Hallo zusammen,
Ich habe jetzt länger überlegt einen Beitrag hier im Forum zu posten. ich brauche einfach Hilfe und Erfahrungen zu meiner Situation und hoffe ihr könnt mir weiter helfen.
Ich danke euch im Voraus schon mal dafür!
Also zu meiner Situation:
Mein Partner und ich waren 3 Jahre ein wirklich glückliches Paar. Natürlich gab es ab und an Streitereien, aber diese konnten immer relativ schnell aus der Welt geschafft werden.
es war wirklich eine tolle Beziehung und ein sehr toller Partner. Er war fürsorglich, zuvorkommen und immer darauf bedacht, dass es mir gut geht. Das kannte ich in meinen bisherigen Beziehungen nicht!
Wir verstanden uns ohne große Worte und waren einfach glücklich miteinander. Ich hatte endlich das Gefühl angekommen zu sein und zu wissen, wo ich hin gehöre.
Er war auch sehr glücklich in dieser Zeit. Zuvor hatte er auch eine Beziehung, welche in einem großen Streit endete.
Deshalb betonte er auch immer, dass er froh ist mich zu haben und vor mir eine Beziehung für ihn gar kein Thema war.
Letztes Jahr hat er einen Autounfall und war lange krankgeschrieben. Er hat zwar noch ein paar Einschränkungen, kann aber wieder normal seinem Leben nach gehen.
Ich war in dieser Zeit für ihn da und das hat er auch sehr geschätzt.
Wir haben die Situation gemeinsam durchgestanden und sind daran gewachsen, dachte ich. Gerade zum Ende des Jahres hat er mir mit seinen Worten und Taten gezeigt, dass ihm sehr viel an dieser Beziehung liegt und er sich Gedanken über die Zukunft macht.
Dieses Jahr wollten wir eigentlich zusammen ziehen und das war unser gemeinsamer Wunsch.
Wir haben Weihnachten und Silvester gemeinsam verbracht und es war richtig schön. An Silvester haben wir noch Rituale eingeführt, die uns ab jetzt jedes Jahr Glück bringen sollten.
Meine Familie hat auch nichts gemerkt. Alles war normal er war glücklich und hat mir das auch sehr deutlich gezeigt.
Im Dezember haben wir zusammen den Urlaub für dieses Jahr geplant und er sagte mir, wie sehr er sich darauf freut. Er sagte mir auch an Silvester wie sehr er sich auf die kommenden Jahre mit mir freut, wie glücklich er mit mir ist und dass er mich liebt.
Ich hatte nie das Gefühl, dass er lügt.
Wir haben uns auch zwei Wochen vor der Trennung mit einer Freundin von uns beiden getroffen und auch sie war so überrascht wegen der Trennung. Er war verliebt wie immer, hat mich umarmt und geküsst. Das macht man ja nicht, wenn man sich trennen möchte.
Nach diesem Wochenende habe ich gemerkt, dass er sich zurück zieht und ich nicht mehr an ihn ran komme. Er war schlecht drauf, als wir uns gesehen haben und ist nicht darauf eingegangen, dass ich traurig war deshalb. Nein er fing zusätzlich noch Streit an deswegen.
So ging das dann, bis er vor vier Wochen mit mir Schluss gemacht hat.
Er hat es einfach am Telefon gemacht (was überhaupt nicht seine Art ist!).
Er war kalt und abweisend.
Er sagte, dass er mich nicht mehr liebt und nicht an unserer Beziehung arbeiten kann und will. Weitere Gründe konnte er mir nicht nennen, aber wir passen einfach nicht zusammen. Das Gespräch hat unschön geendet.
Eine Woche nach der Trennung haben wir uns dann nochmals zu einer Aussprache getroffen.
Er war sehr ehrlich mir gegenüber und hat mir alle Fragen beantwortet. Er wisse selbst nicht, was mit ihm los sei. Er fühlt einfach nichts mehr für mich, aber auch sonst nichts. Ich könne nicht mit ihm glücklich werden und er könne einfach keine Beziehung führen.
Für ihn gibt es aktuell nichts gutes in seinem Leben und er kann auch nichts gutes sehen.
Geredet haben wir aber ganz normal, so als wäre nichts. Wir haben kurzzeitig sogar gelacht (wenn ich grade nicht geweint habe). Er hat das Gespräch über nicht geweint und er hat auch gesagt, dass er mich nicht vermisst, weil er auch das nicht spürt.
Doch als ich dann gegangen bin ist er in Tränen ausgebrochen, dabei war es ja seine Entscheidung. Wir hielten uns sehr lange im Arm und er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich habe ihm gesagt, dass wir auch diese Situation schaffen und das ich Verständnis für ihn habe. Er kann aber nicht.
Ich weiß, dass er seit Mitte letzten Jahres in psychologischer Behandlung ist, ca. Ein Termin im Monat. Und ich weiß auch, dass er schon im Herbst Antidepressiva verschrieben bekommen hat. Diese nimmt er aber erst, seit wir getrennt sind.
Ich habe schon viel über Depressionen gelesen, kenne aber Niemanden, der diese Krankheit bisher hatte oder hat.
Deshalb fällt es mir so schwer mich in seine Lage zu versetzen und damit umzugehen.
Ich denke, dass es von dem Unfall her kommt und er die Tabletten hätte früher nehmen sollen. In Behandlung ist er ja wenigstens schon.
Seit dem Gespräch habe ich mit ihm geschrieben, ging aber von mir aus. Ich möchte ja trotzdem wissen wie es ihm geht und was sich bei ihm tut.
Er meinte, wir können schon Kontakt haben, aber ich soll mir keine Hoffnungen machen. Sein Entschluss stehe fest.
Ich habe nun schon oft gelesen, dass die Gefühle im laufe der Behandlung wieder kommen und ich denke, dass es ihn dann ja noch mehr runter zieht.
Meine Freundinnen sagen, dass ich den Kontakt abbrechen soll und lernen soll ohne ihn zu leben.
Möchte ein Mensch mit Depressionen wirklich alleine sein oder ist es schön, wenn ich mich trotzdem bei ihm melde?
Mir tut fällt dieser cut halt extrem schwer, weil es keinen Greifbaren Grund gibt.
Ich weiß, dass er sich nicht bei mir melden würde. Auch wenn es der größte Fehler seines Lebens wäre, weil er genau weiß, wie sehr er mich verletzt hat.
Meint ihr es gibt noch Grund zur Hoffnung? Ich meine vor zwei Monaten war noch alles gut und wir waren glücklich.
Vielen Dank im Voraus für eure Rückmeldungen! Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen ihn zu verstehen und zu verstehen, wie ich handeln kann.
02.03.2021 16:51 •
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