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Per Email abserviert

H
Zitat von milano30:
Hey, Wieviel Zeit lag zwischen Eurer Beziehung und der zu seiner Ex? Möglich, dass er das Verlassenwerden noch nicht verarbeitet hatte. Kannst Du Dir vorstellen, dass er da ungelösten Ballast mit sich rumschleppte und ihr eher eine Übergangsbeziehung hattet?

Wie lange lag zwischen Deiner Trennung und dieser Beziehung? War Deine letzte Beziehung überhaupt gesund oder toxisch?


Zwischen seiner letzten und unserer Beziehung lag etwas mehr als 1 Jahr. Er hat in der Zeit auch viele andere Frauen gedatet. Seine Ex war eigentlich kein wirkliches Thema. Er hat von ihr erzählt, aber wie bereits erwähnt war es sehr neutral. Nicht sonderlich verklärt oder super negativ.

Ich war zuvor ein knappes halbes Jahr Single, nach 2,5 Jahren Beziehung. Toxisch trifft es wahrscheinlich. Er hatte viele Altlasten, als ich mich trennte ist ein ganzes Lügengebilde seinerseits wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Ich befand mich anscheinend in einer sogen. Co-Abhängigkeit. Er war Dro. und Alk., hatte bereits einige Klinikaufenthalte hinter sich (nach der Trennung auch wieder), das letzte was ich von ihm gehört habe ist, dass bei ihm zusätzlich eine Bipolare Störung diagnostiziert wurde. Ich bin da aber gerade so rausgekommen, richtig heftig wurde es bei ihm erst nachdem ich schon weg war. Sein Nervenzusammenbruch während des Trennungsgesprächs war allerdings mehr als hässlich.

05.10.2019 09:57 • #46


H
Zitat von aquarius2:

Grundsätzlich ist ein Brief oder eine gut geschriebene E-Mail nichts schlechtes, besonders, wenn man im persönlichen Gespräch vielleicht sehr emotional werden könnte.


Frage. Ab wann ist es eine gut geschriebene Email? Die, die ich erhalten habe, liest sich nämlich absolut austauschbar. Quasi wie eine Word-Vorlage Schlussmachen.docx. Nicht mal persönlich mit Namen angesprochen hat er mich, nur mit Hey.
Und dann Mir geht es nicht gut, richtige Worte finden daher Email, viel nachgedacht, aus Verliebtheit keine Liebe, glaube nicht das wir was falsch gemacht haben, bereue die Zeit nicht, werde bestimmt noch oft bereuen die Entscheidung getroffen zu haben, keine andere Möglichkeit, hoffe du verstehst mich ein bisschen

Ist das gut geschrieben?

05.10.2019 11:48 • #47


A


Per Email abserviert

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aquarius2
Zitat von HalfInTheBag:
Ist das gut geschrieben?


Nicht wirklich... Ich habe mal per Brief Schluß gemacht, aber handgeschrieben persönliche Ansprache, Lieber R. dann auch so neutral wie möglich die Trennung begründet, Schuldzuweisung vermieden...Ihne für die Zukunft alles erdenklich gute und eine Frau, die zu ihm passt gewünscht (Er meinte nämlich selbst, wir passen nicht zusammen).

Zur Belohnung hat er mich jahrelang gestalkt...

05.10.2019 12:01 • x 1 #48


H
Zitat von aquarius2:

Nicht wirklich... Ich habe mal per Brief Schluß gemacht, aber handgeschrieben persönliche Ansprache, Lieber R. dann auch so neutral wie möglich die Trennung begründet, Schuldzuweisung vermieden...Ihne für die Zukunft alles erdenklich gute und eine Frau, die zu ihm passt gewünscht (Er meinte nämlich selbst, wir passen nicht zusammen).

Zur Belohnung hat er mich jahrelang gestalkt...


Ganz vergessen. Der Satz Wir passen eigentlich sehr gut zusammen. ist auch gefallen.

Wenn die Mail so wie von dir beschrieben erfolgt wäre, wäre ich absolut einverstanden und bräuchte wohl nicht mal mehr ein Gespräch.

05.10.2019 12:09 • x 2 #49


Lyrrebird
Ich fände es eine absolute Frechheit, wenn mein Freund/Lebensgefährte die Beziehung mit einer lapidaren Mail beenden würde! Egal WIE sie geschrieben ist! Das wäre für mich nur ein Ausdruck von Feigheit und fehlendem Rückgrat.Könnte ich auch sehr schlecht mit umgehen und ich würde wahrscheinlich auch eine Aussprache wollen... Nicht um Antworten zu bekommen (das sind dann ja eh nur Ausflüchte) sondern weil das so für mich unter erwachsene Menschen nicht geht. Da bin ich noch vom alten Schlag- emotionale Dinge sollten von Auge zu Auge besprochen werden, und das Beenden einer Beziehung mag unangenehm sein - niemand will Schluss machen müssen!- aber es gehört zu den Dingen, die ein gesunder erwachsener Mensch sich zumuten können muss. So wie es auch dazugehört, dass man vor dem Chef/der Chefin tritt und für sich bzw seine Dinge einsteht und so wie man Kindern auch beibringt, dass sie zu ihrem Tun stehen und Fehler zugeben lernen sollen. Gehört für mich alles in die gleiche Ecke. Wer sich mit einer whatsapp/sms/Mail aus der Beziehung schleichen will, ist für mich so eben unreif und feige. Da wäre ich richtig sauer! Es gibt natürlich die Aussnahme, wenn ich Angst um mich haben müsste... Wenn also die Beziehung ausgeufert ist und ein Partner gewalttätig wurde. Das wäre aber ja etwas anderes.
Zurückhaben würde ich so jemand wohl nicht mehr... Aber Klartext reden wollen schon! Allerdings ist ein zeitlicher Anstand vielleicht dann wirklich nicht schlecht... Falls es dir einfach nur noch um eine Aussprache geht, damit du abschliessen kannst.

05.10.2019 12:09 • x 5 #50


Ema
Zitat von HalfInTheBag:
Mir geht es nicht gut, richtige Worte finden daher Email, viel nachgedacht, aus Verliebtheit keine Liebe, glaube nicht das wir was falsch gemacht haben, bereue die Zeit nicht, werde bestimmt noch oft bereuen die Entscheidung getroffen zu haben, keine andere Möglichkeit, hoffe du verstehst mich ein bisschen


Ich finde ja nicht, dass man jemanden wie Dreck wegwirft, nur weil man eine Beziehung beenden möchte.
Was ich allerdings seltsam finde, ist, dass er die Beziehung beendet, obwohl es vorher offenbar überhaupt keine Anzeichen dafür gab.

Und was ich noch seltsamer finde, ist seine Art zu schreiben. Die finde ich so richtig seltsam. Hat er sich immer so ausgedrückt? In diesem seltsam emotionslosen Telegrammstil mit fehlenden Verben und einem quasi inhaltsleeren Inhalt?

05.10.2019 19:08 • x 1 #51


J
Hallo HalfInTheBag,

ich finde es wirklich bewunderswert, wie gefasst, reif und ohne Schuldzuweisungen du hier schreibst und kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum dein Freund jemanden wie dich gehen lässt.

Ich drück' dir die Daumen für das heutige Gespräch und hoffe, dass es für euch eventuell doch eine gute Wendung nimmt.

06.10.2019 14:21 • x 3 #52


J
Zitat:
ich aber auf persönliche Aussprache bestehe

Wo bitte steht geschrieben, dass der Dir so eine persönliche Aussprache schuldig ist?
In den 10 Geboten? Im Strafgesetzbuch? Oder in Deinem ganz persönlichen Wertekodex?
Zugegebenermaßen ist hier die Art und Weise der Trennung moralisch fragwürdig, aber es besteht kein verbrieftes Recht auf irgendwas. Manchmal laufen die Dinge eben nicht so, man/frau sich das vorstellt, liebe TE. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Du wirst damit leben müssen, die Beziehung auch ohne finale Aussprache zu beenden.
Über die Beweggründe Deines Ex kann man nur spekulieren - und außerdem wurden dazu bereits eine Menge Hypothesen in den Raum gestellt.

Nur mal so als Denkanstoß: Unsere Wahrnehmung - insbesondere in Partnerschaften - ist nie wirklich objektiv oder neutral. Wir sehen immer alles durch den Filter unserer Einstellungen, Ziele, Wünsche und unseres eigenen Selbstkonzepts. Manchmal relativiert sich diese Gestern-war-noch-alles-in-Ordnung-Geschichte dadurch im Nachhinein doch noch und man/frau versteht besser, was passiert ist.

06.10.2019 17:03 • x 2 #53


M
Naja aber was will man machen. Ihn zur s. Machen weil er per Mail Schluss gemacht hat? Er will so oder so nicht mehr. Ihn zum Gespräch zu zwingen wird nichts daran ändern. Es gibt nichts womit man ihn wiederbekommen kann wenn er nicht selbst will. Und ein Gespräch mit Vorwürfen und auch ohne ist nur eins für ihn:nervig

06.10.2019 18:06 • #54


J
Ein abschließendes Gespräch kann hilfreich beim Verarbeitunsprozess sein. Nach einer Trennung bleiben für den Verlassenen nunmal oft Fragen offen, vor allem, wenn die Trennung überraschend kam. Es fühlt sich so an, als wäre jemand gestorben und man weiß nicht mal den Grund.

Was wäre wohl leichter zu ertragen?

Hallo, wir müssen jetzt einfach so Ihr Bein amputieren.

oder

Hallo, wir müssen Ihr Bein amputieren, weil Sie Knochenkrebs haben.

Womit kämt ihr wohl besser zurecht? Sicher mit zweiterem.

Halfinthebag wurde völlig aus heiterem Himmel von seiner Entscheidung getroffen.

Und er schien sich ja anfänglich gar nicht darum zu scheren, wie das für sie alles aussieht, sie wurde zurückgelassen mit offenen Fragen, musste sogar regelrecht um ein Gespräch betteln.

Ich verstehe nicht, dass sich ein Mann 1000 Beine ausreißen kann, wenn er eine Frau ins Bett kriegen will - aber nicht ein einziges Gespräch zustande kriegt, wenn er sie satt hat.

Schließlich hat man mal Liebe für diesen Menschen empfunden und selbst wenn es für eine Beziehung nicht mehr reicht, ist dieser vormals geliebte Mensch doch nicht plötzlich Dreck für mich.

Aber es ist ja Teil unserer (Wegwerf-)Kultur, Menschen einfach abzuhaken. Eine schlechte Entwicklung, wie ich finde. Diese Haltung, man hat eine Trennung zu akzeptieren und sogar wortlos hinzunehmen, die führt dazu, dass Menschen nach Trennungen regelrecht traumatisiert sind.

Für viele hier scheint der Partner ja kein großer Verlust zu sein, wenn man wort- und klaglos (jammerlos) zum Alltag übergehen soll.

06.10.2019 18:44 • x 3 #55


H
So, wir haben gestern gesprochen. Beziehungsweise, ich habe gesprochen. Ich habe einen Brief geschrieben, den ich ihm vorgelesen habe. Darin habe ich die ganzen letzten 9 Monate nochmal rekapituliert, wann er mich verletzt hat, wie es in mir aussieht, was ich an ihm schätze, was mich nervt und wofür ich dankbar bin. Als ich fertig war, hatte er das Gesicht in den Händen vergraben und mir gesagt, dass das das krasseste und ehrlichste war, was ihm jemals jemand um die Ohren gehauen hat. Er war über sich selbst erschrocken, wie blöd er manchmal zu mir war und hat mir versichert, dass es so alles nicht gemeint war. Für die Art und Weise der Trennung hat er sich ebenfalls aufrichtig entschuldigt. Er sei feige gewesen und wusste sich in dem Moment nicht anders zu helfen. Und das er die Mail eigentlich auch sofort bereut hatte.
Tja, und dann noch: Das muss jetzt unglaublich blöd für dich klingen, ich trau mich kaum es zu fragen, aber meinst du, du könntest dir irgendwie eine Freundschaft mit mir vorstellen?
Es ist einfach DAS Klischee, ich weiß. Dazu muss ich sagen, dass er mit keiner Ex oder Liebschaft noch weiterhin Kontakt hält, er hatte mir von anfang an gesagt dass er das strikt ablehnt.
Ich weiß nicht ob ich das will, habe ihn gebeten dass ich dafür zeit brauche und mein verletzter Stolz erstmal heilen muss.
Danach haben wir noch ein wenig geplaudert, er hat mich genau ausgefragt wie es mir und meinen Freunden und Familie sonst ergeht. Zum Abschied gab es eine feste Umarmung und von ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. Es war sehr verwirrend...

Jedenfalls. Mir geht es seitdem viel, viel besser. Die Tränen sind getrocknet. Da ist nicht mehr viel Wut, sondern Erleichterung. Der Kopf ist deutlich klarer. Jetzt kümmere ich mich um mich und mein Studium.

Vielen Dank an alle fürs Lesen und die Rückmeldungen, ich weiß jede (naja, so gut wie jede) Antwort zu schätzen. Es hat mir sehr geholfen mich zu sortieren.

07.10.2019 04:01 • x 2 #56


M
Ich freue mich für Dich, dass Du ein Gespräch hattest, dass Dich nicht weiter runtergezogen hat. Ich wünsche Dir, dass Du so weitergehen kannst. Eine Freundschaft würde ich mir sehr gut überlegen, da kommt meist nichts gutes bei rum und ist sowieso erst möglich, wenn Du eine Zeit der Heilung hattest. Bitte achte auch darauf, dass Du nicht in Sachen gerätst, die Du evtl. nicht möchtest, Fplus oder so ähnlich. Du kannst sicherlich gut auf Dich selber aufpassen, ich meine nur am Anfang einer Trennung macht man manchmal Dinge, die man später nicht mehr so tun würde.

Lieber Gruß und alles gute Dir

Milano

07.10.2019 05:04 • x 1 #57


aquarius2
Ich fürchte, das mit Freunde bleiben ist nur so daher gesagt. Aber gut, dass du noch das Gespräch hattest.

07.10.2019 09:51 • #58


J
Schön, dass du dein Gespräch hattest und es dir dadurch besser geht.

Aber (wenn ich fragen darf): was hat ER denn nun gesagt, was seine ganz konkreten Trennungsgründe waren?

07.10.2019 13:05 • #59


J
Zitat von aquarius2:
Ich fürchte, das mit Freunde bleiben ist nur so daher gesagt.


Selbst wenn es nicht so wäre....was soll das denn bringen?

Eine freundschaftliche Beziehung funktioniert nur dann, wenn BEIDE freundschaftliche Gefühle füreinander haben. Genauso wie eine Liebesbeziehung nur dann funktioniert, wenn BEIDE Liebe füreinander empfinden.

Man kann eine Beziehung nicht einseitig nach seinen Wünschen verändern.

Einseitig kann man sie lediglich beenden.

Und beenden bedeutet, jeder geht seiner Wege.

Wie stellt er sich das denn vor?

Dass Halfinthebag sagt Es ist ok, dass du mich zu einer Person degradiert hast, die ab nun einen geringeren Stellenwert in deinem Leben hat - von der festen Freundin zur Exfreundin...dann gebe ich mich halt mit den Krümeln zufrieden, die du mir gelegentlich hinwirfst... .... oder wie?

Klingt für mich so, als könne er nicht loslassen und will noch von ihren guten Seiten profitieren, ohne sich zu verpflichten.

Was ihm noch ganz gut gefällt (das vertraute Verhältnis, gute Gespräche, was auch immer...) möchte er gerne behalten, aber emotional und se*uell möchte er wieder frei sein.

Das ist mal wieder typisch Mann. Er braucht Halfinthebag noch als einen emotionalen Halt, um mit ihr endgültig abschließen zu können. Mit einer Freundschaft hilft sie ihm nur, die Leiche der Beziehung endgültig zu begraben. Er gewöhnt sich langsam daran ohne sie zu leben, braucht aber hin und wieder noch etwas ihre Nähe, bis er eine andere gefunden hat oder sich an die Trennung gewöhnt hat.

Sein Kontakt-, Freundschaftswunsch ist eine Frechheit und für Halfinthebag eine Zumutung. Im Endeffekt machst er ihr die Trennung und das Abschließen damit schwerer, um es für sich selber leichter zu machen. Sehr egoistisch.

Eine Freundschaft kann nur funktionieren, wenn beide emotional abgeschlossen haben und keinen Wunsch mehr nach einer Wiederbelebung der Beziehung haben.

Die meisten Verlassenen können aus verständlichen Gründen jedoch nicht sofort auf Freundschaft umschalten. Und der Ex-Partner nutzt das in der Regel schamlos aus, weil er genau weiß, wie sehr die Verlassenen noch an ihm hängen. Auf mich macht das eher den Eindruck, als würde er Halfinthebag als Fußabtreter benutzen.

Nein, wer sich trennt, muss eben die vollen Konsequenzen tragen. Dazu gehört auch der Verzicht auf die angenehmen / nützlichen Seiten einer Beziehung. Man kann nicht von jemandem loskommen, der weiterhin den Kontakt sucht und einen auf Freundschaft macht. Man macht sich damit nur unglücklich.

Es heißt Schluss machen, weil dann eben SCHLUSS ist. Und zwar mit allem, nicht nur Schluss mit den Dingen, die er nicht mehr will.

Er muss lernen, dass Trennung auch immer Verlust bedeutet, nicht nur für den Verlassenen.

Auch derjenige, der geht, muss damit leben etwas zu verlieren.

08.10.2019 18:01 • x 2 #60


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