Liebe @Nya1
Ich kann dich verstehen und finde mich in Teilen deiner Geschichte wieder (die Plattformen und Clubs, die Bilder, der Hausfreund...ebenso wie das Gefühl, dass ICH auch ohne all dies gut leben könnte, der Partner aber nicht). Insofern: mit der Geschichte bist du schon mal nicht allein.
Das Thema sorgte auch bei uns immer wieder für Streit, während ich nach anfänglicher Neugier zunehmend das Gefühl hatte nur Statistin in seinem Kopfkino zu sein und mich nach Normalem sehnte, wurden seine Szenarien immer extremer.
Eine Lösung dafür haben wir nie gefunden.
Um mal ein bisschen den Hass-Druck aus dem Kessel zu nehmen: ja, das Verschicken der Bilder und Agieren in deinem Namen ist eine Straftat und falsch.
Ich persönlich glaube aber nach deiner Beschreibung weniger daran, dass es sich um einen Rachefeldzug handelt, sondern vielmehr um S. Phantasien und Szenarien, die sich verselbständigt haben.
Vermutlich gefällt es ihm mit verschiedenen Identitäten zu spielen (was auch User hier gelegentlich tun) oder anderen vorzumachen, was er für ein mega abgefahrenes S. Zuhause hat und/oder seine Frau als S. Femme fatale vorzustellen.
Livestream von ihm bei der Handarbeit...je nun. Sein Ding. Wenn man in Clubs unterwegs war, hat man doch Ähnliches live auch gesehen/gemacht.
Hatte er vorher schon mal intimen Kontakt zu Männern oder ist das auch neu, dass ihn das interessiert?
Die Bilder von dir/euch sind vorher auch einvernehmlich verbreitet worden, kursieren also digital...mal ehrlich, ob nun 10 Leute mehr diese Bilder kennen, spielt das so eine riesengroße Rolle?
Mein Ex hat auch zig solcher Bilder. Weiß nicht, was er damit macht oder ob er die gelöscht hat. Sollte er sie irgendwo weiterverbreiten und ich das rausfinden, würde ich ihm erstmal zur Schnecke machen - aber anzeigen wohl nicht (bzw. je nachdem, wie er darauf reagiert entscheiden).
Es ist nicht in Ordnung, aber ich selbst würde überlegen, ob ich das anzeigen würde und möchte hier insgesamt zu mehr Ruhe und anderen Perspektiven raten als Hass, Rache und Panik.
Trennung erscheint mir hier auch insgesamt vernünftig - wie gesagt, wenn die Vorstellungen so weit auseinandergehen ist es m.E. unmöglich, da einen zufriedenstellenden Kompromiss für beide zu finden.
Zum Konsum: gelegentlich ne Tüte am Abend finde ich persönlich nicht schlimm - ist mir sogar lieber als jemand, der sich dann jeden Abend sein Feierabendbier reintut...bei anderen Substanzen sehe ich das auch kritisch.
Viele Menschen reagieren auf solche Konfrontationen erstmal aggressiv, gereizt. Da wird dann übertragen, rationalisiert usw. Lieber den Boten angreifen als das eigene Selbst.
Macht es nicht besser, aber ich finde es einfacher auf solche Ausbrüche zu reagieren und ruhig zu bleiben, wenn ich mir klar mache, dass da grade Schutzmechanismen anspringen, die (oft) nichtmal bewusst ablaufen - und dass Ich nicht das wirkliche Ziel der Wut bin.
Ich wünsche dir und eurem Sohn alles Gute!
Zitat von Nya1: Ich sehe mich jetzt schon wieder scheitern
Wenn du klar bist mit der Entscheidung, wirst du nicht scheitern, sondern diese eine Grenze, die du gezogen hast, verteidigen.
Zitat von Nya1: Das wirft er mir auch vor, ich hätte ja nein sagen können.
Same here. Kenne dieses Lied.
Du hast Sorge, das nicht zu schaffen, weil du dich schon so oft hast bequatschen lassen - aber eine Trennung ist etwas ganz anderes.
Ich habe sie nicht ein einziges Mal bereut oder angezweifelt.
Wenn die Entscheidung innerlich steht, kannst du auch eisern und aufrecht sein.