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Partnersuche im 21 Jahrhundert hoffnungslos?

K
Zitat von ysabell:
Zitat:
Was menschliche Zuwendung alles bewirken kann...

Es sind die kleinen Gesten, die mehr bewirken (können), als ein großes Vorhaben...

Können kann das jede/r - wollen leider nicht...


Ja Kuddel, das ist wahr. Mir ging das sehr nah. Und ich frage mich, wo man in solchen Situationen eine Grenze ziehen sollte...Ich wusste es nicht, habe nur nach meinem Gefühl gehandelt. Fühle mich aber unsicher. Ich habe halt nur ein kleines Zeichen setzen können in der riesigen Anonymität. Verstehst Du?

In der verzweifelsten Phase meines Lebens (in der ich alles andere als schreiend herum lief), sprach mich ein fremder Mann an und umarmte mich einfach. Es hat mir so sehr geholfen. Es war in jenem Moment echt wie eine kleine Lebensrettung. Und ich konnte es nicht fassen, dass dieser Mann es einfach so machte, mir also nicht an die Wäsche wollte oder irgend etwas für sich rausziehen wollte. Das werde ich nie vergessen. Auch ich hatte damals viele Gespräche aber was mir wirklich geholfen hatte war, dass jemand mich wahrnahm und einfach umarmte.
Das fällt mir jetzt gerade erst wieder ein.


@ysabell

wer gibt - deine Umarmung dem wildfremden Mann gegenüber - bekommt auch... eine
Umarmung von einem wildfremden Mann.
Das geht auch mit Blicken im dicksten Getümmel in den Fußgängerzonen. Lass mal
alle Kaufhäuser wirklich Kaufhäuser sein und schaue bitte nur in die Augen der Mensch,
die dir begegnen. Schaust du selbst mit einem Lächeln, bekommst du ab und zu ein
Lächeln zurück - von einem Mensch, der DIR in die Augen geschaut hat.

Wildfremde Menschen begegnen sich...und es kommt zu einer Interaktion...ohne Worte,
ohne Berührung - einfach so im vorbeigehen.

Du hast das mit einem wildfremden Mann erlebt....DU hast gegeben und hast etwas
zurückbekommen. Der Mann hat AUCH etwas gegeben und du hast etwas zurück-
bekommen....was du erst später so wirklich als Gabe wahrgenommen hast?

Wie kalt die Welt ist, sehen und erleben wir jeden Tag. Es sind NICHT die Anderen,
die etwas daran ändern sollen....irgendjemand kann damit anfangen. Und dieser
irgendjemand ... der war bei dem wildfremden Mann... DU...

Es sind diese kleinen Gesten....die nichts kosten, und doch viel Gewinn abwerfen....

02.03.2017 09:06 • x 3 #1201


Y
Zitat:
wer gibt - deine Umarmung dem wildfremden Mann gegenüber - bekommt auch... eine
Umarmung von einem wildfremden Mann.
Das geht auch mit Blicken im dicksten Getümmel in den Fußgängerzonen. Lass mal
alle Kaufhäuser wirklich Kaufhäuser sein und schaue bitte nur in die Augen der Mensch,
die dir begegnen. Schaust du selbst mit einem Lächeln, bekommst du ab und zu ein
Lächeln zurück - von einem Mensch, der DIR in die Augen geschaut hat.

Wildfremde Menschen begegnen sich...und es kommt zu einer Interaktion...ohne Worte,
ohne Berührung - einfach so im vorbeigehen.

Du hast das mit einem wildfremden Mann erlebt....DU hast gegeben und hast etwas
zurückbekommen. Der Mann hat AUCH etwas gegeben und du hast etwas zurück-
bekommen....was du erst später so wirklich als Gabe wahrgenommen hast?

Wie kalt die Welt ist, sehen und erleben wir jeden Tag. Es sind NICHT die Anderen,
die etwas daran ändern sollen....irgendjemand kann damit anfangen. Und dieser
irgendjemand ... der war bei dem wildfremden Mann... DU...

Es sind diese kleinen Gesten....die nichts kosten, und doch viel Gewinn abwerfen....


Danke dear Kuddel, sehr schön beschrieben. Ja, so läuft es
Nein, habe diese Gabe schon damals wahrgenommen, ihn um seine Adresse gebeten und ihm eine Danke-Karte geschrieben. Aber es ist lange her und ich habe sehr lange nicht mehr daran gedacht...

Auch Dein Beitrag ist berührend und nachdenkenswert @Chrisi

Bin gerade auf dem Sprung. Also lautet jetzt nicht nur die Devise: Neddilein die Decke entreißen, sondern: Augen auf beim Eierkauf äh im Kaufhaus

02.03.2017 10:19 • #1202


A


Partnersuche im 21 Jahrhundert hoffnungslos?

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K
reißt auch Bettdecken weg, um nicht zu frieren ....

02.03.2017 10:31 • x 1 #1203


Y
Zitat von Ned:
Ja es geht Frauen auch so aber sie werden irgendwann von selbstbewussten Typen in eine Beziehung gezogen. Was bei Männern nicht der Fall ist, deswegen kenne ich auch einige ältere Männliche Dauersingles aber keine Weiblichen… Für Frauen scheint sich irgendwann immer etwas zu ergeben. Und ich bin der Meinung das Frauen um einiges anspruchsvoller geworden sind als Männer weswegen ich die Frauen doch mehr dafür verantwortlich mache das es immer mehr Singles gibt.


Ich glaube, dass ist mehr DEINE Perspektive und selektive Wahrnehmung. Demografisch gesehen gibt es immer einen Frauenüberschuss, der sich mit fortschreitenden Lebensalter noch erhöht, weil die Männers durch riskantere Lebensführung früher auf der Strecke bleiben. Je älter, desto mehr weibliche Singles resp. Witwen gibt es. Schaust du in die Singlebörsen, kehrt sich diese Wahrnehmung um. Da ist immer Männerüberschuss. Und ich gehe mal davon aus, dass du als männlicher Single mit großer Wahrscheinlichkeit einen Freundeskreis hast, der ähnlich gelagert ist, also männliche Singles.

Man kann es auch umkehren: Da die männlichen Singles so hohe Ansprüche haben an ihre potentielle Partnerin (zB. super Figur, mind. 10 Jahre jünger, immer verfügbar, keine Kinder, Karriere) bleiben sie eben so lange Singles. Ich für meinen Teil mit einigen Beziehungserfahrungsjahren auf dem Buckel und zwei Kindern habe einfachen keine Lust mehr auf einen Mann, der es sich in meinem Leben wie in einer Hängematte bequem macht und meint mit Müll runterbringen sei sein Beitrag zur Beziehung geleistet. Parasitäres Beziehungsverhalten dulde ich nicht mehr, dann geht es allein wirklich besser.


Zitat von Ned:
Ich sehe nie in einer Frau den Partner fürs Leben... vielleicht nach 10 Jahren mal. Ich weiß das jede Frau Schluss machen kann und das auch höchstwahrscheinlich irgendwann macht. ...
Ich kann nur das sagen was sie mir gesagt hat und sie meinte: ich will alles nach Schema F, brauche für alles eine Anleitung und kann mit ihr nicht richtig umgehen… das fasse ich auf „zu Unerfahren/Unsicher“ zusammen. Beispiele zu diesen Vorwürfen hat sie mir nicht genannt. Als ich sie fragte hat sie mich überall blockiert… dann hab ichs gelassen ^^ nachlaufen bringt nichts…


Der erste Satz klingt nach Selffullfilling Prophecy. Das Ende der Beziehung manifestiert sich in deinem Gedankengebäude, wo dann die Liebe einziehen soll, dabei regnet es ständig durch das Dach. Wie soll sich die Liebe da heimisch fühlen?
Die Argumente deiner Ex hören sich eher für mich an wie wenig spontan, fährst mit angezogener Handbremse (s. Satz darüber). Schade, dass sie sich dazu nicht deutlicher geäußert hat.

Das einzige, was man anfangs in eine erfüllende Beziehung mitbringen muss, ist ein 100% Ja. Ein Vielleicht ist fade und so wird die Beziehung auch sein: fade, ein Auslaufmodell.

Ich habe auch Angst, dass ich dieses 100% Ja in diesem Leben nicht mehr hinkriege.

02.03.2017 10:49 • x 4 #1204


K
Zitat von Yonda:
Ich habe auch Angst, dass ich dieses 100% Ja in diesem Leben nicht mehr hinkriege.


Danke! Genau diese Furcht habe ich auch ... manchmal bin ich mir sogar sicher, dass es zu mehr als 60% bei mir nicht mehr reichen wird

02.03.2017 10:51 • #1205


J
Und ich gebe mich auch mit 60, manchmal bis zu 80% zufrieden. Bringe ja selbst selten 90%.
Und nun -ohne Decke- wie ein Wirbelwind ins Getümmel. Immer noch hektisch und schnell, aber wenn mich keiner sieht, halte ich kurz inne und atme tief durch.

02.03.2017 10:56 • #1206


J
Nachtrag: Zuerst waren es 100% auf beiden Seiten. Der Blitz schlug ein vor 4 Jahren!
Aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es den alten Kindern nicht gefällt.
Nein: Mein Kind kann gönnen. Das habe ich ihm vererbt oder beigebracht, oder beides.
Und in 2 Wochen feiern wir seine Hochzeit. Ich bin sooooo aufgeregt.

02.03.2017 10:59 • x 1 #1207


K
Zitat von Yonda:


(...)

Das einzige, was man anfangs in eine erfüllende Beziehung mitbringen muss, ist ein 100% Ja. Ein Vielleicht ist fade und so wird die Beziehung auch sein: fade, ein Auslaufmodell.

Ich habe auch Angst, dass ich dieses 100% Ja in diesem Leben nicht mehr hinkriege.


@ Yonda

das werden wohl die meisten ohne Bedenken unterschreiben, wenn es um einen selbst geht.
Ein vielleicht und evtl. und wir versuchen´s mal wird eher nicht ausreichen...

..aber - wie sieht die/der Partner/in diese 100 %? Reichen ihr/ihm die von einem selbst eingebrachten 100 %? Oder - kann die/der Partner/in auch die gewünschten 100 % einbringen?
Einfordern? Geht nicht! Erwartungshaltung? Geht nicht! Hoffen, dass es 100 % werden? Das
ist wohl am wahrscheinlichsten!

Selbst 100 % zu geben, heißt nicht, dass sie ausreichen, bzw. erwidert werden....
....das ist das Risiko - und wird es immer bleiben....

02.03.2017 11:02 • x 1 #1208


virtualSoul
pff, ihr habt angst, dass es keine 100%, 90% .. oder sonst etwas gibt..

wie wäre es mal, einfach nicht soviele erwartungen zu haben und überhaupt mal die möglichkeit in betracht ziehen sich zusammen zu entwickeln. in eine gemeinsame richtung.

mit euren 40+ jahren solltet ihr doch bereits gelernt haben, dass es den prinzen auf dem pferd nicht gibt.

02.03.2017 11:02 • x 2 #1209


Y
Naja, vielleicht sollten wir es zu einer neuen Lebenskunst erheben, die gefühlten 60% zu einer etwas kleineren Ausgabe von 100% zu machen?

Wenn man seine Lebensführung als Tortendiagramm mit 100% darstellt und 60% Anteil davon ist die Beziehung finde ich das schon sehr viel, wenn dann noch Kinder, Küche, Karriere dazukommen, die ja auch einen Anteil am eigenen Leben fordern.

Mein Leben ist so komplex geworden. Ich frage mich wirklich, wo ich da noch ein Beziehungsleben unterbringen soll. Wieviel Anteil meines Lebens ich der Beziehungsführung zur Verfügung stellen soll/kann, ohne mich zu verbiegen und ohne meinen Kindern zu schaden.

02.03.2017 11:08 • x 1 #1210


J
Ich mit meinen 40+ kehre jede Woche anderer Leute Ehe-Scherben-Haufen. Alle habe gelitten mit 40, 50, 60+...
Es gibt einen Unterschied: Ich erhole mich z.B. schneller und habe deshalb auch wieder schneller Zugang zu meinen Kraftreserven.
Und nochmal zu Crisi: Die Müll-Sammel-Aktion z.B. ist mit gar nicht fremd.
Liebe Grüße und bis bald.

02.03.2017 11:09 • #1211


Keto
Zitat:
Wieviel Anteil meines Lebens ich der Beziehungsführung zur Verfügung stellen soll/kann, ohne mich zu verbiegen und ohne meinen Kindern zu schaden.


@Yonda
Macht es denn nicht eine gute Beziehung aus, dass man gerade nicht etwas zur Verfügung stellen muss, sondern dass man aus einer guten Beziehung am Ende sogar mehr herausbekommt für das eigene Wohlbefinden?
Dass man sich also gar nicht verbiegen muss?

Ist es nicht eher ein Zeichen dafür, dass man, wenn man beim Gedanken an eine Beziehung sofort in Prozentzahlen der Hingabe denkt und Angst vor dem Verbiegen hat, eher einem falschen Konzept von Beziehung anhängt?

Ich glaube eher, dass du noch nicht wieder bereit für eine neue Beziehung bist. Aber nicht, weil du dich nicht verbiegen lassen willst, sondern weil du deine Mitte noch nicht (wieder) gefunden hast und selbst noch verbogen bist.

02.03.2017 11:12 • x 2 #1212


J
Yonda, mein Freund verbiegt sich für seine Kinder. Er hat Schuldgefühle. Auch das kannte ich gegenüber meinem Kind. Manchmal kann ich mich gut in ihn hineinversetzen. Ich liebe ihn und deshalb gebe ich uns nicht auf.

02.03.2017 11:12 • #1213


K
da ist was dran... @ virtualSoul

Nur... eine Frau geht da ganz anders damit um - emotionaler und fixierter, wenn es gefunkt hat.

100% einbringen, ist ja okay. Aber zu erwarten, dass sie erwidert werden (können) - da wird
es schwierig. Wobei das jetzt keinen Freibrief für Männer bedeuten soll, sich irgendwie winden
zu wollen...MANN hat es mit einem Mensch zu tun...
...was FRAU ebenso von MANN weiß. Und Menschen sind nun mal so, wie sie sind....was auch
keinen Freibrief bedeuten darf....

02.03.2017 11:12 • #1214


Y
Zitat von virtualSoul:
pff, ihr habt angst, dass es keine 100%, 90% .. oder sonst etwas gibt..

wie wäre es mal, einfach nicht soviele erwartungen zu haben und überhaupt mal die möglichkeit in betracht ziehen sich zusammen zu entwickeln. in eine gemeinsame richtung.

mit euren 40+ jahren solltet ihr doch bereits gelernt haben, dass es den prinzen auf dem pferd nicht gibt.



Das bezog sich nicht auf die vollständige Erfüllung meiner Bedürfnisse, sondern auf meinem Gefühl, mich selbst 100% in eine Beziehung geben können oder nicht. Es geht mir um meinen eigenen Anspruch an mich selbst, was ich selbst in eine Beziehung mitbringe.

Oh, ein Prinz auf einem Pferd? Ich nehme das Pferd!

02.03.2017 11:16 • x 2 #1215


A


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