Hallo zusammen,
Ich bin 28 Jahre alt und wohne in einer größeren westdeutschen Stadt.
Meine Freundin und ich waren seit 3,7 Jahren ein Paar.
Wir haben beide Medizin studiert, allerdings in unterschiedlichen Städten. Kennengelernt haben wir uns auf einer Party. Sie ist meine erste richte Liebe obwohl ich schon vorher Freudinnen hatte.
Auch ich habe immer gespürt, dass sie mich sehr liebte und alles für mich getan hat.
Wir haben viele Sachen zusammen erlebt: Studium, Abschluss, Praktika.
Im April 2019 ist sie dann zum arbeiten in meine Stadt gezogen (was ihr schwer fiel) und wir sind in eine eigene Wohnung gezogen.
Ich habe dann ebenfalls angefangen zu arbeiten. Wir haben beide sehr stressige Jobs mit Schichtdienst inkl. WE.
Diese ganzen Veränderungen haben mich extrem überfordert und ich hatte eine schwere Zeit, war unsicher wo ich im Leben hinwill (va beruflich), habe ihr das auch oft gesagt. Sie hat sich auch immer meine Sorgen angehört, aber ich habe sie etwas aus den Augen verloren.
Sie selbst hatte hier kaum Freunde, eine stressige Arbeit und so kam es wie es kommen musste. Ein Kollege war für sie da, hat sie aufgefangen in einer Zeit in der ich nicht soo für sie da war.
Ich wusste von dem Kontakt, allerdings dachte ich das es ihr gut tut und sie hatte auch vorher schon viele männliche Freunde.
Unsere Beziehung ging den Bach runter: ich war mit meinen Gedanken und idiotischen Sorgen beschädigt und sie näherte sich dem anderen Mann an ohne dass ich es wirklich merkte.
Obwohl sie merkte dass etwas bei uns nicht stimmte, änderte ich nichts an meinem Verhalten. Habe immer noch weiter Freunde getroffen mehr als Zeit mit ihr zu verbringen.
Anfang Januar 2020 hat sie sich dann getrennt. Mich hat der Schlag getroffen.
Wir haben geredet und ich bin dann noch abends ausgezogen, weil ich uns Zeit geben wollte.
Die Tage habe ich intensiv über mich und mein Leben nachgedacht, mit vielen Freunden gesprochen meine Ziele und Wünsche ergründet. Ich war total auf dem Holzweg, habe nur über Sachen nachgedacht die unnötig waren, hatte kein Ziel und keinen Lebensplan.
6 Tage später hatten wir uns zu einem Gespräch getroffen. Ich habe in der Wohnung von Freunden gekocht, mit Käseplatte, Wein und schöner Musik. Endlich haben wir über die Probleme und unsere Sorgen ehrlich gestrochen, die Mauer die sich zwischen uns aufgebaut hat, wurde eingerissen. Sie sagt dass sie sich das gewünscht hätte, dass ich so denke wie ich jetzt denke. Sie war sehr beeindruckt, wie sehr ich mich mit ihr und unserer Beziehung beschäftigt hatte. Sie sagte dass die Trennung vorallem daran gelegen habe, dass sie sich immer über mich geärgert hätte und die Liebe dann Stück für Stück weniger geworden wäre. Der Kern wäre aber immer noch da sie liebe mich noch. Der andere Mann sei sicherlich auch ein Mitgrund. Aber sie liebe ihn nicht, fände ihn aber toll. Sie sagt sie wissen nicht, wie sie sich entscheiden solle bräuchte Zeit. Wir haben insgesamt bestimmt 6-7 Stunden geredet.
Ich habe weiterhin bei Freunden geschlafen, aber die Situation nicht mehr ausgehalten.
Einige Tage später habe ich nochmal um ein Treffen gebeten. Sie meinte sie habe sich noch nicht entschieden, aber wir könnten uns jederzeit sprechen wenn ich wollte. Ich habe mit ihr gesprochen, dass es mich sehr verletzt dass sie jemand anderen toll findet. Anderseits habe ich auch sie verletzt in der Beziehung (auch mal mit anderen Frauen geschrieben die ich abends kennengelernt hatte). Ich sagte ich gebe dich frei und sie solle sich ihrer Gedanken bewusst werden. Und sollte sie fühlen dass sie zu mir zurück möchte Stände mein Herz immer offen für eine Rückkehr. Ich habe gesagt dass wir es trotzdem so durchziehen wie eine Trennung, ich mich aus dem Mietvertrag kündige und noch 3 Monate weiter zahle. Sie will in der Wohnung bleiben. Sie hat sehr geweint und gesagt sie wisse gar nichts mehr und sie sich gut vorstellen kann dass sie in ein paar Monaten denkt, dass es ein riesiger Fehler war.
Ich bin zu Freunden gezogen. Ich hätte auch in der Wohnungen bleiben können, das halte ich aber nicht aus.
Ich muss mich natürlich jetzt um mich kümmern und es wie eine normale Trennung verarbeiten. Ich wünsche mir aber so sehr dass sie sich doch wieder zu mir wendet. Aber ich habe das Gefühl dass ich mir da was vormache. Trotzdem glaube ich dass es so die einzige Möglichkeit war aus dieser passiven Rolle auszutreten und das sie sich klar wird was sie will.
Der andere Mann steht sicherlich schon in den Startlöchern, kann man nur hoffen dass er einen Fehler macht.
Kann ich mir Hoffnung machen?
Es geht mir so schlecht, wie konnte ich mich nicht richtig um sie kümmern und das zulassen? Ich habe das Gefühl mein Herz zerbricht, esse nichts mehr und schlafe kaum. Sie ist die Liebe meines Lebens .
13.01.2020 05:18 •
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