Hallo Katharina,
erstmal danke für deinen Thread.
Zeigt er doch, dass offene Beziehungen/Partnertausch oder Beziehungen mit mehren Partnern/Freundschaft+ für die meisten Menschen einfach nicht lebbar sind und auf Dauer ins Unglück führen.
Man behauptet zwar, dass der Mensch nicht für die Monogamie geschaffen ist, aber die andere Variante finde ich noch gefährlicher. Das liegt zum Teil auch daran, dass das EGO eines Menschen sich einfach nicht auf Dauer mit einem zweiten Platz zufrieden geben kann. Selbst bei Menschen, die ein wenig ausgeprägtes Ego haben, kommt irgendwann Eifersucht und Schmerz durch.
Und wie Gorch Fock schon sagte, ist bei Frauen einfach das Oxytocin das größte Problem. Sobald dieses Bindungshormon einsetzt, fängt Frau sogar an, den Mann zu lieben, den sie zuvor gar nicht wollte. Das ist ein Automatismus, der meist dafür sorgt, dass Frauen die blöden sind, wenn es um Affären geht. Sie ziehen immer den kürzeren, denn Männer können GV jederzeit ohne Liebe genießen, Frau sitzt irgendwann in der Falle.
Daher sollte Frau sich gut überlegen, mit welchem Mann sie sich S. einlässt. Es könnte nach hinten losgehen und Gefühle auftauchen, die man so gar nicht wollte.
Für mich ist dein Thema und deine Sichtweise sehr interessant, da mein Ex-Partner sich auch eine Mehrfachkonstellation wünschte und versuchte, durchzusetzen.
Er meinte, man(n) kann doch mehrere Menschen lieben und er liebt mich und die andere jeweils anders. Mit mir hat er eine Seelenliebe, die sehr emotional war, eine große Vertrautheit und natürlich ein finanziell sorgenfreies Leben. Die andere bietet ihm Jugendlichkeit, heiße Nächte und 2 kleine Kinder. Da kann er Fürsorge übernehmen und Papa spielen. Mit mir wäre happy life und Reisen angesagt.
Ganz am Anfang dachte ich darüber nach. Wie würde so ein Leben wohl aussehen? Kein normales Familienleben, sondern eine unkonventionelle Art des Lebens. Er hätte sich aufgeteilt, würde dann bei ihr und bei mir leben wollen.
Gottseidank kam ich dann zu Sinnen (ich liebte ihn damals noch sehr) und habe mich entschieden, dieses Konstrukt auf gar keinen Fall leben zu wollen, wenn ich nicht meine Selbstachtung verlieren wollte. Ich wäre daran kaputt gegangen.
Für ihn wäre es natürlich DER Traum des Lebens gewesen. Von allem etwas zu haben. Respektive von allem DAS BESTE zu haben.
Und wenn ich mir deine Worte so lese, dann denke ich, dass ihr als Ehepaar wohl auch von allem noch ein bisschen mehr haben wolltet. Aber leider läuft das Leben nicht so. Ich kann nicht am Meer wohnen und gleichzeitig in den Bergen leben. Das Leben erwartet Klarheit von uns. Irgendwann läuft das alles aus dem Ruder - so wie bei dir.
Vielleicht - ich hoffe nicht - hat sich dein Mann auch schon in die andere Frau verliebt. Mir wäre das zu riskant. Auf Dauer verlierst du - vielleicht - alles. Deinen Mann und deinen Freund.
Zu erkennen, dass wir im Leben nicht alles haben können, bedeutet auch zu verzichten.
Ein Bekannter sagte mal zu mir...man kann nicht von der Wurst abbeißen und erwarten, dass sie nicht kleiner wird.
Ich würde an deiner Stelle schnell die Reißleine ziehen. Es ist noch nicht zu spät. Lasse den Freund los oder sehe ihn wirklich nur als Freund. Mehr wird er wohl nie werden für dich. Denn die Bindung hat er zu seiner Frau, nicht zu dir. S. bindet keinen Mann. Ich musste das auch lernen. Bindung ist Gemeinsamkeit, die Ehe und das, was wir Heimat nennen. Für uns Frauen sind die Gefühle das wichtigste. Dafür opfern wir alles. Männer sehr, sehr selten.
Hat man das einmal verstanden, wird das Leben leichter und man lässt die Finger von leidenschaftlichen Spielchen, die bei gebundenen Personen nur verbrannte Erde hinterlassen.
Alles Gute für dich.
30.08.2019 09:46 •
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