Partner trennt sich in Schwangerschaft

@Perzet ich fürchte schon, dass das in einer Ausnahmesituation wie NineNinchen sie erlebt normal ist.
Und auch mit der starken Liebe und der Trauer, die für ein paar Monate alles überlagert.
Man soll als Mutter halt am besten trotzdem funktionieren - aber das ist grausam.
Es gibt genügend kinderlose, die nach Trennungen für Monate zu nichts zu gebrauchen sind. Ja, ist normal. Nur Müttern wird das nicht zugestanden. Sicher - irgendwer muss sich weiter um die Kinder kümmern. Trotzdem irgendwie unfair.

@Caecilia ich kenne keine getrennte Mutter (und ich kenne unzählige, auch aus der Generation meiner Mutter) wo es anders gewesen wäre...

@thegirlnextdoor
Ich bezweifle aus tiefstem Herzen, daß die Bindung zwischen @NineNinchen und ihrem Mann in gesunden Wassern unterwegs ist.
Es ist mindestens emotionale Abhängigkeit, wenn nicht noch mehr. Das als verklärte oder übergroße Liebe zu definieren, tut ihr keinen Gefallen.
Und dazu wurden in diesem langen thread immer wieder handfeste Dinge geschrieben.

Tiefe Vertrautheit, frühe Bindung, starke Verbundenheit. Yep. Aber es gibt Übergänge ins toxische. Und das ist dann nicht mehr Liebe.

Es hat mich viele Jahre gekostet, das für mich auseinander zu dividieren, was Liebe ist und was dafür gehalten wird. Besonders wenn man entsprechend falsch darunter aufwachsen musste. Deswegen tut es mir in der Seele weh, wenn Ninchen immer wieder in diesem falschen Konstrukt bestätigt wird.

Deswegen ein letztes Mal, weil ich bereits die hartnäckige Verteidigung kenne: dieses extreme Gefühlschaos bei Ninchen ist sehr verständlich aber weder 'normal' noch 'gesund'.

@Perzet ich stimme dir teilweise zu, und nein: so wie NineNinchen aufgewachsen ist kann das gar nicht zu 100% gesund gewesen sein.

Aber nun stelle dir mal vor:
Ein Paar liebt sich 15 Jahre lang innig.
Beide gute Kindheit gehabt.
Sie gerade schwanger mit dem zweiten Baby.
Er: Schatz, ich mag nicht mehr. Für mich ist die Beziehung vorbei.
Sie: Okay! Kein Problem! Ist mir eh egal. Ich bin eine Löwenmutter und ab jetzt gibt es nur noch die Kinder.

Alles ganz normal, oder?
Als Automat kann man von einer Sekunde auf die andere umswitchen, aus dem geliebten Partner wird ein kranker Ar... und es macht einem alles nichts mehr aus.

Bitte verstehe mich nicht falsch:
Ich selbst sehe schon deutlich was bei NineNinchen los ist - und ich habe sie mehrfach auf die Themen Selbstwertgefühl und Selbstliebe hingewiesen!

Seit meinem ersten Beitrag übrigens! Ich habe direkt von Anfang an gesehen wo bei ihr ein gewaltiges Defizit ist.

Und sicher: wenn man keine gescheite Familie hatte ist es leicht, in eine emotionale Abhängigkeit zum Partner zu rutschen!

Aber du siehst das einerseits zu extrem und anderseits berücksichtigst du ihren Zustand mit dem kleinen Kind und der bestehenden Schwangerschaft nicht.

Hätten die beiden keine Kinder und NineNinchen würde sich ihm jetzt nach Monaten noch heulend vor die Füße werfen würde ich dir zu 100% Recht geben.

So ist die Situation aber anders.
Allein hormonell und evolutionär gesehen tickt eine schwangere Frau ganz anders - ich weiß es da ich es selbst erlebt habe: man fühlt sich natürlich vom Schutz und der Fürsorge seines Partners abhängig!
Da spielt es keine Rolle ob man eine ach so moderne Frau ist oder nicht. Man fühlt - der Körper voll unter Hormonen - einfach ganz anders!
Das ist ein biologischer Ausnahmezustand.

Ich will NineNinchen keineswegs darin bekräftigen dass es gesund und richtig ist, dass sie ihrem Mann so hinterherheult und sich vor ihm erniedrigt.

Ich glaube auch nicht, dass das bei ihr so angekommen ist!

Ich sagte nur, dass die Situation kompliziert ist und dass sie ihre Zeit brauchen wird - bis alles wirklich eingesickert ist!
Auch wenn man es von außen gerne beschleunigen würde.
Das kann man aber vergessen.
Gras wächst auch nicht schneller, weil man daran zieht.

Zitat von Perzet:

Das ist dann echt traurig für Mutter und Kind.

Solche Situationen SIND traurig für Mutter und Kind.
Und daran lässt sich auch mit viel gutem Willen nur ganz wenig ändern, wenn einer so radikal wird und alles von einem Tag auf den anderen hinschmeißt.
Es wäre wirklich einfacher, wenn man all seine Emotionen per Knopfdruck ausstellen könnte - aber so ist es leider nicht.

Man kann natürlich daran arbeiten, seine Fokus auf etwas anderes zu richten, und das muss man auch - aber das braucht eben etwas Übung und etwas Zeit.

Zitat von Perzet:

Soo sehr? Es wird Null in Abrede gestellt , daß es schwer ist. Ich finde es dennoch bedenklich, daß es so massiv ist, daß auf meine Frage ...

Nö, verwässern wollte ich da gar nichts und natürlich darf man hinweisen. Für die Kinder kann das ganz schlimm sein - und gerade Kleinkindern kann man die Situation ja auch noch nicht wirklich erklären.

Mir selbst war sogar bewusst, dass ich mich nicht optimal um die Kinder, vor allem K3, kümmere - aber ich habe es einfach nicht geschafft. Das ist die bittere Wahrheit.

Es tut mir sehr, sehr leid -und vermutlich hat K3 auch einen Knacks davongetragen - aber es ist nicht mehr zu ändern.

Zitat von Caecilia:

Mir selbst war sogar bewusst, dass ich mich nicht optimal um die Kinder, vor allem K3, kümmere - aber ich habe es einfach nicht geschafft. Das ist die bittere Wahrheit.

Die Frauen, die ich kenne, haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirklich extrem zusammengerissen - aber man ist eben ein Mensch und keine Maschine.
Was soll man machen?
Natürlich ist das für die Kinder schlimm! Und keine Mutter wird in dieser Situation absichtlich ihren Kindern schaden wollen. Ganz im Gegenteil.
NineNinchen wäre sonst ja auch nicht zur therapeutischen Intervention gelaufen, würde sich um Bindungstherapie bemühen etc.

Aber die Seele ist einfach verletzt und braucht Zeit, zu heilen.
Kinderlos ist das alles tausendmal einfacher, weil man sich ganz egozentrisch nur auf sich selbst konzentrieren und sich seinem Schmerz hingeben kann bis der Körper irgendwann sagt so, jetzt ist genug.

Ich habe es gesehen als mein Vater gestorben ist - Tochter gerade 1,5 Jahre alt - liebte ihn abgöttisch, fragte immer nach ihm!
Es war übermenschlich, vor ihr nicht in Tränen auszubrechen (habe es weitestgehend geschafft) - dafür habe ich jede Nacht, wenn sie schlief, genau vier Stunden lang durchgeheult.
Vier Monate lang!
Tagsüber gab ich mir Mühe normal zu sein - aber ganz sicher hat sie gespürt dass ich sehr traurig war! Ich hätte beim besten Willen nicht gewusst wie ich mich gefühlsmäßig komplett abstellen kann. So ideal das auch gewesen wäre.
Eltern zu sein ist der brutalste Job auf dem Planeten - gerade wenn etwas schiefgeht.
Die innere Härte, Selbstdisziplin und Verantwortung, die man trägt...
Wenn mir das vorher zu 1000% so bewusst gewesen wäre... und ich war immer ein Mensch, der Verantwortung wollte und niemals Probleme damit hatte.

Aber gerade in solchen emotionalen Ausnahmesituationen wo man denkt, man zerbricht... das und kleine Kinder... eine harte, harte Kombination.

Zitat von EineMitleserin:

Wie ist der neue Tag in der neuen Wohnung? War dann überhaupt Kita angesagt? Deine Maus ist sicher noch total aufgeregt.

Das würde mich auch interessieren.
Wie fühlt es sich an, in den eigenen vier Wänden aufzuwachen, und mit der kleinen Maus am Esstisch in der neuen Küche oder im Wohnzimmer zu sitzen? Was sagt deine Kleine? Gefällt es ihr?
Mit der neuen Kita alles gut?

Zitat von NineNinchen:

Jetzt kommt nur rein, was mir gefällt!

Zitat von NineNinchen:

Ich werd sehen, wie ich es uns jetzt gemütlich machen kann. In meinem Kopf ist alles schon fertig. Zum Glück gefällt mir alles von der Einrichtung.

sehr schön - falls du neben den aufgehobenen Dingen deiner Großen noch was an gebrauchtem Baby-Zeug brauchst - PN- sortiere grade aus.

Ich möchte dir neben meinem bereits oft erwähnten Verein für Alleinerziehende und @Sternenguckerin 's Khaleb e.V.-Tipp ans Herz legen, dir mal die BK.E-Online-Elternberatung anzusehen. Die Leute dort sind geschult und vom Fach und geben Impulse im Umgangs- und Trennungstamtam sowie hilfreiche Erziehungstipps beim kleinen Wusel, du kannst dir dort alles von der Seele schreiben- anonym - gibts als spontane Chat- oder besser als Email-Option, alles kostenfrei.

Es gibt Menschen die lieben aus einer inneren, tiefen Überzeugung heraus und Menschen die das auf Basis ihrer eigenen aktuellen Emotionen tun.
Erstere können die Beziehung beenden ohne das es ihrer „Liebe“ einen Abbruch tut, während Letztere sich auf die „Flucht“ begeben.

Zitat von EineMitleserin:

War dann überhaupt Kita angesagt? Deine Maus ist sicher noch total aufgeregt.

Hallo ihr Lieben. Jetzt komme ich endlich mal zum schreiben. Also meine Tochter musste/durfte heute in die Kita. Mein Vater hat sich ja von Mittwoch -Freitag extra Urlaub genommen, um mit mir alles zu machen. So dass ich danach wirklich nur noch Kisten auspacken muss. Und wir haben heute wirklich viel geschafft! Aber meine Tochter hätte da eher im Weg gestanden. Trotzdem hat sie heute früh schon wieder in jeden Raum der Wohnung geschaut, ist überall hin und war entsprechend aufgeregt. Und jetzt hat mein NM sie bist morgen Abend. Da wird ja dann hier auch wieder viel verändert sein und sie ist dann auch wieder aufgeregt. Wenn der Schnee bis Samstag liegen bleibt, dann mach ich aber mal ne Pause und geh mit ihr Schlittenfahren. Ich merke einfach auch, wie ich immer eingeschränkter werde. Es fällt mir sehr schwer alles zu machen und ich komme auch schnell aus der Puste. Ich könnte so viel schaffen.... das nervt mich selbst extrem!

Zitat von Perzet:

Allerdings ist es dafür dringend notwendig, ihre Wohnung wie eine Festung vor ihm zu schützen.

Ist bisher gut gelungen. Er hat schon zweimal versucht reinzukommen. Einmal, als er mich nach dem Umzug in die Wohnung gefahren hat und noch Sachen reintragen wollte und heute hat er gefragt ob meine Küche mit Spüle schon fertig sei. Er hätte seine noch nicht fertig. Jab ihn gefragt, warum das wichtig sei: Ach, ist egal. Klang, als ob er seinen Abwasch bei mir machen wollte.

Er hatte ja auch die Kleine heute das erste mal bei sich in der neuen Wohnung. Wo denn ihre Klamotten und das Schlagzeug seien. Er dachte ich hätte alles gepackt und aufgeteilt......nein, das hatte ich nicht gemacht und er hat mich auch nie darauf angesprochen. Ich leg ihm jetzt was beim auspacken zur Seite.

Zitat von Perzet:

Sagt ihr Mütter wirklich, daß das normal sei?

Ich finde das selbst nicht normal. Denn ich weiß ja, wie es bei meiner Tochter das erste mal war. Die Vorfreude usw. Aber wie bereits geschrieben wurde, ich versuche dagegen anzuarbeiten mit Bindungstherapie etc. Und die Bindung zu meiner Tochter ist ja da. Auch wenn ich gerade nicht ganz so für sie da sein kann, wie ich es vor der Trennung war. Das haben ja einige von euch selbst durch. Man ist halt nicht voll da. Und dafür könnte ich ihm echt was tun.

Zitat von thegirlnextdoor:

Es gibt genügend kinderlose, die nach Trennungen für Monate zu nichts zu gebrauchen sind. Ja, ist normal. Nur Müttern wird das nicht zugestanden. Sicher - irgendwer muss sich weiter um die Kinder kümmern. Trotzdem irgendwie unfair.

Zitat von thegirlnextdoor:

Aber gerade in solchen emotionalen Ausnahmesituationen wo man denkt, man zerbricht... das und kleine Kinder... eine harte, harte Kombination.

Das finde ich auch sehr schwierig!
Mit Kindern eine Trennung zu verarbeiten ist mit das härteste was ich bisher erleben musste. Nichts war annähernd ähnlich schlimm. Und trotzdem hat man eigentlich keine Zeit für die Verarbeitung. Und dafür könnte ich meinen NM hassen: statt mich zu entspannen oder noch mal schöne Dinge zu erlebe , muss ich umziehen, kann weniger auf die meine Tochter eingehen, hab kaum Bindung zum zweiten Kind, muss meinen Lebensentwurf ändern, verlieren meine Vertrauten und auch mein Vertrauen in andere, mehr Schmerzen durch die körperliche Anstrengung, extra Behördenkram (als ob der Elterngeldantrag nicht schon ausreichend ist) und massive finanzielle Belastungen.
Alleine für die paar Sachen möchte ich ihn zur Hölle schicken!

Zitat von Perzet:

Ich bezweifle aus tiefstem Herzen, daß die Bindung zwischen und ihrem Mann in gesunden Wassern unterwegs ist.

Zitat von thegirlnextdoor:

Und sicher: wenn man keine gescheite Familie hatte ist es leicht, in eine emotionale Abhängigkeit zum Partner zu rutschen!

Irgendwie sind wir da in etwas Ungesundes hineingeraten. Ist die Frage, ob es schon immer war. Und die Abhängigkeit betrifft ja scheinbar auch nur mich. Vielleicht hat er das irgendwann auch gemerkt und deswegen auch keine Lust mehr. Ganz am Anfang der Beziehung hat er mir mal gesagt, wie sehr er mich dafür geschätzt hat, dass ich so unabhängig und stark sei.

Zitat von Sternenguckerin:

Hat er sich eigentlich jemals für seine bisherigen Grenzüberschreitungen dir gegenüber aufrichtig entschuldigt? Oder gilt für ihn das Prinzip was ich darf, darfst du noch lange nicht?

Er meinte mal er weiß es sei nicht gut, es ist unfair und er ist ja ein Ar. und vielleicht sei er ja auch der schlechtere Mensch von uns beiden. Und er tue das nicht um mich zu bestrafen. Klingt schon irgendwie nach Reue. Oder Selbstmitleid.
Im November hat er sich mal entschuldigt. Aber in einem Moment, als ich wieder richtig sauer war und ihm gesagt habe, das ich die Entschuldigung nicht annehme. Als ob eine Entschuldigung alles gut macht. Es sind am Ende nur Worte.

Zitat von Waterfall:

falls du neben den aufgehobenen Dingen deiner Großen noch was an gebrauchtem Baby-Zeug brauchst - PN- sortiere grade aus.

Das ist ganz lieb. Aber ich hab tatsächlich alles noch da. Kind zwei ist super versorgt.

Zitat von Waterfall:

Ich möchte dir neben meinem bereits oft erwähnten Verein für Alleinerziehende und 's Khaleb e.V.-Tipp ans Herz legen,

Danke auch dafür, ich hab das mit auf meinen Hilfelisten!

Zitat von Heffalump:

gute Wahl
trifft das auch für Männer zu?

Ganz besonders hier! Der nächste Mann wird sorgfältig geprüft und bei mir zieht auch so schnell keiner ein bzw. ich irgendwie um. Also mein NM hat was Vertrauen in andere potentielle Partner angeht echt ganze Arbeit geleistet. Da sind nur noch Scherben.

@Sternenguckerin Er hat mir schon mehrfach gesagt, ich sein kein schlechter Mensch, es läge nicht an mir (weder charakterlich noch äußerlich), es läge nur an ihm und ich könne nichts ändern.

Wenn ich also nicht das Problem bin, warum werde ich dann trotzdem ohne jede Chance verlassen, warum kommen dann so viele Vorwürfe.

Er sagte auch, dass es in der Natur der Sache liegt, dass derjenige der sich trennt, die Fehler eher bei anderen als bei sich selbst sucht.

Da widerspricht er sich selbst mit seinen Aussagen.