Partner trennt sich in Schwangerschaft

Zitat von NineNinchen:

Bisher hat er gar nichts weiter gefragt. Schon seit Wochen nicht. Weder ob ich alles habe oder ob ich noch was brauche, wie er vielleicht helfen kann, was ich mir zu Geburt gedacht habe. Einfach gar nichts kommt von ihm. Das ist so ein krasser Unterschied zu unserer Tochter.
Das macht es mir alles so unglaublich schwer mit der Trennung klarzukommen.

Ich war bei der Trennung nicht schwanger und unsere Kinder gingen bereits zur Schule, aber genau das machte mir zu schaffen, dass er sich nicht mehr interessierte, ich mit ihm nicht mehr über die Belange unserer Kinder reden konnte, er quasi raus war. Ich konnte es länger nicht wahrhaben, habe Briefe abfotografiert und ihm geschickt, Emails weitergeleitet, Elternabend Termine mitgeteilt, Ergebnisse mitgeteilt (alles über WA), die Noten…. Aber irgendwann klingelte es bei mir und ich tat immer weniger, inzwischen sind die Kinder so groß, dass ich mich vielleicht noch zu den Kosten der Kursfahrten mit ihm austausche, den Rest kann er, wenn er will, über die Kinder erfahren. Die Elternebene ist bei uns sehr abgespeckt, aber auch sehr entspannt. Auch bleibe ich inzwischen komplett entspannt, wenn er keinen Urlaub nimmt während den Ferien, die Kinder nicht mal so betreut wie das minimalste Residenzmodell es vorsieht, je älter sie werden, desto unabhängiger bin ich von ihm.

@alleswirdbesser es ist schon traurig, dass manche Väter es so wollen... Aber man kann es leider nicht ändern, wenn jemand so drauf ist.
Gut, wenn man dann wirklich irgendwann fast nichts mehr miteinander zu tun haben muss.

Zitat von NineNinchen:

Also hatte er vielleicht doch recht... ich habe es selbst gar nicht so mitbekommen.

Du suchst doch hoffentlich nicht schon wieder die Schuld bei Dir.

Dieser Mann hat nicht nur mit Dir abgeschlossen sondern offensichtlich auch mit seinem ungeborenen Sohn.

Ein Mann der zu soetwas fähig ist, ist einfach nur ein armsehliger A-rsch.

Zitat von aequum:

Ein Mann der zu soetwas fähig ist, ist einfach nur ein armsehliger A-rsch.

Ganz besonders armselig!

Zitat von thegirlnextdoor:

Gut, wenn man dann wirklich irgendwann fast nichts mehr miteinander zu tun haben muss.

Das ist bei uns definitiv der Fall, und es läuft in meinen Augen gut, so wie es ist. Als ich endlich verinnerlicht habe, dass ich auf mich gestellt bin, fiel es mir leichter ihn nicht ständig als den Schuldigen zu sehen. Er ist wie er ist.

Aber… der Weg war lang, das dauert und solange noch Gefühle vorhanden sind, kann man rein rational sehr gut verstehen, was falsch und was richtig ist, aber sobald die Emotionen ins Spiel kommen, verabschiedet sich die Ratio ganz schnell. Ich war teilweise unausstehlich am Anfang und Elternebene - was ist das? Ging irgendwann vorbei und ich bin nicht stolz darauf, aber ich bin auch nur ein Mensch. Ich verstehe @NineNinchen da total, zumal man als Schwangere nochmal einen Tick emotionaler ist als sonst.

Zitat von NineNinchen:

Ich finde nie auf eine freundschaftliche Ebene mit ihm, dafür hat er mir viel zu weh getan!

Das musst du auch nicht. Keiner verlangt das von dir. Ich werde das auch nie können. Meiner hat mir auch übelst weh getan. Aber weißt du was? Ich verspüre auch überhaupt keine Lust mehr, mit ihm in irgendeine Art Kontakt zu treten, der nicht zwingend notwendig ist. Vor ein paar Monaten noch hätte ich alles dafür getan, dass er mich kontaktiert. Heute nervt mich schon der Klang seiner Stimme und ich bin froh, wenn ich von ihm weder etwas sehe noch höre. Völlig ausreichend, wenn er das Kind vorm Haus aussteigen lässt und weiter fährt. So darf es bleiben. Ich wüsste auch gar nicht, was mich mit so jemanden noch verbinden sollte.

@alleswirdbesser das ist die gesündeste Sichtweise, um abzuschließen.
Ich finde es dennoch schrecklich, wenn sich ein Vater nicht mehr für seine Kinder interessiert und sich nicht - wie es normal wäre/sich gehören würde - zu mindestens 50% kümmert.
Ich finde das schon sehr schlimm und das ist in meinen Augen unverzeihlich.
Tatsächlich geht es mir selbst gerade so - ich habe ja auch gerade immer wieder Schwierigkeiten mit meinem Mann (wobei er dann immer wieder ausschnappt) und natürlich belastet mich das alles sehr, aber wenigstens sind die Kinder da komplett außen vor - um sie kümmert er sich gut (wie er es auch bisher getan hat), kocht, hilft bei den Hausaufgaben, spielt mit ihnen und beschäftigt sich mit ihnen, geht auf Klassenausflüge mit etc (geht dank Home Office)...
Es wäre für mich grausam, wenn wir beide Probleme hätten und das an den Kindern rausginge und er keine Interesse mehr an seinen eigenen Kindern hätte.
Da verstehe ich NineNinchens Schmerz zu 1000%... das ist für mich, in meinen Augen das allerschlimmste und das aller unverzeihlichste überhaupt.
Wie auch immer man seinen Partner behandelt und ob man sich auch trennt... aber Kinder, das eigene Fleisch und Blut... das sollte immer Priorität haben... es ist unglaublich traurig, wenn es nicht so ist.

Zitat von thegirlnextdoor:

es ist unglaublich traurig wenn es nicht so ist.

Schwierig war auch die Tatsache, dass er zu der Next gezogen ist und sich um ihre Kinder kümmerte, Urlaub mit ihnen machte usw. Aber ich will nicht abschweifen.

@alleswirdbesser das finde ich besonders schlimm. Wie es ein Freund meines Mannes gemacht hat. Für Kinder ist so etwas unvorstellbar grausam. Sie sind ausgetauscht worden.
Was in solchen Männern vor sich geht... man möchte es offengestanden nicht einmal wissen. Gott sei Dank machen es nur manche so. Aber eigentlich sollte so etwas kein Kind erleben müssen.

Zitat von aequum:

Dieser Mann hat nicht nur mit Dir abgeschlossen sondern offensichtlich auch mit seinem ungeborenen Sohn.

Unsere Tochter hatte er ja am Wochenende. Hat sie auch nicht eher abgegeben. Ich denke auch schon, dass er sich weiterhin um sie kümmern wird. Aber nur Dienst nach Vorschrift. Nicht mehr und nicht weniger. Und wie man sich so wenig für sein zweites Kind einbringen kann ist mir schleierhaft. Es ist doch nicht weniger wert als das erste.

Meine Freundin hat selbst eine Tochter und war nach der Geburt selbst ängstlicher. Ihr Mann hat es ebenfalls festgestellt, mit ihr geredet und ihr dann ein Buch zu dem Thema geschenkt.
Meine Ängste haben sich jetzt alle bestätigt.

Zitat von thegirlnextdoor:

Dafür brauchst du dich nicht immer und immer wieder selbst zu beschuldigen !

Zum Scheitern gehören immer zwei. Da will ich mich gar nit rausnehmen. Ich sehe meinen Anteil inzwischen vor allem darin, emotional nicht genug für ihn da gewesen zu sein, ihn als zu verständlich gesehen zu haben. Ihn halt einfach nicht mehr genug gesehen zu haben.

Zitat von thegirlnextdoor:

dein Mann hat eine andere Frau im Kopf!
Kein Mann verändert sich von Kind 1 nach Kind 2 so dramatisch und lässt seine beste Ehefrau und große Liebe von einem Monat auf den anderen fallen, wenn da nicht was anderes dahintersteckt.

Du musst endlich aufwachen.

Es klingt plausibel. Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen! Es passt nicht zu ihm. Er sagt nein, was hätte er davon mich weiter anzulügen.
Ich schaffe es nicht aufzuwachen und den Punkt zu erreichen. Ich komme da nicht drüber hinweg.

Ich verstehe dir Emotionen und den Schmerz auf jeden Fall. Naja, vielleicht nicht ganz, weil ich ja keine Kinder habe. Aber das Gefühl verlassen und abserviert worden zu sein, in der ganzen Tiefe, das kenne ich.

Ich appelliere trotzdem weiterhin daran sich davon frei zu machen, dass er jetzt dafür verantwortlich ist, dass man das Leben jetzt so und so leben muss.

Natürlich stimmt das auf eine Weise. Aber es macht einen so abhängig. So unterwürfig.

Deutlich wurde in dem Strang, dass schon sehr früh objektiv sichtbar war, was für ein Mensch der EM ist. Wieviel Nine bereit war zu geben, um die Beziehung zu stabilisieren. Und wie egal ihm das war.

Hier hinzu schauen und die eigenen Lücken im Geflecht zu erkennen, macht so frei. Denn am Ende muss ich mich doch auf mich verlassen können. Darauf, dass meine Instinkte stärker sind als meine Muster, die mich in Abhängigkeit fixieren. Darauf, dass ich mich nicht anpassen muss, um zu gefallen und geliebt zu werden. Darauf, dass man mich verlassen kann und ich nicht umkippe, weil ich zum stehen niemanden brauche.

Natürlich sind das nicht die nächsten Schritte, gerade nicht im Wochenbett. Aber vielleicht kannst du @NineNinchen die Gedanken ja irgendwann mal aufnehmen und ggf therapeutisch besprechen?!

Zitat von NineNinchen:

Ich sehe meinen Anteil inzwischen vor allem darin, emotional nicht genug für ihn da gewesen zu sein, ihn als zu verständlich gesehen zu haben. Ihn halt einfach nicht mehr genug gesehen zu haben.

Im Gegenteil. Du hast dich in der Beziehung komplett ausgeklammert und nicht gesehen. Glaub mir: wenn dein Ex eine andere Wohnung wirklich gewollt hätte, dann hättet ihr in einer anderen Wohnung gewohnt. Der war zu faul sich drum zu kümmern und schiebt dir den schwarzen Peter zu. Du bist viel viel zu gutmütig und grenzwertig dir selbst gegenüber.

Zitat von NineNinchen:

Ich schaffe es nicht aufzuwachen

Das ist das Problem.

Zitat von NineNinchen:

Zum Scheitern gehören immer zwei. Da will ich mich gar nit rausnehmen.

Das mag ja stimme! Sicher!

Aber das:

Zitat von NineNinchen:

Ich sehe meinen Anteil inzwischen vor allem darin, emotional nicht genug für ihn da gewesen zu sein, ihn als zu verständlich gesehen zu haben. Ihn halt einfach nicht mehr genug gesehen zu haben.

... war sicher NICHT der Grund.
Sonst hätte er dich nicht kurz vor der inneren Abkehr noch beste Ehefrau genannt und gesagt wie sehr er dich liebt.

Aber ich fürchte mit Worten erreicht man dich einfach (noch) nicht.
Du willst partout auf diejenigen hören, die dir negatives in den Kopf setzen, das IHN entschuldigt.

Zitat von NineNinchen:

Meine Freundin hat selbst eine Tochter und war nach der Geburt selbst ängstlicher. Ihr Mann hat es ebenfalls festgestellt, mit ihr geredet und ihr dann ein Buch zu dem Thema geschenkt.
Meine Ängste haben sich jetzt alle bestätigt.

Wie wäre es damit, einfach für den Partner da zu sein und ihm Zeit zu geben, sich an die neue Lebenssituatuion zu gewöhnen..?
Mein Mann und ich haben auch ein Weilchen gebraucht, aber es wäre damals keinem davon in den Sinn gekommen, den anderen dafür zu kritisieren.
Das ist ein großer Schritt an dem viel hängt und auch als Mutter oder Vater braucht man Zeit, in seine neue Rolle hineinzufinden.

Und nein, egal was andere da quaken, blubbern oder blabbern... Du bist nicht schuld.

Zitat von NineNinchen:

Es klingt plausibel. Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen! Es passt nicht zu ihm. Er sagt nein, was hätte er davon mich weiter anzulügen.

Er hat jede Menge davon, diesbezüglich nicht ehrlich zu sein.
Es war ja so schon ein Drama (verständlicherweise) ich gehe davon aus, dass er weiß wie sehr du aufgedreht hättest wenn du wüsstest, dass es eine andere gibt.
Davor will er sich sicherlich schützen.
Und so kann er dich natürlich viel besser von oben herab behandeln und auflaufen lassen.
Das hat NUR Vorteile für ihn.
Und es passt zu keinem. Ich bitte dich.
Zeig mir eine betrogene, langjährig liierte Frau und junge Mama, die von ihrem Mann gedacht hätte das passt zu ihm und ich spendiere dir einen Trip auf die Bahamas...

Zitat von Yoffi:

Glaub mir: wenn dein Ex eine andere Wohnung wirklich gewollt hätte, dann hättet ihr in einer anderen Wohnung gewohnt. Der war zu faul sich drum zu kümmern und schiebt dir den schwarzen Peter zu.

Zu 100% !
Hätte er in einer anderen Wohnung wohnen wollen, hättet ihr anders gewohnt, @NineNinchen.
Merkste ja selbst wie jetzt alles plötzlich ganz schnell und wunderbar nach seinem Kopf gegangen ist als er es wollte...

@NineNinchen hast du eigentlich mal in Playmobils Thread geschaut..? Der war so in etwa im Alter deines Mannes als er seine hübsche, super liebevolle nette, fleißige und zugewandte Ehefrau und Mutter seiner beiden ganz kleinen Kinder mit einer Kollegin betrog.
Er sagte selbst - seine Frau sei der beste Mensch, hätte nicht zugewandter und liebevoller sein können... das nützte ihr aber alles auch nichts. Er betrog sie trotzdem.

Du musst irgendwann begreifen, dass du nicht auf alle Dinge in deinem Leben einen Einfluss hast - und dementsprechend auch gar nicht an allen Dingen schuld bist oder überhaupt sein kannst.
Deine Eltern haben dir das so beigebracht. Aber es stimmt eben nicht...