Lieber Soul,
ich selbst bin eine Frau, jedoch könnte ich mir in so einem Fall (wäre ich der Partner) eine Beziehung zu meiner Partnerin nicht mehr vorstellen. Du fühlst Dich ihr noch sehr verbunden, wie kann es anders sein, jedoch steht ab jetzt etwas sehr schwerwiegendes zwischen euch. Ich glaube, die einzige Möglichkeit, wie ihr als Paar damit zurecht kommen könntet (wenn überhaupt), wäre dann, wenn deine Partnerin Deine Tauer voll und ganz annehmen würde, Dich da ernst nehmen würde, den Trauerprozess mit Dir durchstehen würde (aktiv), eben nicht so, dass nur Du sie tröstest (dabei dürftest Du Dir vorkommen, als ob Du Dich selber verrätst?), sondern auch sie Dich. Letztenendes erscheint es mir paradox - wie kann man sich gegenseitig trösten dafür, dass das gemeinsame Kind nicht leben durfte?
Ich befürchte, dass die Verletzung zu groß ist.
Es war Dein Kind, auch wenn es noch sehr klein war. Es war da und es hat gelebt. Dein Herz hat bereits für es geschlagen. Bitte nehme Dich sehr ernst in dieser Situation und sei nicht nur für Deine Partnerin da (ich denke, dass auch niemand das von Dir erwarten kann, Deine Partnerin hat die Entscheidung ganz alleine getroffen), sondern auch für Dich. Es gibt auch Beratungsstellen, wo ganz liebe und sehr kompetente Menschen Dich in Deinem Trauerprozess unterstützen können. Ihr könnt gemeinsam eine solche Beratungsstelle aufsuchen, oder jeder für sich.
Ich weiß nicht, wie Deine Partnerin nun dazu steht, aber DU bist traurig (zurecht) und Du bist nicht nur ihr Partner und Helfer, sondern auch ein eigenständiger Mensch mit Deinen eigenen Gefühlen.
Alles Liebe,
Bea
08.04.2016 21:00 •
#62