Liebe Ninchen,
hier nur zwei kleine Tipps für den Alltag:
Umgang Vater-Tochter:
Bitte NIE vergessen, dass es das RECHT Deiner Tochter ist, dass ihr Vater mit ihr Umgang pflegt.
WIE er das anstellt, ist in SEINER Verantwortung!
Es gibt Dutzende Möglichkeiten (Wohnungssuche, AirBnB, Zwischenmieter, Freunde, SchwieMu, Ferienwohnung, Tagesbetreuung, PME Familienservices mit extra Räumen für Trennungsväter, Benutzung der Räume des JA, der Erziehungshilfe, etc. pp.) Es ist SEINE Aufgabe, diese Alternativen zu finden und eine für sich und die Tochter passende zu wählen. Du hast darauf KEINEN Einfluss. Daran darfst und musst Du Dich schon mal gewöhnen. ER trägt die Verantwortung für diesen Umgang. Am besten weißt Du also gar nicht, wo und wie er sich aufhält, während er die 3 Tage pro Woche eure Tochter betreut.
Sie in eurer Familienwohnung zu betreuen ist KEINE Option!
Du gefährdest das ungeborene Kind, wenn Du das zulässt. Du kannst nicht Deiner Tochter ein wenig und Deinem Ex ganz viel den Alltag erleichtern, indem Du die Gesundheit Deines zweiten Kindes aufs Spiel setzt. Dir muss klar sein, dass jegliche psychische Belastung, die Du derzeit an Dir selbst zulässt, den Körper, Geist und die Entwicklung Deines Ungeborenen schädigt. Es geht gerade nicht darum, ob Du Dich noch selbst um Deiner Tochter Willen aufopfernd und Deinem Ex entgegen kommen kannst. Sondern darum, ob Du Stress, die Dein Ex bei eurer Tochter verursacht, milderst, indem Du das kleine Geschwisterchen schädigst.
Du wirst Dich und Deinen Ex für jedes körperliche und/oder psychische Krankheitsbild, mit dem Dein Kind auf die Welt kommt, hassen, wenn Du es jetzt nicht davor schützt, indem Du Dich vor Stress schützt.
5. Stock mit 2jähriger:
Bei uns war es nur der 2. Stock, aber hier der Trick meiner Mutter, die unseren Sohn nicht mehr tragen konnte, als er schon laufen konnte. Denk Dir einen möglichst rhythmischen, kurzen Reim aus. (Bei uns war es: Tripp, Trapp, Matischak). Stell Dein Kind ans untere Ende der Treppe vor Dich, nimm beide ihrer Hände nach oben in Deine und schieb sie etwas mit den Knien an. Dann geht ihr im Rhythmus des von beiden aufgesagten Spruchs Stufe um Stufe nach oben, mit kleinen Impulsen in den Rücken des Kindes. Effekt: Das Kind konzentriert sich auf Hände und Rücken und marschiert im Rhythmus des Spruchs und vergisst dabei meist, dass es gerade etwas tut, was man durch Sich tragen lassen angenehmer gestalten könnte.
Je nach Temperament des Kindes hilft auch ein etwas lustigerer oder obszöner Spruch, z.B. rechts, links, hinterm Hauptmann stinkts, der das Kind zum Lachen bringt und bei dem es Spaß hat, sowas Unanständiges laut im Treppenhaus skandieren zu dürfen.
Probier mal aus, indem Du ihr sagst, dass ihr heute Mal was Neues macht, was eigentlich nur größere Kinder dürfen. Und Du wissen möchtest, ob sie schon groß genug dafür ist.
Beim Runtergehen hab ich mein Kind immer an der Seite gehabt und ihn abgelenkt, indem ich mit ihm die Stufen gezählt habe. Er war noch zu klein, um selbst mitzählen zu können, war aber sehr interessiert an jeder neuen Zahl, die pro Stufe dazu kam.
Schau außerdem, ob Du zwei kleine Hocker, klappbare Campingsitze mit einem Zettel, dass die bitte für eine Schwangere stehen bleiben sollen, in die Ecke des Treppenabsatzes im 2. und 4. Stocks stellst. Damit ihr eine Pause machen könnt und Du Gemaule mitten auf der Treppe mit na komm, gleich kommt die erste Raststation, bis dahin schaffst Du das noch und da trinken wir erstmal einen Schluck Wasser kontern kannst.
Für Einkäufe bitte die nächsten 2 Jahre einen Lieferservice nutzen.
Und ein Zettel unten an den Briefkästen mit dem Aufruf an die Nachbarn Alleinerziehende Mutter mit (demnächst) 2 Kindern sucht liebe/n Nachbarn/in, der/die ihr beim Tragen in den 5. Stock behilflich sein kann. ist zwar zunächst etwas peinlich, weil man damit die eigene Hilfsbedürftigkeit in die Welt hinausposaunt. Aber es ist ja nunmal ne Tatsache, dass Du Unterstützung gut brauchen kannst. Und viele Menschen helfen wirklich gerne, wenn sie nur wüssten, wo und wie. Wenn Deine Kinder 6 und 8 Jahre alt sind, kannst Du ja auch einer anderen Mutter helfen. Und genau so denken auch wir älteren Mütter mit größeren Kindern. Also lass Dir bitte helfen.
Aus eigener Erfahrung zu Deinem Ex nur diesen Rat: Meide ihn, wo immer Du kannst und nimm keine Hilfe an, die Du irgendwie anders ersetzen kannst. Er darf zahlen und euer Kind an 3 Tagen die Woche an Deiner Wohnungstür abholen und wiederbringen. Du informierst ihn per Text über die Dinge, die beim geteilten Sorgerecht Pflicht sind (kann man im Internet nachlesen) und ansonsten über GAR NICHTS.
Er wird all diese Informationen ausnutzen und Dir wieder und wieder weh tun und versuchen, Dich zu seinen Gunsten zu manipulieren. Jedes Mal, wenn er Dich verunsichert und schwächt, ist es so, als verteile er Ohrfeigen an eure Kinder. Daher nur den nötigsten Kontakt zu ihm. Sich von ihm helfen zu lassen, ist wie vergiftetes Wasser in der Wüste zu trinken, weil es Dir unangenehm ist, andere um Wasser zu bitten und Du glaubst, er würde Dir Wasser ohne Gift geben. Wird er aber nicht mehr.
26.11.2024 09:24 •
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