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Partner trennt sich in Schwangerschaft

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Zitat von thegirlnextdoor:
Meine Eltern ließen sich scheiden als ich fünf war - und auch die meisten anderen Ehen von Freunden/Bekannten zerbrachen als die Kinder noch klein waren. Es gibt in meinen Augen wenig positives darüber zu sagen - es waren für alle Kinder schreckliche Dramen und es sind nur sehr wenige glückliche neue Patchworkfamilien entstanden. So einfach ist das alles nicht.

Das stimmt schon. Gerade mit Kindergarten- und Grundschulkindern stelle ich mir das auch schwierig vor. Bei noch Jüngeren könnte ich mir schon vorstellen, dass die da hineinwachsen, weil sie ja eigentlich kein anderes Leben kennen (das wäre in diesem Fall für die TE und ihre Kinder gut). Vielleicht ist das aber auch naiv.
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich persönlich finde es immer schlimm, wenn jemand mit Kindern sitzen gelassen wird, aber mit ganz kleinen/neugeborenen, das ist in meinen Augen das mit Abstand perfideste, sowohl für den anderen Elternteil als auch für die Kinder.

Absolut.
Zitat von thegirlnextdoor:
Gerade auch für ganz kleine Kinder sind neue Stiefeltern mit denen sie sich nicht verstehen eine absolute Zumutung - Teenager können da viel mehr auf Abstand gehen/sich rausziehen, schon allein weil sie es rechtlich gesehen dürfen.

Ja, das stimmt schon. Zudem ist es ja, zumindest im Fall Warmwechsel des Vaters, im Normalfall so, dass die Kinder bei der Mutter bleiben, also den Vater und die Neue nur besuchen. Ich glaube, K3 wäre von einem neuen Partner auf meiner Seite, der mit uns zusammenlebt, sehr, sehr wenig begeistert. Deswegen wird es eine solche Situation bei uns auch sicher nicht geben - und ganz, ganz, ganz sicher nicht, so lange K3 noch bei mir wohnt. Fände ich für ihn auch wirklich eine Zumutung.

18.11.2024 17:46 • x 1 #271


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Zitat von Caecilia:
- Man kann keine Alternativfamilie für die Kinder mehr etablieren, diese verlieren bis zu einem gewissen Grade den Halt, sie werden sich vermutlich deutlich mehr als Trennungskinder fühlen, weil sie ja lange Jahre das Leben in ihrer Herkunftsfamilie kannten.

Das kann ich so tatsächlich nicht bestätigen....
Das hängt ganz davon ab ob es zwischenmenschlich mit dem neuen Partner passt oder nicht - und da ist das Alter der Kinder eigentlich egal.
Ich kenne Familien, da haben sich Teenager über neue Partner der Eltern gefreut, weil es wirklich passte und Fälle, da haben Menschen von kleinauf gelitten weil der neue Stiefvater oder die neue Stiefmutter schrecklich war. Das ist dann für die betroffenen auch eine absolute Katastrophe... eine solche lebenslange Erfahrung lässt sich halt auch nicht mal eben beiseite wischen oder wegtherapieren.

18.11.2024 17:47 • #272


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Partner trennt sich in Schwangerschaft

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Zitat von NineNinchen:
@Caecilia Ich habe schon etwas umdekoriert. Aber es ist halt die gemeinsame Wohnung mit Erinnerungen. Sie ist für mich verbrannt. Aber ich werde auch nichts übereilen. Sollte sich aber was gutes ergeben, dann schlag ich zu! Aber der Wohnungsmarkt ist leider wie überall eher schwierig.

Ja, das kann ich gut verstehen. Ging mir auch so, wobei es bei uns ohnehin gar nicht zur Debatte stand, weil ich das (gemietete) Haus niemals alleine hätte halten können. Für mich war der Umzug (ein Jahr nach der Trennung, ebenfalls Gegend mit furchtbarem Wohnungsmarkt) auch eine Befreiung, auch die Tatsache, dass ich endlich das ganze Geraffel des Ex (Typ Horter) los war. Das lange Warten hat sich aber gelohnt, weil die neue Wohnung nur 300 oder 400 m vom Haus weg ist - so konnte K3 in seiner gewohnten Umgebung bleiben.

18.11.2024 17:50 • #273


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Zitat von Caecilia:
Das stimmt schon. Gerade mit Kindergarten- und Grundschulkindern stelle ich mir das auch schwierig vor. Bei noch Jüngeren könnte ich mir schon vorstellen, dass die da hineinwachsen, weil sie ja eigentlich kein anderes Leben kennen (das wäre in diesem Fall für die TE und ihre Kinder gut). Vielleicht ist das aber auch naiv.

Es hängt davon ab...
Sicher gibt es Fälle, in denen es funktioniert.
Ich habe leider einige miterlebt, in denen die Kinder entsetzlich gelitten haben - weil die Väter auch entsprechend egoistisch waren und sich kaum gekümmert haben... Oder eben neuen Partner überhaupt nicht gepasst haben.
In NineNinchens Fall wird es sich irgendwann herausstellen - wieviel der Ex sich wirklich um die Kinder kümmern wird... oder wie es mit einem neuen Partner läuft.
Für kleine Kinder schon ein schwieriger Weg... aber natürlich müssen sie ihn gehen, keine Frage, geht natürlich nicht anders. NineNinchen hat ja auch keiner gefragt.

18.11.2024 17:50 • x 1 #274


C
Zitat von thegirlnextdoor:
Das kann ich so tatsächlich nicht bestätigen.... Das hängt ganz davon ab ob es zwischenmenschlich mit dem neuen Partner passt oder nicht - und da ist das Alter der Kinder eigentlich egal. Ich kenne Familien, da haben sich Teenager über neue Partner der Eltern gefreut, weil es wirklich passte und Fälle, da haben ...

Das kann schon sein. Das bleibt meinen Kindern zum Glück erspart, weil sie ja bei Ex und Next nur zu Besuch sind und es bei mir kein Stiefdingens gibt. Und ich glaube, sie mögen Next - es wirkt zumindest nicht so, als ob sie ein Problem mit ihr hätten.

Ich meinte eher so etwas wie z.B. Weihnachtstraditionen, die ja auch familiäre Geborgenheit vermitteln, wenn die Kinder schon ausgezogen sind. Klar kann man versuchen, die früheren Traditionen fortzuführen, das fühlt sich aber für mich völlig falsch an, hat so etwas Trauriges, Deprimierendes. Letztes Jahr habe ich das den Kindern zuliebe noch so durchgezogen (da waren wir auch noch im Haus), aber ich glaube, dauerhaft tun wir uns damit alle keinen Gefallen. Also muss was Neues her - und das wird nichts sein, was den Kindern so vertraut ist wie die früheren Familienrituale (und klar ändern die sich auch in Kernfamilien, wenn die Kinder älter werden, aber doch nicht so drastisch).

Bei ganz kleinen Kindern fängt das mit den Ritualen ja gerade mal an - da kann man dann fast nochmals bei null anfangen, würde ich denken.

18.11.2024 17:57 • x 2 #275


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Zitat von thegirlnextdoor:
aber natürlich müssen sie ihn gehen, keine Frage, geht natürlich nicht anders. NineNinchen hat ja auch keiner gefragt.

Ja, so ist es leider.

18.11.2024 17:58 • x 1 #276


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Zitat von thegirlnextdoor:
Teenager können da viel mehr auf Abstand gehen/sich rausziehen, schon allein weil sie es rechtlich gesehen dürfen.

Den Zahn muss ich dir leider ziehen, auch, dass man mit dem Erwachsenwerden der Kinder den anderen quasi los wird.

Grade ältere Kinder haben ja ggf eine tiefe Bindung zu beiden Parteien. Sie können sich auch weniger rausziehen, wenn sie alt genug sind, die Eltern zu verstehen, aufzufangen, mitzuleiden und ggf in eine Vermittler- oder Therapeutenrolle schlüpfen. Die Trauer um das Zerbrechen der Familie wird nicht kleiner, je länger man in dieser Konstellation gelebt hat. Muster bereits eingefahren und Rollen in der Familie bestimmt.

Später kommen dann Themen auf wie: können beide zu meiner Hochzeit/Abschluss/etc. kommen? Ab wann werden die Next mitgebracht und dem anderen Elternteil zugemutet. Ein empathisches Elternteil wird auch mitleiden, wenn die Kinder sich um das andere erkrankte oder verstorbene Elternteil kümmern bzw. um es trauern. Die Kinder sind und bleiben eine Bindeglied, wenn sie eine Bindung zu beide Elternteilen haben. Und dies sollte man ja trotz der persönlichen Verletzung auf jeden Fall fördern (außer bei Gewalt gegen die Kinder natürlich).

Also los wird man da nichts.

Umso wichtiger ist, und das würde ich dir @NineNinchen auch dringend raten, dass man gut für sich sorgt, lernt inneren Abstand zu nehmen und sich für die Emotionen, die die Verletzung naturgemäß auslöst Hilfe und Unterstützung sucht und nicht damit alleine bleibt. Hol dir ruhig auch Hilfe für deine Kleine mit ins Boot. Sprich dein Umfeld an. Sag ihnen, was du brauchst, womit sie dir gut sein können. Versuch die Gespräche mit deinem Ex rigoros zu unterbinden und lege den Fokus auf dich.

18.11.2024 18:00 • x 1 #277


T
@Caecilia ich verstehe den Gedanken, aber es ändert sich von der Kleinkind- bis zur Jugendzeit so viel... ich persönlich denke schon dass es für Kinder generell ein Vorteil ist, wenn sie länger familiäre Stabilität erlebt haben... (sofern es sich um ein normales Familienleben und nicht um eine Hölle aus Gewalt und Aggression handelt..)

Und kleine Kinder bekommen leider schon so viel mit, wie man an @NineNinchen s zweijähriger sieht.
Nur: sie verstehen noch gar nichts. Umso schlimmer setzt es sich in den Gefühlen fest und manifestiert sich in Gefühlen von Angst, Trauer und Schmerz.
Teenager haben eine ganz andere Gehirnentwicklung hinter sich und können die Informationen ganz anders verarbeiten. Selbstverständlich leiden sie auch massiv - aber anders als so kleine Würmer, deren Gehirn sich noch mitten im Formungsprozess befindet, natürlich bewusst und sie können alles anders verarbeiten.

Auch als Mutter ist man ganz anders gefordert wenn 2- und 4-jährige dann leiden und durchhängen... die Tochter einer guten Freundin hat das Verlassen des Vaters kurz vor dem 4. Geburtstag schwer mitgenommen. Das Mädchen weinte nur noch, und musste dann auch in Therapie. Dabei war sie super entwickelt und alles bestens... Was sie da als vierjähriges Kind schonm alles sagte und dachte war krass... Es war herzzerreißend.
Inzwischen ist sie schon neun und es geht ihr wieder gut!
(Doch einen neuen Partner hat die Mutter nicht... absolut keine Zeit und Kraft dafür...)

18.11.2024 18:06 • #278


T
Zitat von Yoffi:
Den Zahn muss ich dir leider ziehen, auch, dass man mit dem Erwachsenwerden der Kinder den anderen quasi los wird.

Ich kenne genügend Fälle, die es genau so gemacht haben...
Und wo auch nicht beide Eltern dann bei Anlässen wie Hochzeiten usw. waren. Es geht in manchen Fällen einfach nicht anders, und es war bei vielen, die wir kennen nie überhaupt ein Thema.

Zitat von Yoffi:
Also los wird man da nichts.

Ich sage dir aus eigener Erfahrung... doch, das ist möglich und ganz viele machen es auch so.
Dass es manche anders machen ist gut, ist okay - aber es ist kein Muss und es macht auch nicht jeder so.

18.11.2024 18:07 • #279


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Zitat von Yoffi:
Den Zahn muss ich dir leider ziehen, auch, dass man mit dem Erwachsenwerden der Kinder den anderen quasi los wird. Grade ältere Kinder haben ja ggf eine tiefe Bindung zu beiden Parteien. Sie können sich auch weniger rausziehen, wenn sie alt genug sind, die Eltern zu verstehen, aufzufangen, mitzuleiden und ggf in ...

Ja, auf jeden Fall - wobei man als Eltern natürlich versuchen muss, zumindest das mit der Vermittler- und Therapeutenrolle so weit wie möglich zu verhindern.

Aber: Bei kleinen Kindern hat man einfach viel engmaschigere Interaktion, das fängt schon damit an, dass die Übergabe (wenn man jetzt mal von Übergabe über Kita oder so absieht) in person erfolgen muss. Jedes kleine Ding muss zwischen den Eltern direkt abgesprochen werden, während Teenager Besuche etc. ja im Normalfall selbst klären. Bei einem ganz kleinen Kind muss man ja sogar assistieren, wenn es nur mit dem Vater telefonieren möchte.

Hier war es am Anfang auch anstrengend, aber seit die Eckdaten geklärt sind, höre ich oft wochenlang nichts vom Ex (und er nicht von mir). Das ist schon sehr entlastend und ich denke für @NineNinchen wird es ein Vielfaches härter sein, weil sie viel häufiger mit ihrem Ex konfrontiert sein wird (außer natürlich, er wird einer von den Vätern, die sich von ihren Kindern auch verabschieden - aber das will ich jetzt einfach mal nicht hoffen).

18.11.2024 18:07 • x 2 #280


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Zitat von thegirlnextdoor:
Ich kenne genügend Fälle, die es genau so gemacht haben... Und wo auch nicht beide Eltern dann bei Anlässen wie Hochzeiten usw. sind. Das war bei vielen, die wir kennen nie überhaupt ein Thema.

Ja klar - das ist hier auch so (also wir gehen zu solchen Terminen selbstverständlich beide hin - bin jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe) - alles andere wäre für mich auch überhaupt keine Option. Bei uns war die erste Abifeier ein halbes Jahr nach der Trennung. Aber das sind ja seltene Termine - die machen mir nichts aus. Ich bin aber sehr froh, dass ich den Ex nicht mehrmals in der Woche sehen, mit ihm telefonieren ... muss - wie das bei kleinen Kindern nötig wäre.

18.11.2024 18:11 • x 1 #281


T
Zitat von Caecilia:
und ich denke für wird es ein Vielfaches härter sein, weil sie viel häufiger mit ihrem Ex konfrontiert sein wird

Definitiv.

18.11.2024 18:11 • #282


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Zitat von thegirlnextdoor:
Ich kenne genügend Fälle, die es genau so gemacht haben... Und wo auch nicht beide Eltern dann bei Anlässen wie Hochzeiten usw. waren. Es geht in ...

Das bedeutet für mich, dass die Eltern ihre Bedürfnisse über die ihrer, wenn auch erwachsenen Kinder, stellen. Oder meinst du, diese wollen sich immer entscheiden müssen? Bedeutet für mich, Trennungsgefühle werden in die Verantwortung der Kinder gelegt. Statt dass ich lerne mit meinem Schmerz umzugehen, müssen Kinder Entscheidungen treffen und ihre Gefühle diesbezüglich lernen zu regulieren. Kinder müssen also trennen lernen und zwei Leben leben, die sich am besten nicht berühren.
Meinst du das?
(Und ich rede jetzt von einem Zeitpunkt lange nach einer Trennung)

18.11.2024 18:18 • x 2 #283


T
Zitat von Caecilia:
(also wir gehen zu solchen Terminen selbstverständlich beide hin - bin jetzt nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe) -

Es gibt Fälle, in denen beide Eltern zu solchen Anlässen gehen und es gibt Fälle, in denen die Eltern es nicht tun.
Ich habe einige Freunde, da haben die Eltern seit zig Jahren kein Wort mehr gewechselt. Es ist einfach so. Es ging nicht, und fertig.

Wenn es möglich ist, friedlichen Kontakt zu halten, ist es ja gut - aber es ist nicht allen möglich und es macht dann auch nicht jeder.

Ich hatte als Teenager auch eine ziemlich böse Stiefmutter (jeder hatte Angst vor ihr, das war eine recht finstere Person) und ging dann halt nicht mehr zu meinem Vater. War halt so. Was war ich dankbar, dass ich da kein kleines Kind mehr war, das dazu gezwungen werden konnte...
(Sie verließ ihn dann als ich Anfang 20 war, und wir hatten nochmal ein sehr gutes Verhältnis bis er leider 12 Jahre später starb...)

18.11.2024 18:21 • #284


T
@Yoffi hast du Kinder? Bist du geschieden?
Es gibt Fälle - da würde ich selbst mir nie anmaßen so zu urteilen wie du es tust... Für manche war die Beziehung wirklich sehr schlimm und weiterer Kontakt wäre eine Zumutung gewesen. Natürlich ist es da legitim, den Kontakt abzubrechen. Niemand sollte sich gezwungen fühlen wegen erwachsener Kinder in Kontakt zu bleiben, und die Realität ist, dass die meisten (selbst dort wo es friedlich läuft) das nicht tun.
Wir kennen auch Fälle in denen alles friedlich war - dort hören die geschiedenen noch 1-2 mal im Jahr voneinander. Oder man sieht sich einmal in fünf Jahren zu einer Hochzeit.
Das würde ich nun nicht unter den anderen nicht loswerden verstehen.
Bei Kleinkindern steht man permanent in Kontakt. Über jeden Pups. Das ist schon etwas vollkommen anderes.

Aber ich glaube wir sprengen @NineNinchen s Thema.
An dem Punkt ist sie doch noch lange nicht.

Alles, was ich sagen wollte ist, dass sie definitiv keinen engen Kontakt zu ihrem Ex haben muss, wenn die Kinder mal erwachsen sind. Ich kenne genügend geschiedenene Menschen aller Altersgruppen um darüber eine Aussage zu treffen.
Meine eigenen Eltern trennten sich im Guten und hatten dennoch als ich ü20 und ü30 war höchstens ein- oder zweimal pro Jahr Kontakt. Es war einfach rum ums Eck, und keiner hätte das als man hat den Ex noch an der Backe bezeichnet - es hatte jeder sein Leben...

18.11.2024 18:24 • #285


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