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Passiv- aggressiver Partner, Erfahrungsaustausch

B
Hallo miteinander,
Ich war 26 Jahre mit einem passiv-agressivem Partner zusammen, hab mich vor 2 Monaten getrennt, weil ich den Druck nicht mehr ertrug , mir geht's schlecht, aber es ging nicht anders! Ist er krank, kann er nicht wirklich lieben, war ich ihm egal? Oder war er nur achtlos und redefaul?Fragen über Fragen! Ein Austausch mit Betroffenen würde mir und Euch helfen! Glaub ich zumindest!
Liebe Grüße die Blumenkoenigin

09.11.2014 17:25 • #1


H
Hallo Blumenkönigin,

ein Austausch mit Betroffenen, auch mit Nicht-Betroffen kann nur gut sein, ich würde dir aber empfehlen dir zusätzlich zu dem Forum hier, auch reale Hilfe zu suchen. Meiner Meinung nach machst du nämlich gerade einen gewaltigen Denkfehler und daran solltest du (mit Hilfe und Unterstützung) arbeiten.

Zitat:
Ist er krank, kann er nicht wirklich lieben, war ich ihm egal? Oder war er nur achtlos und redefaul?Fragen über Fragen


Das ist der Nährboden, um sofort wieder in die nächste Beziehung zu kommen, die dich krank macht.
Deine Fragen kreisen um ihn und darum, warum, weshalb, wieso er so war. Aber die Frage ist doch:

- Bist DU krank? Und ganz sicher bist du das, bezogen auf die Psyche. Wie sonst hättest du denn 26 Jahre in einer krankmachenden, destruktiven Beziehung aushalten können?

- Kannst DU wirklich lieben? Andere vielleicht...aber dich? Wie soll eine Beziehung auf Augenhöhe ohne Selbstliebe funktionieren? Die hast du nicht...und daran musst du was ändern.

- Warst DU DIR egal, Warst du DIR gebenüber achtlos? Hast du auf deine innere Stimme gehört und mit dir selbst, mit deinem inneren Kind und dem was in dir ist geredet?

Du siehst...Fragen über Fragen gibt es wirklich. Aber fast alle betreffen DICH und sollten DICH betreffen. Menschen wirst du nicht ändern können, dich aber schon. Du kannst nicht dafür sorgen dass Menschen nicht aggressiv dir gegenüber sind, aber dich dann entfernen. Du kannst auf DICH aufpassen in Zukunft.

Alles Gute, Hannoveraner

10.11.2014 10:34 • x 2 #2


A


Passiv- aggressiver Partner, Erfahrungsaustausch

x 3


P
Zitat:
Du kannst auf DICH aufpassen in Zukunft.


Den ersten Schritt hat sie ja getan indem sie sich endlich trennte. Und ich denke schon, dass es wichtig ist, sich auch mit der Beziehung, also dem Ex auseinander zu setzen denn das gehört zur Verarbeitung dazu. Was Du ansprichst, ist schon richtig aber so funktioniert es in der Realität nicht. Kein Mensch, sei er noch so gesund, geht nach einer Beziehung weiter und denkt und sorgt nur für sich. Es braucht eine Trauerphase, eine Auseinandersetzung mit der Beziehung, eine Verarbeitung der Wunden, die man sich hat vom Partner zufügen lassen, auch wenn man sich aus persönlichen psychischen Defiziten diesen Partner aussuchte.
Wenn es so funktionieren würde, wie Du es Dir vorstellst, könnte man nach JEDER Beziehung die endet, einen Schlussstrich ziehen und sich ausschließlich auf sich besinnen.

Gruß
passe`

10.11.2014 10:54 • x 1 #3


H
Hallo Passe,

wo hab ich geschrieben dass sie sich nicht mit ihrer Beziehung auseinandersetzen soll?

Aber Blumenkönigin schreibt hier NICHTS über ihre Beziehung, sondern nur dass es um einen passiv-agressiven Partner geht. Es ist doch legitim darauf hinzuweisen, dass Menschen die sich solche Partner suchen in der Regel ganz viele unbearbeitete eigene Probleme haben und den Tip zu geben sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Andere - auch du - können gerne auf ihre Beziehung (von der sie wie gesagt nichts schrieb) eingehen oder auch auf die Trauerarbeit die zum Ende einer Partnerschaft gehört.

Was ich nicht verstehe ist, warum du schreibst dass das was ich geschrieben habe als Teil des ganzen nicht funktionieren soll...

10.11.2014 11:04 • x 1 #4


groupie
Schön geschrieben, Hannoveraner.
Mir wär gar nichts eingefallen, weil der Eingangstext keine Beispiele enthielt.
Ich war schon gespannt, wer da wie drauf antwortet.

Jetzt würde mich interessieren, ob die TE das überhaupt gelesen hat.

10.11.2014 13:06 • #5


M
Hallo Blumenkoenigin.

Ich reihe mich mal ein. Meine Beziehung mit pa.-agr.
hielt knapp sechs Jahre.
Vor gut 2,5 Jahren trennte ich mich. Und auch mir spukten dieselben Fragen wie dir im Kopf herum.
Schlussendlich war ich da, wo der liebe Hannoveraner ansetzt!
Ich war und bin liebenswert! Ich kann lieben und war mir selbst zu schade für diese emotional zerstörende
Beziehung.
Mir wurde immer gepredigt, dass er es nicht besser weiß. Keine Gefühle zeigen kann. Reden nur über Banalitäten. Immer alles auf mich abgewälzt.
Ich war schuldig und er das Lamm. Er hatte immer recht. Hinzu kam diese absolute Lieblosigkeit.
Und dann war ich leer. Am Ende. Depressiv und einsam.
Nie wieder!

10.11.2014 14:35 • #6


M
Und es ist so verdammt wichtig das aufzuarbeiten.
Warum hält man das aus?
Warum ist man sich selbst so wenig wert?
Und jaja es gab schöne Momente. Tropfen auf dem heißen Stein...
Setz dich damit auseinander.lg

10.11.2014 14:37 • #7


Jeanne d Arc
Hallo Blume,

wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich gar nicht so genau zuordnen, was passiv-agressiv ist bzw. wie sich das äussert?

Magst mal ein paar Beispiele aufzeigen, damit ich mir ein Bild machen kann?
So ein bißchen was weiß aus dem anderen thread, aber mich wirklich interessieren wie das bei Dir war.

LG
Jeanne

10.11.2014 15:38 • #8


N
Hallo zusammen,

ich hatte auch einen pa Mann an meiner Seite und stecke noch immer emotional fest als würde ich im Moor festkleben und langsam unter gehen. Ich weiß dass er mir alles andere als gut tut aber trotz Trennung fühle ich mich festgekettet an ihn. Was hat das ganze mit mir zu tun? Ich habe mich viel mit meiner Geschichte auseinander gesetzt, da gäbe es viel Bezug aber ist das der richtige Weg? Vor diesem Beziehungsdesater wurde ich immer geliebt. So etwas erlebte ich nie zuvor. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, nicht geliebt zu werden. Ich hatte gute Erfahrungen und glaubte an die Liebe. Nun das volle Programm das mein Leben in Trümmer riss. Demütigungen, Demütigungen und noch mal D...Ich blieb weil ich es nicht glauben konnte. Ich fühle mich so gedemütigt, so entwertet, so in den Dreck geschmissen, dass ich nur mit Mühe schreiben kann. Ich weiß was zu tun ist. Gut zu mir sein aber mein Schmerz zerfrisst mich, meine Unfähigkeit, etwas mit ihm zu klären, in Frieden auseinander zu gehen, weil ich das letzte Miststü... für ihn bin, das macht mich so ohnmächtig! Die Nichtanerkennung meiner Person und meiner Mühen, meiner Liebe, die Wertlosigkeit meiner Person bringt mich um. Ich sollte mir jetzt selbst sehr viel Wert sein aber ich kann es nicht. Ich fühle mich beschmutzt, mit Dreck beworfen. Wie komme ich da raus?

10.11.2014 15:44 • x 1 #9


N
Mulle
Zitat:
Mir wurde immer gepredigt, dass er es nicht besser weiß. Keine Gefühle zeigen kann. Reden nur über Banalitäten. Immer alles auf mich abgewälzt.
Ich war schuldig und er das Lamm. Er hatte immer recht. Hinzu kam diese absolute Lieblosigkeit.
Und dann war ich leer. Am Ende. Depressiv und einsam.


so fühle ich mich. Hast Du Dich ganz gelöst? Und wie?

10.11.2014 15:45 • #10


A
Zitat von blumenkoenigin:
Hallo miteinander,
Ich war 26 Jahre mit einem passiv-agressivem Partner zusammen, hab mich vor 2 Monaten getrennt, weil ich den Druck nicht mehr ertrug , mir geht's schlecht, aber es ging nicht anders! Ist er krank, kann er nicht wirklich lieben, war ich ihm egal? Oder war er nur achtlos und redefaul?Fragen über Fragen!
was bringt es dir wenn du weisst warum er so handelt ? einerseits sind passiv-aggressive menschen meist sehr geschickt darin ihre aggressionen so zu verpacken, dass sie nicht sofort erkennbar und spürbar sind, aber bald fällt auch die doppeldeutigkeit ihrer botschaften auf.

wichtiger bist du, die sich darauf eingelassen hat und das mitmachte.
es geht doch um deine verletzungen und deine wunden, die jetzt bereinigt werden können.
warum wolltest du ihm solange glauben schenken ?
was hat dich solange an einem menschen festhalten lassen, dem du keinen glauben und kein vertrauen schenken kannst - weil er nicht wirklich meint was er sagt ?

10.11.2014 15:55 • #11


B
Hallo Hannoveraner, du teilst ganz schön aus, aber du hast Recht, selbst beim Thema schreiben hab ich mich hinten angestellt, aber ich glaub ich seh schon ganz viel.Neue Beziehung? Daran denk ich gar nicht.Es wird lange dauern, bis ich das verstanden und verarbeitet habe!Weißt du er war der erste Mensch auf den ich mich verlassen konnte,hatte ich nie! Ich weiß das mein Verhalten mit meiner Kindheit zu tun hat! Mein erster Mann war Alk.! Mit 23 war ich geschieden! Mein jetziger Ex, war bis auf das er nie wirklich Gefühle zeigen konnte ein toller Partner und Papa! Als ich 3 Monate mit im zusammen war, wollte ich von ihm trennen weil er den Mund nicht aufmacht, er hat geweint und gefleht das ich bei im bleib, ich glaube da hab ich die Verantwortung für ihn übernommen, und ja so blöd es sich anhört ,gehofft das er sich öffnet. Mir war nicht bewußt, daß mit ihm was nicht stimmt! Vor 8 Jahren hatte er eine Affäre und seitdem verabschiede ich mich langsam von ihm! Typischer Fall von hilfloser Helfer, ich weiß! Übrigens hab ich übermorgen meine erste Therapiesitzung,ich weiß das ich Hilfe brauch und ich werde jede verdammte Hilfe annehmen die ich kriegen kann! Das alles zu erkennen und die Tatsache nicht mehr für ihn da sein zu können bzw. zu wollen schmerzt furchtbar! Weil es der Gegensatz zu dem ist, was ich mein ganzes Leben getan habe! Ich werde alles tun um diese kranken Strukturen aufzubrechen!
Liebe Grüße

10.11.2014 18:09 • #12


B
Meine liebe Jeanne, hmm Beispiele, also kein kuscheln, nie! Außer 5 Minuten nach dem S., geht jedem Streit aus dem Weg, so gut wie kein lautes Wort in 26 Jahren, malträtiert seinen Körper richtig böse mit Sports oder Arbeit(Knochen und Sehnen sind ziemlich kaputt), ist oft in seiner eigenen Welt mit seiner Musik über Stunden (Kopfhörer).Jede kleinste Kritik, manchmal banale Dinge sieht er als Angriff und verteidigt sich !Sehr unzufrieden, schlecht drauf, die Energie war für mich körperlich spürbar, sagt aber alles ist in Ordnung, er hat aber keine Probleme! usw
liebe Grüße deine Blume

10.11.2014 18:25 • #13


B
Hi, ich will verstehen was mit ihm los ist um besser zu verstehen was bei mir falsch läuft,um loslassen zu können! Er ist und bleibt mein halbes Leben,allein die Tatsache ihn wegzuschicken zu müssen um nicht unterzugehen,zeigt das ich umdenke , auch wenn es schmerzt ohne Ende!Übrigens das erste, was ich mir gekauft nachdem ich den Ehering abgelegt habe, war mein ich hab mich selber lieb ring mit einem Türkis, als Schutz für meine Seele! Aus einem Gefühl heraus , ganz ohne Therapeuten!
Liebe Grüße an alle

10.11.2014 20:11 • #14


L
Guten Morgen Blumenkönigin,

Zitat:
Hi, ich will verstehen was mit ihm los ist um besser zu verstehen was bei mir falsch läuft,um loslassen zu können!


ich kenne das sehr gut mit dem Verstehen wollen aber hast Du ihn nach 26. Jahren nicht in und auswendig verstanden?
Ich habe eine 2 jährige Beziehung mit so einem Mann hinter mir und empfinde es (trotz Trauer) als Befreiungsschlag.
Ich bin diese ewige Unzufriedenheit, dieses heimliche Heruntermachen hinterrücks los. Es hat mich krank gemacht. Statt Freude aneinander zu haben, ist man nur am Kämpfen. Permanentes Heruntermachen, das er sich selbst nicht eingestand Was ist denn los? *unschuldsmine* Und ich habe dann in stundenlangen Diskussionen versucht zu beweisen, was mich verletzt hat. Er hat schön Dampf abgelassen und tat meine Reaktion als völlig abwegig dar denn nie hatte er eine böse Absicht...Ich war es so leid! Ich hatte so eine Angst vor der Trennung, empfand ihn als Verlust aber so traurig es auch ist: ich empfinde es als Geschenk, dieser Tyrannei nicht mehr ausgesetzt zu sein.

Zitat:
hmm Beispiele, also kein kuscheln, nie! Außer 5 Minuten nach dem S., geht jedem Streit aus dem Weg, so gut wie kein lautes Wort in 26 Jahren, malträtiert seinen Körper richtig böse mit Sports oder Arbeit(Knochen und Sehnen sind ziemlich kaputt), ist oft in seiner eigenen Welt mit seiner Musik über Stunden (Kopfhörer).Jede kleinste Kritik, manchmal banale Dinge sieht er als Angriff und verteidigt sich !Sehr unzufrieden, schlecht drauf, die Energie war für mich körperlich spürbar, sagt aber alles ist in Ordnung, er hat aber keine Probleme! usw


Das klingt ganz schrecklich! 26. Jahre ohne Nähe? Da hast Du Dich doch ganz schön selbst verleugnen müssen, um mit ihm zusammen leben zu können.

Ich vermute bei mir, dass ich Schwierigkeiten habe, Liebe anzunehmen. Bei ihm habe ich immer eifrig und verzweifelt darum gekämpft. Man braucht aber nicht wie verrückt um Liebe oder darum, gut behandelt zu werden, kämpfen. Ich habe bei mir selbst festgestellt, dass ich die Liebe, die manche Menschen mir von sich aus entgegen bringen, nicht annehmen kann.

Zitat:
Er ist und bleibt mein halbes Leben,allein die Tatsache ihn wegzuschicken zu müssen um nicht unterzugehen,zeigt das ich umdenke , auch wenn es schmerzt ohne Ende!


Ja das ist wirklich allerhand! Nach 26. Jahren einen Schlusstrich zu ziehen ist sehr schwer und auch wenn Du weißt, dass es besser so ist, so ist es bestimmt ein Schock, nach so vielen Jahren ohne ihn zu sein.

Zitat:
Übrigens das erste, was ich mir gekauft nachdem ich den Ehering abgelegt habe, war mein ich hab mich selber lieb ring mit einem Türkis, als Schutz für meine Seele! Aus einem Gefühl heraus , ganz ohne Therapeuten!


Ein schönes, kleines Ritual Das kannst Du auch noch ausweiten Wenn es Dir nicht so gut geht, nimmst Du ein Ich hab mich selber Lieb Schaumbad, schenkst Dir einen königlichen Ich hab mich selber Lieb Blumenstrauß, machst ein Ich hab mich selbst lieb Dinner for one usw.

Ich hatte übrigens das Gefühl, dass es unmöglich ist, mich für mich zu entscheiden, ohne mich gegen ihn entscheiden. Traurig aber am Ende war ich selbst mir dann doch wichtiger. Und noch mal zum Verstehen wollen: viele Dinge verstehen wir aus der Distanz viel besser. Oftmals verstehen wir einen anderen Menschen gerade dann am besten wenn wir uns selbst ganz nah sind. Wir suchen immer beim anderen aber finden tun wir dadurch, dass wir bei uns selbst suchen.

11.11.2014 09:20 • #15


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