Partner trennt sich in Schwangerschaft

@Fanta1 Wahnsinn, wie ähnlich die Situation ist! Und wie schnell man entsorgt wird, wenn man nicht mehr gebraucht wird. So geht man doch nicht mit Menschen um. Das Wort Gefühlszombie gefällt mir, das beschreibt es perfekt!

Leider ist Anstand wirklich nicht gesetzlich vorgeschrieben sondern wird anerzogen. Aber selbst seine Mutter ist ja entsetzt. Und wer sich eine neue Beziehung auf den Scherben der eigenen Familie aufbaut ist wirklich das Letzte. Mein Kopf weiß das schon, das Herz muss es jetzt auch noch begreifen.

Mein Gyn sagte ich soll mir einen Zaun um mich herum bauen. Aber mehr kann er ja auch nicht machen. Er hat halt Verständnis gezeigt.

Meine Eltern helfen mir schon, allerdings war es immer schon schwierig mit ihnen über emotionale Probleme zu sprechen. Bei uns in der Familie war immer Leistung wichtig. Ganz alte Schule. Gute Noten, ein Studium. Hat man Leistung erbracht, hat man Zuneigung bekommen, sonst nur einen Anschiss und Stress. Und ich war bis ich 16 war eher eine mittelmäßige Schülerin. Ich musste also viel an fehlenden Gefühlen selbst irgendwie kompensieren und damit klarkommen. Also mit großen Emotionen gehe ich meist zuerst zu Freunden. Aber vermutlich sollte ich da jetzt auch an der Beziehung zu meinen Eltern arbeiten. Die haben sich in den letzten 20 Jahren ja selbst weiterentwickelt.

Psychologische Hilfe habe ich mir bereits geholt. Nächste Woche ist wieder ein Termin. Ich hab schnell gemerkt, dass ich damit nicht allein zurechtkommen werde.

Und ihr alle helft mir auch den Mut nicht zu verlieren. Ihr habt es alle geschafft, das will ich auch versuchen.

@Fanta1 wie ging deine Story weiter? Wie der Umgang mit den kindern?
Ich stecke in einer ähnlichen Situation wie nineninchen. Nur dass bei mir die neue ein Fakt ist und wir ein großes Kind und ein Baby haben. Frag mich ob nicht doch irgendwann nochmal der Verstand einsetzt bei den Männern

@Kristin6 dein Ex ist echt auch ne Luftpumpe. Monatelang so viel Geschwafel und nichts dahinter - und die Kinder mittendrin. Diese Typen denken wunderbar an ihr Wohlbefinden, der Rest kommt schon klar. Man versucht den Kindern Leuchtturm zu sein, vorzuleben, was Verlässlichkeit, Vertrauen, Bedürfnisse und Empathie bedeuten und sich oft verbal zusammenzureißen, dennoch authentisch zu bleiben.
Ein Kraftakt.

Zitat von NineNinchen:

Ich habe halt Verständnis geäußert, ihm Hilfe angeboten und gleichzeitig auch gesagt, dass es sein Verhalten leider trotzdem nicht besser macht. Und es an den Umständen gerz auch nichts ändert. Er meinte er könne ja sagen was er wolle, es läuft letztendlich immer auf dasselbe bei mir heraus.

Wieder sucht er die Schuld bei dir.

Zitat von NineNinchen:

Das er so kalt ist begründet er damit, dass er sich selbst schützen möchte und ihn die ganzen Gespräche mittlerweile nerven und er kein Lust hat immer wieder darüber zu reden.

So lebt es sich einfacher. Er möchte natürlich nicht hören, was er alles falsch gemacht hat. In seinen Augen kann er ja nichts dafür.
Er soll doch bitte leise heulen.

Zitat von NineNinchen:

@Fanta1 Wahnsinn, wie ähnlich die Situation ist! Und wie schnell man entsorgt wird, wenn man nicht mehr gebraucht wird. So geht man doch nicht mit Menschen um. Das Wort Gefühlszombie gefällt mir, das beschreibt es perfekt! Leider ist Anstand wirklich nicht gesetzlich vorgeschrieben sondern wird anerzogen. Aber ...

Liebe NineNinchen, ich habe mir deinen Thread komplett durchgelesen und bin erschrocken darüber, was ein geliebter Mensch, seiner Lebenspartnerin, der Mutter seiner eigenen Kinder, im Stande ist, dieser anzutun.
Bitte lass dich nicht dazu verführen, das schäbige Verhalten deines Mannes, mit einem angeblich erlittenen Kindheitstrauma zu entschuldigen. Auch wenn jeder erdenkliche, unlogische und abstruse Rechtfertigungsgrund momentan helfen könnte, weiterhin ein Fünkchen Hoffnung zu bewahren und dir momentan verspricht, die schmerzhafte Wahrheit nicht annehmen zu müssen. Es ist verschwendete Zeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Festhalten an Hoffnung nur kurzfristig eine Schmerzlinderung in Aussicht stellt. Angekommen in der bitteren Realität, habe ich erkennen müssen, dass ich damit nur mein Leid selbstständig verlängert habe.
Aus absolut nachvollziehbaren Gründen, lese ich aus deinen Worten heraus, dass du noch Hoffnung hast, dass er dich als Frau an seiner Seite sieht, da du deinem Mann deine partnerschaftliche Hilfe anbietest, die er dir jedoch im Gegenzug verweigert. Du schreibst: wie schnell man entsorgt wird, wenn man nicht mehr gebraucht wird. Eine solche Aussage, die dein tiefstes Empfinden widerspiegelt, spricht Bände. Du bist diejenige, die gerade ein Trauma erleidet. Nicht dein Mann braucht Zuwendung und Trost, sondern ausschließlich du, deine Tochter und dein ungeborenes Baby. Meine Erfahrung sagt mir, dass dein Mann an (s)einer Legende strickt, um sein verantwortungsloses, mieses Verhalten zu rechtfertigen. Es würde mich nicht wundern, wenn du scheibchenweise erfährst, dass es eine Dritte im Bunde gibt.

Du bist ein wertvoller Mensch, der gebraucht wird. Du bist NICHT entsorgt worden, auch wenn sich das momentan vielleicht manchmal so anfühlt. Schiebe diesen Gedanken ganz weit weg. Ich selbst habe mich genau mit diesem Gedanken monate- und jahrelang beschäftigt und mich selbst so entwertet, dass ich kaum noch arbeitsfäfig und handlungsfähig war. Das Forum hier hat mir geholfen, meine Perspektive zu wechseln. Danke an dieser Stelle nochmal an alle, die mir geduldig beigestanden haben.
Unser Gehirn kann leider nichts anderes als denken. Jedoch nicht jeder Gedanke, der unserem Ich entspringt, ist mit der Realität vereinbar. Vergiss nicht, du hast als wertvolles Wesen zwei weitere wertvolle Wesen ganz nahe bei dir. Du und deine Kinder seid in inniger Liebe miteinander verbunden. Ihr braucht euch gegenseitig. Das ist das schönste Geschenk auf Erden. Wenn der Vater der Kinder aussteigt, ist es seine Entscheidung, er verliert, er verweigert sich und es liegt außerhalb deiner Verantwortung ihn zu retten, ihm zu helfen.
Du hast sehr viel Kraft in dir, die du bitte für dich und deine Kinder aufwendest. Gib deinem NM nichts davon, um ihm sein Leben noch leichter zu machen. Er sollte in der Wiedergutmachung leben. Du bist diesem Mann nichts schuldig.
Solltest du von deinen Eltern wenig emotionale Unterstützung erfahren, halte vielleicht Ausschau nach einer mütterlichen Freundin. Es gibt viele Frauen, vielleicht schon in Rente oder Pension, die sich gerne kümmern, dir auch mal bei den Kindern helfen, dich in den Arm nahmen, trösten, zuhören. Ansonsten schreibe dir hier alles von der Seele. Die meisten hier im Forum kennen irgendeine Form von Trennungsschmerz. Wir können dich jedoch nur virtuell drücken.
Ganz besonders wichtig ist juristische Beratung und Unterstützung bei der Durchsetzung deiner Rechte. Du machst damit nichts kaputt, sondern zeigst deinem Gatten lediglich die Konsequenzen seines Handelns.
Ich wünsche dir ganz viel Gesundheit, Liebe und Selbstfürsorge.
Fühle dich umarmt.

@Kristin6 Das tut mir Leid für deine Kinder und für dich. Ich hoffe, du kommst gut durch die Situation. Ich geb dir mal was von der vielen Kraft ab, die mir hier von so vielen gelassen wurde.
Meine Hausärztin meinte viele Männer bereuen ihr Verhalten dann später. Um die 50 rum. Keine Ahnung ob das stimmt.

Mich würde es auch interessieren wie Fanta1 da rausgekommen ist.
Vielleicht gibt das noch ein paar Denkanstöße für die Zukunft.

Es ist toll dass hier so viele verschiedene Altersgruppen vertreten sind. Die Perspektiven sind wirklich spannend und aufschlussreich!

@Nana-Liz Vielen Dank für deinen Beitrag. Der ist wirklich schön geschrieben.
Ja, die Hoffnung ist wie eine Dro.. Aber am Ende hilft vermutlich nur der kalte Entzug. Dem werde ich mich stellen müssen. So wie es vielen bei einer Trennung geht. Es wäre da einfacher, wenn ich weniger mit ihm kommunizieren müsste. Wir haben noch keinen guten Modus gefunden.

Zitat von Nana-Liz:

Vergiss nicht, du hast als wertvolles Wesen zwei weitere wertvolle Wesen ganz nahe bei dir. Du und deine Kinder seid in inniger Liebe miteinander verbunden. Ihr braucht euch gegenseitig. Das ist das schönste Geschenk auf Erden

️ Der Absatz ist wirklich so schön geschrieben und gibt alles genau wieder.

Wie genau ein Trauma entsteht weiß ich jetzt auch nicht, aber ich hoffe doch sehr, dass ich ohne aus der ganzen Sache rauskomme! Das brauche ich echt nicht.

Das Wochenende war ok. Es ist nur schlimm, dass jetzt die Weihnachtszeit naht. Und ich habe Probleme mit dem Abschließen. Ich hoffe jeden Tag, dass er doch wieder zurück kommt. Denke an die vielen schönen Dinge die wir erlebt haben. Er fehlt mir sehr. Er hat letztens seine Gitarre mitgenommen. Er will mit seinem Freund bei dem er jetzt wohnt Musik machen....... Und ich verbringe meine Zeit mit stundenlanger Einschlagbegleitung, schlechten Nächten und stapeln von Bauklötzen .