Partnerin fehlt das Vertrauen

Zuallererst braucht er einen Rat, eben weil er um die Beziehung kämpfen möchte. Und nicht, schieß sie in den Wind, die taugt nix, sie wird sich nie ändern.
Ich glaube auch nicht, daß es die ganzen Jahre schon so geht.
So was schleicht sich nach und nach wieder ein.
Manchmal kann man kämpfen. Manchmal lohnt es sich. Man sollte auch nicht immer nur los poltern. Anstatt Lösungsansätze zu bieten. So seh ich das.

@tina1955 mir scheint ,das du auch schon verletzt worden bist. Sonst würdest du nicht so krass auf so was reagieren.
Jeder lernt im Leben dazu. Nicht jeder geht auf Abwehr, sondern versucht andere zu verstehen. Bei dir ist kein Verständnis für seine Freundin da, obwohl du sie noch nicht mal kennst.
Ich fand es nicht falsch, das er ihr diese Beweise geschickt hat. Einmal getan und gut. Auch das er ihr die Ansage gemacht hat, denk drüber nach und dann melde dich. Der Ansatz ist doch super.
Warum sollte er nicht versuchen sie zu knacken?
Man muss in Beziehungen kämpfen. Und nicht immer gleich aufgeben und es beenden

@Steff2 , das ist hier nicht mein Thema, deswegen sei bitte nicht böse, wenn ich darauf nicht antworte.

Der TE kämpft aber schon 3 Jahre ohne Erfolg

Hallo @Tiredd,

ihre schlechten Erfahrungen hat sie in allererster Linie selbst zu beackern.
Du kannst sie maximal dabei unterstützen, aber du nimmst gerade die Rolle desjenigen ein, der ihr diese Erfahrung beigebracht hat.
Du bist ihr Partner und nicht ihr Therapeut. Dementsprechend hast du auch ein Recht darauf, nicht ständig verdächtigt zu werden.
Wenn sie das nicht kann, ist sie nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen.

Ich habe das mit den falschen Verdächtigungen als Beschuldigte auch durch. In mir hatte es damals alles an Gefühlen kaputt gemacht. Denn es ist genau so, wie du sagtest, man selbst und die eigenen Werte werden dadurch ignoriert und beiseite gewischt.

Du hast genug getan.
Rede mit ihr ernst darüber. Der Ball liegt nur in ihrem Feld.

Eine Heirat würde ich unter diesen Umständen an deiner Stelle nicht in Erwägung ziehen, auch kein Zusammenziehen. Das Misstrauen wurd sich unbehandelt neue Felder in der Beziehung suchen.

Zitat von tina1955:

Der TE muss gar nichts beweisen.
Dass er 3 Jahre treu war und ihr ständiges unbegründetes Misstrauen und ihren Stress ertragen hat, ist Beweis genug.

Das sehe ich auch so.
Wer z.B. ungefragt den Computer des Partners nach Bildern durchsucht, hat doch eher selbst ein Problem. Auch Verschwätzen von vertraulichen Infos eines Partners an Personen, für deren Ohren es nicht gedacht war, ist für mich ein Vertrauensbruch.
Sowas beschädigt eine Beziehung gewaltig.

@tina1955 Ich hatte ehrlich gesagt immer das Gefühl, ich hätte ein dickes Fell. Wie so viele Leute, hatte ich schon früh immer viel Verantwortung, die Dinge der Kindheit, die einen prägen, konnte ich gut bewältigen, mein Leben hab ich immer mehr als gut auf die Reihe gekriegt und habe mich trotz des ein oder anderen Päckchens auf meiner Schulter leicht und entspannt gefühlt, mit viel Offenheit, Verständnis und Empathie für meine Mitmenschen.

Momentan bin ich aber leider an einem Punkt angekommen, wo mir alles langsam anfängt auf die Füße zu fallen. Nach Außen zeige ich das natürlich nicht, aber beispielsweise letzte Nacht, vor der Arbeit, konnte ich kein Auge zumachen. Ich war wütend auf mich selbst, dass ich immer den Starken raushängen lasse, der ein Päckchen mehr tragen kann, damit sein Gegenüber eins weniger hat und so wütend auf meine Mitmenschen und meine Freundin, obwohl ich selbst schuld bin. Immer diese Erwartungen an einen, als wenn man nur zu funktionieren hat, wie eine Maschine und sobald du Mensch bist, bist du nicht gut genug.

Aufgrund meines momentanen Gedankenkarussells und meinen anscheinend angestauten Emotionen und Gefühlen, bin ich mir auch selbst nicht sicher, ob ich bei meiner Freundin überreagiere.

Sie ist mehr als ihre paranoiden Momente und es tut mir leid, dass ihr jemand so viel Mist angetan hat. Sie ist ein wunderbarer Mensch und ich möchte sie nicht bestrafen, für die Dinge die sie empfindet, wie zb ihrem niedrigen Selbstwertgefühl. Sowas ist ja schon Strafe genug. Woran sie allerdings nur selbst arbeiten kann, das weiß ich. Aber ich finde die Vorstellung so schlimm, den Menschen, den man liebt, der offensichtlich innerlich sowieso schon total verletzt und kaputt ist, auch noch zu bestrafen und einfach zu gehen. Nur kratzt alles mittlerweile selbst an meinem eigenen dicken Fell und es wird immer dünner und sie kratzt auch noch fleißig daran rum. Ich will mich einfach wie ein Mensch fühlen und nicht wie eine Maschine, die ständig nur zu funktionieren hat.

Ich will sie in meinem Leben haben, aber so überreizt wie ich im Moment bin, habe ich die Befürchtung, ihre "Paranoia" nicht mehr lange auszuhalten.

The fack, so ein langer Text. Aber es tut total gut, das aufzuschreiben.

@Tiredd , dann kannst Du ihr nur anbieten, sie bei der Suche nach therapeutischer Hilfe zu unterstützen.

Ich würde tatsächlich dahingehend ganz offen und ehrlich das Gespräch darauf lenken.

So wie Du es hier geschildert hast, was Du empfindest und was es mit Dir macht, wenn sie wieder und wieder mit ihren Vorwürfen beginnt.
Natürlich solltest Du ihr sagen, dass Du sie liebst, aber so absolut nicht weiter machen kannst, weil es Dich belastet und krank macht.

Führe ein ganz ruhiges Gespräch mit ihr.

Vielleicht nimmt sie es ja dann als Anlass, sich helfen zu lassen ?

Zitat von Tiredd:

Habt ihr eine Idee, wie ich das mit meiner Freundin in den Griff kriegen kann?

Das Verhalten deiner Freundin klingt für mich total krankhaft. Mir ständig haltlose Vorwürfe und Unterstellungen um die Ohren hauen lassen, mich permanent als Lügner und Betrüger bezeichnen lassen - das würde ich mir keine 3 Wochen antun, geschweige denn 3 Jahre.

Was du tun kannst? Deiner Freundin eine klare Ansage machen, dass es so für dich nicht mehr weitergeht und auch nötigenfalls die Konsequenzen durchziehen. Deine Freundin soll sich eine Therapie besorgen um IHRE Probleme in den Griff zu bekommen, denn es sind IHRE Probleme, nicht deine.

Nichts was du tust oder sagst, kann bei ihr eine Verhaltensänderung bewirken. Das kann nur sie selber und sie muss es wollen. Solange du diesen Affentanz aber mitmachst, muss sie überhaupt nichts ändern.

Zitat von Gärtnerin:

Könnte sein, dass sie sich einen Antrag wünscht. Vielleicht würden sich ihre Ängste legen.

Um Gottes Willen blos nicht! Sie soll erstmal ihre Probleme in den Griff bekommen. Eine Heirat löst hier gar nichts. Diese ständigen Vorwürfe sind ja völlig haltlos und kommen aus dem Nichts, eine Heirat wird das Loch in ihrem Selbstbewusstsein auch nicht stopfen.

@Tiredd , was würdest Du Deinem besten Freund raten, wenn er Dir all das schildern würde, was Dir mit Deiner Freundin passiert?

Ein Antrag kommt für mich momentan auch nicht in Frage. Die Sicherheit die sie braucht, brauche ich auch, bevor ich über diesen riesigen Schritt nachdenke.

Zitat von tina1955:

@Tiredd , was würdest Du Deinem besten Freund raten, wenn er Dir all das schildern würde, was Dir mit Deiner Freundin passiert?

Ok, das ist jetzt eine wirklich sehr gute Frage.

Wie er sich entscheidet und ob er das weiter durchzieht, würde natürlich bei ihm liegen. Ich würde ihm aber wahrscheinlich dazu raten, seine eigenen Bedürfnisse auf Platz eins zu stellen und das er in erster Linie dafür zu sorgen hat, dass es ihm gut geht.

Zitat von Tiredd:

Ich will sie in meinem Leben haben, aber so überreizt wie ich im Moment bin, habe ich die Befürchtung, ihre Paranoia nicht mehr lange auszuhalten.

Wenn ihr nicht darüber reden könnt, dann schreibe ihr deine Beiträge aus dem Forum. Ich finde diese sehr ehrlich, wertschätzend ihr gegenüber und auch offen in Bezug auf deine Gefühlslage.
Mehr, als zu verdeutlichen, wie sehr dich ihre Eskapaden mitnehmen und du eine Lösung finden willst, ohne sie zu verlieren, kannst du nicht tun.

Zitat von Tiredd:

Sie ist mehr als ihre paranoiden Momente und es tut mir leid, dass ihr jemand so viel Mist angetan hat.

Es ist ihre Baustelle; Du bist ihr Partner und nicht ihr Therapeut.

Ich kann verstehen, dass Du sie nicht aufgeben willst. Aber Du solltest Dich dabei nicht selber verlieren. Deshalb würde ich an Deiner Stelle ganz klar sagen, dass Du auf solche Dramen keine Lust mehr hast und auch nicht mehr darauf eingehen wirst. Ich fürchte nämlich, dass sich das eher steigern als zurück gehen wird.

Du kannst Ihr anbieten, dass Du sie gerne unterstützt, wenn sie ihre Probleme angehen will. Der Rest liegt an ihr.