Hi, Nachtlicht!
Zitat:Macht es dich überhaupt nicht wütend, so behandelt zu werden?
Wie meinst du das? Meinst du wütend genau in der Situation oder jetzt im Nachhinein?
Ich musste schon sehr viel im Leben durchmachen und das schon als Kind. Meiner Eltern haben mich ordentlich geschlagen, da war die flache Hand noch ein Wunschkonzert meinerseits und psychisch haben sie mich auch ordentlich durchterrorrisiert. Als Kind war ich nur was wert, wenn ich Leistung bringe und sie nicht beschäme, da es in meiner Familie ein Art perverser Wettbewerb ist.
Das brachte mich immer zum ausrasten und auch da warf ich Sachen in die Luft und wollte mir nichts gefallen lassen. Ein ruhiges Gespräch gab es nie als Option. Ich durfte nicht mal meine Meinung äußern.
Der einzige Weg daraus war, das beste aus mir zu machen und nach Unabhängigkeit anzustreben. Hätten meine Eltern mich nicht zu Hause eingesperrt, hätte ich die falschen Kontakte kennengelernt, hätte ich sicher damals mein Elend in Dro. und Sinnlosigkeiten erstickt.
Seitdem sehe ich selten nur mehr Probleme als echte Probleme an. Mich kriegt man sehr schwer aus der Fassung. Meine Eltern sind die einzigen bis heute, wo ich noch sehr schnell in Rage komme.
Wenn ich sehe das was nicht passt, sehe ich eher die Lösungen dafür. Gehen ist für mich meist die allerletzte Lösung.
Seitdem ich da raus bin, frei bin und menschlichen Kontakt gefunden habe. Merke ich sehrwohl das ich was kann und mehr Wert bin, als meine Eltern mir immer eingeredet haben. Ich musste mich viel mit Psychologie auseinandersetzen um Leute richtig zu verstehen, anders als meine Eltern es mir beigebracht haben. Vorallem wollte ich lernen mich zu verstehen.
Irgendwann kam dann meine erste Freundin mit ungefähr 23 Jahren in meinem Leben. Die erste Person, die mich endlich bestätigt hat sehr wohl Liebe zu verdienen. Wohl gemerkt, habe ich 5 Jahre gebraucht um das von meinen Eltern mir negativ aufgelegte Weltbild abzustreifen und es war kurz bevor ich sie kennenlernte.
Mein Bauchgefühl hat mir schon nach 3 Wochen geschrien, dass etwas nicht stimmt und ich weg soll. Ich war zu naiv und wollte meine neue Freundin nicht wie kaputte Ware wegwerfen. Ich hasse diese Generation dafür über alles. Du passt mir nicht, wir geben dir nicht mal eine Chance dich zu bessern, ich tausch dich aus.
Starke Menschen sind da um schwache zu helfen. Wer hilft denen sonst?
Ich verspüre keine Wut sondern Enttäuschung. Enttäuschung das ich die Lage nicht für uns beide besser bewältigen konnte. Auch wenn ich weiß, das ich nicht daran Schuld bin. Aber ich hab eine gewisse Unzufriedenheit gegenüber mir.
Das war mein Gedankengang bis gestern. Jetzt stehe ich auf der Leitung und weiß nicht mehr was richtig und falsch ist. Gedanklich habe ich mir vorgenommen, solche Menschen nur mehr zu helfen wenn sie es wollen. Als Selbstschutz würde ich aber keine Beziehung mehr mit diesen Art Leuten eingehen. Klingt das sinnvoll?