Hallo alle miteinander. Ich hoffe ich bin hier richtig auf meiner Suche nach Antworten und Hilfe. Ich weiß nicht mehr weiter.
Im Januar diesen Jahres lernte ich (30) meine Partnerin (29) kennen. Damals war Sie 28 und ich 29. Wir wohnten beide in einer eigenen Wohnung ca 20km entfernt voneinander. Ich hatte meine Wohnung im Januar 2017 erst neu bezogen. Sie wohnte schon seit Sommer 2016 in ihrer. Ich befinde mich Studium und arbeite in Teilzeit im Gesundheitswesen. Sie in Vollzeit ebenfalls im Gesundheitswesen. Somit ist und war unsere Beziehung immer von schichtdiensten begleitet, welches wir immer gut organisieren können und konnten. Die Beziehung entwickelte sich gut. Wir lernten unsere Familien kennen und starteten ein Leben zusammen. Treffen, Aktivitäten und Urlaub.
Mein Studium litt in der ganzen Zeit da ich seit Ende 2016 etwas den Anschluss und meine Motivation verloren hatte. Zudem hatte ich einen Umzug und einen Jobwechsel zu Jahresbeginn.
Im Juli diesen Jahres gab es eine Zeit in der wir uns zeitweise nur 1-2 mal in 8-10 Tagen sahen. Wir arbeiteten entgegensetzt. Bewältigten dies aber. Ich weiß, dass es ihr in der Zeit nicht gut damit ging. Sie äußerte ihre Traurigkeit darüber zB gegenüber ihrer Mutter. Auch ich hätte viel lieber mehr Zeit mit ihr gehabt. Die Situation pendelte sich wieder ein.
Im August diesen Jahres erkrankte mein Vater im Urlaub mit meiner Mutter schwer. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb er außerhalb des Heimatortes 700 km entfernt in einer Klinik.
In dieser Zeit war meine Partnerin sehr für mich und meine Familie da. Eigene Belange stellte sie zurück. Sie macht sich mit mir 700 km auf und fuhr in diese Klinik. Sie meldete sich auf der Arbeit krank und blieb eine Woche mit mir und meiner Familie vor Ort. Den gemeinsam gebuchten Urlaub für September stornierte sie ohne Kommentare. Am Tag des Todes war sie schon wieder zu Hause. Ich mit einem Teil der Familie noch vor Ort. Sie setzte sich in den Zug und kam am selben Tag abends an um am nächsten Morgen das Auto mit uns allen zurück zu fahren. Das vergesse ich ihr nie.
Als wir zurück waren ging es mir sehr schlecht. Es bot sich die Situation an das sie bei mir einzieht. Beflügelt wurde die Idee zudem von ihrer Mutter, welche ich sehr gern habe. Wir sparen Geld, sind zusammen, die Beziehung wächst und der lang ersehnte Hund sollte auch noch kommen.
Gesagt getan. Mitte September kam der Hund. 16 Wochen alt. Es tat uns und vorallem mir gut. Neues kleines Leben in dieser Zeit. Auch sie hatte Freude daran. Innerhalb einer Woche zog sie ein. Organisiert durch ihre Mutter. Zum Teil auch von uns selbst. Investitionen tätigten wir kaum. Möbel etc. waren vorhanden. Ein großer Teil ihrer Sachen würde eingelagert. Ihre Wohnung zum 31.10 mit einem nachmieter besetzt.
Wir starteten in ein Leben zu zweit aus einer schwierigen emotionalen Situation heraus. An mein Studium war nicht zu denken. 6 Wochen blieb ich der Arbeit fern. Sie und der Hund gaben mir halt. Wir sahen uns jetzt täglich. Trotz Wechseldienst. Einkäufe und Alltag gestaltete sich zusammen. Der Hund entwickelte sich gut. Ich war glücklich. Sie ging ihrer Arbeit weiter nach. Parallel fing ich im Unternehmen ihrer Eltern einen Nebenjob an. Soweit so gut.
Mit der Zeit widmete ich mich wieder meinem alten Hobby. Pc. Ich spielte sehr viel. Teils bis in die Nacht. Nicht täglich aber zu viel. Höfliche Aufforderungen von ihrer Seite drangen nicht durch. Erst wenn es direkter wurde lies ich ab. Ich flüchtete mich in meiner Trauer in eine virtuelle Welt. Sie war ja jetzt da. Es war so selbstverständlich. Keine großen Verabredungen mehr. Ich genoss es nur noch die Hälfte im Haushalt zu erledigen. Dennoch teilten wir auch Tage und Abende gemeinsam. Guckten Serien. Machten Pläne. Aßen zusammen. Unser S. leben ohne Probleme. Ich entwickelte wieder den Hang hin zu meinen Ticks. Ich bin ein sehr ordentlicher Mensch. Doch hatte ich überhaupt durch die Trauer und dem Fernbleiben von Uni und Arbeit keinen Rhythmus mehr im Leben. Ich kam wieder ständig zu spät. Kontrollierte Herdplatten und Stecker. Ich nahm es unterbewusst wahr doch sagte ich nie etwas darüber. Es fiel ihr auf. Sie wurde nörgeliger. Direkter. Teils sauer wegen meinen zu spät kommen. Auch in die Firma ihrer Eltern kam ich desofteren zu spät. Der Hund machte einige Male in die Wohnung weil ich +- 30 Minuten nicht einhielt. Und ich flüchtete weiter in meine virtuelle Welt.
Ich wusste es ist nicht ok. Aber ich konnte es nicht abstellen. Nicht so wie ich es hatte gemusst.
Sie ist vom Typ her ein ruhiger Mensch. Sehr hilfsbereit und liebenswert. Hat es alles mitgetragen. Und nie groß geredet. Ist alleine zu Bett. Klar, fragte sie ob ich mitkomme aber sie ging oft alleine.
Sie frass alles in sich rein. Ich merkte es nicht. Sie teilte es ihrer Mutter mit. Ich wusste es nicht. Vor 2 Wochen wurde mein online spiele Account gehackt. In meinem Namen Inserate auf S. Portalen erstellt. Aus Misstrauen mir gegenüber warum ich nachts so viel am Rechner sitze und ob ich wirkliche Spiele (wie ich heute weiß), nahm sie sich meine Liste mit den Passwörtern und fand natürlich die gehackten Inhalte. Ich kann mir das alles nicht erklären. Doch fingiert wurde da nichts. Einfach ein saubloder Zufall. Sie hat es definitiv nicht initiiert. Das konnte sie gar nicht. Einige Inhalte waren schon Tage alt. Und erst vor kurzem änderte ich Passwörter und notierte sie.
Leute aus meinem Spiel erzählten mir ähnliches. Ich hatte mich seltsam verhalten im Spiel zB. im Chat etc. Sodass ich mir nur erklären kann das es jemand auf mich abgesehen hat. Denn selber gespielt hatte ich mit dem Account derzeit nicht. Als Anmerkung: Ich besitze mehrere.
Am Freitag (24.11) waren wir essen bei ihrer Familie. Ich fuhr vor um zu Hause noch etwas Wäsche zu erledigen. Sie kam nach. Sie sagte nicht viel. Der Hund war nicht dabei. Es war der Tag an dem sie die Mails sah. Sie ging natürlich davon aus ich betrüge sie mit Prost.. Völliger Käse. Es sah aber alles danach aus. Erklärungsversuche von meiner Seite blieben ungehört da ich selbst schockiert war und keine hatte. Sie ging zu ihren Eltern und nahm den Hund mit. Ich stand gedanklich und emotional vor Riesen Scherben. Also hatte mein Spielen möglicherweise auch noch dazu geführt das andere Leute uns trennen wollen und meine eigene Ignoranz mich mehr dem pc zu widmen als meiner Partnerin? Ich wusste es nicht.
Am Samstag (25.11) kam es zu einem klärenden Gespräch. Ihre Mutter und meine Schwester waren mit dabei. In unserer Wohnung. Sie wusste nicht wie es weiter gehen soll. Die Inhalte die sie gefunden hatte. Die Situation hier mit dem spielen. Das zusammen leben. Ihre Bedürfnisse. Die doch zu kleine Wohnung. Meine Freizeitgestaltung. Meine Zeiteinteilung. Mein zu spät kommen. Meine Kontrollen an Objekten, die Ticks. Sie äußerte ich wäre immer zu Hause. Die Wohnung gäbe ihr keinen Rückzugsraum. Zimmer zu wenig. Alles kam auf den Tisch. Ich öffnete mich auch und gab zu mich geflüchtet zu haben um alles zuverarbeiten. Das meine Ticks seit dem Tod meines Vaters und dem ganzen Stress wieder da sind. Ich mich schäme vor ihr. Es weniger wird wenn ich Ablenkung habe. Es mir vor ihr peinlich ist.
Sie war psychisch ebenso fertig. Sie kann das so nicht. Ihre Hilfe für andere und sich selbst nicht gerecht werden. Alles mit zu tragen auf Dauer. Sie ging zu ihren Eltern für eine weitere Nacht. Den Sonntag (26.) und Montag (27.) war sie wieder in der gemeinsamen Wohnung auch über Nacht. Wir redeten und verbrachten Zeit. Es war ok. Kein spielen. Nur wir. Dienstag (28.) erzählte sie mir sie nimmt eine Wohnung. Ihre Mutter hatte schon eine fast fertig eingerichtete Wohnung ab sofort organisiert. Es sollte ihr Rückzugsort werden. Das dritte Zimmer wie sie mir sagte. Ich war nicht so erfreut und betrachtete es als Rückschritt. Ich versuchte sie zum bleiben zu bewegen. Das wir gemeinsam wachsen und ich mich zurücknehme. Mein Leben neu ausrichte. Das Studium wieder aufnehme. Das spielen ablege. Sie kam Dienstag (28.) nicht mehr nach Hause. Meldete sich nicht. Ein kurzes Telefonat abends. Mittwoch (29.) meldete sie sich gar nicht. whatsapp und Anrufe blieben unbeantwortet. Um halb elf telefonierten wir dann. Sie erzählte nun komplett auszuziehen und nicht mehr nach Hause zu kommen. Wir drehen uns im Kreis waren ihre Worte als ich alles versuchte um sie umzustimmen. Es ist das Beste für uns sagte sie. Sie braucht neue Kraft. Und ihr ginge es so mit allem nicht gut. Tagsdrauf (30.) holte sie ihre Sachen. Ich war auf der Arbeit. Sie nahm einen Großteil ihrer Möbel und persönlichen Sachen. Komplette Kleidung etc. mit. Den Schlüssel ließ sie in der Wohnung liegen. Ich war am Boden zerstört. Mittags meldet sie sich per whatsapp:
Auch wenn das natürlich jetzt erstmal schwer ist, und das ist es für mich wirklich auch, auch wenn ich diesen Schritt nun gehe, es kann funktionieren! Es kann eine Chance sein! Ich glaube daran weil ich dich liebe! Und du mir wichtig bist! Nach wie vor!
weiter schrieb sie
Was soll ich sagen?! Ich hoffe so sehr, dass du das irgendwie verstehen kannst und dass ich dir so viel wert bin, dass du trotz dieser für dich nun krassen Veränderung weiter an uns glaubst und festhältst! Ich liebe dich!
Ich antwortet darauf nicht. Ich konnte einfach nicht. Immerhin war sie gegangen. Ich wusste nicht was richtig und was falsch ist. Hinterher rennen? Einengen?
Am nächsten Tag am 1.12 meldete sie sich mittags weil ich ihr zuvor ja nicht geantwortet habe. Sie würde sich gerne die Tage zusammen setzen und darüber quatschen wie es mir geht, wie es ihr geht und wie wir jetzt weitermachen. Sie würde sich freuen!
Ich Antwortet ihr bzw rief sie an. Einen Tag machten wir nicht aus. Wir redeten natürlich über uns. Sie sagte sie bleibe vorerst noch bei ihren Eltern. Abends schrieb sie mir und berichtete über ihren Tagesablauf. Das alles durchgeplant ist. Sie Ablenkung bekommt. Wie es ihr geht.
Auch wenn sich das doof anhört, weil ja ich diejenige bin, die drastische Maßnahmen eingeleitet hat und gegangen ist, aber mir tut die Situation auch weh! am meisten weh tut mir, dass ich dir so weh tun musste, damit es mir und uns vielleicht wieder besser gehen kann - sehr egoistisch könnte man meinen. ich fühl mich insgesamt einfach nur ausgelaugt, traurig, erschöpft, bin müde [. ]
ich habe geschrieben in den nächsten Tagen, weil ich nicht wusste ob und wann du bereit bist mich wieder zu sehen.
wirklich, für mich ist das auch nicht einfach! ich habe das Gefühl, dass ich immer mehr meine Kraft verloren habe und deshalb ausbrechen musste.
ich habe gesehen, dass wir beide nicht mehr so gut harmoniert haben wie vorher, als es meine Wohnung noch gab und ich glaube, dass ich mir diese Zeit, diese wie du sie nennst gesunde Mischung und das war sie, einfach zurück wünsche! ich bin auch nicht perfekt und wir haben sicherlich beide unseren Teil dazu beigetragen, dass wir in deiner Wohnung nicht besonders gut kompatibel waren. hab grade das erste Mal wieder seitdem ich hier bin eine Folge angemacht, wäre dabei jetzt gerne in deinem Arm. ich vermisse dich und liebe dich auch!
Es kam der Samstag (2.12). Da telefonierten wir kurz. Sonntag hatte sie Geburtstag (3.12) es ging darum, dass meine Familie und ich wohl nicht kommen werden. Sie mir aber noch schrieb, dass sie glaubt wir können das hinkriegen.
Ich bin am Sonntag tatsächlich abends zu ihr gefahren zu ihren Eltern. Sie freute sich wenn auch anfangs sichtlich verhalten und überrascht.
Dort erfuhr ich von ihrer Mutter sie sei seit Mittwoch krank geschrieben. In Behandlung. Bekäme Schlaftabletten. Stand kurz vor einer Einweisung. Kurz vor dem Burnout. Geht dieses Jahr nicht mehr arbeiten. Schläft nur. Weint viel. Wobei das bis Freitag den 1.12 schon wieder besser geworden sei.
Abends wurde ich dann durch ihren Vater gebeten nach 2 Stunden zu gehen. Sie müsste zur Ruhe kommen.
Ihre Mutter erzählte mir ich solle es erstmal bei neutralen Treffen belassen vielleicht freundschaftlich. Zurück zu mir in die Wohnung oder zu Besuch kann sie nicht das würde sie wieder zurück werfen. Sie verbringt den Tag an der Seite ihrer Mutter. Übernimmt alle Strukturen. Isst sehr viel aus Frust. Ihre Mutter lädt Bekannte ein zur Ablenkung. Sie verbringen Zeit mit ihrem Pferd am Stall und mit den Hunden.
Am 3.12 an ihrem Geburtstag küssten wir uns und nahmen uns in den Arm. Sie wirkte sehr still und schüchtern. Sagte das sie mich liebt. Auf meine Frage wie wir nun weitermachen sollen auch bzgl melden sagte sie nichts. Als ich entgegnete nach Gefühl? Sagte sie ja.
Heute ist Mittwoch. Ich habe seitdem nichts mehr von ihr gehört. Am Montag (4.12) Mittag schrieb ich ihr noch eine whatsapp in der ich sagte, dass ich für Sie da bin, wenn sie das möchte. Ich sie liebe und an uns festhalte. Ich vieles nicht gesehen haben und es mir sehr leid tut. Gelesen hat sie es erst abends um halb 9. Eine Antwort blieb aus.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich mache mir tierische Vorwürfe. Ich habe unheimliche Angst sie zu verlieren. Sorgen um ihre Gesundheit. Quälende fragen. Starre auf mein Handy. Sie ist zwar zwischendurch mal online gewesen aber ohne Kontakt zu mir. Von anderen Seiten höre ich auch nichts. Ich weiß, dass sie heute wieder einen Termin beim Psychologen bzw Neurologen hatte (Bekannte ihrer Mutter gehört die Praxis wird aber von wem anders dort betreut). Morgen fährt sie mit ihrer Mutter einen Tag zur Nordsee zu dem Pferd ihrer Mutter. Zumindest ist das mein letzter Stand von Sonntag. Weiter weiß ich noch, dass sie nicht in ihre neue kleine Wohnung geht - vorerst. Sie kann nicht alleine sein.
Ich habe in den letzten Tagen wieder mein Studium aufgenommen. Bin zur Universität gefahren. Kümmere mich um meine Dinge. Habe für Januar selbst einen Termin beim Psychologen bzgl meiner Kontrollen. Spielen ist kein Thema mehr. Finde gerade einen neuen Tages und Nacht Rhythmus.
In meiner Wohnung hat sie noch einen nicht unerheblichen Teil an Dingen gelassen. Zum Beispiel ihr Bett. Bettwäsche. Handtücher. Deko. Da hieß es ich bräuchte ja auch noch Sachen.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. was ist richtig was ist falsch. Meine Fehler sind mir durchaus klar. Ich würde es nie wieder so weit kommen lassen. Ich liebe Sie und wünsche mir nichts mehr als eine Beziehung, wenn auch widerum erstmal wie vorher über 2 Wohnungen und das jeder sein Rückzugsort hat. Auch wenn wir uns dadurch nicht mehr jeden Tag sehen.
Was ist das Beste? Was meint sie genau? Warum meldet sie sich nicht mehr? Soll ich sie kontaktieren? Wie kann ich für Sie da sein? An uns festhalten wenn sie auf Distanz geht? Wie? Obwohl sie ja möchte das ich auch an ihr und uns festhalte .
Ich bin gespannt auf eure Kommentare und mir in dieser Situation hoffentlich hilfreichen Tipps.
Sorry für den Wall of Text. Fragt mich gern auch per pn falls im Kontext etwas unklar ist.
Freundlichen Gruß
Tambim
06.12.2017 13:39 •
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