Partner trennt sich in Schwangerschaft

Zitat von Fanta1:

Ninchen, du hättest ihm auch jeden Tag seinen Lieblingskuchen backen können, ihm den Kopf massieren, ihm die Pantoffeln anziehen, ein warmes ...

Ja.

Mein Ex wirkt(e?) eigentlich immer sehr sozial und empathisch, hat sich um andere gekümmert ... Er hat sich auch immer sehr in dieser Rolle gefallen und tut das vermutlich immer noch (denke, dass er sich Next oder Fremden ggü. noch genauso nett verhält wie früher).

Ich glaube, jemanden, der hemmungslos schluchzt, hätte (würde?) er sogar auf der Straße in den Arm nehmen, also jemand Wildfremden. Dass er das bei mir nicht (mehr) tat, sondern einfach danebenstand, teils noch aggressiv wurde, hätte mir ganz deutlich klarmachen sollen, dass auf seiner Festplatte ein neues Programm installiert wurde.

@NineNinchen: Und diese Fremden, zu denen er nett war und ist, haben ja gar nichts für ihn getan - kein Lieblingsessen gekocht und keine Pantoffeln hingestellt. Ich würde wetten, dass auch Dein Ex zu allen anderen netter ist als zu Dir. Daran siehst Du schon, dass da Mechanismen greifen, die nichts mit Dir zu tun haben.

Zitat von Fanta1:

So reagiert doch nur einer, der im Herzen ganz woanders ist und einfach maximal verdrängen wil, dass die Ex-Frau noch Gefühle hat. So redet einer, der ein schlechtes Gewissen hat und daher alle Emotionen im Keim ersticken will. Und dabei ist es völlig egal, ob der da schon was gestartet hat oder ob er nur eine andere im Visir hat und gerne was starten würde- der ist emotional woanders ! Andernfalls hätte der dich bei deinem Nervenzusammenbruch in den Arm genommen, hätte vielleicht mitgeheult und gesagt: Es tut mir wirklich leid, ich wünschte mir so sehr, es wäre anders, aber ich kann einfach im Moment nicht anders !

Ich kann das wirklich nur unterstreichen!
Die meisten haben ja mitbekommen was bei mir gerade los ist und wie mein Mann sich verhalten hat... war eine Katastrophe die letzten Wochen. Jetzt rudert er massiv zurück - wie sehr er mich liebt und dass er so überfordert war usw.
Ok, mag man nun davon halten was man mag - und das soll hier bei NineNinchen bitte definitiv nicht das Thema sein.
Nur: eben besagte Ambivalenz!
Mein Mann war ja laut eigener Aussage so unzufrieden und wollte am liebsten alles hinschmeißen (gut es ging ihm auch körperlich extrem mies.)
Jedenfalls ist für ihn jetzt nichts in Stein gemeißelt, und es gibt keine durchgehende Kälte und Härte wie bei jemandem, der sich fremdverliebt hat und auf einem ganz anderen Dampfer ist.

Wie gesagt - soll jetzt keinesfalls darum gehen warum mein Mann so oder so (das kann zu gegebener Zeit gerne in meinem Thema diskutiert werden), aber ich bin mir genauso wie die anderen sicher, @NineNinchen du könntest hier auf den Händen gehen, mit den Ohren wackeln und deinem Mann 1 Mio Euro anbieten - der ist emotional gerade ganz woanders.
DU kannst es nicht beeinflussen - genauso wenig wie ich es bei meinem Mann könnte, wenn er sich fremdverliebt hätte und jetzt dieselbe Schiene fahren würde wie deiner.

@sonntag_morgen ich stimme dir auch vollkommen zu dass es zuviel um ihn geht und natürlich wäre die radikale Akzeptanz am besten.
Ich sehe bei NineNinchen nur eine sehr starke Fixierung auf ihren Mann und IHRE Fehler - und ich denke, dass es da vielleicht doch etwas bringt, immer und immer wieder darauf hinzuweisen, dass sie nichts falsch gemacht hat.
Also - in dem Sinne, dass er sie verlassen MUSSTE !
Je öfter wir es sagen, desto mehr dringt es vielleicht, hoffentlich, zu ihr durch!

Die neue Wohnung wird den Prozess hoffentlich beschleunigen - falls sie ihn da jetzt nicht rein lässt.

@NineNinchen schütze dein neues, kleines Reich! Sorge dafür, dass es DEIN Ort der Einkehr und Zuflucht bleibt.
Lasse nicht zu, dass er es durch seine blöden Sprüche und sein unsägliches Verhalten entweiht.

Zitat von Perzet:

Für @NineNinchen ist ihr Ex das Zentrum ihres Universums, der Mittelpunkt all ihrer Gedanken, Wünsche und Hoffnungen, ihr Fixstern, ihr Herr, ...

Ich glaube, das ist normal. Er war (neben dem Kind bzw. bald den Kindern) der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Es braucht Zeit, da einen anderen Blickwinkel einzunehmen.
@NineNinchen: Aber die räumliche Abgrenzung wird dabei helfen.

Zitat von Caecilia:

Ich glaube, jemanden, der hemmungslos schluchzt, hätte (würde?) er sogar auf der Straße in den Arm nehmen, also jemand Wildfremden.

Als mein Ex mich mal in den Arm nehmen wollte - fühlte sich das so dermaßen falsch an, als ob ich mit einem mannsgroßen Wüstenkaktus kuscheln wollte

Zitat von NineNinchen:

Vielleicht bin ich am Ende genauso wenig erwachsen wie er.

Dich packe und schüttele
Kreuzteufel,
Hör auf dich klein zu machen

Zitat von NineNinchen:

Jetzt kommt nur rein, was mir gefällt!

gute Wahl
trifft das auch für Männer zu?

Zitat von Caecilia:

Ich glaube, das ist normal. Er war (neben dem Kind bzw. bald den Kindern) der wichtigste Mensch in ihrem Leben.

Das darf man wirklich nicht unterschätzen, vor Allem wenn man vor den Kindern schon 12-15 Jahre lang liiert war. Diesbezüglich fühle ich so mit @NineNinchen, weil es bei mir ja genauso ist.
Da entsteht eine Nähe und Verbundenheit - es ist sicher etwas anders als in Beziehungen wo bereits nach einem Jahr oder zwei Jahren Kinder kommen. Der Partner war eben für sehr lange Zeit der wichtigste Mensch für einen... natürlich ändert sich das nicht von heute auf morgen, nur weil der Andere es sich gerade einbildet.

Es ist halt nur super hart, wenn einer sich innerlich bereits komplett abgespaltet hat... und so wie hier auch noch unentwegt Vorwürfe kommen. Das alles zu verarbeiten braucht auf jeden Fall etwas Zeit!

Zitat von thegirlnextdoor:

und so wie hier auch noch unentwegt Vorwürfe kommen

Als ob er - das Zeug zu hat, dies auch zu dürfen. Er als Ursache allem Übels

Zitat von NineNinchen:

Irgendwie ist es traurigerweise genau so. Wir haben uns jaa kennengelernt, da war ich 21. Eigentlich gerade so erwachsen. Und ja, dann hab ich irgendwie alles mit ihm verbunden. Er aber nicht mit mir. Wie man gerade merkt.

Muss auch nicht zwingend so sein. Bei Fremdverliebtheit ist das halt alles weg überlagert von Hormonen, anderen Begehrlichkeiten.
Kann gut sein dass er sich in einigen Jahren an eure frühere Verbundenheit erinnert. (Es wird dir bis dahin hoffentlich egal sein!)

Ich weiß auch was du meinst - hat man sich jung kennengelernt (ich war knapp 18 als ich meinen Mann kennenlernte) bleibt ein Teil von einem immer das junge Mädchen, das man einmal war. Auch innerhalb der Beziehung. Finde ich.
Aber das hat nichts damit zu tun, dass man nicht erwachsen geworden wäre. Es waren halt andere Erfahrungen, die man gemacht oder nicht gemacht hat... und das Leben war eben sehr stark auf diese eine Person fokussiert.
Du wirst sehen, das findet sich alles. Du hast alles in dir, was du brauchst! Auch wenn du es jetzt noch nicht ganz spüren kannst.

Zitat von Caecilia:

Er war (neben dem Kind bzw. bald den Kindern) der wichtigste Mensch in ihrem Leben.

Das ist doch das fatale an ihrem Zustand. Er ist dermaßen übermächtig in ihrer Gefühlswelt, daß sie die Kinder nicht adäquat spürt. Das hatte ich vor ner Weile mal angemerkt und sie hat es bestätigt. Also normal ist diese Fixierung nicht. Das ist toxisch. Deswegen hoffe ich, daß das Gift nach und nach ausschleichen kann, je mehr Abstand da ist.

Allerdings ist es dafür dringend notwendig, ihre Wohnung wie eine Festung vor ihm zu schützen.

Ich befürchte, realistisch gesehen, im aktuellen Gemütszustand, wird das Gegenteil der Fall sein.

Zitat von thegirlnextdoor:

Du hast alles in dir, was du brauchst!

du aber auch - wie geht es dir heute?

Zitat von Heffalump:

du aber auch - wie geht es dir heute?

Heute ist nochmal KH angesagt, hab's einen Tag geschoben, weil ich so erschöpft war.
Heute muss es aber sein.
Ich gebe dann in meinem Thema ein Update.

Zitat von Perzet:

Das ist doch das fatale an ihrem Zustand. Er ist dermaßen übermächtig in ihrer Gefühlswelt, daß sie die Kinder nicht adäquat spürt. Das hatte ich vor ner Weile mal angemerkt und sie hat es bestätigt. Also normal ist diese Fixierung nicht. Das ist toxisch. Deswegen hoffe ich, daß das Gift nach und nach ausschleichen kann, je mehr Abstand da ist.

Ich weiß nicht.
Toxisch finde ich, dass sie sich selbst so klein macht. Das ist sehr ungesund.
Dass sie ihn so sehr liebt und dass er ihr nach der langen Zeit so viel bedeutet und es ihr so schwer fällt loszulassen finde ich tatsächlich eher normal.
Meine Mutter hat sich scheiden lassen als ich vier war - genauso wie die meisten ihrer Freundinnen.
Das waren aber alles keine 15-jährigen Beziehungen sondern eher 4-5 jährige, und trotzdem dauerte es mit Kindern und allem Jahre bis jeder darüber hinweg war.
Es ist emotional einfach auch nochmal eine ganz andere Schiene als wenn man sich ohne Kinder trennt und obendrein war NineNinchen ja eigentlich glücklich mit ihm und sah ihre Zukunft mit ihm.
Da kommt man nach 15 Jahren nicht einfach innerhalb von drei Monaten darüber hinweg. Das ist einfach so.
Zuviel muss sich erst setzen und verarbeitet werden.

Zitat von Perzet:

Das ist doch das fatale an ihrem Zustand. Er ist dermaßen übermächtig in ihrer Gefühlswelt, daß sie die Kinder nicht adäquat spürt. Das hatte ...

Dann war das bei mir auch nicht normal, das kann durchaus sein. Mein Ex war meine große Liebe - ich konnte ihn emotional nicht von jetzt auf gleich abhaken, auch wenn ich rational recht schnell wusste, dass ich das tun sollte.
Und ja - meine Kinder waren zwar schon größer - aber vernachlässigt habe ich sie in dieser Zeit bestimmt auch. Das tut mir sehr leid - aber ich hab's einfach nicht geschafft.

Zitat von thegirlnextdoor:

Dass sie ihn so sehr liebt und dass er ihr nach der langen Zeit so viel bedeutet und es ihr so schwer fällt loszulassen finde ich tatsächlich eher normal.

Soo sehr?

Es wird Null in Abrede gestellt , daß es schwer ist.
Ich finde es dennoch bedenklich, daß es so massiv ist, daß auf meine Frage

Zitat von Perzet:

Warum kommt kein einziger Satz, daß sie zb Glücksgefühle hat, wenn sie das Kind spürt?

geantwortet wurde

Zitat von NineNinchen:

Ich spüre es nicht wirklich. Es wird alles überlagert von anderen Dingen. Deswegen ja auch die Bindungstherapie an der Uniklinik. Aber die Vorfreude wie bei meiner Tochter ist definitiv nicht vorhanden.

Sagt ihr Mütter wirklich, daß das normal sei?

Auch hier, eine harte persönliche Zeit, keine Frage

Zitat von Caecilia:

aber vernachlässigt habe ich sie in dieser Zeit bestimmt auch.

aber darf man nicht auf die gerade fehlende Bindung zu den Kindern hinweisen, ohne daß es verwässert wird? Ist das nicht ein Zeichen dafür, dass die gefühlte Bindung zum 'Partner' zu sehr überhöht wird?

Das ist dann echt traurig für Mutter und Kind.