Partnerin führt eine Online Beziehung

Für mich liest es sich, als ob das für sie ein Spiel ist - gut, wenn du ihr aufzeigst, was jetzt Realität ist.
Wie geht es denn deiner Tochter? Hat sie jemanden, mit dem sie über all das reden kann?

Guten Morgen und Dank für eure Antworten

Zitat von Ayaka:

Im Ernst - jetzt wo sie ausgezogen ist, ist der perfekte Zeitpunkt um neue Regeln aufzustellen - die erste wäre dann WIR - das war mal, gibts nicht mehr und lass mich mit deinem Alltag in Ruhe.

Auch hier kann ich dir nur Zustimmen, denn was nun nicht geregelt oder festgelegt wird, ist schwer in der Zukunft wieder zu ändern. Der Weg den sie einschlägt ist nicht der, der für meine Tochter und mich optimal ist und wird uns zu Skla. ihrer Launen machen.
Gutes Beispiel war der heutige morgen, hab trotz Orkan über dem Haus seit langer Zeit mal wieder gut und lange geschlafen, wurde dann aber von ihrem Anruf geweckt , da sie mir von ihrer Nacht erzählen wollte.

Zitat von Ayaka:

Lass das mit ihrer Wohnung - schieb das doch alles aus ihrem neuen Leben weg - mit ihren Männerwahl wird sie auch noch viel Freude haben und da solltest du am Besten schon weit weit weg sein. Sorry, aber so wie sie vorgeht wird das mit einer heftigen Landung enden und dann solltest du dich erinnern, wer damals nciht für dich da war.

Bin dabei den Fokus neu zu setzen und sie und ihre neue Welt außenvor zu lassen. Hab gestern angefangen die Einrichtung etwas umzugestalten und einen Großteil der Deko in Kisten zu verpacken, da es natürlich immer noch ein komplettes Familienmuseum ist.

Zitat von Yoda563:

Wie geht es denn deiner Tochter? Hat sie jemanden, mit dem sie über all das reden kann?

Nur mit ihrer Freundin, wenn ich mich zu ihr setze ist sie eher genervt, man muss aber auch dazu sagen das sie es alles etwas anders sieht. Im Moment findet sie es ganz cool das ihre Mutter in einer Stadt lebt und sie sieht sich dort mit Freundinnen shoppen. Ich war immer mehr ihre Bezugsperson dem sie wenn alles Anvertraut hatte.
Das Verhältnis zwischen meiner Tochter und ihrer Mutter ist etwas angeschlagen , da die beiden sich die letzten Wochen nur angezickt haben und meine Exfrau geistig schon länger nicht mehr bei uns war.

Zitat von Yoda563:

Für mich liest es sich, als ob das für sie ein Spiel ist

Sie ist sich der Endkonsequenzen oder auch dem wirklichen Ausmaß ihrer Entscheidung nicht wirklich bewusst.
Sie selbst sagt ja das sie sich wie ein 17 Jähriges Mädchen vorkommt das in die Welt startet, ihr Focus liegt rein bei ihr und dem was sie denkt versäumt zu haben. Midlife Crisis und die Rosarote Brille, man sieht dann wohl nicht wieviel verbrannte Erde man zurücklässt.

Zitat von Amorelius:

Gutes Beispiel war der heutige morgen, hab trotz Orkan über dem Haus seit langer Zeit mal wieder gut und lange geschlafen, wurde dann aber von ihrem Anruf geweckt , da sie mir von ihrer Nacht erzählen wollte.

das solltest du meiner Meinung nach komplett unterbinden - ich hätte mit jemanden der mich so behandelt nicht mehr zu besprechen - außer dem was unbedingt sein muss - und das wären nur 2 Themen - Scheidung und Kind. Ich empfehle dir hier wirklich ihre nummer zu blockieren und nur mehr zu angegebenen Zeiten oder via Email für sie erreichbar zu sein - event noch wenn deine Tochter bei ihr ist, falls was ist.

Setz unbedingt Grenzen!

Du solltest mit ihr wirklich nur noch kommunizieren, wenn es unvermeidlich ist. Und die Art von Kommunikation sollte absolut sachlich geführt werden, vor allem von Dir. Gib ihr kein Einfallstor, durch das sie Dich als Vertrauten oder eine Art Freund benützt. Wenn sie mit emotionalen Äußerungen kommt, dann einfach nicht darauf eingehen. Was interessiert es Dich, wie sie die Sturmnacht verbracht hat?

Auf die Art und Weise wird ihr schneller klarer, dass jetzt eben vieles nicht mehr wie früher ist und dass sie sich auf eigene Füße stellen muss.

Ja, ihre gradiose rosarote Brille wird sie irgendwann abnehmen. Das geschieht ganz automatisch und ist eine Frage der Zeit. Und wenn der Hormonspiegel wieder im Normalzustand ist, dann sieht man manches klarer. Derzeit ist ein von Illusionen vernebelter Egotripp angesagt und der dauert seine Zeit.

Sie wird in ein paar Monaten zur Vernunft kommen und das wird hart werden für sie. Das Zuckerschlecken ist nur dann schön, wenn man noch ne Basis daheim hat, die gibt sie gerade völlig auf. Was hindert dich daran ihr zu sagen, dass du zur Zeit nur über eure Tochter sprechen magst und sie sich für den Rest jemand anderen suchen soll?

Zitat von unbel Leberwurst:

Was aber auch an dir liegt, da du es nicht schaffst, Grenzen zu setzen.

Ja völlig verrückt oder ? Ich verstehe es ja selbst nicht das nach allem was war bzw noch ist, ich nicht einfach die Türe schließen kann . Wenn mir dies alles ein Kumpel erzählen würde, hätte er von mir schon die passende Meinung gehört.

Ich denke das ich was dies angeht einen kleinen Knacks weghabe , meine Mutter hat sich in meiner Kindheit + Jugend mehrfach versucht das Leben zu nehmen, was ihr dann leider vor ein paar Jahren auch gelungen ist.
Ich bin dadurch oft als schlichter oder beruhiger ins Spiel gekommen, der immer darauf bedacht war das alles harmonisch und friedlich abläuft und oft vieles mit mir selbst ausgemacht habe, nur um die brüchige Idylle aufrecht zu erhalten. Dies fällt mir jetzt wohl auf die Füße.

Zitat von unbel Leberwurst:

Warum in aller Welt musst du dir anhören, wie sie heute Nacht geschlafen hat?

Verstehe ich ja auch nicht, von ihrer Handlungsweise und Vorfreude dachte ich das sie Raketen in den Himmel steigen lässt sobald sie dort ist. Aber ja sie hat wohl keinem dem sie es sonst Mitteilen kann. Aber ich bin was dies angeht der falsche Ansprechpartner. 20 Jahre verbinden aber sie hat den Schlussstrich gezogen. Ob es einfach nur Selbstverständlichkeit ist oder das schlechte Gewissen , keine Ahnung ...... heute hat sie noch weitere 5 mal angerufen, aber ich bin nicht ans Telefon gegangen , sie hat mich dann aber doch über meine Tochter erwischt . Sie wollte wieder von ihrem Tag erzählen, habe ihr in diesem Gespräch auch gesagt das sie mich bitte nicht mehr Maus nennen soll, sie Antwortete nur das ich das immer bleiben würde .

Zitat von Amorelius:

Ja völlig verrückt oder ? Ich verstehe es ja selbst nicht das nach allem was war bzw noch ist, ich nicht einfach die Türe schließen kann . Wenn mir dies alles ein Kumpel erzählen würde, hätte er von mir schon die passende Meinung gehört.

Verrückt nicht, Kopf und Herz arbeiten einfach nicht immer im Einklang. Oft hinkt das Herz hinterher. Aber, kommt noch.

Zitat von Amorelius:

Verstehe ich ja auch nicht, von ihrer Handlungsweise und Vorfreude dachte ich das sie Raketen in den Himmel steigen lässt sobald sie dort ist.

Aber ja sie hat wohl keinem dem sie es sonst Mitteilen kann.

Erstens kommt es anders und Zweitens als man (Frau) denkt, die Realitiät holt sie ja schnell ein. Ich würde mir keine Sorgen um sie machen, sieh hat ja online-Kontakte, aber da kann sie wohl mit ihren Alltagssorgen nicht ankommen. Ihr Pech.

Wahrscheinlich haben deine Verlustängste und Schuldgefühle damit zu tun, dass du dich nicht von ihr lossagen kannst und wahrscheinlich auch Zukunftsängste ?

Versuche bei dir zu bleiben, tue das, was dir gut tut und verschaffe dir Respekt.

Kleine Fortschritte sind zu erkennen, verschaffe dir Respekt in dem du klar und respektvoll äusserst, was du willst und was für dich nicht geht, damit kannst du dir Respekt von anderen verschaffen und damit in erster Linie auch vor dir selbst.
Meist zu versuchen den Netten zu spielen obwohl es dich innerlich aufwühlt tut dir nicht gut, du kannst lernen öfter mal nein zu sagen wenn dir etwas nicht passt.
Einen Schritt nach dem anderen.

Zitat von Charla:

Wahrscheinlich haben deine Verlustängste und Schuldgefühle damit zu tun, dass du dich nicht von ihr lossagen kannst und wahrscheinlich auch Zukunftsängste ?

Der Blick in die Zukunft hat natürlich damit zu tun, bisher war alles auf Frau und Kind ausgerichtet. Auch vor meiner Erkrankung standen diese immer im Mittelpunkt und das eigene soziale Umfeld wurde fast völlig Aufgegeben.

Nun beginnt das neue planen des Tages, Abläufe umstellen und schauen was man mit der ganzen freien Zeit nun macht. Erschwerend ist es natürlich das ich hier niemanden kenne und der nächste Kumpel 150 km entfernt wohnt.
Mittlerweile ist es gute 9 Wochen her, das ich mit jemand anderen persönlich gesprochen habe , außer natürlich dem Nachbarn ein Moin über den Zaun zuzurufen.

Zitat von Amorelius:

Dies fällt mir jetzt wohl auf die Füße.

Ja, frühe Erfahrungen prägen einen Menschen maßgeblich und steuern dann später auch entscheidend das Verhalten.
Aber man kann sich von derlei Dingen auch verabschieden, denn man muss sie nicht nachleben.

Dass Du eher der gutmütigen Sorte Mann zu zuordnen bist, merkt man Deinen Mails schon an.
Du setzt ungern Grenzen und zeigst nicht gerne eine klare Kante.

Das kann sich leider manchmal auch schlecht auswirken, weil das Gegenüber nur sehr wenige Grenzen erfährt. Damit geht dann oft auch der Respekt verloren.

Du kannst die Zeit jetzt nutzen, hier ein wenig zu üben. Man darf auch mal Nein sagen, man darf sagen, Du warum erzählst Du mir das? Wieso sollte mich das interessieren?
Du hast Dich für eine Trennung entschieden, also trägst Du auch die Konsequenzen wie ich sie auch tragen muss.
Und dann Ende des Gesprächs.

Du läufst Gefahr, für die Dinge, die ihr was bedeuten, von ihr ausgenützt zu werden. Sie will Dir das, warum auch immer, mitteilen und nimmt dann Kontakt auf. Außerdem übt sie damit auch wieder ein Stück Kontrolle aus. Sie nimmt wahr, dass Du sozusagen noch da und damit erreichbar bist. Das gibt ihr dann wieder ein Stück Sicherheit. Und genau deshalb solltest Du es unterbinden, zumal es Dir nicht gut tut.

Zitat von Amorelius:

bisher war alles auf Frau und Kind ausgerichtet. Auch vor meiner Erkrankung standen diese immer im Mittelpunkt und das eigene soziale Umfeld wurde fast völlig Aufgegeben.

Zitat von Amorelius:

Mittlerweile ist es gute 9 Wochen her, das ich mit jemand anderen persönlich gesprochen habe , außer natürlich dem Nachbarn ein Moin über den Zaun zuzurufen.

Lieber Amorelius,

zunächst möchte ich anmerken, dass ich dein Profilbild außergewöhnlich schön finde. Unter all den Sehenden hier hat der Blinde das für mich schönste und poetischste Bild ausgesucht.

Es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musst. Schade, dass gerade in den schweren Zeiten deine Frau nicht mehr für dich da ist. Du hast diese Tatsache aber akzeptiert und das ist schonmal der wichtigste Schritt.

Nun würde ich mich auf die zitierten Umstände konzentrieren. Sprich: du brauchst Menschen in deinem Leben. Nicht nur virtuelle, sondern solche, die mit dir am Deich spazieren und mit denen du dich austauschen kannst. Vielleicht mal den Nachbarn auf einen Tee oder Grog einladen?

Zitat von Amorelius:

Ja völlig verrückt oder ? Ich verstehe es ja selbst nicht das nach allem was war bzw noch ist, ich nicht einfach die Türe schließen kann . Wenn ...

Klar ist noch eine gewisse Vertrautheit zwischen euch, nach so langer Zeit, aber sie hat dich betrogen und verlassen. Sie scheint zu erwarten, dass du jetzt den guten Freund spielst dem sie von ihrem Tag erzählen kann und der sich am besten noch für sie freut wenn sie neue Erfahrungen macht. Denn sie muss ja ihre Jugend nachholen... Was ich ja bis zu einem gewissen Punkt noch verstehen würde, weil ich selbst in meiner Jugend mehr mit Depressionen und Selbstmordgedanken/Versuchen zu tun hatte, als mit dem was Jugendliche sonst so tun. Meinen 17. und 18. Geburtstag habe ich in Kliniken verbracht und meine erste Beziehung war dann mit 24. Also ich verstehe dieses etwas nachholen wollen schon irgendwie, aber alles hat seine Grenzen. Sie hat eine Tochter und wer Kinder hat der kann nicht nur auf sich gucken. Und betrügen ist niemals in Ordnung egal was man nachholen will. Sie hätte dich auch bitten können die Ehe zu öffnen und wenn du abgelehnt hättest sich immer noch trennen können. Auf jeden Fall nicht sowas abziehen wie sie es getan hat und dann aber noch erwarten, dass du dir noch weiter ihren Alltag oder sonst was anhörst.

Zitat von Amorelius:

Der Blick in die Zukunft hat natürlich damit zu tun, bisher war alles auf Frau und Kind ausgerichtet. Auch vor meiner Erkrankung standen diese immer ...

Das klingt ziemlich einsam. Ich habe selbst kaum Freunde, nur eine Freundin die mit meiner Schwester zusammen lebt und zur Familie gehört, weil meine Mutter sie schon 2006 aufgenommen hat, nachdem der Vater sie sehr schlecht behandelt hatte. Ansonsten habe ich nur zwei Leute mit denen ich die und zu schreibe, was jetzt auch weniger ist, seit ich Kinder habe. Aber ich war immer ein Familienmensch und Freundschaften waren mir nicht mehr wichtig, nachdem ich früher leicht ausgetauscht wurde und gemobbt. Du scheinst mir auch ein Familienmensch zu sein und jetzt ist ein wichtiger Teil deiner Familie, deine Frau, auf einmal weg. Klar hast du noch deine Tochter, aber diese sollte auch nicht deine einzige Ansprechpartnerin sein. Ist auf jeden Fall gut, dass du hier Menschen hast die dir zuhören und Verständnis haben und dir helfen wollen. Aber so ein realer Kontakt mit jemandem wäre auch nicht schlecht, oder? Wie weit seid ihr denn von der restlichen Familie oder deinen Freunden weg?