Partner trennt sich in Schwangerschaft

Zitat von Yoffi:

Er ist kein neuer Mensch geworden.

Nein das ist er sicher nicht ...

Zitat von Yoffi:

Er macht, was er immer gemacht hat

was er früher immer gemacht spielt bzw sollte keine Rolle spielen sondern einzig und allein das was er JETZT tut!

Zitat von Yoffi:

es ist an dir, deine rosarote Brille irgendwann abzunehmen und ihn als den Menschen zu sehen, der er immer war. Und dich zu fragen, wieso du nicht gegangen bist.

Genau das finde ich persönlich absolut kontraproduktiv in einer solchen Situation wie dieser, denn es hindert einen daran tatsächlich und vor allem emotional vorwärts zu kommen. Je eher Ninchen ihn so sieht wie er JETZT ist und darauf ihr Augenmerk richtet, umso schneller wird sie sich ganz eigenständig und selbstbewusst entlieben und somit von ihm lösen können.

Zitat von NineNinchen:

Oder aber ich war damals schon voll in der emotionalen Abhängigkeit. Ich weiß es im Nachhinein nicht.

Vielleicht hast du auch dein Muster aus der Kindheit wiederholt.

Die eigenen emotionalen Schmerzen weg drücken, dich zurück stellen, anpassen und dafür sorgen, dass die Beziehung weiter besteht.

Ich glaube, dass diese Affäre mit der Ex eine Situation war, in der viele Menschen sich getrennt hätte, vor allem, weil die Ehe auch noch relativ jung war (auch wenn die Beziehung schon eine Zeit ging).
Aber du bist geblieben. Das erforderte sehr viel Stärke. Aber irgendwie hast du es damit auch akzeptiert, dass man das mit dir machen kann.

Zitat von Heffalump:

was er ist - ist so was von egal, man kann allerdings feststellen, das er nichts richtig gut kann

Also auf seinen Fachgebieten (Informatik , Technik und Musik) ist er schon schlau. Da kann man nix sagen. Und kochen kann er auch ganz gut. An emotionaler Intelligenz mangelt es halt irgendwie.

Zitat von sonntag_morgen:

Aber du bist geblieben. Das erforderte sehr viel Stärke. Aber irgendwie hast du es damit auch akzeptiert, dass man das mit dir machen kann.

Vielleicht hab ich es ihm damals zu einfach gemacht. Er musste sich ja nicht groß anstrengen um zurückzukommen.
Da kann der Verdacht schon aufkommen, dass ich viel mitmache. Aber Familien-Wg und alles hab ich nicht mitgemacht. Mit meiner Mutter habe ich auch geredet. Sie hätte jetzt nicht den Mut gehabt zu gehen und wäre wohl auf das WG-Modell eingegangen. So wie sie es ja auch jahrelang mit meinem Vater gemacht hat.

Zitat von EineMitleserin:

Weißt du NineNinchen, ich finde du bist im Trennungsprozess schon echt weit voran gekommen. Der Umzug scheint dich echt vorwärts zu

Das weiß ich nicht. Ich bin immer noch viel deprimiert. Aber immerhin habe ich keine Angstzustände mehr. Und ich kann wieder einigermaßen schlafen ( wenn meine Tochter mich lässt und der Bauch stört inzwischen auch ziemlich. )

Zitat von Heffalump:

er war - und du weißt das sicher?

Ja ,da bin ich mit sicher. Er war damals wegen Panikattacken. Das war kurz vor der Exmatrikulation des ersten Studiums. Da hatte er, denke ich, so eine Phase, wo er nicht wusste wie es weitergeht.
Waren wohl 12 h.

Zitat von Heffalump:

nö klar.
Da reicht auch ne Telefonzelle zu, oder ne Stockdose - Finger rein und surr

Ich musste lachen. Als Kinder haben wir manchmal aus Langeweile an Batterien geleckt. Wer am längsten die Zunge dranhalten konnte, hatte gewonnen.
Beschäftigungsideen für eine aufgeladene Spannung im Schlafzimmer. XD

Hier kreist es schon wieder viel zu viel um ihn.

So kommt man emotional nicht weiter. Es gibt einem vielleicht gefühlt Kontrolle. Wenn ich ihn verstehe, dann weiß ich, was er braucht, kann mich anpassen und er kommt zurück.

Das ist aber nur eine Scheinkontrolle. Wichtiger ist, bei sich zu schauen und darüber die Kontrolle über das eigene Leben zurück zu bekommen. Wieso möchte ich mich weiter an so einen Menschen binden? Was liegt da bei mir in der Tiefe? Wie komme ich da ran um das aufzulösen?

Zitat von NineNinchen:

Also auf seinen Fachgebieten (Informatik , Technik und Musik) ist er schon schlau. Da kann man nix sagen. Und kochen kann er auch ganz gut. An emotionaler Intelligenz mangelt es halt irgendwie. Vielleicht hab ich es ihm damals zu einfach gemacht. Er musste sich ja nicht groß anstrengen um zurückzukommen. Da kann ...

Vielleicht hattest du es ihm zu einfach gemacht damals.

Seine Ex hatte sich ja schon als Teenager getrennt, weil er andere Prioritäten hatte. Und wollte auch seinen Kinderwunsch nicht erfüllen.

Du warst immer für ihn da und das ist wieder das Paradoxe: er hat nicht gesehen, wie wertvoll die Partnerschaft mit jemanden ist, der zu einem hält.

Yoffis Einwand finde ich gut. Schau wieder auf Dich.

Zitat von Yoffi:

Wenn ich ihn verstehe, dann weiß ich, was er braucht, kann mich anpassen und er kommt zurück.

Da hast du recht. Aber der Zug ist weg. Dafür müsste ich mich unglaublich verbiegen. Wenn es überhaupt gehen würde. Und dafür ist mir meine neue Wohnung auch schon viel zu lieb geworden. So wohl wie in der neuen Wohnung, hab ich mich in der alten nie gefühlt.

Zitat von thegirlnextdoor:

Auf mich wirkt es eher so... wenn ich verstanden habe warum er gegangen ist, vielleicht kann ich es dann akzeptieren..,?

Auch das spielt da mit rein.

Zitat von Yoffi:

Wieso möchte ich mich weiter an so einen Menschen binden? Was liegt da bei mir in der Tiefe? Wie komme ich da ran um das aufzulösen?

Das hab ich als Wunschthema in der Therapie angesprochen. Sie fragte mich ja, was ich noch so machen möchte. Bin auch gerade auf dem Weg da hin.

Zitat von thegirlnextdoor:

Aber das geht mit einer auseinandergebrochenen Familie auch einfach nicht so schnell. Das betrauern viele noch jahrelang und das ist auch legitim.

Ja, das ist besonders schwer. Und ich würde mir wünschen, dass er es auch bedauert. Aber das ost ja eigentlich gar nicht mein Thema.

Zitat von sonntag_morgen:

Yoffis Einwand finde ich gut. Schau wieder auf Dich.

Versuche ich. Heute bin ich wieder gut abgelenkt, eigentlich die ganze Woche. Es gibt noch so viel zu tun.

Zitat von NineNinchen:

So wohl wie in der neuen Wohnung, hab ich mich in der alten nie gefühlt.

Ich würde wetten: weil dein Unterbewusstsein, dein Körper, immer schon wusste, dass du mit der falschen Person zusammenlebst. Und es gar nichts mit der Wohnung zu tun hat.

Anpassung ist letztendlich auch eine Form der Selbstverletzung. Auch wenn einem das nie so drastisch vorkommt, weil man seit je her daran gewöhnt ist. Aber man lebt eben nie wirklich für sich und die eigenen Bedürfnisse und Grenzen.