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Partnersuche im 21 Jahrhundert hoffnungslos?

Ricky
Zitat von Kaetzchen:
Also da fühle ich mich jetzt persönlich angegriffen und muss daher etwas dazu sagen, weil das so ganz einfach nicht wahr ist. Mein Ex-Mann war damals für mich die ganz große Liebe, und das war und blieb er auch viele Jahre lang, obwohl die Beziehung für mich nie ideal war oder so, wie ich sie mir gewünscht hätte. Aber ich habe ihn geliebt.


Allein hier frage ich mich dann: Warum war es denn nie ideal? Was fehlte denn so sehr, dass es nicht mal für ein ideal reichte? Und wenn doch Liebe (die vielseits beschriebene Allmacht) vorherrscht, wieso richtet es dann nicht?

Zitat:
Ich hatte keinen Kinderwunsch, unser Kind ist damals passiert und das auch noch zu einem für mich beruflich extrem ungünstigen Zeitpunkt. Mein Mann war damals sehr viel glücklicher darüber als ich, denn wir waren schon ein paar Jahre zusammen, aber er hatte immer Angst, dass ich ihn verlasse. Das Kind war für ihn DIE Bindung, die er sich immer gewünscht hatte.


Und? Warum gewann er diesen Eindruck? Weil Du es vermutlich immer vorhattest? Ein Kind ist passiert... puh... Im Zeitalter der Aufklärung kann ich ehrlich gesagt nur noch mitm Kopf schütteln.

Zitat:
Und so hat er sich dann danach, nach Kind und Heirat und Hausbau, eben auch benommen mir gegenüber. Frei nach dem Motto: da muss ich mich jetzt nicht mehr kümmern, die hab ich mir ja gesichert, die Frau, die kann ja gar nicht weg. Er wusste auch, dass ich nie gegangen wäre, dafür war mein Wunsch nach heiler Familie - die ich schließlich von zu Hause aus auch so kannte - einfach zu groß. Also hab ich geackert wie blöd, um diese Beziehung für mich irgendwie lebbar und aushaltbar zu machen, denn das habe ich mir gewünscht, eine für immer dauernde, schöne Beziehung, eine heile Welt, und das habe ich leider alleine getan. Viele Jahre lang.


Oder das ist einfach nur Dein Eindruck und Deine Seite der Geschichte und in Wirklichkeit sah es ganz anders aus. Und die heile Welt willst Du ja jetzt offenbar auch nicht mehr. Komisch, wie sich das alles so wandelt, hm? Gehässig könnte ich jetzt sagen: Wie es einem gerade in den Kram passt. Urmel würde das sofort mit einem Emotionen nur für den Moment etc. etc. kommentieren.

Zitat:
Bis Kind und Leidensdruck dann parallel so groß geworden sind, dass ich einfach nicht mehr konnte. Und erst da ist er aufgewacht - aber da war es natürlich schon einige Jahre zu spät. Wir haben viele Krisen (berufliche, private, familiäre) miteinander durchgestanden in all den Jahren. Ich habe IMMER hinter ihm gestanden, immer. Ganz egal, was war, und da war so einiges. Und als bei mir dann ein einziges Mal was war und ich ihn wirklich gebraucht hätte, da griff ich ins Leere. Und da war mir klar, dass ich offenbar ganz allein in einer Beziehung war.


Da ist dann auch wieder für mich die Frage. Wie konnte das so lange so gehen, wenn Du offensichtlich schon Jahre damit zu kämpfen hattest, dass hier ein Kommunikationsproblem vorherrscht. Und da ist das Liebe-Argument auch mehr Totschlag als alles andere. Aber das wird heute ja gern mal rangezogen: Ich hab ihn halt geliebt. Hier wäre Urmel dann mit einem Emotion = Realität zur Stelle. Ich nenn's mal n bisschen schwachsinnig. Aber hey, jedem das Seine.... jeder das Ihre?

Zitat:
Ich habe meine ganze Geschichte hier nie aufgeschrieben, es wäre auch viel zu viel und es ist inzwischen für mich ok und durchgearbeitet, aber ich wehre mich entschieden dagegen hier als eine Frau abgestempelt zu werden, die sich irgendeinen Versorger (ich war in 16 Jahren Ehe z.B. deutlich öfter die Versorgerin als umgekehrt geschnappt hat, um mit ihm ein Kind zu kriegen, und dann aus Jux und Dollerei (oder wegen irgendwelcher Hormone) den armen Mann zu verlassen, um mich auszuleben. Das ist definitiv nicht der Fall. Ich habe viele Jahre gekämpft wie eine Blöde, ich fühle mich davon immer noch erschöpft und leer, deshalb musste ich gehen, sonst wäre ich restlos ausgebrannt.


Nicht Versorger... einen Erzeuger (kommt meist von Ostmüttern, der Begriff scheint da geprägt worden zu sein). Du kannst nunmal kein Kind ohne Mann machen, egal, ob der real da ist oder ausm Reagenzglas kommt. Sorry, aber da ist es eigenes Versagen nicht vorher mal abgecheckt zu haben, was eigentlich so schief läuft bei Dir, bei ihm etc. Und das Ausgebrannt-Argument ist ja althergebracht, das gibt's ja seit den 90s zu Hauf. Da wäre seine Seite halt echt mal spannend. Aber die werden wir eben nie hören.

Zitat:
Und jetzt weißt Du zumindest von mir ansatzweise, was bei MIR schief gelaufen ist, dass ich vorerst gar nichts mehr will. Weil es mir alleine so viel besser geht als vorher. Ich habe und brauche meine Kraft für mich, und das fühlt sich für mich gerade sehr gut und richtig an. Und solange da niemand kommt, der MIR Kraft und Energie und Halt geben kann, bleibt das auch so.


Das kann aber auch alles nur Deine emotionale Wahrnehmung sein, die Dir da die Sicht verhagelt und objektiv gesehen vllt. gar nicht so bitter, wie Du es gerade schilderst. Und genau diese emotionale Wahrnehmung sehe ich im Beruf ja sehr häufig auf ner ganz falschen Ebene angesetzt. Deshalb schreibe ich, wie ich eben schreibe. Natürlich mag es bei Dir tatsächlich so sein, aber dann ist eben die Frage: Warum so lange ausgeharrt? Du Doof.

04.04.2017 10:58 • #1906


E
Zitat von Ricky:
Deshalb gibt Urmel ja teils sogar recht paranoide Ratschläge. Das aber vermutlich auch nur auf Erfahrung basierend. Er ist eben vorsichtig. Ich meine, wenn er sagt: Nur eigene Kond. verwenden, hat das ja nichts mit Latex-Allergie zu tun, sondern der Vorsicht, dass Dir eben eine derjenigen, deren biologische Uhr so laut tickt, dass sie eigene Hirnwindungen nicht mehr hört, Dir nen Schnitt ins Kond. macht.

Es ist auf jeden Fall ein unfassbar egoistisches Sichtfeld, das sich mir hier offenbart. Und die Frage ist eben auch, woher rührt das eigentlich? Ist da wirklich so ein Gedanke: Ich bin jetzt frei! im Hintergrund. Dann stellt sich mir die Frage, wer diesen Frauen vorher denn die Freiheit genommen oder streitig gemacht hat. Oder existiert das nur in deren Köpfen und hat es das in Wirklichkeit nie gegeben? Und warum wird die Ego-Schiene so gefahren? Weil die Männer ja auch alle so egoistisch sind? Das wage ich schlichtweg mal zu bezweifeln.

Ich finde auch, dass es gar nicht geht, dass Frauen Kond. manipulieren. Aber ich habe auch von Frauen gehört, die das machen oder sich das volle Kond. holen und das Sper. nachträglich reinspritzen oder die Pille gegen Placebos ersetzen usw. Das geht echt gar nicht!
Aber ihr könnt doch als Männer auch nicht einerseits @Kaetzchen Haltung kritisieren und gleichzeitig den Fortbestand der deutschen Gesellschaft in Frage stellen, weil Frauen eben so anspruchsvoll seien. Jeder Mann, den man vor einem Jahr Beziehung oder sogar überhaupt mit dem Kinderwunsch konfrontiert, nimmt die Beine in die Hand und rennt. Ich erlebe das tageintagaus bei Freundinnen, selbst habe ich das noch nie probiert, weil es für mich nicht im Vordergrund steht. Wo sind denn dann die Männer mit den Eiern in der Hose, die da bleiben und den Fortbestand der Gesellschaft mit den willigen Frauen sichern? Ich kann sie nicht sehen.

04.04.2017 10:59 • #1907


A


Partnersuche im 21 Jahrhundert hoffnungslos?

x 3


Ricky
Zitat von Elerya:
Wo sind denn dann die Männer mit den Eiern in der Hose, die da bleiben und den Fortbestand der Gesellschaft mit den willigen Frauen sichern? Ich kann sie nicht sehen.


Ich glaube weniger, dass es etwas mit Eiern in der Hose zu tun hat, wenn Dir von vornherein schon aufgezeigt wird: Hey, die Alde verabschiedet sich nach 5-6 Jahren, wenn die Bio-Uhr durch ist sowieso mit der Ausrede Ich muss mich jetzt mal selbst verwirklichen. Natürlich schreckt das Männer dann ab, die eine Familie etc. wollen. Und willig sind viele, aber wenn es dann erstmal soweit ist, ändern sich die Wünsche ja urplötzlich.

04.04.2017 11:07 • #1908


K
@Elerya

Mein Ex-AM wollte mir auch immer unbedingt ein Kind andrehen und hat es sogar mal drauf angelegt. Da war ich diejenige, die die Kond. lieber selbst verwaltet hat. Und in seiner ehemaligen Ehe hatte seine Frau ihn reingelegt (angeblich die Pille genommen).

@Ricky

Sorry, aber ich habe wirklich null Interesse, mich auf so einer Ebene mit Dir auszutauschen.

04.04.2017 11:07 • x 1 #1909


Keto
Zitat von Ricky:
Deshalb gibt Urmel ja teils sogar recht paranoide Ratschläge. Das aber vermutlich auch nur auf Erfahrung basierend. Er ist eben vorsichtig. Ich meine, wenn er sagt: Nur eigene Kond. verwenden, hat das ja nichts mit Latex-Allergie zu tun, sondern der Vorsicht, dass Dir eben eine derjenigen, deren biologische Uhr so laut tickt, dass sie eigene Hirnwindungen nicht mehr hört, Dir nen Schnitt ins Kond. macht. Es ist auf jeden Fall ein unfassbar egoistisches Sichtfeld, das sich mir hier offenbart. Und die Frage ist eben auch, woher rührt das eigentlich? Ist da wirklich so ein Gedanke: Ich bin jetzt frei! im Hintergrund. Dann stellt sich mir die Frage, wer diesen Frauen vorher denn die Freiheit genommen oder streitig gemacht hat. Oder existiert das nur in deren Köpfen und hat es das in Wirklichkeit nie gegeben? Und warum wird die Ego-Schiene so gefahren? Weil die Männer ja auch alle so egoistisch sind? Das wage ich schlichtweg mal zu bezweifeln.


Naja, VORHER war da das Bild der heimeligen Mutter, die die Kinder hütet, während der Mann draußen im echten Leben schaffen geht.
Idealbild war zudem eine feste Partnerschaft bis ans Lebensende.

Nennst du das Freiheit für die Frauen?
(Oder für die Männer btw.?)

Natürlich sind die Leute heute freier und die gesellschaftlich ausgehandelten Idealvorstellungen verschwimmen und wenn man zig Jahre lang in einer Beziehung steckte, die man so eigentlich nicht (mehr) wollte, aber die Idealvorstellungen eben erfüllt werden mussten (Erziehung, Sozialisation), dann kann ich persönlich schon verstehen, dass Kaetzchen sich jetzt als freier empfindet.
Ist für mich nichts Schlechtes.

Es muss derzeit nur eben gesellschaftlich ausgehandelt werden, wie man das mit den Frauen macht, die Freiheit UND Kinder UND eine coole Partnerschaft UND eine berufliche Karriere wollen. Genau wie die Männer übrigens.
Und ja, da waren die Männer VORHER immer egoistischer, weil sie eben zumindest die Sache Kinder auf ihre Partnerin abladen konnten und dafür einfach annahmen, dass diese auf Freiheit und Karriere verzichtet... - das ist heute nicht mehr so.
Und das ist gut so.

Jetzt muss nur noch eine neue gesellschaftliche Lösung her.

04.04.2017 11:08 • x 2 #1910


E
Zitat von Ricky:
Und? Warum gewann er diesen Eindruck? Weil Du es vermutlich immer vorhattest? Ein Kind ist passiert... puh... Im Zeitalter der Aufklärung kann ich ehrlich gesagt nur noch mitm Kopf schütteln.

Ich kann da nur noch mit dem Kopf schütteln, Ricky. Aber nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Frauenarzt, der füllt dir im Zeitalter der Aufklärung sehr gerne deine Wissenslücken zum Thema Schwangerschaft trotz Verhütung.
Alternativ lies dir doch einmal die Packungsbeilage der Pille durch. Vielleicht hilft dir das auch weiter .
Welches Geschlecht Kond. nicht so schätzt und sich da immer auf die Frau verlässt, muss ich hier sicherlich nicht erwähnen...

04.04.2017 11:10 • x 5 #1911


R
@Ricky
ich bin beim Thema bedingungsloses Geben aus Liebe bis ich leer bin auch eher etwas spektisch.

Aber Ricky....unfassbar egoistisch kann nur sein, wer andere etwas nimmt.
Wie kannst Du so energisch kloppen, wenn jemand mal etwas tiefer blicken lässt. ? Voll unpassend! IMO.

04.04.2017 11:11 • x 1 #1912


K
Zitat von Random:
@Ricky
ich bin beim Thema bedingungsloses Geben aus Liebe bis ich leer bin auch eher etwas spektisch.

Aber Ricky....unfassbar egoistisch kann nur sein, wer andere etwas nimmt.
Wie kannst Du so energisch kloppen, wenn jemand mal etwas tiefer blicken lässt. ? Voll unpassend! IMO.


Danke! Wenn jemand Schwäche zeigt und man nichts Besseres zu tun hat, als dort noch nachzutreten, dann landet man bei mir endgültig in einer Schublade. Da ist ein großes A vorne drauf ...

04.04.2017 11:18 • x 1 #1913


Keto
Zitat von Elerya:
Aber ihr könnt doch als Männer auch nicht einerseits @Kaetzchen Haltung kritisieren und gleichzeitig den Fortbestand der deutschen Gesellschaft in Frage stellen, weil Frauen eben so anspruchsvoll seien. Jeder Mann, den man vor einem Jahr Beziehung oder sogar überhaupt mit dem Kinderwunsch konfrontiert, nimmt die Beine in die Hand und rennt. Ich erlebe das tageintagaus bei Freundinnen, selbst habe ich das noch nie probiert, weil es für mich nicht im Vordergrund steht. Wo sind denn dann die Männer mit den Eiern in der Hose, die da bleiben und den Fortbestand der Gesellschaft mit den willigen Frauen sichern? Ich kann sie nicht sehen.


Zitat von Ricky:
Ich glaube weniger, dass es etwas mit Eiern in der Hose zu tun hat, wenn Dir von vornherein schon aufgezeigt wird: Hey, die Alde verabschiedet sich nach 5-6 Jahren, wenn die Bio-Uhr durch ist sowieso mit der Ausrede Ich muss mich jetzt mal selbst verwirklichen. Natürlich schreckt das Männer dann ab, die eine Familie etc. wollen. Und willig sind viele, aber wenn es dann erstmal soweit ist, ändern sich die Wünsche ja urplötzlich.


Das hier ist ein spannender Gegensatz, den ich tatsächlich in meinem sozialen Umfeld so direkt beobachten kann.
Die Frauen wollen sich anscheinend binden, um Kinder zu bekommen ...- sind aber auch offensiv karrierebewusst und z.B. finanziell unabhängig.
Die Männer wollen sich anscheinend binden, um eine tolle Frau abzubekommen und natürlich auch Kinder ...- aber eben als Gesamtpaket.

Die Männer kommen dann nicht mit der Angst klar, dass die Frau sie irgendwann verlässt und nehmen lieber sofort die Beine in die Hand, wenn sie emotional noch nicht so tief involviert sind.
Die Frauen sind ratlos und verstehen die Männer nicht.
...

Urmel kommt dann immer mit dem Ausspruch: Frauen lieben nur ihre Kinder bedingungslos. Männer sind hingegen die wahren Romantiker.

04.04.2017 11:23 • #1914


Nico2017
Mir ist das alles zu pauschal. Genau, wie mir Urmels Thesen (die ich nicht komplett verteufle) teilweise zu pauschal sind.
In meinem Umfeld befinden sich wiederum jede Menge Männer (zwischen 35 und 45) die eine Partnerin suchen, aber keine Kinder (mehr) wollen. Genau diese Männer sind es dann, die auf Frauen treffen, die genau in diesem Alter sind, wo eine Frau die Entscheidung treffen muss ob sie Kinder will oder nicht. Und genau diese Frauen, die beim Kennenlernen noch angegeben haben, damit abgeschlossen zu haben, äussern den Kinderwunsch, sobald sich die Beziehung nur ein bisschen gefestigt hat und dann ziehen die Männer die Reissleine.
Umgekehrt kenne ich auch genug Frauen, für die das Thema Kinder abgeschlossen ist und die einfach einen Partner suchen, mit dem sie eine schöne Zeit/ein schönes Leben, auch mit allen Vorzügen, die man hat, wenn man kinderlos ist, verbringen wollen. Und auch diese Frauen stossen oft auf Männer, die sich distanziert verhalten, weil die im Hinterkopf haben irgendwann kommt sie mit dem Kinderthema.
Ich bin einfach der Meinung, dass es die Zeit ist, in der wir leben, die eine Partnerschaft so schwierig macht. Die Werbung vermittelt uns, dass wir alles haben können, was wir uns wünschen und auch alles sein können. Wir müssen selbstständig sein, dürfen eine Beziehung nicht erzwingen, müssen mit uns im Reinen sein und auch als Single ein glücklicher Mensch sein. (Wer kann das wirklich von sich behaupten, bei all dem Leistungsdruck, beruflich und privat?) Unsere Eigenständigkeit wollen wir nicht aufgeben. Selbst beim Thema zusammen wohnen sind wir schon skeptisch und vorsichtig, weil, wenn es wieder nicht funktioniert, habe ich wenigstens MEINE Wohnung und muss nicht mehr von vorne anfangen). Ich glaube, dass bei der Beziehungssuche so viele Ängste präsent sind, die es (anfangs) unmöglich machen, sich auf den Partner voll und ganz einzulassen. Und das gilt für Frauen und Männer gleichermassen. Wie schon weiter oben erwähnt, müssen wir erst lernen, wie wir in dieser rasanten Zeit auch den Blick für das Wesentliche nicht verlieren. Die letzten Jahrzehnte haben sich so schnell verändert, dass wir da (beziehungstechnisch) nicht mitgekommen sind. Vor nicht einmal 50 Jahren war der Mann nun mal der Versorger und die Frau die Hausfrau. Heute wollen beide Karriere machen oder zumindest das Geld verdienen, das man benötigt, um ein erfülltes Leben zu leben (das uns Werbung und Medien vorgeben), man will die Vorzüge einer Partnerschaft geniessen, ohne seine Selbstständigkeit aufzugeben. Wenn dann auch noch ein Kinderwunsch dazu kommt, muss man feststellen, dass sich das alles zusammen irgendwo nicht ganz ausgeht. Und schon ist die Krise perfekt und man befindet sich in der (vermeintlich) falschen Beziehung.

04.04.2017 11:55 • x 4 #1915


S
Zitat von Nico2017:
Ich bin einfach der Meinung, dass es die Zeit ist, in der wir leben, die eine Partnerschaft so schwierig macht. Die Werbung vermittelt uns, dass wir alles haben können, was wir uns wünschen und auch alles sein können. Wir müssen selbstständig sein, dürfen eine Beziehung nicht erzwingen, müssen mit uns im Reinen sein und auch als Single ein glücklicher Mensch sein. (Wer kann das wirklich von sich behaupten, bei all dem Leistungsdruck, beruflich und privat?) Unsere Eigenständigkeit wollen wir nicht aufgeben. Selbst beim Thema zusammen wohnen sind wir schon skeptisch und vorsichtig, weil, wenn es wieder nicht funktioniert, habe ich wenigstens MEINE Wohnung und muss nicht mehr von vorne anfangen). Ich glaube, dass bei der Beziehungssuche so viele Ängste präsent sind, die es (anfangs) unmöglich machen, sich auf den Partner voll und ganz einzulassen. Und das gilt für Frauen und Männer gleichermassen. Wie schon weiter oben erwähnt, müssen wir erst lernen, wie wir in dieser rasanten Zeit auch den Blick für das Wesentliche nicht verlieren.


Genau das ist es. Die heutige Zeit ist einfach nur noch Mist, weil alles und allem Leistungsdruck untergeordnet ist, das geht schon im Kindergarten los und setzt sich in allen Lebensbereichen fort. Der Normalo kommt da nicht mehr mit, ist schnell als unsozial o.ä. gegeißelt und wird gesellschaftlich geächtet. Da kann man noch so viel schönreden, letztlich ist es Manipulation und eine Wertenorm, die nicht mehr zeitgemäß ist. So setzt sich das auch in Beziehungen fort. Man braucht quasi einen Masterplan, obwohl Liebe und Beziehungen sich nicht planen lassen. Wäre dem so, gäbe es einen Masterplan, daran müssten sich alle Singles halten und schon hätten alle Schmetterlinge im Bauch. So geht´s leider nicht.

Hinzu kommt, dass die Haltbarkeit von Beziehungen heutzutage nur noch befristet zu sein scheinen. Möglicherweise sind ONS u.ä. die Lösung des Dilemmas wenn man voraussetzt, dass Beziehungen in der heutigen Zeit bei dem Leistungsdruck wohl ein Auslaufmodell sind. Kinder beispielsweise sind doch eigentlich gar nicht erwünscht, weil dieses die Produktivität einschränkt. Mindestens ein Partner muss sich um die Belange des Kindes kümmern, dadurch ist die berufliche Karriere gefährdet. Bei den meisten Frauen tickt neben der biologischen Uhr noch der Wunsch nach einer Familie - dadurch kommen die Dilemmas, welche Du zuvor erwähnt hast, zum Vorschein. Letztlich ist diese unsere Zeit, in der wir leben, ein Beziehungskiller.

04.04.2017 12:26 • x 2 #1916


Konrad
Zitat:
Und so hat er sich dann danach, nach Kind und Heirat und Hausbau, eben auch benommen mir gegenüber. Frei nach dem Motto: da muss ich mich jetzt nicht mehr kümmern, die hab ich mir ja gesichert, die Frau, die kann ja gar nicht weg. Er wusste auch, dass ich nie gegangen wäre, dafür war mein Wunsch nach heiler Familie - die ich schließlich von zu Hause aus auch so kannte - einfach zu groß. Also hab ich geackert wie blöd, um diese Beziehung für mich irgendwie lebbar und aushaltbar zu machen, denn das habe ich mir gewünscht, eine für immer dauernde, schöne Beziehung, eine heile Welt, und das habe ich leider alleine getan. Viele Jahre lang.


Zunächst habe ich nur überflogen gelesen, wußte nicht das Kaetzchen das geschrieben hat, aber dann hier hängen geblieben.
Ausage von Ex zusätzlich: Ich habe nichts dafür bekommen. Ich bin nur eine Bedienstete. Ihr braucht mich nicht.ich habe geackert und gerackert. Bin Ausgebrannt, mir Platzt der Schädel. Ich kann nicht mehr. Je mehr ich mache um so mehr wird mir Aufgehalst.
Das sind Aussagen die auch aus Narzisstisch- Kindlicher Erfahrung herrühren. Diese Verstoßenen, nicht geliebten Kinder strengen sich an um gesehen, gelobt und geliebt zu werden. Aber je mehr sie sich anstrengen um so mehr wird
gefordert ohne dafür die entsprechende Achtung zu erfahren. Erfolge werden Selbsverständlich, für Misserfolge wird Bestraft oder Getadelt je mehr sich das Kind anstrengt um so mehr wird es enttäuscht. Als Erwachsene sind diese Menschen Hifsbereit, lasten sich immer mehr auf als sie sollten, Mischen überall mit bis zur Selbsterschöpfung und das
nur um die dringend benötigte Anerkennung zu finden. Sie wollen geliebt werden, bekommen (Ihrer Ansicht nach?)aber nie das heraus was sie Eingebracht haben. Sie beklagen sich, ziehen aber im Jetzt keine Grenzen um sich zu Schützen, das können sie auch nicht, sie reden nur um den heißen Brei herum, deffinieren nichts. Wenn sie dann gehen bleiben nur Trümmer Zurück.

Kaetzchen ist keine Narzisstin oder ( Sie schafft sich Macht über ihre Peiniger) betrachtet vorgegebene Liebe als Instrument der Vereinnahmung. Gefühle sind ausgeschlossen. Nähe ist ausschließlich Physich begrenzt, da aber wird alles ausgelassen.
Kaetzchen ist aber nicht Alleine, viele Frauen denken so. So viele Narzissten gibt es überhaupt nicht.
Also was kann das sein? Machen Männer die Frauen kaputt? Oder kommen diese Frauen schon so an?
Kritik ist an dem was einige Frauen hier geschrieben haben ist absolut nicht angebracht.

04.04.2017 12:37 • #1917


Ricky
Zitat von Random:
@Ricky
ich bin beim Thema bedingungsloses Geben aus Liebe bis ich leer bin auch eher etwas spektisch.

Aber Ricky....unfassbar egoistisch kann nur sein, wer andere etwas nimmt.
Wie kannst Du so energisch kloppen, wenn jemand mal etwas tiefer blicken lässt. ? Voll unpassend! IMO.


Pfft... Reine emotionale Interpretation eurerseits. Aber bitte... macht ihr mal. Die Opferrolle ist voll unpassend.

04.04.2017 12:37 • #1918


Urmel_
Zitat von Keto:
Es muss derzeit nur eben gesellschaftlich ausgehandelt werden, wie man das mit den Frauen macht, die Freiheit UND Kinder UND eine coole Partnerschaft UND eine berufliche Karriere wollen.


Vorsicht, da bist Du mit einem Bein im Land des Sozialmarxismus und Menschen sind zu 100 Prozent Produkte ihrer Sozialisierung. Denn genau diese Ideologie wird verwendet, um die von Dir genannten Ziele den Menschen in Aussicht zu stellen.

In Warhheit ist dies natürlich auf Basis der naturgegebenen Unterschiede zwischen Mann und Frau unmöglich. Es führt allerdings dazu, dass Menschen krank werden...und den Beweis dafür liefert die explosionsartige Zunahme bei psychischen Krankheiten. Ist halt doof, wenn einem Menschen sein Leben lang eingetrichtert wird, dass er alles haben kann und er am Ende feststellt, dass dies nicht möglich ist.

Ideologie gegen die Natur? Ich setze auf letztere.

Und mit Vertretern dieser Ideologien kann man hier im Forum nicht argumentieren. Aber eine Frage. Wenn Menschen nur Produkt ihrer Sozialisierung sind, warum sind dann über 90 Prozent aller Todesfälle im Job von Männern zu beklagen? Wo ist die Frauenquote für Ölbohrplattformen und warum wollen die wenigsten Frauen gerne einen CEO-Job (Hey, 2017, wir brauchen die Frauenquote in der Chefetage!) mit über 60 Stunden Arbeit in der Woche.

Diese ganz simplen Zusammenhänge entlarven diese Ideologien als getarnte Muster des Komunismus. Es ist eine Utopie.

Und was macht man mit Menschen, die auf Basis von emotionen, aber nicht auf Basis von Fakten argumentieren? Menschen, die sich Fakten verschließen und keine eigenen Fakten liefern? Man sortiert sie aus. Und genauso handelt man bei einer Partnerin. Hat sie keinen respekt, ist sie voll in der ich will meins und auch deins-Ideologie gefangen, sortiert man sie aus. Denkt sie, dass sie von Ast zu Ast schingen kann, sortiert man sie aus und nimmt sie nicht zurück. Man sucht sich wertvolle Frauen.

Denn: Männer wählen aus!

04.04.2017 12:38 • #1919


L
Zitat von Keto:
Nennst du das Freiheit für die Frauen?
(Oder für die Männer btw.?)

Natürlich sind die Leute heute freier und die gesellschaftlich ausgehandelten Idealvorstellungen verschwimmen und wenn man zig Jahre lang in einer Beziehung steckte, die man so eigentlich nicht (mehr) wollte, aber die Idealvorstellungen eben erfüllt werden mussten (Erziehung, Sozialisation), dann kann ich persönlich schon verstehen, dass Kaetzchen sich jetzt als freier empfindet.
Ist für mich nichts Schlechtes.

Es muss derzeit nur eben gesellschaftlich ausgehandelt werden, wie man das mit den Frauen macht, die Freiheit UND Kinder UND eine coole Partnerschaft UND eine berufliche Karriere wollen. Genau wie die Männer übrigens.
Und ja, da waren die Männer VORHER immer egoistischer, weil sie eben zumindest die Sache Kinder auf ihre Partnerin abladen konnten und dafür einfach annahmen, dass diese auf Freiheit und Karriere verzichtet... - das ist heute nicht mehr so.
Und das ist gut so.

Jetzt muss nur noch eine neue gesellschaftliche Lösung her.


Ich lese die letzten Seiten gerade mit, ganz spannende Auseinandersetzung.
Wobei das meiste mir alt-bekannte Argumente sind.Immer schon mal auf der einen oder anderen Seite gehört,meist auch
so in ähnlicher Rollenverteilung
Ja, die Erde hat sich gedreht und alte Familien-/Ehe-/Paarkonzepte haben sich aus vielen Gründen sehr oft verändert.
Da ich denke, daß sich dieses nie mehr rückgängig machen lassen wird, muß (kann...) man sich mit dem status quo begnügen.
Ich selbst finde ihn erstens nicht schlecht und ich gehöre zu jenen, die mit einer neuen gesellschaftlichen Lösung nix anfangen können .
Welche denn noch ?
Gibt doch heute schon alle Möglichkeiten des zusammenlebens, nicht zusammenlebens, teilzeit-zusammenlebens, alleine-lebens, in gemeinschaft-lebens mit Kinder, ohne Kinder usw usw.
Was soll den die Gesellschaft für eine Lösung schaffen ?
Neee, das müssen die Beteiligten schon machen
Also ich hab da kein Problem in dem potpourri eine Wahl zu treffen.

Ich glaube manchmal, viele erliegen einem Machbarkeitswahn- alles geht immer, alles ist irgendwie zu haben, alles will man haben.Und am besten noch in der Idealvorstellung.Yeah.
Kinder (oder nicht, auch nur zum ultimativ-passendem Zeitpunkt), guter Job, tolles Heim, tolle Reisen, selbstverwirklichende Hobbies, allzeit S.y und bereit, bei all dem Stress nie abgekämpft und ge-outburned etc.Alles geht- zu keinem Preis.Was albern ist.Das war auch noch nie so.
Ältere Generationen haben sich aus bekannten Gründen und Motiven bis vor ein paar Jahrzehnten weniger getrennt.
vllt existierte da auch nicht ganz so ein umfassender Machbarkeitswahn bzw schlicht auch weniger Möglichkeiten- begründet im Aufwachsen,Umfeld,Sozialisation.
Und da war in mancher Ehe auch die Luft irgendwann sehr dünne geworden.

Menschen ändern sich zudem im Laufe ihres Lebens und manchmal nicht in die gleiche Richtung wie der Partner.
Führt dann womöglich auch zur Trennung, obwohl viele Jahre es zuvor richtig so gewesen sein mag.
Und heute geht das eben- sich dann trennen.

Und krassen Egoismus hat es auch schon immer gegeben- vllt anders ausgelebt ?
Wenn ich mir manchmal zBsp so olle Shakespeare Stücke reinziehe, dann frag ich mich oft, hat sich wirklich sooo viel bei den Menschen geändert ? Okay, das Frauenemanzipationsding gabs halt da noch nicht...und keine ultimative Verhütung.

à propos Verhütung.Weil mich das immer wieder schockiert, wenn Menschen so wenig aufgeklärt sind.
Es gibt KEINE hundertprozentige Verhütung.Das scheint insbesondere in manche Männerhirne nicht reinzugehen.
Es gibt hochprozentige, das ja.Da bleibt nur noch ein kleiner Anteil an Möglichkeit.Aber absolute gibt es nicht ( äh doch- Abstinenz ).
Wie es gar nix absolutes auf der Welt gibt.
Und zudem gebe ich einer Schreiberin hier recht- es ist immer noch, auch heutzutage so, daß sich unendlich viele Männer diesbezüglich letztlich auf Frauen verlassen.Gar keine Lust großartig auf Eigenengagement haben.Aber mindestens einen Nervenzusammenbruch erleiden, wenn mal das Ding nicht rund laufen sollte.Es sind ja eher die Ausnahmen, existieren aber.
Da ich längere Zeit in einem Breich gearbeitet habe, welcher sich mit dem ganzem Thema auseinandersetzt, schreib ich da von praktischer Erfahrung.

Also ich finde nicht alles Schlecht, gar nicht.Man versucht sich das rauszusuchen, was zu einem passt.
Ich habe da mein Modell schon längst gefunden- brauchts nur den passenden Partner zu.
Und wenn es den tatsächlich nicht geben sollte, mei dann muss ich mich halt anderweitig - bestmöglich- arrangieren.
Ich selbst glaube heute allerdings, das zu viele Trennungen und zu viele Beziehungen/Kurzzeitbeziehungen/Beziehungsversuche nicht ganz soo gesund sind.Ist aber meine ganz persönliche Einschätzung.

04.04.2017 12:42 • x 1 #1920


A


Partnersuche, Kontaktsuche & Neue Beziehung Tipps

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