A
Persönlichkeitsstörung, Borderline, Depression v
Equal
Zitat von ThePort:Ich weiß, wie Du Dich fühlst! Auch wenn ich nur ein halbes Jahr eine negative Stimmung verbreitet habe und meine Wut/Frustration an meine unschuldige Ex rausgelassen habe (verbal), so frage ich das auch! Doch ich finde, wenn man seinen Fehler erkannt hat, daran arbeitet und Erfolge sieht, dann KANN man sich selbst verzeihen. Ob man es macht, ist was anderes, aber: Wenn man Freunde hat/kennenlernt, die einen akzeptieren, einen dabei helfen oder einfach reden und Dich bestätigen, dann geht das Leben wieder bergauf und man verzeiht sich automatisch immer mehr. Vielleicht nicht zu 100%, aber man kann das Gelernte/Bessere den anderen Leuten zeigen, die Dich dann feiern werden, dass Du sowas geschafft hast!
Doch: Ich fand die Trennung schon notwendig, da ich mich sonst nie reflektiert hätte und ich nicht zu einem besseren Ich werden konnte, was ich auch an andere wiedergeben kann! Trotzdem baue ich mich mit diesem Gedanken auf: Tja, du hast dich getrennt, aber dafür kannst du jetzt nicht meine neue beste Seite sehen!
jaqen_h_ghar
Zitat von Equal:Nach 9 Monaten Therapie, viel sprechen und anerkennen, sehe ich klar aber zu gleichzeitig zu sehen was man angerichtet hat ist schwer zu ertragen... ich war Opfer ja, aber leider wurde ich zur Täterin und hier kommt meine nächste große Baustelle... kann ich mir je verzeihen...
Equal
Zitat von jaqen_h_ghar:Das sprichst Du mir gerade aus der Seele ...
Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich seit einigen Jahren besser verstehe, was mit mir passiert ist, dass ich Hilfe angenommen hab und dass es mir jetzt schon definitiv besser geht.
Andererseits kommt mit der Erkenntnis auch das Realisieren der Scherbenhaufen, die ich in den letzten 30 Jahren hinterlassen habe - und hier rede ich mal nur von Beziehungen. Nicht nur die Traumafolgestörung, sondern auch noch gewisse narzisstische Anteile haben dazu geführt, dass ich über die ganze Zeit hinweg quasi nichts anderes getan habe, als in Beziehungen den Mist zu kopieren, den schon mein Vater gemacht hat. Das sind jetzt ein Dutzend Scherbenhaufen und genauso viel unglückliche Frauen - und meine Verantwortung. In einem dieser Fälle (ich gehe da jetzt mal nicht weiter ins Detail) ist das Ergebnis unter dem Strich ziemlich gravierend und dramatisch gewesen. - Es fällt mir bis heute sehr schwer, mit dieser Schuld und Schaum sowie der Verantwortung zu leben. Zuweilen reisst es mich in die alten Muster von starker Selbstabwertung und ich fühle mich als Versager auf der ganzen Linie. Der mühevoll zurückerorberte Selbstwert ist wieder im Keller ...
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