Hallo ihr süßen Forumsmäuse,
Achtung, langer Text. Wüsste es nicht kürzer auszudrücken. Habe nicht so ein Systematisierungshirn wie Ketolinho.
sehr interessante Beiträge. Steckt schon viel Wahres drin aber ich empfinde die Ansprüche (vor allem an sich selbst- Ketolinho) doch etwas überzogen.
Es ist das Eine, zu wissen, was man will (auf den Partner bezogen) und ich denke nicht, dass es Sinn macht, diesbezüglich zu viele Kompromisse zu machen. Denn das kann ganz schnell darin enden,
irgend jemanden zu lieben...
Aber was die Kompromisslosigkeit betrifft, so sollte sich sie nach meinem Empfinden auf wahre Gefühle und nicht auf äußere Vollkommenheit des Partners beziehen (wobei das eine natürl. auch ein wenig ins andere hinein wirkt).
Aber diese Vorstellung von euch beiden @Whynot und @Keto , dass eine Frau doch eigentlich einen wilden Stier fürs Bett, einen Handwerker fürs praktische, einen Romantiker für die Gefühle, einen Geistreichen für den Intellekt usw. braucht, finde ich doch reichlich übertrieben.
Natürlich wollen wir alle (auch die Männer) einen Partner, der sowohl geistig auf Augenhöhe mit uns ist, als uns auch se,xuell anmacht usw. Aber wir brauchen doch kein Bedürfnisbefriedigungsteam (Ned), das Tagein Tagaus jedes leisteste Bedürfnis befriedigt! Das ist doch der helle Wahnsinn!
Woher überhaupt die Idee, dass ein Partner stets alle Bedürfnisse zu befriedigen hat?
Manchmal habe ich echt den Eindruck, uns allen geht es zu gut- Dekadenzprobleme.
So läuft das Leben doch nicht...Wie sieht denn das reale Leben aus? Es ist sowas von unvollkommen, so wie auch die Menschen. In einer Beziehung wird man immer auch mit sehr Schwerem konfrontiert werden: Krankheiten, Arbeitslosigkeit, Pflege der (Schwieger)Eltern, vielleicht ein behindertes Kind, das so viel Fürsorge braucht, dass man am Ende des Tages nicht mal mehr auf die Idee kommt, sich zu fragen, ob es dem Gatten nicht vllt. hier und dort an reizvollen Egenschaften fehlen könnte.
Und sag mal @Keto, diesen Floh mit dem erfülltem Leben (unabhängig von der Partnerin) habe wohl auch ich Dir ins Ohr gesetzt? Ja, ich denke, dass es eines eigenen Lebens neben der Partnerschaft braucht. Einfach nur zur Arbeit zu gehen, ist da etwas wenig, solange es nicht auch echte Freude bereitet. Aber wem ist es denn bitte schön gegeben, einen Beruf (oder was auch immer) zu haben, der einen zu jeder Zeit komplett erfüllt? Auch da sind Deine Ansprüche vllt. etwas zu hoch geschraubt. Worum es wohl geht, ist einfach dies: warum tun wir uns denn mit einem Menschen zusammen?- mal ganz unabhängig von elementaren Bedürfnissen wie Nähe, Se,x usw? Wohl auch deswegen weil das Andersartige, Fremde...reizt. Wenn wir nun aber z.B. einen Mann haben, der zunehmend sein eigenes Leben vernachlässigt und all seine Befriedigung ausschließlich in der Beziehung sucht, dann verschwindet allmählich dieses Gegenüber und es gibt nur noch ein Wir. Schlimmstenfalls eine Erweiterung unserer Selbst. Und schwups!- hat man kein Gegenüber mehr.
Also denke ich nicht, dass man erst ein vollkommen befriedigendes Leben haben muss, um beziehungsfähig zu sein. Man sollte dennoch ein eigenes Leben, eigene Ziele und Freuden...haben und auch dabei bleiben.
Zitat:Bei mir ist das so: Mit meinen 47 Jahren habe ich nach über drei Jahrzehnten das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Ich hatte niemals so viele Avancen wie Ysabell oder Kätzchen, die anscheinend nur irgendwo auftauchen müssen und dann die Qual der Wahl haben. Klingt irgendwie auf den ersten Eindruck spannend, aber auch ein wenig inflationär. Wie fühlt man sich als Frau, wenn man fast jeden haben könnte, weil man eloquent, kommunikaiv und dazu noch sehr schön ist?
Eine Freundin von mir, Psychologin, hat mir mal von einer Patientin erzählt, die so unglaublich schön war. Und wegen ihrer Schönheit musste sie in Behandlung. Denn sie verzweifelte, weil ihr die Männer hinterherliefen. Hinter ihr? Natürlich erstmal nicht.
ich kann nachvollziehen, dass Du diesen Eindruck gewonnen hast @verliebtverlieb. Aber so sieht es bei mir ganz und gar nicht aus.
Nene, ich habe nicht die Qual der Wahl. Es gibt im Alltag einfach einige Männer, die mich anbaggern, manchmal auch mehr. Das heißt noch lange nicht, dass da 20. hochinteressante Männer auf meiner Matte stehen, die ich nur auswählen brauche. Ketolinho z.B. hat ja auch kein Interesse an mir als Frau.
Seit einigen Wochen beim Lesen hier, meine ich zu verstehen, was mein persönlicher Vorteil im Leben ist: ich habe wohl die Fähigkeit, mich sehr zu freuen und Glück zu empfinden. Klingt komisch? Kann sein. Ich bin mir absolut sicher, dass viele Menschen, die mein Leben führen würden, sich selbst beklagen würden und alles andere als glücklich wären.
Denn ohne meine Glücksbegabung könnte ich mein Leben auch so betrachten (Kurzfassung): beschi*** Kindheit und als Folge ziemlich viele verplemperte Jahre ohne sinnvolles Tun. Dann das Glück einer wundervollen Beziehung mit einem tollen Mann (die ich damals gerne fortgeführt hätte). Aber er suchte sich eine Jüngere (Affaire) und verließ mich schließlich. Zu einem Zeitpunkt, an dem`s eigentlich ans Kinderkriegen uvm. ging. Danach eine sehr harte Zeit...Ich musste mir ein neues Leben aufbauen....Heute eine Frau fast 40., alles andere als beruflich erfolgreich ist, keine Kinder hat, momentan keinen Mann hat, der sie liebt; dazu eine ziemlich abgedrehte Familie usw.
Aber so sehe bzw. empfinde ich all das eben nicht. Ich bin hingegen dankbar für die Jahre mit meinem Ex, sogar dankbar, dass er mich verließ weil ich dadurch Dinge erlebte und tat, vor denen ich mich gewiss weiterhin gedrückt hätte. Trotz sehr geringem Einkommen und vielen anderen Schwierigkeiten, fühle ich dennoch oft Erfüllung und Glück. Nicht zuletzt wegen meiner Interessen weniger glücklichmachender Beziehungen.
Und weder meine überbordenede Schönheit (ich war nie der Blickfang für Männer weil ich zu den unauffällgen Frauen gehöre), noch mein hoher IQ (da kann ich schon eher mit EQ auftrumpfen Mein IQ lag beim letzten Test in Nähe geistiger Behinderung ), noch sonst etwas, macht mich für einige Männer anziehend. Es ist wohl vielmehr meine größte Stärke: Glück zu empfinden. Und sicherlich auch meine große Neugierde und Verspieltheit, die mich zu anderen Menschen treibt. Ich sehe im Alltag viele völlig verschlossene Menschen, die ihre Umgebung überhaupt nicht wahrnehmen und sich dann wundern, warum sie keine Kontakte knüpfen, keinen Flirt haben....
Die Männer rennen mir nicht in Scharen nach. Ich gehe einfach mit sehr aufmerksamen Blick durchs Leben und zwar gegenüber allen Menschen, nicht nur den Kerlen. Unterhalte mich mit Obdachlosen, helfe Müttern den Kinderwagen tragen, höre gerne alten Menschen zu, schaue, welchen Buchtitel der Mann neben mir in der Buchhandlung ausgewählt hat und spreche ihn drauf an uvm. Das und nichts anderes bringt mich in den Kontakt zu Menschen. Nur selten ist ein Mann-Frau-Flirt die Ausgangslage, eher ergiebt er sich aus alledem.
Und hier bin ich bei meinem Neddilein angelangt:
Zitat:Vielleicht hast du recht und ich öffne mich nur zu wenig im RL… :--)
Genau. Ich nehme an, dass das das Wesentliche ist. Zeigst Du Dich mehr (wie hier auch), wirst Du sicherlich bald Deine Weibchen in den Armen halten.
Also alles ein Geben und Nehmen Blut gegen Erfahrungen und zudem Erinnerung gegen Erkenntnis: ich wurde durch Dich daran erinnert, was ich mir bei einem Mann wünsche, Du weißt jetzt, dass Du Dich vllt. ein klein wenig mehr zeigen musst So hinter dem Bildschirm und Klavier kann Dich nämlich ersteinmal eine Frau gar nicht finden
Zitat:Es gibt so viele Menschen, die nur durchschnittlich aussehen, durchschnittlich intelligent sind, durchschnittlich romantisch, durchschnittlich erfolgreich, durchschnittlich gebildet, durchschnittlich unterhaltsam.
Mich hat ein bisschen irritiert, dass ein Mann schon ausselektiert wird (vielleicht war es aber nicht ganz ernst gemeint?), wenn er den Zauberberg nicht leiden mag. Ja mein Gott, wie will man denn ja jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Aber die Nachfrage regelt wohl auch hier die Ansprüche?
Ich sah mir gestern den Zauberberg-Film an und amüsierte mich köstlich....Dann aber verwandelten sich die Lachtränen plötzlich in Schmerztränen weil mir etwas bewusst wurde: ich lebe tatsächlich ein wenig wie auf dem Zauberberg- also entrückt in meiner Traumwelt. Und ich will da auch gar nicht raus
Aber meine Art zu leben und zu denken..., führte (u.A.) auch zur Trennung von meinem Ex. An mangelnder Liebe scheiterte es gewiss nicht. Doch ich bin wohl oder übel eine Frau, mit der man wunderbar träumen kann, aber für ein Leben in der Realität eigene ich mich wohl weniger.
Liebe allein genügt eben nicht...
Und ich weiß mittlerweile einfach ganz genau, dass ein Mann, der ein sehr praktisches Leben in der sogenannten Realität führt, für mich niemals in Frage kommt und umgekehrt noch viel weniger: von mir lässt es sich ganz gut träumen, mit mir kann man davon schweben...Aber nicht leben. Darum komme ich (manchmal trotz anfänglicher Schwärmereien) für die Mehreit der Männer als Partnerin überhaupt nicht in Frage. Und ich versuche auch nicht, in Frage zu kommen. Denn dazu kenne ich mich und meine Bedürfnisse nur zu genau (ein Vorteil des Älter werdens). Also nix mit fette Auswahl liebe Verliebtverliebt. Ich werde sehr glücklich und dankbar sein wenn ich eines Tages Meinesgleichen im Mann finde. Die Chance ist sehr gering. Ein einziges Mal in meinem Leben traf ich so einen Mann. Und wäre er an meiner Seite, würde ich ihn gewiss nicht verlassen, nur weil mal für einige Monate irgend eine Seite seines inneren Bedürfnisbefriedigungsteams schlummern würde, bzw. es ihm grundsätzlich an einem Spieler aus diesem Team fehlte
Und hier schließt sich der Kreis wieder: Wenn man sich so gut kennt, wie ich mich und dazu noch einige Erfahrungen in Petto hat, dann weiß man einfach, dass nur ein Mann für einen in Frage kommt, der in irgend einer Form auch auf dem Zauberberg lebt. Dies kann er auf ganz andere Art und Weise als ich tun, aber er sollte ein tiefes Verständnis dafür haben.
Im anderem Falle nämlich, werde ich niemals mit ihm in das eintauchen können, was mein Leben bedeutet, sondern ihm Tagein Tagaus erklären müssen, warum ich z.B. den haben Tag lang lieber lese, statt real etwas zu erleben. Ein Mann, der das praktische Leben bevorzugt (die Mehrheit also), wird an meinem Wesen frustrieren. Viele Männer finden mich zunächst einmal anziehend. Kommt es zu einem weiterem Kennenlernen, stellen sich mit wenigen Ausnahmen immer die gleichen Probleme heraus: sie verstehen meine Art zu leben nicht und werfen mir vor, nur in Träumen, in der Theorie zu leben und wollen mir mit Biegen und Brechen nahebringen, dass das wahre Leben doch ein praktisches ist.
Ich kann also dankbar sein, wenn ich die Liebe und eine Beziehung nur noch ein einziges Mal erlebe.