich mit ihr, und zeitweise ist es einfach alles ein riesengroßer Schmerz, von einem geliebten Menschen so bösartig behandelt zu werden. Wie lange soll ich kämpfen? Gibt es Strategien um härter zu werden? Gewöhnt man sich dran? Ich will sie nicht verlieren - aber wenn sich nichts ändert, wiege ich in ein paar Monaten nur noch zwanzig Kilo.. Ich bin stets bemüht zu reflektieren, und bin gerne bereit MEIN Verhalten zu ändern - momentan weiß ich aber nicht mehr was richtig ist...
Wenn jemand einen Tipp hat, oder in einer ähnlichen Situation war und ein paar Worte übrig hat, wäre ich sehr dankbar...
Liebe Grüße
05.10.2012 15:13 •
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