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Partnerin voller Selbstzweifel - Hält sich für toxisch

L
@HierDerNameNEU Mir ist klar, dass ich diese Probleme, sofern die manifest sind, nicht lösen kann. Für mich stellt sich die Frage, wie wir diese Situation gemeinsam bewältigen können.

Vielleicht ist es auch wirklich „nur“ eine Art depressive Verstimmung. Nach allem was ich über Depressionen weiß gehen diese vor allem mit einer großen Antrieblosigkeit einher. Diese hat sie nicht. Geht täglich zum Sport, macht ihre Arbeit, Haushalt,… Aber klar, wenn sie diese extremen Selbstzweifel hat, wird da vielleicht mehr dahinter stecken.

Diese ambivalenz, auf der einen Seite extrem liebevoll zu mir zu sein, immer Kontakt zu suchen und mir auf der anderen Seite den roten Teppich auszurollen, mit ihr Schluss zu machen verwirrt mich extrem. Und ich weiß nicht, ob das einfach ein Weg für sie ist, eine ungewollte Beziehung zu beenden oder ein Hilfeschrei.

01.11.2024 14:37 • #16


A
Translator




@LehrerLempel
Auch das mit dem Punkt der Antriebslosigkeit war bei meiner Ex-Freundin genau gleich. Die hatte sie nicht. Im Gegenteil, sie hatte die größten Probleme dann, wenn sie nichts gemacht hat. Sie musste immer irgendwas unternehmen, um sich von ihren Gedanken abzulenken. Ob es zusammen spazieren gehen war, zusammen Auto fahren oder zum 300. Mal in den gleichen Laden zum Stöbern gehen. Was auch genau gleich war, diese enormen Selbstzweifel. Und ich könnte jetzt hier noch zig andere Punkte nennen, die eine mögliche Depression ausgelöst haben könnten (zum Teil weil sie mir selber davon erzählt hat und zum anderen weil ich mir das gut vorstellen könnte), aber das würde hier den Rahmen sprengen und wäre auch sehr privat.
Zum letzten Satz: Sie wird es wahrscheinlich selber nicht wissen. Bei mir war es ja auch schon so, dass seit der initialen Trennung im Juli, sie schon zwei Mal wieder ankam, weil sie es total bereut hat und immer gesagt hat, dass es der Fehler ihres Lebens war und sie gar nicht verstehen kann, wieso sie so eine Beziehung wegwerfen konnte, nur um alleine zu sein.
Beim ersten Mal war es bereits nach 3 Tagen und dann irgendwann nach ein paar Wochen. Nun haben wir aber schon seit 5 Wochen keinen Kontakt mehr. Also ich schaue auch nichts mehr von ihr an oder sowas. Sie hingegen hat glaub ich immer mal wieder in die wenigen Instagram-Storys von mir reingeschaut.

01.11.2024 14:47 • #17


A


Partnerin voller Selbstzweifel - Hält sich für toxisch

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L
Das Ding, das ich nicht verpacke ist halt, dass sie mir dauernd das Gefühl gibt, dass sie mich will. Wie erwähnt, sagt sie immer wieder dass ich ihr gut tue, sie mich vermisst, glaubt, dass ich der richtige bin. Andauernd schreibt sie mir oder ruft an. Und auf der anderen Seite soll ich dann mehr oder weniger entscheiden ob es weitergeht.
Und als „Helfer“ wie hier schon befürchtet wurde, sieht sie mich nicht bzw. möchte nicht, dass ich diese Rolle einnehme. Sie hat schon recht deutlich gesagt, dass es IHR Problem ist und sie damit klarkommen muss.

01.11.2024 15:04 • #18


L
Was auch hinzukommt ist, dass sie auf alle Fragen, wie es weitergehen soll, was sie will, was ihre Vorstellungen sind, was ihr helfen könnte keine Antwort geben kann.

01.11.2024 15:31 • #19


GarstigeGräte
Zitat von LehrerLempel:
Sie hat schon recht deutlich gesagt, dass es IHR Problem ist und sie damit klarkommen muss.


Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die das eine sagen, aber das andere meinen?
Bei ihr zu bleiben, für sie da zu sein, wenn sie jemanden braucht, ist eine Form von Hilfe. Dass du ihre Probleme nicht wegzaubern kannst, wird ihr auch bewusst sein. Aber jemanden an seiner Seite zu haben, der alles erduldet, ist doch auch tröstlich. Ohne dich würde sie sich vermutlich ganz alleine fühlen. Sie sagt ja, du bist der Einzige, mit dem sie in aller Klarheit über ihre Gefühle bzw. Nicht-Gefühle reden kann.

Was die Depressionen betrifft: Die hat viele Gesichter. Es gibt nicht DIE eine Depression. Die Symptome sind vielfältig und es müssen auch nicht alle Symptome auftreten. Darüberhinaus hängt es von der Schwere der Depression ab, inwieweit sie sich auf den Alltag auswirkt.
Manche Menschen funktionieren scheinbar ganz normal, also gehen arbeiten, machen den Haushalt und treffen Freunde, andere schaffen es nicht einmal zum Zähneputzen aus dem Bett.

01.11.2024 17:30 • x 3 #20


L
@GarstigeGräte Für mich bleibt nun die Frage, ob ich auch aus Respekt vor mir selbst, ein commitment einfordern soll. Ich finde, die minimale Basis, die es braucht ist, dass sie sagen kann, dass sie mit mir zusammen sein will und das mit mir an ihrer Seite durchstehen will. Zumindest muss sie sich in puncto Beziehung klar werden, was sie will. Wenn das positiv ausfällt, bin ich stark genug mit ihr alles durchzustehen.

01.11.2024 18:20 • #21


GarstigeGräte
Zitat von LehrerLempel:
Ich finde, die minimale Basis, die es braucht ist, dass sie sagen kann, dass sie mit mir zusammen sein will

Falsch. Die minimale Basis, die es braucht, ist dass sie ihren Hintern hoch kriegt und sich konkret um Hilfe bemüht.
Inwiefern sind bloße Worte eine Absicherung, dass sie tatsächlich mit dir zusammen sein will? Erzählen kann man viel, wenn der liebe Tag lang ist. Sei dir da mehr Wert. Und ja, ich weiß, dass das schwer ist, wenn man selber unter Verlustangst leidet.

Abgesehen davon, dass sie nach eigener Schilderung ohnehin gerade nicht weiß, was sie fühlt und was sie will, kann sich das im Laufe auch noch ändern. Selbst wenn sie jetzt ja sagt, kann sie auf halbem Weg immer noch zu der Erkenntnis kommen, dass es ab jetzt ohne dich weitergeht. Und was dann? Das ist das Risiko, das du eben in Kauf nehmen musst, wenn du dich entscheidest, den Weg an ihrer Seite zu gehen.

01.11.2024 18:43 • #22


L
@GarstigeGräte Du meinst also ich sollte mich mit einem „weiß nicht was ich will“ zufrieden geben? Das ist doch dann tatsächlich toxisch.

01.11.2024 19:04 • #23


GarstigeGräte
@LehrerLempel

Nein, natürlich nicht! Ich meinte damit, dass ihr Ja, ich will nicht zwangsläufig aus der Überzeugung heraus gemeint ist, sondern der Verlustangst geschuldet ist. Du kannst somit nicht sicher sein, dass sie es ernst meint, solange es nur bei den Worten bleibt, aber keine Handlungen folgen.

01.11.2024 19:19 • x 1 #24


L
Mir stellt sich mittlerweile immer mehr die Frage, ob ihr Zweifel an der Beziehung nur ein diffuser Ausdruck ihrer aktuellen Verfassung ist, oder ob sie doch darüber tatsächlich Gedanken macht.
Alles was sie gerade tut schreit eigentlich danach, dass sie eher die ist, die Angst hat, dass es zu Ende geht. Ihr liebevolles handeln mir gegenüber dass ich in der Vorphase unserer ersten Trennung merklich vermisst habe spricht dafür, dass sie es mit mir will. Auch so Kleinigkeiten, dass sie mir (auch heute) ständig irgendwelche Herz-/Kussemoticons schickt, irgendwelchen couple Videos auf Insta schickt sprechen mMn nicht dafür, dass sie sich emotional von mir entfernt. Ja mir ist auch klar, dass man darauf nur bedingt was geben kann. Ich vergleiche es aber mit dem Frühjahr, als sie recht klar war, dass sie starke Zweifel an unserer Beziehung hat. Das ist dieses Mal eben völlig anders.

01.11.2024 21:30 • #25


L
Wir haben uns gestern nochmal getroffen und geredet. Leider sind wir beide nicht wirklich schlauer als vorher. Sie ist sich nach wir vor unschlüssig darüber, was sie will und vor allem, ob sie alleine sein muss, um das herauszufinden. Andererseits kann sie nicht sagen, ob ihre Zweifel an der Beziehung grundsätzlich vorhanden oder Ausdruck ihrer momentan stark vorherrschenden Selbstzweifel sind.
Sie hat immer wieder betont, dass sie mich nicht verdient habe, ein verkorkstes Wrack sei, das mir diese schlimme Situation antue. Sie sagte, dass sie selbst nicht weiß, warum sie immer wieder Dinge tue, die mich verletzen. Sie meint damit einen Vorfall zu Beginn des Jahre, als sie von einem Typen im Fitnessstudio angesprochen wurde und mit ihm danach noch weiter geschrieben hat. Sie hat mir zwar damals auch den Chat gezeigt und es ging nur um Sport, aber ihr hängt das natürlich noch nach. Sie meint, sie will meine Zeit nicht verschwenden, sei nicht gut genug für mich und ich wäre besser dran, mit einer Frau, die meine Liebe erwidern kann.
Wirklich geklärt ist unser Status trotzdem nicht. Ich will sie nicht verlieren, vor allem vor dem Hintergrund der Möglichkeit, dass ihre Unsicherheit einfach nur Ausdruck ihrer aktuellen Verfassung ist. Andererseits ist es schwer auszumachen, ob ihre Aussagen nur Gelaber sind. Ich habe ihr angeboten, dass wir die Frage nach Beziehungsstatus erstmal hinten anstellen und versuchen zu beobachten, wie wir uns emotional mit größtmöglicher Offenheit begegnen können und sie versuchen muss, an ihrem Selbstwert zu arbeiten und dass ich bereit bin, sie dabei zu unterstützen, wenn sie das will. Ob sie will, dass ich sie dabei unterstütze, weiß sie nicht. Ihre Begründung ist, dass sie nicht weiß, ob sie mir das antun will.

03.11.2024 11:19 • #26


A
Das kommt mir auf jeden Fall seeeehr bekannt vor

03.11.2024 12:21 • #27


L
@alph40ne das hilft jetzt recht wenig

03.11.2024 12:46 • #28


GarstigeGräte
Zitat von LehrerLempel:
Ich will sie nicht verlieren

Ich wiederhole mich: Und genau das weiß sie, weswegen sie auch so planlos rumeiern kann.
Was sie will, weiß sie nicht. Aber was sie nicht will, ist ganz klar: Sich Hilfe suchen -in erster Linie für sich- und zum Erhalt der Beziehung beitragen.
Oder wie stellt sie sich vor, dass sie Klarheit gewinnen kann? Durch bloßes Aussitzen, den Partner auf die Warmhalteplatte setzen bis man sich irgendwann entschieden hat?
Kann man machen. Die Frage ist: Möchtest DU das mitmachen?

Das Fatale an der -deiner- Verlustangst ist, dass die Grenzen peu à peu verschwimmen bis sie nicht mehr existent sind; man immer mehr zurücksteckt, immer mehr verzichtet und immer mehr erduldet als einem eigentlich gut tut, aus purer Angst, man könnte den anderen verlieren.
Man gerät in einen Strudel aus falschem Verständnis und falscher Rücksicht, aus dem man nur ganz schwer wieder hinaus kommt.
Musst du selber wissen, ob du dich da tiefer hinein bewegen willst. Mit einem Bein bist du schon drin.

Tut mir leid, wenn ich das jetzt so deutlich schreibe, aber ich habe schon ein klares Bild davon, wie es ablaufen wird:
Sie wird weiterhin rumeiern wie sie will, solange sie will und du wirst brav alles abnicken, Verständnis für ihr Befinden aufbringen, all ihre Bedingungen akzeptieren, alles schlucken und ab und zu -weil der Zustand unaushaltbar für dich sein wird-, versuchen, Lösungen zu finden, die selbstverständlich nicht die passenden für SIE sind, weil sie bedeuten, dass sie in irgendeiner Weise ihren @rsch bewegen muss. Und irgendwann wird ihr plötzlich klar werden, dass sie dich gar nicht liebt und dich verlassen.
Klingt das verlockend für dich?

Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, sie neigt zu depressivem Verhalten und befindet sich in einem inneren Zwiespalt, weil sie insgeheim spürt, dass sie dich gar nicht mehr so richtig liebt, aber ihre Angst vor dem Alleinesein so groß ist, dass sie lieber in dieser Beziehung verharrt, was ihr ohnehin schon depressives Gemüt noch befeuert.

Mir ist klar, dass man die Möglichkeit als Betroffener nicht wahr haben will und tausend Ausreden sucht, warum es doch nicht so sein kann (sie ist so liebevoll, schickt mir Herzchen-Emojis bla bla bla..). Und eine mögliche affektive Störung ist ja auch eine wunderbare Sache, bei der man sich einreden kann, dass die Gefühle gerade nur kurzfristig verschollen sind, aber wenn die Phase um ist, dass derjenige wieder erkennt, wie tief die Gefühle für den anderen sind and they lived happily ever after.
Aber die -für mich wahrscheinlichste- Möglichkeit, dass sie einfach nur Angst vor dem Alleinesein hat, wird rigoros ausgeschlossen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Du hast jetzt drei Möglichkeiten:
a) Du machst das Theater, das gerade statt findet, mit und wartest darauf, wie SIE sich vielleicht irgendwann entscheidet
b) Du haust auf den Tisch, beendest die Beziehung, weil du dir selbstverständlich zu schade dafür bist, mit jemandem zusammen zu sein, der zwar nicht weiß, ob er mit dir zusammen sein will, aber auch nicht bereit ist, sich nur einen Funken darum zu bemühen, es heraus zu finden und es lieber bequem aussitzen will
c) Du bleibst mit ihr zusammen, unter der Prämisse, dass sie sich aktiv Hilfe sucht und ihr gemeinsam an der Beziehung arbeitet, mit offenem Ausgang, also in dem Bewusstsein, dass sich herausstellen könnte, dass die Beziehung scheitert.
Die Hauptarbeit muss aber von ihr kommen. Dieses Herumgeeiere in der jetzigen Form wird es dann so nicht mehr geben, weil nicht akzeptabel für dich. Klaro?

03.11.2024 13:08 • x 4 #29


A
Translator




@GarstigeGräte So sehe ich das auch. Wenn sie denn wenigstens in Therapie wäre usw. dann ist das ja noch was anderes. Dann sieht man auch, dass sie sich wirklich bemüht was zu ändern und vor allem, dass auch was dran ist, an dem was sie sagt. So kann es halt alles sein. Man sollte halt mehr darauf hören, was jemand macht, anstatt was er sagt.

03.11.2024 13:14 • x 1 #30


A


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