Die letzte Zeit hab ich erstmal die anderen Threads etwas verfolgt.
Also aktuell ist es so, dass ich echon ziemlich rotiere und meiner Tochter leider gar nicht so gerecht werden kann. Der Kleine will halt viel getragen werden und da ist Herumtoben auf dem Spielplatz schwierig. Ich vermisse die Zeit mit ihr sehr. Mein NM nimmt hin und wieder den Kleinen für maximal 3 h mit zu sich. Die ersten Tage war er erst doch noch mit bei mir (ich weiß, wollte ich nicht. Aber alles andere wäre organisatorisch schwierig gewesen). So konnte ich mir erstmal anschauen wie er mit dem Kleinen klarkommt. Und auch mit unserer Tochter zusammen. Jetzt nimmt er ihn halt mit zu sich. Und seit dieser Woche auch mal mit unserer Tochter zusammen. Naja, da läuft dann auch mal öfter der Fernseher und Pizza kommt auf den Tisch. Aber Hauptsache sie leben alle. Er meinte ich könne in den 3 h die ich für mich habe ja mal was Schönes machen wie lesen oder Freunde treffen... Aber ehrlich, er hat keine Ahnung! Die Nächte mache ich ja ganz alleine. Also nutze ich die wenigen Stunden, um einfach auszuruhen. Bei mir passiert gerade einfach keine große Entwicklung.
@Yoffi hatte mir den Podcast Stahl aber herzlich nahe gelegt (möchte ich hoer auch mal weiterempfehlen). Da hab ich reingehört und ich versuche so und mit chatgpt (Therapie an der Uniklinik pausiert gerade) das Ganze weiter zu verarbeiten und auch meine eigenen Themen anzugehen. Mir irgendwie neue Ziele zu stecken bzw. alte zu erreichen.
Aber dennoch, mein NM fehlt. Abends ist es oft einsam, dir ganzen besonderen Momente erlebe ich allein. Ich vermisse unsere Gespräche und das Kochen und die vielen kleinen gemeinsamen alltäglichen Momente. Wir haben auch immer viel gelacht.
Er hat vor ein paar Tagen erzählt, dass er eine große innere Leere spürt und auch allgemein kein Interesse an anderen Partnerschaften hat. Auch, dass er mir noch immer nicht alle Gedanken mitgeteilt hat und meine Vorwürfe die Trennung betreffend, deswegen auch aus seiner Sicht nicht zutreffend sind. Ich kann nur beurteilen was er tut und sagt, nicht was er im Stillen denkt. Und er wäre jetzt doch bereit für eine Paartherapie, zu der er im Dezember ja noch nicht bereit war und hat selbst gesagt, dass es alles Kacke gelaufen ist. Sein ursprünglicher Plan war, die Trennung 1-2 Jahre hinauszuzögern. Wäre trotzdem gut gewesen, wenn er darüber mit mir geredet hätte. Warum er diesen Plan nicht durchgezogen hat, sondern die Holzhammermethode bevorzugt hat, hat er mir nicht verraten.
Sonst nimmt er die Umgänge mit den Kindern wahr. Also alles was Spaß macht: spielen, kuscheln, kochen, wickeln. Die Organisation hab ich größtenteils am Hals. Sonst wird es nicht oder nur halb. Aber auch das werde ich Stück für Stück runterfahren. Er muss jetzt auch erwachsen werden (auch wenn er letztens noch meinte er fühle sich wie Anfang zwanzig. Tja, er geht aber schon eher auf die 40 zu.).
Er reagiert auch unglaublich gereizt wenn etwas nicht nach seiner Nase geht. Mein Umgangsheft findet er zum Beispiel total doof. Will er nicht, er möchte telefonieren oder persönlich alles klären. An anderen Tagen lässt er sich wieder darauf ein. Er ist unglaublich sprunghaft in seinen Äußerungen und ich weiß nie, was als nächstes ist. Und er sucht auch immer noch oft den Kontakt zu mir. Wegen banaler Sachen.
Es ist unglaublich schwer sich daraus zu lösen. Chatgpt hilft mir manchmal sie Dinge die er tut einzuordnen und wie ich darauf reagieren könnte. Aber wie ich jemals wieder einen anderen Menschen in mein Leben lasse kann weiß ich wirklich nicht. Ich hab das Gefühl, er war der eine und hin und wieder mache ich mir auch immer noch Vorwürfe, dass ich ihn mehr hätte sehen müssen. Und ich weiß, das das kein Grund ist, für so eine unfaire Trennung. Es kommen auch immer wieder Dinge ans Licht die mich ungläubig zurücklassen oder ich erwische ihn auf frischer Tat beim lügen (Nichts schlimmes, aber eben auch nicht die Wahrheit). Nächste Woche ist seine Elternzeit vorbei und dann geht es in den Alltag. Es ist wieder eine Etappe vorbei gegangen, die uns als Familie eigentlich hätte zusammenschweißen sollen. Die Kinder sind nur einmal klein. Das hat er bis jetzt nicht verstanden. Und manchmal ist die Wut so groß bei mir, dass er auch mir die Zeit mit ihnen nimmt. Denn wenn ich beide habe kann ich keinem richtig gerecht werden und es ist unglaublich anstrengend, aber ich möchte sie gleichzeitig beide immer um mich haben.
Zitat von Perzet: Deswegen kannst Du davon ausgehen, daß dieses Spiel noch eine Weile weitergehen wird
Ja, das Spiel geht weiter. Aber ich merke auch immer öfter, wie plump er manchmal ist und wie sein Gesicht oder seine Stimme entgleist, wenn mal etwas nicht nach ihm geht.
Er grenzt sich emotional sehr krass ab und mauert. Vielleicht aus Selbstschutz, um den eigenen Schmerz nicht spüren zu müssen.
Zitat von Fanta1: Warum hat dein Ex kein soziales Netzwerk ?
Danke, für deine Übersetzung. Es ist tatsächlich so wie von dir interpretiert. Ich muss noch viel mehr lernen zwischen den Zeilen zu lesen. Ohne auf seinen Charme hereinzufallen. Seine Eltern wohnen weiter weg, seine Freunde haben größtenteils selbst keine Kinder und sind dafür beruflich sehr eingespannt. Und, dass ist mir jetzt auch erst aufgefallen, er hat zwar Freunde, aber das geht nicht so richtig tief. Und wenigen wirklich tiefen Freundschaften leben nicht hier. Und mit Mitte 30 neue Leute kennenzulernen ist echt nicht einfach.
Er ist auch einfach wirklich unorganisiert. Das fällt mir immer mehr auf. Es erinnert mich alles an seine Junggesellenbude, bevor wir zusammengezogen sind. Also es war schon immer da bei ihm. Ich hab es einfach übersehen.
Was mich wirklich triggert ist, er hat sich so unfair und blöd getrennt und versucht jetzt vernünftig zu sein. Für die Kinder usw. Und dagegen kann ich nichts tun, denn würde ich mich zickig oder garstig wegen der Trennung verhalten, dann wäre ich ja die verrückte Ex. Das ist so perfide! Wenn jemand sagt sein/e Ex wäre verrückt, würde ich inzwischen fragen, was denn der andere dazu beigetragen hat. Denn niemand wird einfach so verrückt, aber der Schmerz lasst einen verrückte Dinge tun.