Partner nach Affäre getrennt

Ich würde dir raten, dass du dir und euch etwas Zeit und Raum gibst. Schieb mal das schlechte Gewissen beiseite und überlege dir, was du dir von einer Beziehung wünscht, was realistisch ist und ob es sich erfüllen lassen würde in einer Beziehung mit deinem Ex. Wenn ja, dann kannst du ja versuchen nochmal mit ihm zu reden. Vielleicht kommst du aber auch drauf, dass du dir für die Zukunft was anderes wünscht als das was dir die Vergangenheit gebracht hat. Dann kannst du neue Wege gehen. Du bist für dich die wichtigste Person und musst dich jetzt nicht selbst quälen. Das verlangt auch nicht dein Glaube.

liebe beatrice!

Zitat von Klens:

Wie schafft man es, sich selbst zu vergeben, wenn man so viel kaputtgemacht hat?

ich denke du solltest mal genauer reflektieren warum es soweit kam, dass du deine moralischen grundsätze so über bord geworfen hast.

du scheinst mir kein mensch zu sein, der aus lust und laune eine affaire eingeht, deinen taten sind wohl dinge vorausgegangen, die dich aus der bahn geworfen haben.

wie lange warst du denn mit deimem mann zusammen?

du schreibst du hast lange aufmerksamkeit, nähe und begehrt werden vermisst, wusste dein mann, dass es dir damit nicht gut geht?

natürlich ist es schlimm was du getan hast, aber das büßerhemd darfst du nicht ewig tragen.

(auch religiöse) menschen machen fehler, das heißt ja nicht, dass du generell ein schlechter mensch bist.

deine gedanken kann ich nachvollziehen, ich bin auch einmal einem liebevollen partner fremd gegangen, mir ging es danach auch sehr lange schlecht, aber irgendwann hab ich mir verziehen.

ich drück dich mal. du hast sicher ganz viel gutes in dir.

Zitat von Klens:

Ich bete jeden Morgen zu Gott, dass er mich von der Sünde befreit.

Wieso betest Du nicht, dass Dein Mann von Schmerzen befreit wird? Wenn Du von Deiner Sünde befreit bist, macht es das für andere nicht ungeschehen.

Entschuldige, aber es kommt immer noch so rüber, als würdest Du Deine Befindlichkeiten über die Deines Mannes stellen.

Zitat von Klens:

Allerdings muss ich zugeben, dass sich die Affäre vor der Trennung mit meinem Partner erst richtig angefühlt hat.. Ich habe mich geborgen und so lebeneig gefühlt, wie noch nie zuvor..

Das ist wenigstens ehrlich. Aber als Du ein schlechtes Gewissen bekommen hast, hast Du trotzdem weitergemacht. Warum? Wie wäre es weiter gegangen, wenn es nicht aufgeflogen wäre? Wie ist es denn überhaupt aufgeflogen? Du hättest die Affäre beenden können. Wie lange ging sie denn überhaupt? Du hättest es von Dir aus beichten können, was dem christlichen Gedanken sicher näher gekommen wäre, als zu warten bis es auffliegt. Hast Du auch darüber schon nachgedacht?

Zitat von Klens:

Aber selbstverständlich habe ich meinen Mann trotzdem noch geliebt...

Ich will Dir das nicht absprechen, aber wie passt das dazu, dass Du ihn belogen und betrogen hast? Dass Du in Kauf genommen hast ihn tief zu verletzen? Du warst egoistisch und hast Deine Bedürfnisse über die Deines Mannes gestellt. In den meisten Vorstellungen von Liebe, auch in der christlichen Nächstenliebe, schließt das eine das andere aus. Hast Du hier für Dich schon eine Erklärung gefunden?

Ich halte nicht viel von Schuld und Sühne. Mit dem Begriff „Sünde“ kann ich auch nichts anfangen.
Es ist m.M.n. ein Mittel um Menschen ruhig zu stellen. Um sich über sie zu erheben und einen Nutzen aus ihrem schlechten Gewissen zu ziehen.
Von Deiner „Sünde“ solltest Du Dich selbst befreien. Durch die Antworten auf viele offene Fragen, für Dich, nicht für uns. Und dann kannst Du auch aufrichtig beten, wenn es das ist, was Dir am Ende hilft. Und vielleicht Deinem Ex aufrichtig gegenüberstehen. Letztendlich ist ja der Fortbestand Deiner Beziehung Dein primäres Ziel.

„Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“

Ich würde nicht mal Wattebällchen werfen. Aber das tut ja auch sonst kaum jemand. Sie haut sich die Steine selbst an den Kopf, weil sie selbst denkt, dass sie das verdient hat. Aber das ändert ja auch nix an der Situation.

Zitat von So-What:

Wieso betest Du nicht, dass Dein Mann von Schmerzen befreit wird? Wenn Du von Deiner Sünde befreit bist, macht es das für andere nicht ungeschehen. Entschuldige, aber es kommt immer noch so rüber, als würdest Du Deine Befindlichkeiten über die Deines Mannes stellen. Das ist wenigstens ehrlich. Aber als Du ein ...

Ich würde das Gegenteil annehmen. Wenn man eigene Bedürfnisse nicht gut erkennt und nicht zu ihnen und sich selbst steht, dann rutscht man ins geheime, verborgene Verhalten, um mit dem Konflikt zwischen eigenen Bedürfnissen und denen des Gegenübers klar zu kommen. Die Lösung sehe ich darin, sich selbst an die erste Stelle zu setzen, sich selbst zu lieben, dann kann man auch gut in Beziehung treten und gemeinsam Lösungen finden.

@Lillilli
Ja, da gebe ich Dir schon auch recht. Viele Menschen verstehen ihre Bedürfnisse nicht und wenn, trauen sie sich oftmals nicht dazu zu stehen und sie zu artikulieren.
Aber genau deshalb sollte sie sich eine Menge Fragen stellen und die Antwort herausfinden. So lange wirkt es, als würde sie allein um ihr eigenes Leid kreisen, was auch beim Gegenüber dann so ankommen und ihn sicher nicht umstimmen oder überzeugen wird.

Zitat von Klens:

Ich bete jeden Morgen zu Gott, dass er mich von der Sünde befreit.
Ich bereue meine Tat im Nachhinein zutiefst!
Allerdings muss ich zugeben, dass sich die Affäre vor der Trennung mit meinem Partner erst richtig angefühlt hat.. Ich habe mich geborgen und so lebeneig gefühlt, wie noch nie zuvor.. Im weiteren Verlauf habe ich mich allerdings schlechter gefühlt und ein richtig schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber.
Aber selbstverständlich habe ich meinen Mann trotzdem noch geliebt...

Hallo @Klens,
wieso sollte dich Gott von deiner Sünde befreien? Du hast nun mal Mist gebaut. Und da kann und sollte dich niemand anderes befreien. Das ist deine Aufgabe mit deinen Tun umzugehen.
Wie einige andere bin auch etwas irritiert: Einerseits bezeichnest du dich als strenggläubig und andererseits hast tagtäglich gegen die 10 Gebote verstoßen. Und den nächsten Tag wieder und wieder. Und es hat sich deiner Aussage nach richtig angefühlt. Sorry, dass ist für mich heuchlerisch. So ein klein wenig wie bei einem italienischen Mafiosi, der sich auch als strenggläubig bezeichnen würde.

Wenn du mit dir und dem was du getan hast klarkommen willst ist das Schlüsselwort Eigenverantwortung!

Das bedeutet:
- niemand ist für deine Rettung zuständig
- akzeptiere, dass du die Vergangenheit nicht mehr ändern kannst
- zeige gegenüber deinem Mann, dass du die Verantwortung voll übernimmst, nur du bist für das Eingehen dieser Affäre verantwortlich (und auch bei einer schlechten Ehe gibt es andere Lösungen als eine Affäre)
- akzeptiere die Folgen die deine Affäre für deinen weiteren Lebensweg haben wird und lerne daraus für die Zukunft
- mach dir klar, dass du deinen Mann nicht geliebt hast während der Affäre, du bist diejenige die ihm mit vollem Bewusstsein die mit die schlimmste Zeit seines Lebens verursacht hat. Das ist das definitiv keine Liebe

Menschen machen Fehler mit Folgen die teilweise nicht umkehrbar sind. Aber das Leben geht weiter. Und man muss lernen mit diesen Folgen zu leben und diejenigen, die man verletzt hat aufrichtig um Entschuldigung bitten.

Zitat von So-What:

@Lillilli Ja, da gebe ich Dir schon auch recht. Viele Menschen verstehen ihre Bedürfnisse nicht und wenn, trauen sie sich oftmals nicht dazu zu stehen und sie zu artikulieren. Aber genau deshalb sollte sie sich eine Menge Fragen stellen und die Antwort herausfinden. So lange wirkt es, als würde sie allein um ihr ...

Ja und hier darf sie sich auf sich konzentrieren und ihr Leid kundtun. Dafür ist das Forum da.

Zitat von Lillilli:

Ja und hier darf sie sich auf sich konzentrieren und ihr Leid kundtun. Dafür ist das Forum da.

Natürlich darf sie das. Aber ich gehe davon aus, dass sie hier ist um Meinungen zu hören. Und dafür wird sie auch Rückfragen gestellt bekommen. Oder zu Reflexion angehalten werden.

Frage nur, wenn Du die Antwort erträgst. Musste ich auch lernen.
Hilfe heißt nicht nur Kopf tätscheln. Niemand war bisher unsachlich.

Daraus machen kann sie selbstverständlich, was sie für richtig hält.