Hallo Butterblumen....
Die Geschichte, von deiner Mutter ist wirklich traurig und tut mir sehr leid.
Erstmal möchte ich dir schreiben, dass du dir überhaupt keine Sorgen machen brauchst, den Krankenwagen gerufen zu haben.
Wie ich gelesen habe, ging es deiner Mutter ja gut.
Was hättest du denn machen sollen?
Es ist nur natürlich, so zu handeln.
Es ist auch verständlich, einer PEG Anlage zuzustimmen.
Man wusste ja nicht, wie sich der Zustand deiner Mutter verändert.
Sie war ja noch in der Reha.
Ich arbeite schon sehr lange, in der Pflege.
Man kann nie ganz genau beurteilen, wie sich Patienten, mit verschiedenen Krankheitsbildern enrwickeln.
Manche bestreiten noch ein paar, lebenswerte Jahre.
Bei deiner Mutter, ist die Sachlage etwas anders.
Mir ist aufgefallen, dass die Palliativpflege, sich in den letzten Jahren sehr entwickelt hat.
Sehr selten werden PEG Sonden angelegt.
Bei unschlüssigem Krankheitsverlauf, werden heute erstmal Nasensinden gelegt, oder i.v. ernährt.
Können, oder wollen Menschen nicht mehr essen, oder trinken, wird alles versucht, dies auf normalem Weg durchzuführen.
Alles wird genau dokumentiert und beobachtet.
Das hört sich sicherlich hart an, ist aber der natürliche Lauf der Dinge.
Jemanden künstlich zu ernähren und dazu noch ruhig stellen, finde ich menschenunwürdig.
Nun kannst du in deine Mutter leider nicht mehr hinein schauen, wie sie ihren Zustand beurteilen würde.
Es gibt sicher Menschen, die Angst vor dem Tod haben, oder sehr an ihrem Leben hängen.
Vielleicht nimmt sie dich doch noch wahr und freut sich über deine Besuche.
Aber ist das lebenswert?
Das Leben ist endlich, egal wann.
Die Hauptthemen, der Palliativmedizin, sind heutezutage eherSchmerzen und Ängste.
Die Patienten, die sich so entwickelt haben, wie deine Mutter, bekommen die PEG irgendwann gezogen, wenn diie rechtliche Sachlage es zulässt.
Sei es eine entzündete Einstichstelle, Unverträglichkeit der Nahrung, oder Ähnliches.
Im meinem Berufsleben habe ich das ungefähr 5x erlebt.
Die Ärzte befinden sich da in einer Grauzone, handeln aber bedacht und überlegt.
Das Team sah es immer als Erlösung, des Leidens.
Bestimmt findest du ein offenes Ohr, für deine Fragen, in dem Heim, in dem deine Mutter liegt.
Es gibt speziell geschultes Pflegepersonal, oder die Heimleitung.
Dazu gibt es sehr gute Trauerbegleiter, die sich mit dem Thema beschäftigen.
Für die nächsten Schritte, wünsche ich dir viel Kraft und Hoffnung.....
15.02.2021 10:27 •
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