Passen unsere Zukunftsvorstellungen nicht zusammen?

L
Ihr lieben,
ich muss mir mal meine Ängste von der Seele schreiben. Ich habe das Gefühl, ich bin ein schrecklicher und egoistischer Mensch und weiß gerade nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll...
Ich bin mit meinem Mann seit 12 Jahren zusammen, fast 9 Jahre davon verheiratet. Wir sind 30 Jahre alt und haben 3 Kinder. Wir haben alles etwas anders aufgezogen, also direkt nach dem Abi habe ich zwei Kids bekommen, dann eine Ausbildung gemacht und nach dem dritten Kind habe ich mich nochmal umstrukturiert und angefangen zu studieren. Ich habe gerade meine Bachelorarbeit abgegeben und möchte nun noch den Master machen. Mein Mann hat in den ersten Jahren eine Ausbildung gemacht und ebenfalls danach noch studiert, er hat nun den Master fast fertig. Neben dem Studium hat er immer gearbeitet. Trotzdem war es finanziell natürlich nie leicht und wir mussten immer viel rechnen. Ich hatte immer den Traum von einem Haus und Hund und wollte ein nettes beschauliches Leben. Wir wohnen in der Großstadt und mittlerweile ist mir auch klar, dass es kein Sinn mehr macht, noch weg zu ziehen und in ein paar Jahren alleine in einem Haus zu sitzen wenn die Kids ausgezogen sind (der Große ist 10 Jahre alt). Trotzdem hatte ich immer die Hoffnung, dass jetzt, wo mein Mann endlich fertig ist, alles etwas leichter wird und Berg auf geht. Mein Musterstudium ist etwas, was ich noch für mich machen möchte, trotzdem werde ich mir nebenbei einen Job suchen.
Mein Mann und ich haben in den letzten Jahren wirklich viel Stress gehabt, sowohl beruflich (neben Studium) als auch Privat (unsere Beziehung stand auf der Kippe), haben uns aber immer wieder zusammen gerauft. Wir lieben uns beide wirklich sehr und wollen zusammen alt werden. Aber der Blick auf die Zukunft scheint momentan so gar nicht kompatibel!
Mein Mann möchte etwas machen, wo er hinter stehen kann, etwas das ihm Spaß macht, evtl möchte er sich selbstständig machen. Das bedeutet erstmal, dass gute Verdienstmöglichkeiten für ihn in den Hintergrund rutschen. Er sagt, er möchte sich selbst treu bleiben und neben der Verantwortung die er für seine Familie hat, auch die Verantwortung seiner Moral gegenüber nicht vergessen. Das ist alles völlig legitim, jedoch bedeutet das im Klartext, dass er wahrscheinlich noch ein Semester hinten ran hängen muss um diese Zeit für seine mögliche Selbstständigkeit und eine Jobsuche die mit seinen Wertvorstellungen (Naturschutz, Tierschutz, keine großen Konzerne usw.) einher geht zu nutzen. Mein Studium ist nun erstmal beendet und ich bewerbe mich auf Stellen, jedoch hatte ich so gehofft, dass wenigstens das Finanzielle erst einmal abgedeckt ist und es ruhiger wird, wenn er eine Stelle hat. Dass ich erstmal in Ruhe meinen Master machen kann. Er hat die Möglichkeit einen guten Job über einen Freund von uns zu bekommen, der immerhin so gut bezahlt ist, dass es in nächster Zeit, solange ich noch studiere, keine Finanziellen Probleme gäbe. Jedoch ist dieser Job nicht wirklich das, was er machen möchte und hat nichts damit zu tun, dass er seine Träume verwirklicht. Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass er diesen Job doch erstmal annehmen könnte und wenn sich alles beruhigt hat, ich fertig bin mit dem Studium, er dann weiter sehen kann, dann seine Selbstständigkeit in Angriff nehmen kann, oder sich anderweitig verwirklichen kann. Ich möchte so gerne ein bisschen mehr Ruhe und geregelte Lebensverhältnisse. Wir träumen seit Jahren davon umzuziehen, aber das ist finanziell momentan nicht drin.
Mein Mann spricht nun davon, dass er unsicher ist, ob unsere Zukunftspläne überhaupt noch vereinbar sind, er sagt, er ist nicht sicher, ob er meine Erwartungen erfüllen kann, seine Erwartungen an seine Zukunft und an sich selbst, sieht er als nicht flexibel an und er hat das Gefühl, aufpassen zu müssen, dass er sich nicht selbst aufgibt.
Ich träume nicht von Reichtum und es ist mir auch egal, was für ein Auto wir fahren, aber ich habe trotzdem die Erwartung, dass ich meinen Kindern ein geregeltes Leben bieten kann, mit ihnen in den Urlaub fahren kann, nicht jedes Mal zu Weihnachten überlegen zu müssen, wie wir das Geld für Geschenke zusammen bekommen, eine Wohnung zu haben in der ich mich wohl fühle und bestenfalls Eltern zu sein, die nicht beide 40 Stunden arbeiten müssen um über die Runden zu kommen und dafür die Kinder nicht mehr zu sehen. Das war schon immer mein Ziel und ich habe das Gefühl, dass jetzt, wo sein Studium dem Ende entgegen geht, er einknickt und nicht mehr mit mir an einem Strang zieht. Die Dinge,bei denen ich dachte, dass wir sie beide wollen, jetzt nur noch meine Pläne sind und er es sich anders überlegt.
Wenn ich ihn einfach machen lasse, was bedeutet das denn dann für mich? Kann ich dann überhaupt noch meinen Master machen? Wahrscheinlich muss ich mir doch dann einen Job suchen um wenigstens ein festes sicheres Gehalt zu haben. Die Situation überfordert mich gerade sehr. Ich habe Angst davor, dass wenn ich weiterhin versuche, eine Lösung für uns beide zu finden, mit der wir beide zufrieden sind, ich ihn dann verliere und er mich verlässt weil er sonst nicht er selbst sein kann. Und wenn ich ihn einfach machen lasse und je nachdem wie er es macht dann mein Studium doch an den Nagel hänge, dann werde ich wohl mein Leben lang unglücklich werden... ok, das sollte jetzt nicht so theatralisch rüber kommen...
es wären also noch zwei weitere Jahre in denen wir jeden Cent wohl überlegt ausgeben müssten... Ach mensch, ich dachte einfach es wird endlich leichter. Unsere Familien warten auch darauf, dass wir endlich mal vorwärts kommen und die Jahre des Studierens endlich Früchte tragen... Da dreht sich mir auch wieder der Magen um, wenn ich nur daran denke auch dort noch erklären zu müssen, warum es immer noch nicht besser wird...

Was haltet ihr von der Situation? Soll ich ihn einfach weiterhin auf seinem Weg zur Selbstverwirklichung unterstützen und hoffen, dass es irgendwann ruhiger wird?

02.08.2016 14:16 • #1


Keto
Hallo Lavina,
ihr beide seid tatsächlich den unorthodoxen Weg gegangen. Respekt, gerade heutzutage.

Fokussiere dich jetzt wirklich mal nur auf DICH. Auf Lavina.
Was siehst du?
Eine Frau, die viele Jahre mit ihren Kindern verbracht hat. Die eine Ausbildung gemacht hat. Und die jetzt den Bachelor hat. (Glückwunsch!) Sie ist jetzt 30 und fragt sich, ob der Master noch nötig ist. Denn diese Frau will doch den Master, oder?
Warum entscheidet sie sich vielleicht dagegen?

Weil ihr Mann seinen Master nun abgeschlossen hat und ihm scheinbar plötzlich einfällt, dass er nicht warten kann, bis auch seine Partnerin einen Master hat (Wie es ja mal irgendwann vereinbart war, oder? Wurde diese Vereinbarung explizit geschlossen oder kam das nur von dir?) und er sich stattdessen in die Ungewissheit der Selbstständigkeit stürzen will, da er sich selbst treu bleiben will (War er sich in den letzten Jahren nicht treu? Kann er sich nicht treu bleiben, wenn auch seine Frau fertig studiert? Fragen über Fragen, die nur du ihm stellen kannst...). Du wärst dann die Versorgerin und der Rückhalt, während er sich verwirklicht und straight bleibt...

Kann das gut ausgehen auf Dauer?
Fragst du dich dann vielleicht mit 40 wie es gewesen wäre, auf den Master zu studieren?
Funktioniert die Verwirklichung deines Mannes auch noch in zehn Jahren...?
Wie wäre es, wenn die Frau mal formuliert was sie gern will? Nur sie?
...

02.08.2016 14:32 • #2


A


Passen unsere Zukunftsvorstellungen nicht zusammen?

x 3


L
Danke für deine Antwort!
Ich möchte den Master machen. Das weiß er auch. Ich habe das Gefühl, er hat eigentlich nie wirklich was dazu gesagt. Es gab von seiner Seite aus keine richtigen Pläne. Er hatte immer mal wieder Geschäftsideen die er super toll fand, sich dann Stundenlang mit einem Freund darüber unterhalten hat und fest vorhatte das durch zu ziehen, nur ist nie was draus geworden weil es sich im Sand verlaufen hatte. Das war auch nicht schlimm weil er ja sowieso noch studiert und gearbeitet hat. Aber so langsam macht mir das halt Angst weil ich nicht weiß wie lange das noch so gehen soll.
Wenn es nach ihm geht, spricht überhaupt nichts dagegen, dass ich meinen Master mache. Ganz egal wie er es nun macht. An unserer finanziellen Situation wird sich seiner Meinung nach in näherer Zukunft sowieso kaum was ändern weil wir mit Job ja anfangen müssen unsere Bafög-Schulden zurück zu zahlen und ein Einstiegsgehalt nicht so hoch sein wird, dass wir viel davon merken.

Aber meiner Meinung nach, muss man ja irgendwann mal anfangen. Ich wollte früher immer Schriftstellerin werden und noch heute habe ich viele Ideen für Bücher. Das ist ein Traum der noch da ist und ich hoffe, dass irgendwann die Zeit gekommen ist, in der ich mich hinsetzen kann und einfach drauf los schreiben. Aber momentan sehe ich eben die Verantwortung gegenüber der Familie und speziell den Kindern als höher an und denke mir, dass ich das machen werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist und die Kinder nicht mehr auf mich angewiesen sind. In erster Linie möchte ich jetzt aber erstmal eine gewisse Sicherheit für meine Kinder. Das ist die Erwartung die ich an mich habe und dafür ist ein Master einfach sinnvoll. Ich würde mir nur wünschen, dass er das auch so sehen könnte.
Er wünscht sich, dass wir zusammen einen Weg finden wieder richtig glücklich zu werden. Nur habe ich gerade das Gefühl, dass er sein Glück von Dingen abhängig macht, die mich in die Ecke treiben...

02.08.2016 14:47 • #3


E
Lavina, so wie ich es aus dem Text lese, war dein Mann bis jetzt hauptsächlich immer für eure finanzielle Situation verantwortlich. Du konntest deine Ausbildung machen und nach erneuter Überlegung deinerseits umstrukturieren und studieren. Er konnte auch studieren, aber neben der Arbeit – neben der finanziellen Versorgung der Familie. Das war sicher nicht einfach für ihn, aber auch er möchte jetzt die Früchte seiner Doppelbelastung ernten. Ihm steht die berufliche Zukunft offen und will sich verwirklichen, zu Recht meiner Ansicht nach.
Überleg mal, willst du einen Mann der ungern auf Arbeit geht, chronisch unzufrieden ist? Das ist eine enorme Belastung für die Familie, da ihr dies auch zu spüren bekommt. Dein Mann stand während deiner Ausbildung und deines Studiums immer hinter dir, hat euch finanziell über die Runden gebracht, jetzt bist du mal dran, hinter ihm zu stehen. Sicher, finanziell werdet ihr keine großen Sprünge machen können, aber alles was du willst und aufzählst klingt sehr materiell. Mit drei Kindern ist es auch nicht einfach, gerade finanziell. Aber nun ist es wohl an dir auch deinen Beitrag zu leisten und für finanzielle Entlastung zu sorgen und im Gegenzug auch mal deine Wünsche hinten anzustellen und deinem Mann ein wenig den Rücken zu stärken. Deinen Bachelor kannst du auch nachholen, wenn sich die berufliche Situation deines Mannes gefestigt hat. Ich kann ihn verstehen, dass er endlich denkt, auch er ist mal an der Reihe und jetzt ist er dran, sich zu verwirklichen. Dagegen stehen aber deine finanziellen Wünsche (und du siehst – schon wieder möchtest du, dass er die Verantwortung für deine Wünsche übernimmt). Und von daher fragt er sich zurecht, ob er sich nicht selbst aufgibt, wenn er ständig nachgibt, du dich verwirklichen kannst, aber er nicht, da er niemanden hat, der ihn den Rücken stärkt. Und ja, du solltest dir auch endlich einen Job suchen und Verantwortung für dich selbst und deine 3 Kinder übernehmen und auch die Verantwortung für deine Wünsche. Und ganz ehrlich, irgendwie tut mir dein Mann ein wenig leid. Er hat so viel gegeben und DU willst immer mehr. DU willst den Bachelor machen, DU bist wichtig, DEINE Wünsche zählen – aber seine nicht!

02.08.2016 14:48 • #4


L
Ja, du hast schon recht, nach Jahren des Geld hin und her drehen, habe ich langsam wirklich den Riesen Wunsch, dass es endlich besser wird! Ich sehe halt auch, dass wir nicht mehr die jüngsten sind und so langsam mal in den Beruf einsteigen sollten.

Meine erste Ausbildung habe ich halbtags gemacht, damit er mit dem Studium anfangen konnte. Ich hatte mich damals für diese Ausbildung entschieden, weil es die einzige war, die mit zwei Kindern kompatibel war. Er hat ein duales Studium gemacht, damit er nebenbei arbeiten gehen konnte. Mein Studium ist dann ein Vollzeitstudium gewesen weil es den Studiengang nur in den sogenannten Präsenzunis gibt. Das letzte Jahr habe ich neben dem Studium dann ebenfalls gearbeitet damit es finanziell leichter wurde. Das hat uns dann aber so fast das Genick gebrochen weil es so stressig war, dass es nicht lange ging und ich dann in der Zeit der Bachelorarbeit den Job aufgegeben habe.

Ich glaube auch, dass mein Mann unter enormen Druck stand und noch immer steht. Das tue ich aber auch. Wir haben uns für dieses Modell gemeinsam entschieden. Ich wollte nie Hausfrau und Mutter sein, sondern mich auch beruflich verwirklichen. Ich habe auch kein Problem damit, vollzieht arbeiten zu gehen und den Großteil des Familieneinkommens zu verdienen. Leider ist mein Beruf nicht besonders gut bezahlt, wenn ich keinen Master mache. Es ist vorne und hinten nicht leicht.

02.08.2016 15:02 • #5


E
Lavina, aber du konntest dich oft verwirklichen und willst es noch weiter tun. Aber dein Mann will es auch endlich. Somit habt ihr eine Pattsituation. Einer wird nachgeben müssen. Und du suchst jetzt plausible Gründe, warum dein Bachelor eben JETZT ganz wichtig ist und nicht erst in zwei drei Jahren und er sucht Gründe, warum er sich JETZT verwirklichen will und muss.
Sicher habt ihr euch für die Kinder und das bisher gelebte Modell zusammen entschieden. Aber du konntest doch bis jetzt deine Träume verwirklichen und hast einen Studiengang gewählt, der ohne Master nicht viel Geld abwirft - aber er stand dennoch hinter dir. Denkst du nicht, dass er auch mal dran wäre?
Sei bitte umsichtig in deinen weiteren Entscheidungen - wenn er das Gefühl hat, er funktioniert nur noch für dich, für euch, gibt nur noch, wird mit seinen Wünschen und Bedürfnissen nicht wahr genommen - sowas lässt die Liebe sterben.

02.08.2016 15:09 • #6


Keto
Zitat von ehemVerlasserin:
Lavina, so wie ich es aus dem Text lese, war dein Mann bis jetzt hauptsächlich immer für eure finanzielle Situation verantwortlich. Du konntest deine Ausbildung machen und nach erneuter Überlegung deinerseits umstrukturieren und studieren. Er konnte auch studieren, aber neben der Arbeit – neben der finanziellen Versorgung der Familie. Das war sicher nicht einfach für ihn, aber auch er möchte jetzt die Früchte seiner Doppelbelastung ernten. Ihm steht die berufliche Zukunft offen und will sich verwirklichen, zu Recht meiner Ansicht nach.
Überleg mal, willst du einen Mann der ungern auf Arbeit geht, chronisch unzufrieden ist? Das ist eine enorme Belastung für die Familie, da ihr dies auch zu spüren bekommt. Dein Mann stand während deiner Ausbildung und deines Studiums immer hinter dir, hat euch finanziell über die Runden gebracht, jetzt bist du mal dran, hinter ihm zu stehen. Sicher, finanziell werdet ihr keine großen Sprünge machen können, aber alles was du willst und aufzählst klingt sehr materiell. Mit drei Kindern ist es auch nicht einfach, gerade finanziell. Aber nun ist es wohl an dir auch deinen Beitrag zu leisten und für finanzielle Entlastung zu sorgen und im Gegenzug auch mal deine Wünsche hinten anzustellen und deinem Mann ein wenig den Rücken zu stärken. Deinen Bachelor kannst du auch nachholen, wenn sich die berufliche Situation deines Mannes gefestigt hat. Ich kann ihn verstehen, dass er endlich denkt, auch er ist mal an der Reihe und jetzt ist er dran, sich zu verwirklichen. Dagegen stehen aber deine finanziellen Wünsche (und du siehst – schon wieder möchtest du, dass er die Verantwortung für deine Wünsche übernimmt). Und von daher fragt er sich zurecht, ob er sich nicht selbst aufgibt, wenn er ständig nachgibt, du dich verwirklichen kannst, aber er nicht, da er niemanden hat, der ihn den Rücken stärkt. Und ja, du solltest dir auch endlich einen Job suchen und Verantwortung für dich selbst und deine 3 Kinder übernehmen und auch die Verantwortung für deine Wünsche. Und ganz ehrlich, irgendwie tut mir dein Mann ein wenig leid. Er hat so viel gegeben und DU willst immer mehr. DU willst den Bachelor machen, DU bist wichtig, DEINE Wünsche zählen – aber seine nicht!


Wo liest du denn, dass Lavina keinen Beitrag geleistet hat? Wer hat sich denn um die Kinder gekümmert? Sie HAT dem Mann den Rücken gestärkt.
Unglaublich...

02.08.2016 15:09 • #7


E
Zitat von Keto:
Zitat von ehemVerlasserin:
Lavina, so wie ich es aus dem Text lese, war dein Mann bis jetzt hauptsächlich immer für eure finanzielle Situation verantwortlich. Du konntest deine Ausbildung machen und nach erneuter Überlegung deinerseits umstrukturieren und studieren. Er konnte auch studieren, aber neben der Arbeit – neben der finanziellen Versorgung der Familie. Das war sicher nicht einfach für ihn, aber auch er möchte jetzt die Früchte seiner Doppelbelastung ernten. Ihm steht die berufliche Zukunft offen und will sich verwirklichen, zu Recht meiner Ansicht nach.
Überleg mal, willst du einen Mann der ungern auf Arbeit geht, chronisch unzufrieden ist? Das ist eine enorme Belastung für die Familie, da ihr dies auch zu spüren bekommt. Dein Mann stand während deiner Ausbildung und deines Studiums immer hinter dir, hat euch finanziell über die Runden gebracht, jetzt bist du mal dran, hinter ihm zu stehen. Sicher, finanziell werdet ihr keine großen Sprünge machen können, aber alles was du willst und aufzählst klingt sehr materiell. Mit drei Kindern ist es auch nicht einfach, gerade finanziell. Aber nun ist es wohl an dir auch deinen Beitrag zu leisten und für finanzielle Entlastung zu sorgen und im Gegenzug auch mal deine Wünsche hinten anzustellen und deinem Mann ein wenig den Rücken zu stärken. Deinen Bachelor kannst du auch nachholen, wenn sich die berufliche Situation deines Mannes gefestigt hat. Ich kann ihn verstehen, dass er endlich denkt, auch er ist mal an der Reihe und jetzt ist er dran, sich zu verwirklichen. Dagegen stehen aber deine finanziellen Wünsche (und du siehst – schon wieder möchtest du, dass er die Verantwortung für deine Wünsche übernimmt). Und von daher fragt er sich zurecht, ob er sich nicht selbst aufgibt, wenn er ständig nachgibt, du dich verwirklichen kannst, aber er nicht, da er niemanden hat, der ihn den Rücken stärkt. Und ja, du solltest dir auch endlich einen Job suchen und Verantwortung für dich selbst und deine 3 Kinder übernehmen und auch die Verantwortung für deine Wünsche. Und ganz ehrlich, irgendwie tut mir dein Mann ein wenig leid. Er hat so viel gegeben und DU willst immer mehr. DU willst den Bachelor machen, DU bist wichtig, DEINE Wünsche zählen – aber seine nicht!


Wo liest du denn, dass Lavina keinen Beitrag geleistet hat? Wer hat sich denn um die Kinder gekümmert? Sie HAT dem Mann den Rücken gestärkt.
Unglaublich...


Es ging ausschließlich um die finanzielle Verantwortung. Diese trug er.

02.08.2016 15:10 • #8


Keto
Zitat von ehemVerlasserin:
Lavina, aber du konntest dich oft verwirklichen und willst es noch weiter tun. Aber dein Mann will es auch endlich. Somit habt ihr eine Pattsituation. Einer wird nachgeben müssen. Und du suchst jetzt plausible Gründe, warum dein Bachelor eben JETZT ganz wichtig ist und nicht erst in zwei drei Jahren und er sucht Gründe, warum er sich JETZT verwirklichen will und muss.
Sicher habt ihr euch für die Kinder und das bisher gelebte Modell zusammen entschieden. Aber du konntest doch bis jetzt deine Träume verwirklichen und hast einen Studiengang gewählt, der ohne Master nicht viel Geld abwirft - aber er stand dennoch hinter dir. Denkst du nicht, dass er auch mal dran wäre?
Sei bitte umsichtig in deinen weiteren Entscheidungen - wenn er das Gefühl hat, er funktioniert nur noch für dich, für euch, gibt nur noch, wird mit seinen Wünschen und Bedürfnissen nicht wahr genommen - sowas lässt die Liebe sterben.


Ist das eine Satire?
Seit wann wählt man denn den Bachelor-Studiengang danach aus, ob er ohne einen Master viel Geld abwirft?

Wo hat sie denn ihre Träume verwirklicht?

...
Es geht darum, dass BEIDE Partner ihre Träume möglichst gemeinsam verwirklichen UND die Familie ernähren können.

PS: Finanzielle Verantwortung ist ein TEIL der Verantwortung in einer Partnerschaft mit Kindern.
Das kann man nicht allein betrachten.

Und er trug das Einkommen. Richtig. Wissen wir aber, ob er ein paar Jahre daheim bei den Kindern sitzen wollte?
Aus irgendwelchen Gründen brachte nur er das Geld heim und sie kümmerte sich um die Kinder.
Er legte sich derweil die akademischen Voraussetzungen für ein neues Leben zu (Selbstverwirklichung) - sie kam langsamer voran (will diese Voraussetzungen aber auch).
Sicherlich könnte sie jetzt überlegen auch neben dem Studium etwas Geld zu verdienen, da die Kinder größer sind...aber BEIDE Eltern tragen weiterhin die Verantwortung. Sagt ja auch keiner, dass der Mann jetzt daheim zu bleiben hat. Oder?
...

02.08.2016 15:12 • #9


E
Keto, darauf muss ich jetzt nicht antworten, oder? Wer missverstehen will was ich geschrieben habe, kann es durchaus tun.

02.08.2016 15:14 • #10


Keto
Zitat von ehemVerlasserin:
Keto, darauf muss ich jetzt nicht antworten, oder? Wer missverstehen will was ich geschrieben habe, kann es durchaus tun.


Sie hat ihre Träume nicht verwirklicht. Das ist der Punkt.
Oder ist sie schon Autorin? Mit Masterabschluss?
Sie trug in der Vergangenheit genauso viel Verantwortung wie der Mann.
...

Selbst der Mann will ja, dass sie weiter studiert.

Nur Lavina hat Angst. Da sollten sie mal ansetzen... woher kommt diese Angst?

02.08.2016 15:20 • #11


A


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