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Partner psychische Probleme

S
Hallo an alle,

Bei meiner letzten Trennung hat mir dieses Forum sehr geholfen, vielleicht kann dies ja nochmals so sein.
Mein Problem ist folgendes:

Ich (25,w) bin mit meinem aktuellen Freund (34,m) fast 3 Jahre zusammen und wir waren bis vor einem halben Jahr sehr glücklich.
Nun war er allerdings seit ca. einem Jahr sehr launisch und wurde wegen Kleinigkeiten wütend oder gestresst. Manchmal kamen dann kurz nach seinen Ausbrüchen Sätze wie: Diese Welt brauch mich nicht oder Du bist viel zu gut für mich usw.;
Am Anfang unserer Beziehung weinte er sehr oft und sagte dann immer er würde mich verlieren (und dies alles ohne Grund). Jetzt allerdings ist er ziemlich kalt und sagt er sei nicht normal, er liebt mich einen Moment über alles und den nächsten ist er wütend und fühlt gar nichts mehr außer Hass gegen die ganze Welt usw. Er hat eingesehen dass er Hilfe bräuchte aber weigert sich, sie anzunehmen und will da ohne psychologische Hilfe durch. Da sowohl ich als auch er einen Fall bipolarer Störung in unserer Familie haben und er das Krankheitsbild miterlebt hat, hat er Angst davor dies auch zu haben (auch wenn ich da mehr an Borderline denken würde oder im besten Fall gar nichts).

Was soll ich tun? Ihn erpressen dass wenn er nicht zum Therapeuten geht es vorbei ist? Oder dieses ewige hin und her einfach mitspielen?

Ich liebe ihn sehr, aber er sagt selbst er hat zwei Persönlichkeiten, und die zweite nimmt langsam Überhand an (seine Worte, nicht meine). Außerdem spricht er Suizid sehr häufig an und hat ein sehr geringes Selbstvertrauen.

Ich hoffe ich hab mich klar ausgedrückt.

In Liebe, Serena

30.07.2023 07:57 • x 1 #1


A
Wenn dein Mann Zahnfäule hätte und ständig über Zahnschmerzen klagen würde,würdest du darauf bestehen, dass er zum Zahnarzt geht. Keinesfalls würdest du selbst an seinen Zähnen Werken.
Bei körperlichen Dingen ist es uns klar, bei psychischen Problemen doktern wir immer noch selber rum oder doktern am anderen rum, halten aus, warten ab...All das hilft aber nicht.
Bei Suizidgedanken sollte er dringend zum Psychiater gehen und sich erkundigen, welche Art der Behandlung hilfreich ist. Medikamente und Therapie, die Diagnose stellt der Arzt und nur wenn man sie kennt, kann man auch was dagegen tun.
Ich würde ihm also die Verantwortung für seine Gesundheit zurück geben und auf eine adäquate Behandlung bestehen, da du weder seine Ärztin, seine Therapeutin, seine Sozialarbeiterin bist, sondern seine Freundin, die das ganze sehr belastet.
Also ja fordere das ein und begleite ihn, aber schau gut auf dich.

30.07.2023 08:32 • x 1 #2


A


Partner psychische Probleme

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S
Zu aller erst vielen Dank für deinen Beitrag. Das Problem ist allerdings genau das: er weigert sich, sich von Therapeuten helfen zu lassen.

Soll ich mich deshalb trennen oder ihn vors Ultimatum stellen? Ich kann dieses hin und her nicht mehr aber liebe ihn sehr.

30.07.2023 08:42 • x 1 #3


Scheol
Zitat von Serena:
...Was soll ich tun? Ihn erpressen dass wenn er nicht zum Therapeuten geht es vorbei ist? Oder dieses ewige hin und her einfach mitspielen?

Ich liebe ihn sehr,

Warum liebst du dich so wenig ?

Warum liebst du dieses Widersprüchliche ?

Warum willst du das ewige hin und her erdulden und ertragen ?

Alle drei Punkte sind ungesund.

30.07.2023 08:46 • x 3 #4


B
Frag ihn,wie er mit dir verfahren hätte,wenn du ihm gegenüber, als seine Partnerin, diese Gedanken immer wieder geäußert hättest.

30.07.2023 09:08 • x 2 #5


Chrome
Lass dir helfen, du musst das nicht alleine ertragen. Such dir Hilfe bei seinen Eltern wenn man diesen vertrauen kann, ansonsten bei einem Arzt deines Vertrauens.

Die wissen eigentlich sehr genau was man da machen kann. Ob du es glaubst oder nicht, aber viele emotionalen Veränderungen gehen aus einer körperlichen Krankheit hervor.

Sag ihm er soll sich mal durch checken lassen. Blut, Schilddrüse usw. Ich denke damit hat er weniger Probleme wie mit einem Therapeuten.

Vielleicht fehlt ihm ja wirklich was, wo die Psyche anfängt verrückt zu spielen.

Sogar Experten empfehlen diesen Weg. Erst den Körper checken, danach den Geist.

30.07.2023 09:15 • #6


S
Soll ich mich also von ihm trennen obwohl ich ihn sehr liebe? Das mit körperlichen Untersuchungen haben wir schon durch.. er weigert sich was den Rest angeht.
Mich von ihm zu trennen fuehlt sich an als wuerde ich ihn aufgeben.
Aber ich weiß wenn ich bleibe gebe ich mich selbst auf.
Fändet ihr eine Pause sinnvoll? Ich habe damit allerdings nur schlechte Erfahrungen gemacht..

30.07.2023 09:26 • #7


B
Zitat von Kleeblatt99:
@Serena
Frag ihn,wie er mit dir verfahren hätte,wenn du ihm gegenüber, als seine Partnerin, diese Gedanken immer wieder geäußert hättest.

Zitat von Chrome:
Lass dir helfen, du musst das nicht alleine ertragen. Such dir Hilfe bei seinen Eltern wenn man diesen vertrauen kann, ansonsten bei einem Arzt deines Vertrauens.

Zitat von Ava75:
Ich würde ihm also die Verantwortung für seine Gesundheit zurück geben und auf eine adäquate Behandlung bestehen, da du weder seine Ärztin, seine Therapeutin, seine Sozialarbeiterin bist, sondern seine Freundin, die das ganze sehr belastet.

Sozialpsychiatrischer Dienst kontaktieren, beraten lassen,auch allein,wenn er nicht mit möchte. .

30.07.2023 09:35 • #8


S
Ich habe bereits psychologische Unterstützung wegen der bipolaren Störung eines Familienangehörigen.
Diese sagen er bräuchte Hilfe aber ich kann ihn nicht zwingen.

30.07.2023 09:41 • #9


Catalina
Zitat von Serena:
Soll ich mich also von ihm trennen obwohl ich ihn sehr liebe?

Du solltest dich selber auf jeden Fall genug lieben, um dich zu schützen. Seine Probleme belasten dich und eure Beziehung massiv und er weigert sich, das anzugehen. Einerseits kann ich das ein Stück weit verstehen, vielleicht hat er Angst, was dann dabei rauskommt, dass er dann als gestört gilt. Andererseits ist es ziemlich egoistisch dir gegenüber, weil er von dir erwartet, das mitzutragen obwohl er weiß, dass du darunter leidest.

So wie ich das sehe, hast du eh nur zwei Möglichkeiten: Entweder bleibst du, leidest weiter und es ändert sich nichts. Oder du machst ihm klar, dass es für dich so nicht weitergeht und wenn er sich weiterhin weigert, sich in Behandlung zu begeben, du dann weg bist, weil du das nicht ertragen kannst. Viel mehr Optionen sehe ich da leider nicht.

30.07.2023 09:43 • #10


Brennessl
liebe serena!

eine schwierige situation, schade, dass du als so junger mensch schon einer solchen herausforderung ausgesetzt bist.

eine frage: wohnt ihr zusammen?

Zitat von Serena:
Was soll ich tun? Ihn erpressen dass wenn er nicht zum Therapeuten geht es vorbei ist? Oder dieses ewige hin und her einfach mitspielen?


viellelicht weder das eine noch das andere, aber ihm dieses satz genau so sagen:

Zitat von Serena:
Aber ich weiß wenn ich bleibe gebe ich mich selbst auf.


du solltest ihm klar machen, dass du an dieser situation zerbrichst, dass er dich mitreißt und runterzieht. wenn er mit dir zusammen bleiben will, muss er verantwortung übernehmen.

beschreibe ihm genau wie es dir geht, und sag ihm, dass auch du verzweifelst.

warum weigert er sich denn hilfe anzunehmen? was hat er da für gründe?

30.07.2023 09:44 • #11


B
Zitat von Serena:
Ich habe bereits psychologische Unterstützung wegen der bipolaren Störung eines Familienangehörigen. Diese sagen er bräuchte Hilfe aber ich kann ...

Dein Ansprechpartner dort hat dir wie geraten vorzugehen?Wann hast du den nächsten Termin .

30.07.2023 09:45 • #12


S
@Brennessl @Catalina @Kleeblatt99

Alsoo, wir wohnen nicht zusammen aber wir wohnen im selben Dorf.

Er war jetzt bei mir und ich habe ihm gesagt entweder er sucht sich Hilfe oder wir sind getrennt. Ich glaube ihm ist zwar nicht ganz klar wie ernst ich es meine, allerdings habe ich jeglichen Körperkontakt untersagt und ihn sozusagen mit meiner Aussage verschickt. Er meinte ich könne ja schauen ob ers alleine rausschafft und erst dann gehen aber ich habe gesagt ich stehe nicht rum um nochmal das gleiche zu erleben.

Die Sache ist jetzt so dass ich ihn gut genug kenne um zu wissen dass er warscheinlich nichts tun wird. Mein Problem ist jetzt: ich habe Angst nicht stark genug zu sein. Ich habe ihm das Ultimatum gestellt usw aber einen entgültigen Schlussstrich zu ziehen ist ein anderes Paar Schuhe, da ich ihn doch sehr liebe.

Meinen nächsten Termin hab ich in 2 Wochen. Ich habe noch nicht viel mit meiner Psychologin darüber gesprochen da bei mir primär die bipolare Störung meines Fakilienmitgliedes Thema ist. In der nächsten Sitzung werde ich es sicherlich ansprechen.

30.07.2023 10:48 • #13


Brennessl
Zitat von Serena:
Die Sache ist jetzt so dass ich ihn gut genug kenne um zu wissen dass er warscheinlich nichts tun wird. Mein Problem ist jetzt: ich habe Angst nicht stark genug zu sein.


warte doch mal ab wie es sich entwickelt.

nochmal die frage: warum will er sich denn ncht helfen lassen? weißt du das?

30.07.2023 11:06 • #14


S
@Brennessl
Ja er hat Angst dass er Medikamente verschrieben bekommt und daraufhin noch kränker wird und nicht mehr ohne leben kann. Er glaubt wenn ihm ein Psychologe sagen würde was ihm fehlt, er es sich noch mehr einbilden würde und es verschlimmern würde. Außerdem schämt er sich.

30.07.2023 11:16 • #15


A


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