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Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung - Affärengrund

Zweizelgänger
Zitat von Zweizelgänger:
Mein Zitat hau letzt aber irgendwie wenig mit deiner Aussage zu tun ...

Irgendwie hats jetzt den ganzen Text zerhauen ...
Natürlich - hat jetzt...

06.01.2020 13:56 • #16


fengaraki
Sondern?!?

06.01.2020 14:04 • #17


A


Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung - Affärengrund

x 3


Zweizelgänger
Zitat von Zweizelgänger:
Umgekehrt, als passiv aggressiver Mensch, würde ich es nicht als passiv bezeichnen, sondern ja sehrwohl als aktiver Akt der Bestrafung oder als Machtdemonstration.



Zitat von fengaraki:

Ja, aktiv bewusst ziemlich passiv nichts zu tun. Kommt dem Trotz- und Pubertierverhalten sehr ähnlich. Aggressiv macht das finde ich auf die Dauer eher die Mitmenschen.


Ich wollte damit ja sagen, dass eine Affäre etwas aktives ist.
Und, was du ja wiederholst, dass es in einer persönlichen Beziehung mit so einem Menschen, einen, als vermeintliche oder langfristige Befreiung, in eine Affäre ziehen könte.

06.01.2020 14:16 • #18


B
Zitat:
Passiv-aggressive Klassiker in Beziehungen sind Sätze wie Natürlich, wie du willst in Situationen, in denen eigentlich klar ist, dass der Sprecher etwas anderes möchte. Oder auf die Frage, ob der andere sauer sei: Nein, es ist nichts. Oder auch: Ich denke nur nach. Im passiv-aggressiven Modus werden häufig widersprüchliche Signale eingesetzt: Jetzt hast du die Ausfahrt wohl doch verpasst, Liebling! Die Verweigerung offener Kommunikationüber ein Ärgernis wird mit einem Kosewort garniert.


Mein Ex verwendete dieses Verhalten sehr gerne und durchgängig. Ist auch ein Bestandteil des Gaslighting bei Narzissten. Es geht darum, dem Partner keine Chance zu geben, etwas richtig zu machen und Druck auszuüben, so dass der Partner das gewünschte Verhalten annimmt. Wobei auch dies nicht unbedingt zum Erfolg führen muss. Mein Ex fühlte sich sehr wohl in dieser Rolle, denn ich gab nach, war gelähmt in meinen Entscheidungen und in meinem Denken und er kriegte mehr Freiraum. Und er befand sich ständig in der Opferrolle, da ich ihn ja angeblich nie verstand. Wie unfähig von mir.

06.01.2020 14:20 • x 1 #19


MissLilly
Oh man, über dieses Thema könnte ich inzwischen ein ganzes Buch schreiben!

Zunächst einmal ist ein passiv (aggressives) Verhalten nicht per se gleich eine tiefgreifende bzw. krankhafte Persönlichkeitsstörung, sondern eine Verhaltensweise die dazu dienen kann in einer bestimmten Situation unsere persönlichen Grenzen in einem angemessenen Rahmen zu beschützen.
Auffällig wird es also erst dann, wenn sich die Passivität eines Menschen ( genannt Rückzügler) auf fast alle seine Lebensbereiche erstreckt. Von einer extremen Form der passiven Aggressivität kann man sprechen, wenn das Mauern, die Flucht oder der Todstellreflex als Verteidigungsmaßnahme (meist unbewusst) gewählt und innerhalb einer Auseinandersetzung mit einer anderen Person zum Tragen kommen.

Passiv (agressiv) agierende Menschen handeln bei einer Ihnen unangenehmen Konfrontation mit einer anderen Person niemals aktiv, sondern unter der Tarnkappe der äusserlichen Ruhe. Sie haben keinen guten Zugang zu ihren Emotionen und Wutgefühlen, weshalb sie diese (meist in der Kindheit erlernt) reflexartig unterdrücken. Das heisst aber nicht das diese Wutgefühle dadurch nun wie von Zauberhand verschwunden wären, sondern ihre Gefühle transportieren sich in eine Art kalte Wut.
Sich mit einem passiven Maurer daher heiss bzw. authentisch zu streiten, ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Denn die Streitkultur von solchen Menschen ist äußerst kalt und UNENDLICH Still. Da hilft kein Schreien, kein betteln und kein Flehen. Der Passive bleibt still und steif wie eine Betonwand. Wenn sich sich überhaupt mal zu irgendeiner Art von konfrontativen Meinungsverschiedenheiten herablassen, dann nicht etwa um ihren gegenüber etwa eine klare Meinung von sich zu präsentieren, sondern nur um auf das Gesagte zu reagieren. Dies äußerst sich dann in permanenten und mürbe machenden Gegenfragen, die im Grunde nur darauf abzielen zum eigentlichen Thema nicht Stellung beziehen zu müssen.
Ich blicke mittlerweile auf 8 ziemlich lehrreiche Jahre mit einem äußerst passiv (aggressiven) Mann zurück und habe vieles durch.. Irgendwann habe ich angefangen die Gespräche aufzuzeichnen, einfach nur um mir selbst zu beweisen, dass ich mir das alles sicher nicht einbilde und ich nicht verrückt bin..
Ich könnte endlos Einblicke geben, aber ich fürchte ich würde den Thread hier mit meiner Geschichte sprengen....die passt nämlich nicht auf eine Seite, um sich allem Voran überhaupt erstmal ein Bild von dem ganzen Ausmaß machen zu können....

06.01.2020 23:04 • x 6 #20


D
Mir wurde diese Persönlichkeitsstörung in meinem Thread unterstellt...ich finde es allerdings nach wie vor absolut unpassend!

06.01.2020 23:11 • #21


MissLilly
Zitat von Didi83:
Mir wurde diese Persönlichkeitsstörung in meinem Thread unterstellt...ich finde es allerdings nach wie vor absolut unpassend!


Natürlich findest du das... denn schließlich liest du ja auch nur das was du lesen willst.....alles andere kann dann natürlich nur eine böswillige Unterstellung sein.... so kurz, knapp und einfach ist....wie gesagt... aussichtsloses Unterfangen ...

06.01.2020 23:15 • #22


MissLilly
@ TE

wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, empfehle ich dir folgende Bücher:

Jein von Stefanie Stahl
Verlangen und Intimität von David Schnarch
Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl

07.01.2020 03:14 • #23


E
Zitat von Sorge:
Mein ehemaliger Partner konnte oder wollte nie Nein sagen (Verlustängste), vertrug keinen Druck,
brach (offensichtlich einseitige) Abmachungen,
vergaß Dinge zu regeln (weigerte sich jedoch einen Kalender oder eine To-Do-Liste anzulegen)
und lieferte auch keine Erklärungen oder Lösungs- oder Kompromissmöglichkeiten.

Er brach keine Abmachungen, sondern er war aufgrund von Defiziten schlichtweg unfähig, sie verlässlich einzuhalten. Die einzige Erklärung, die er Dir hätte liefern können, wäre gewesen, dass er nun einmal so ist.
Zitat von Sorge:
Das Einzige, was mich von dem Verdacht des passiv-aggressiven Verhaltens abbrachte, war seine Vergesslichkeit auch seinem Kater gegenüber

Das ist aber typisch für solche Menschen. Die Versäumnisse dieser Menschen sind keine Manipulationsstrategie, sondern das Ergebnis von tatsächlichen Defiziten. Die Manipulation besteht vielmehr darin, dass sie es trotz dieser Defizite schaffen, bei anderen Menschen Erwartungen zu wecken.

07.01.2020 09:49 • #24


B
Zitat von Sorge:
Passiv-aggressives Verhalten habe ich bei meinem Ex-Freund in Verdacht.

Durch dieses Hintergründige eierten unsere (meine) Klärungsgespräche nur um die Nebenschauplätze herum.

Mein ehemaliger Partner konnte oder wollte nie Nein sagen (Verlustängste), vertrug keinen Druck,
brach (offensichtlich einseitige) Abmachungen,
vergaß Dinge zu regeln (weigerte sich jedoch einen Kalender oder eine To-Do-Liste anzulegen)
und lieferte auch keine Erklärungen oder Lösungs- oder Kompromissmöglichkeiten.

Ich blieb immer wieder ratlos zurück und wertete sein Gegen-die-Abmachung als Versehen.
Und so gab es keine sofortigen Konsequenzen.
Allerdings zermürbte dieses ewige Streiten um Kleinigkeiten bis zur Trennung.

Warum weigert man sich partout gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zu suchen?

Auch das würde durch das passiv-aggressive Verhaltensmuster erklärt werden.

Das Einzige, was mich von dem Verdacht des passiv-aggressiven Verhaltens abbrachte, war seine Vergesslichkeit auch seinem Kater gegenüber
...


War bei meinem genau so. Ein Gespräch, ein Dialog über ein bestimmtes Thema mit zusammen erarbeiteter Lösung oder Kompromiss war nie möglich. Meistens brachte ich die Vorschläge und er sagte auch nie nein und überliess mir die alleinige Verantwortung. Jedoch hatte ich dann ein schlechtes Gewissen da ich spürte, dass er es nicht mit Überzeugung vertrat sondern auch noch sabotierte. Somit war es doch gegen seinem Willen. Das war auch sehr zermürbend. Zudem baute sich immer wie mehr Frust auf beiden Seiten auf. Er flüchtete dann in Nebenbeziehungen oder machte Urlaub oder hatte Hobbies ohne mich. Also vermied er mich je länger je mehr, um etwaige Diskussionen zu entgehen. Am Ende nahm er auch das Scheitern der Beziehung in Kauf, da sein Verhalten viel mächtiger war, als an sich zu arbeiten.

07.01.2020 11:13 • x 1 #25


MissLilly
Zitat von Frank-und-frei:
Die Manipulation besteht vielmehr darin, dass sie es trotz dieser Defizite schaffen, bei anderen Menschen Erwartungen zu wecken.


Perfekt auf den Punkt gebracht!

Passiv aggressive Menschen wollen nicht selbst etwas Entscheiden, weil sie Angst haben, dass Ihre Entscheidungen nicht funktionieren und sie hinter her fürchten, mit den Konsequenzen nicht glücklich werden zu können.
Somit brauchen passive Menschen immer aktive(re) [/b]Menschen, um überhaupt etwas aus Ihrer Beobachterrolle heraus kommen zu kommen....und selbst dann sind es immer noch sie, die durch ihre Passivität unterschwellig dominieren ...
Nur mit einer Sache können die meisten passiven Menschen ums verrecken nicht umgehen, nämlich wenn man damit beginnt sich selbst sehr passiv zu verhalten. Dann kommt ihre (ihnen selbst unbewusste) Manipulationsfähigkeit deutlich zum tragen, weil sie dann durch falsche und mitnichten ernst gemeinten Kompromisse versuchen, den Partner wieder in das sinkenden Schiff zu lotsen. Und die Betonung liegt dabei auf losen, denn aktiv greifen sie nie nach deiner die Hand. (Könnte ja schließlich ausgeschlagen werden und das wäre dann für den ohnehin mangelenden Selbstwert dann ihrer Welt der endgütige Todesstoß ....

07.01.2020 15:07 • x 1 #26


Raida
Zitat von BlackSwan:
Druck auszuüben, so dass der Partner das gewünschte Verhalten annimmt


Ich habe eine renitente PS

Ich habe das Verhalten das er sich von mir wünschte nicht angenommen

09.02.2020 22:32 • #27


6rama9
Zitat von fengaraki:
Ist eine passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung ein Grund für eine Affäre?

Nö, aber ein Grund, dass eine Beziehung definitiv scheitert. Man kann mit Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung keine funktionierende Beziehung aufrecht halten. Egal ob es zu Affären kommt oder nicht.

09.02.2020 23:21 • x 2 #28


E
Es wird schon Gründe dafür geben, dass diese Störung aus dem DSM gestrichen wurde. Die Beschreibungen sind auch recht widersprüchlich. Mal wird ein manipulatives Verhalten mit mehr oder weniger bewussten Machtspielchen postuliert, und ein anderes Mal soll bereits ausgeprägte Prokrastination einen starken Anhaltspunkt liefern. Aber Prokrastination hat meist gar nichts mit Manipulation oder Machtspielchen zu tun, sondern resultiert aus einer unzureichenden Selbstregulation. Die Betroffenen wollen die Aufgabe durchaus erledigen und leiden sogar darunter, dass ihnen dies nicht gelingt, aber sie können ihre inneren Widerstände gegenüber der Aufgabe nicht überwinden.

10.02.2020 02:47 • #29


6rama9
Zitat von Frank-und-frei:
Es wird schon Gründe dafür geben, dass diese Störung aus dem DSM gestrichen wurde.

Ist nach wie vor als seelische Krankheit von der WHO klassifiziert: siehe ICD-10-GM-2020 F60.8

10.02.2020 09:26 • x 1 #30


A


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