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Partner verlassen oder verlassen werden

N
Hallo zusammen,
ich würde euch gerne etwas fragen. Ich hatte letztens mit einer Bekannten eine rege Diskussion zum Thema Trennung. Ich finde, es ist ein riesiger Unterschied, ob man selbst aus Eigeninitiative den Partner verlässt oder verlassen wird. Ich habe leider immer nur die zweite Erfahrung gemacht. Man fühlt sich danach hilflos, regelrecht als Verlierer. Derjenige, der von sich aus einen Schlussstrich zieht, gilt als stark, konsequent und selbstbewusst. Und es ist häufig ein immer wiederkehrendes Phänomen: Es gibt Menschen, die immer wieder von sich aus eine Beziehung beenden und andere, die immer verlassen werden. Woran liegt das eurer Meinung nach?
nie-wieder

20.06.2020 17:49 • x 2 #1


B
Hallo!
Ein interessantes Thema,wenn auch traurig.
Also ich wurde verlassen und habe verlassen. Und nein,ich fand immer beides nicht schön. Wenn,ich verlassen habe fand ich mich richtig S c h e i s s e. Denn bis auf einmal ( Fremdknutschen des Verlobten mit einer gemeinsamen Freundin) war nie fremdgehen der Grund. Den Ex-Verlobten schoss ich ohne Bedauern in den Wind. Also stark fand ich mich als Verlasserin nie. Es war eine Art des Bedauerns,dass es nicht gepasst hat.

20.06.2020 17:58 • x 1 #2


A


Partner verlassen oder verlassen werden

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N
Als mich der Vater meiner Kinder damals verlassen hat, war ich am Boden zerstört. Ich hatte viele Jahre damit zu kämpfen. Ich hätte IHN verlassen müssen, nicht umgekehrt. Ich habe ihm über die Jahre alles mögliche verziehen, habe ihn sogar mal aus der U-Haft zurückgeholt.... Ich bereue noch heute, dass nicht ich mit den Kindern gegangen bin.

20.06.2020 18:07 • x 1 #3


B
Spielt vielleicht nicht auch die Wut auf dich selber mit rein,dass du so lange ausgeharrt hast. Nicht,dass er der Verlasser war sondern dein unnötiges festhalten an der unglücklichen Beziehung?

20.06.2020 18:11 • x 1 #4


N
Zitat von Butterblume63:
Spielt vielleicht nicht auch die Wut auf dich selber mit rein,dass du so lange ausgeharrt hast. Nicht,dass er der Verlasser war sondern dein unnötiges festhalten an der unglücklichen Beziehung?


Ja, das spielt sicher auch eine Rolle. Ich finde aber, wenn man aktiv handeln (verlassen) kann, ist das viel besser, wie passiv vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Weißt du, wie ich das meine?

20.06.2020 18:15 • x 1 #5


B
Ich weiß wie du es meinst empfand es selbst aber anders. Für mich hat das was mit Selbstwert zu tun. Wer sich unterlegen fühlt wird sich stärker fühlen,wenn man sagen kann: Ich habe verlassen!
Es ist was anderes,wenn man glaubt in einer guten Beziehung zu sein und man wird über Nacht abserviert. Dies kann wirklich ein Trauma auslösen.

20.06.2020 18:20 • x 2 #6


A
Zitat von nie-wieder:
wenn man aktiv handeln (verlassen) kann, ist das viel besser, wie passiv vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

Die passive Seite ist auch nicht zu verachten, denn man kann sich so wunderschön auf den Part des/der Unschuldigen zurückziehen.

20.06.2020 18:21 • x 2 #7


N
Zitat von Angi2:
Die passive Seite ist auch nicht zu verachten, denn man kann sich so wunderschön auf den Part des/der Unschuldigen zurückziehen.

Um Schuld oder Unschuld geht es mir gar nicht. Meistens gehören ja 2 dazu. Ich denke nur, wer verlässt, entscheidet. Keiner entscheidet ja, verlassen zu werden.

20.06.2020 18:27 • x 1 #8


B
Aber auch der Weg das Verlassen auszusprechen ist verdammt hart.
Ich hatte einen Freund,den ich als absolut cool und lässig kennenlernte. Mit jeder Woche mehr nahm er mir die Luft zum Atmen. Am besten hätte ich keinen Schritt ohne ihn gemacht. Kontakt mit männlichen Freunden lösten Eifersuchtsanfälle sondersgleichen aus. Obwohl ich ihn wirklich gern hatte musste ich aus Selbstschutz die Beziehung beenden.
Ich konnte einfach nicht mehr. Natürlich habe ich immer wieder Gespräche wegen seiner Eifersucht geführt leider ohne Erfolg.

20.06.2020 18:42 • x 1 #9


N
Zitat von Butterblume63:
Aber auch der Weg das Verlassen auszusprechen ist verdammt hart.
Ich hatte einen Freund,den ich als absolut cool und lässig kennenlernte. Mit jeder Woche mehr nahm er mir die Luft zum Atmen. Am besten hätte ich keinen Schritt ohne ihn gemacht. Kontakt mit männlichen Freunden lösten Eifersuchtsanfälle sondersgleichen aus. Obwohl ich ihn wirklich gern hatte musste ich aus Selbstschutz die Beziehung beenden.
Ich konnte einfach nicht mehr. Natürlich habe ich immer wieder Gespräche wegen seiner Eifersucht geführt leider ohne Erfolg.

Das glaube ich dir. Wenn man mit seinem gegenüber fair darüber spricht, kostet das sicher eine Menge Überwindung. Nicht so bei denen, die einfach abhauen.

20.06.2020 18:46 • x 1 #10


B
Natürlich z.B. Fremdgeher die ihren Lebenspartner noch wenige Tage vorher sagen wie glücklich sie sind und kurz darauf sich zur Affäre verdünnesieren sind dann auf der starken Seite als Verlasser. Für mich nur ganz charakterlose Menschen die feige handeln. Da entsteht natürlich für den Verlassenen wirklich das Gefühl der Erniedrigung.Die Selbstzweifel sind immens.

20.06.2020 18:55 • x 2 #11


M
Ich finde verlassen werden schlimmer.
Ich habe auch schon verlassen und vielleicht dabei auch einiges verdrängt, aber verlassen werden war für mich immer ein schlimmer und starker Schmerz im Vergleich.

20.06.2020 19:14 • x 4 #12


G
Also auch ich habe schon verlassen und wurde schon verlassen.
Ich hab das als völlig unterschiedlich empfunden.

Wenn ich verlassen habe, dann hatte ich Schuldgefühle, hab bedauert dass das nicht funktioniert hat, wollte dem anderen auf keinen Fall weh tun und hab mich deshalb immer ewig durchgeschleppt bevor ich es letztlich geschafft habe die Trennung anzusprechen und durchzuziehen.
Und ich hatte viel Angst davor diesen Menschen zu verlieren obwohl er mir ja extrem wichtig war, auch wenn eine Beziehung nicht mehr ging.
Trotzdem hat man sich als der Trennende oft schon so weit gelöst, auch emotional, dass man sicher traurig ist und Schuldgefühle hat. Aber man ist nicht absolut verzweifelt oder leidet furchtbar.

Wenn ich verlassen wurde ist für mich die Welt zusammengebrochen, weil ich bei beiden Malen noch absolut verliebt war.
Dann war ich Hoffnungslos, Verzweifelt, für mich hatte nichts mehr einen Sinn.
Man hat extreme Selbstzweifel, sucht die Schuld bei sich, glaubt nie wieder glücklich zu sein und man sehnt sich einfach nur nach dem verlorenen Partner....

Natürlich hängt das auch immer sehr von der Situation ab wie man jeweils reagiert.
Aber ich glaube die emotionale Ausgangsposition ist jeweils auch völlig verschieden

20.06.2020 20:07 • x 6 #13


B
Ich wurde nur wegen jemand anderes verlassen sondern man stand an einer Lebensgabelung wo die Entwicklung in verschiedene Richtungen ging. Auf gut deutsch: Die Luft war raus!
Aber ich verstehe gut wie man sich da fühlen muss. Meine Tochter ging es fürchterlich schlecht als sie Knall auf Fall verlassen wurde. Paar Tage vorher wurde er noch mit ihr zusammen ziehen.

20.06.2020 20:30 • x 1 #14


N
Zitat von Greenny:
Wenn ich verlassen habe, dann hatte ich Schuldgefühle, hab bedauert dass das nicht funktioniert hat, wollte dem anderen auf keinen Fall weh tun und hab mich deshalb immer ewig durchgeschleppt bevor ich es letztlich geschafft habe die Trennung anzusprechen und durchzuziehen.
Und ich hatte viel Angst davor diesen Menschen zu verlieren obwohl er mir ja extrem wichtig war, auch wenn eine Beziehung nicht mehr ging.
Trotzdem hat man sich als der Trennende oft schon so weit gelöst, auch emotional, dass man sicher traurig ist und Schuldgefühle hat. Aber man ist nicht absolut verzweifelt oder leidet furchtbar.

Es ist interessant, das auch mal aus der anderen Sicht zu sehen. Ich kenne ja nur das Verlassenwerden und wusste nie, wie es sich aus der anderen Position heraus anfühlt. Danke dir.

20.06.2020 20:42 • x 1 #15


A


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