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Partner mit unverarbeiteter Kindheit- trennen?

Scheol
Zitat von susannah:
Guten Morgen miteinander und danke für eure Meinungen. Ja, ich handhabe das anders als er, und ich muss zugeben dass es mir sehr schwer fällt, seine Position zu verstehen. Auch und vielleicht gerade deswegen, weil er damit argumentiert, ich wäre körperlich nie angegangen worden. Nein, das bin ich nicht. Aber psychisch auf die aller furchtbarste und sadistischte Art und Weise. Um mal ein Beispiel zu geben, mein lieblicher Vater hatte diebische Freude daran, mich und meine Schwester Tiere töten zu lassen, wir mussten Mäuse umbringen und allerhand schlimme Sachen mit ansehen und er ...


Ich gehe davon aus das die Therapeutin der Meinung ist das er depersonaliaiert, durch die Traumata.


Hast du dein Trauma den verarbeiten können ?

25.03.2020 11:59 • #76


L
Zitat von Zweizelgänger:
Da bin ich absolut deiner Meinung.
Leider ist das eben oft der Fall, dass Opfer zu Tätern werden.
Dieser Kreislauf muß durchbrochen werden !


Das sehe ich allerdings anders.
Erstens, wird man auf einer Geschlossenen nicht geheilt, sondern medikamentös eingestellt und geschlossen ist die nur, wenn du eine Gefahr für dich und/oder andere bist. Ansonsten ist das einfach eine Psychiatrie.

Zweitens, sind zB Persönlichkeitsstörungen nicht heilbar, sonder es kann nur erlernt werden damit umzugehen.
Dazu braucht es Einsicht und Selbstreflexion.

Und, meiner Meinung nach, hat jeder das Recht glücklich zu werden.
Da wir soziale Wesen sind, gehört dazu auch eine Beziehung.
Also hat man da schon ein gewisses Recht drauf. Es geht aber darum, mit sich und seinem Umfeld verantwortungsvoll umzugehen (siehe zweitens...).




Nein, man hat kein Anrecht darauf, auf nichts. Ich selbst bin auch unheilbar erkrankt (Krebs), habe, wie wir alle, weder ein Recht auf Gesundheit, Glück, Beziehung. So will ich mich einfach niemandem aufhalsen. Ich habe dazu kein Recht. Aber ich denke, Persönlichkeitsstörungen sind im Gegensatz zu manch körperlicher Krankheit durchaus heilbar, das schon. Ungeheilt ist das durchaus eine drastische Gefahr für andere, geheilt nicht mehr. Darum würde ich mich selber einweisen bzw in Therapie begeben und von Beziehung vorerst Abstand nehmen. Wenn der Freund der TE von selber nicht so vernünftig ist, würde ich die Beziehung zu beider Schutz beenden. So schwer wies ist.

25.03.2020 12:01 • x 3 #77


A


Partner mit unverarbeiteter Kindheit- trennen?

x 3


M
Ich rate dir: lauf so schnell du kannst.
Du bist selbstbewusst, er kann dir nicht viel, das kann sich mit der zeit ändern.
So leid esmir für ihn tut- solche Menschen sind später gewalttätig zu Frauen und übertreten Grenzen, dabei sehen sie sich selbst immer als Opfer. Da hilft keine Therapie der welt.
Er wird immer voller hass und depressiv sein und zu gewalt neigen.

25.03.2020 12:08 • #78


S
Zitat von Scheol:

Ich gehe davon aus das die Therapeutin der Meinung ist das er depersonaliaiert, durch die Traumata.


Hast du dein Trauma den verarbeiten können ?


Kontakt zur Mutter besteht, ja. Er hält das aber dort nie länger als ne Stunde aus, und auch wohl nur aus dem Grund, weil Papa so wichtig ist und er ihn dann sehen kann. Ich kenne diese Frau ja nun auch, und Fehler aus ihrer Vergangenheit, bzw. wie sie mit den Kindern umgegangen ist, die existieren einfach nicht. Sie hat wohl Ausreden für alles. Essen bekamen die Kinder nicht weil sie es selbst lernen mussten zu machen etc.

Ja ich habe eine Traumatherapie hinter mir und hab diesen Menschen vor 15 Jahren ganz radikal aus meinem Leben entfernt, wie einen Tumor. Ich hatte aber das Glück, von einer liebevollen Familie aufgefangen zu werden und einen Stiefvater zu haben, den ich sehr liebe und diese Vaterrolle emotional einnimmt.

Meinen Frieden werde ich wohl aber trotzdem erst damit machen, wenn ich ihn persönlich unter die Erde bringe bildlich gesprochen.

25.03.2020 12:12 • #79


Gorch_Fock
Zum einen weisst Du überhaupt nicht, ob die Aussagen Deines Partners bzgl. der Aussagen der Therapeutin stimmen, zum anderen ist es höchst unprofessionell, Dritte (welche nicht aktiv an der Therapie teilnehmen) zu irgendwelchen Aufgaben zu verdonnern. Die Du überhaupt nicht umsetzen kannst.
Auch mein Rat lautet weiterhin: Trennung. Sofort. Du begibst Dich auf sehr gefährliches Terrain und es besteht die Gefahr, dass er in nächster Zeit körperlich gegen Dich vorgehen könnte.

25.03.2020 12:13 • #80


M
Ja der Meinung bin ich auch.

25.03.2020 12:17 • #81


Scheol
Zitat von susannah:

Kontakt zur Mutter besteht, ja. Er hält das aber dort nie länger als ne Stunde aus, und auch wohl nur aus dem Grund, weil Papa so wichtig ist und er ihn dann sehen kann. Ich kenne diese Frau ja nun auch, und Fehler aus ihrer Vergangenheit, bzw. wie sie mit den Kindern umgegangen ist, die existieren einfach nicht. Sie hat wohl Ausreden für alles. Essen bekamen die Kinder nicht weil sie es selbst lernen mussten zu machen etc.

Ja ich habe eine Traumatherapie hinter mir und hab diesen Menschen vor 15 Jahren ganz radikal aus meinem Leben entfernt, wie einen Tumor. Ich hatte aber das Glück, von einer liebevollen Familie aufgefangen zu werden und einen Stiefvater zu haben, den ich sehr liebe und diese Vaterrolle emotional einnimmt.

Meinen Frieden werde ich wohl aber trotzdem erst damit machen, wenn ich ihn persönlich unter die Erde bringe bildlich gesprochen.



Dein Partner wird vermutlich durch die Besuche bei der Mutter getriggert und eventuell retraumatisiert (?)

Meist ziehen sich auch traumatisierte Menschen an. ( Franz Ruppert )

25.03.2020 12:23 • #82


K
Zitat von SweetCookie:

Genau, so ein Mensch zweiter Klasse hat ja auf dem exklusiven und vor gesunden Beziehungsmenschen wimmelnden Markt nichts verloren, bis er nicht wieder heile und hergestellt ist.

Klar braucht er eine fundierte Therapie, aber Beziehungen sind freilich auch dann möglich. Als ob man als Mensch mit Gewalterfahrungen als Erwachsener selber schuld ist, wenn man Narben davon getragen hat und nicht wunderbar heile ist, so wie alle anderen (?). Das ich nicht lache.
Solche 0-8-15 Menschen, die meinen, Sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und wären was besseres weil heileres, nur weil Sie selber eine unbeschwerte Kindheit hatten und keine Ahnung haben was Leid alles sein kann, sollten wirklich nicht im Ansatz über andere Menschen die Nase rümpfen oder gar Urteile sprechen.
Ich habe einen riesen Respekt vor Menschen, die es vagen, ihre Dämonen im Erwachsenenalter anzugehen...so viel Kraft haben die, die sich für was besseren halten, oft nicht mal für die Gartenarbeit über...


Da finde ich jetzt Dich ausgesprochen anmaßend. DU weißt doch selber gar nicht, wer hier welches Päckchen trägt. DU weißt, was Leid alles sein kann? DU wirfst anderen vor, was Du selber tust. Die TE hat, wie sie schreibt, selber hart an sich gearbeitet und ich könnte absolut verstehen, wenn sie das nicht mit einem anderen Menschen noch einmal mitmachen wollen würde. Nicht, weil er ein Mensch zweiter Klasse ist, sondern weil sie sich selber schützt und er die Neigung dazu hat, sich auf seinem Schicksal auszuruhen.

Ich selber trage auch das eine oder andere Päckchen auf dem Rücken und kann von mir sagen, ich weiß, wann ich Phasen habe, in denen ich eine Partnerin sein kann und wann das eben nicht möglich ist. Ich halte mich in letzteren Phasen nicht für einen Menschen 2. Klasse, sondern ich bin verdammt stolz darauf, dass das, was mir im Leben begegnet ist, mich nicht zerbrochen hat und ich meistens ganz gut zurecht komme. Ich weiß, wann ich mich anderen nicht gut zumuten kann oder sollte und auch, von wem ich mich abgrenzen muss, weil ich nicht immer und immer wieder mit psychischen Problemen konfrontiert sein möchte. Das ist weder anmaßend noch herablassend noch oberflächlich sondern gesunder Selbstschutz.

Man hat halt verdammt noch einmal die Verantwortung für sich als erwachsener Mensch und ist nicht befugt, diese auf andere abzuwälzen nach dem Motto. ich bin nun mal so. Man hat nicht das Recht, sein erlittenes Leid an andere zu übertragen und das als Freifahrtschein zu nutzen. Aber man hat das Recht, sich abzugrenzen und die TE täte gut daran, das zu tun. Denn offenbar hat sie ganz viel für sich selbst geschafft und das würde ich mir an ihrer Stelle durch eine so instabile Persönlichkeit wie ihren Partner nicht in Gefahr bringen lassen. Zwei psychisch angeschlagene Menschen können eine Symbiose eingehen, aber sie werden sich nicht gegenseitig heilen. Sie werden sich gegenseitig gefährden.

Und ja, es verlangt auch mir Respekt ab, wenn Erwachsene ihre Probleme angehen,aber das tun die meisten, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, wenn sie sich für ein lebenswertes Leben entscheiden wollen. Der Partner der TE scheint das noch nicht begriffen zu haben. Lieber zieht er andere mit runter.

25.03.2020 12:26 • x 5 #83


NichtLustig
Zitat von Merilin:
So leid esmir für ihn tut- solche Menschen sind später gewalttätig zu Frauen

Bullsh*t! Das ist von Person zu Person unterschiedlich und lässt sich ganz sicher nicht pauschalisieren!

Zitat von Merilin:
Da hilft keine Therapie der welt.

Bullsh*t zum Zweiten! Es gibt sogar Leute, die ihr Trauma ohne Therapie verarbeiten. Es gab Zeiten, da gab es überhaupt keine Therapien.
Mag sein, dass diese Menschen immer ihre Besonderheiten haben, allerdings muss das nicht immer etwas Negatives sein. Wenn ich mir hier die sogenannten gesunden Menschen anschaue...

Zitat von Merilin:
Er wird immer voller hass und depressiv sein und zu gewalt neigen.

Ebenfalls Bullsh't. Woher hast Du Deine Weisheiten? Lass mich raten- entweder hier aus dem Forum oder ner drittklassigen Psychologie-Bloggerin, die auch nur Narzissten als Partner hatte, richtig?

Zitat von Scheol:
Meist ziehen sich auch traumatisierte Menschen an

Das stimmt nur bedingt. Kommt drauf an, wie weit betreffende Person das Trauma bereits verarbeitet hat. Allerdings gebe ich im Falle der TE Recht.

Zitat von susannah:
Meinen Frieden werde ich wohl aber trotzdem erst damit machen, wenn ich ihn persönlich unter die Erde bringe bildlich gesprochen.

Das ist vermutlich der Knackpunkt. Du hast Dein Päckchen soweit verarbeitet und bist Dir durchaus bewusst, dass Du noch nicht am Ende angelangt bist. Dein Partner steht erst am Anfang und ich bin mir nicht sicher, ob er bereits den Ernst der Lage begriffen hat. Nämlich dass er ziemlich einsam sein wird, wenn er nicht an sich arbeitet, sondern seine Ehrlichkeit als Schutzschild benutzt. Du spürst das anscheinend, zumal Du dafür ziemlich feine Antennen entwickelt haben dürftest. Nur weil er traumatisiert ist, hat er nicht das Recht, sich anderen Menschen gegenüber wie die Axt im Walde zu benehmen. Du msst da für Dich klare Grenzen ziehen und auch ohne wenn und aber einhalten. Gefährde bitte nicht Deinen eigenen Genesungserfolg.

Zitat von KBR:
Ich halte mich in letzteren Phasen nicht für einen Menschen 2. Klasse,

Dafür verdienst Du auch meinen Respekt. Aber wir wollen wohl kaum bestreiten, dass hier eine Menge schräger Vögel unterwegs sind, die meinen, JEDER ist ein Mensch 2. Klasse, der nicht zu 100% IHREN Vorstellungen entspricht, die sofort den *beep* einziehen, sobald es mal kniffelig wird und die überhaupt noch nicht begriffen haben, dass sie selbst durchaus Problempotenzial haben.

25.03.2020 12:52 • x 4 #84


Nachtlicht
Hallo susannah,

du hast schon viele teils sehr differenzierte Rückmeldungen bekommen und wirkst auch selbstreflektiert. Ich nehme mir daher die Freiheit, mich deutlich auszudrücken und dabei wenig behutsam mit den Befindlichkeiten deines Partners umzugehen (der sicher auf seine Weise auch Opfer seiner Geschichte ist, was aber nichts daran ändert, dass er sich selbst mittlerweile anderen gegenüber zum Täter macht).

Zitat von susannah:
aber oft, und ich bin auch nur ein Mensch, überschreitet er dabei völlig meine eigenen Grenzen, und ich habe keine Argumentation, ihm begreiflich zu machen, dass ich das nicht will


Sei dir selbst dankbar dafür, dass du in der Lage bist, deine Grenzen zu erkennen und auch wahrzunehmen, wenn sie überschritten werden. Das ist vor allem dann nicht selbstverständlich wenn man eine Kindheit hinter sich hat, in der eigene Grenzen nicht respektiert wurden.

Du brauchst keine Argumente, um ihm begreiflich zu machen, dass du keine Grenzüberschreitung wünschst. Es sollte für jeden Mitmenschen, ganz besonders aber für jemanden, der dich zu lieben behauptet, selbstverständlich sein, deine Grenzen nicht zu überschreiten, dir nicht weh zu tun.

Die Mühe macht er sich offensichtlich nicht, stattdessen gibt er dir noch die Schuld/Verantwortung für seine Aussetzer.

Du kannst jetzt Jahre damit verbringen, seine Kindheitsschäden zu analysieren, Verständnis aufzubringen und Geduld, was alles nichts daran ändern wird, dass die Realität bedeutet, dass in belastender Frequenz deine Grenzen übertreten und dein seelisches Wohlbefinden beeinträchtigt wird und dass auf diese Weise keine liebevolle, vertrauensvolle Partnerschaft möglich ist.

Egal woran es liegt, wichtig ist was am Ende dabei raus kommt. Verlier das nicht aus dem Blick! Gerade in toxischen Beziehungen liegt eine große Gefahr darin dass die Betroffenen ständig um den anderen kreisen und nicht bei sich selbst sind, und das hebelt den Selbstschutz aus. Noch funktioniert der ja bei dir, sonst wärst du nicht schon nach so kurzer Zeit hier gelandet mit deiner Fragestellung.

Zitat von susannah:
Seine Therapeutin habe ihm gesagt, dass ich ihn bitte darauf hinweisen soll, wenn sich irgendwas an seiner Mimik, Körperhaltung oder seinem Gesichtsausdruck ändert, weil er selbst diese Trigger nicht ahnen kann.


Entweder hat er dich hier belogen, oder seine Therapeutin hat einen Knall und will dich tiefer in eine destruktive Bindung verstricken. Es ist nicht dein Job, an seinen Problemen zu arbeiten. Er selbst muss lernen, seine Trigger zu erkennen und Methoden erlernen, anders damit umzugehen.

Ich bekomme richtig Wut wenn ich lese wie sehr er sich da auf dir auszuruhen gedenkt.

Vielleicht musst du dir mal die Möglichkeit vor Augen führen, dass dein Partner dich nicht aus Not, sondern aus Bequemlichkeit und Machtbedürfnis heraus ganz gezielt und böswillig verletzt. Es wären die gleichen Handlungen dir gegenüber, nur aus einer kalkulierten Motivation der Manipulation heraus. Wie fühlt sich dieser Gedanke an? Würdest du dir so etwas gefallen lassen? Wenn nicht, wieso dann die gleichen Handlungen mit anderer Begründung?

Du kannst es drehen und wenden wie du willst, am Ende bist du dir selbst gegenüber verantwortlich. Möchtest du langfristig eine Beziehung führen, womöglich eine Familie gründen mit jemandem, der seine Laune an dir abreagiert (und ggf. auch an seinen Kindern)?

25.03.2020 13:07 • x 6 #85


Lilli70
Liebe Susannah , geh einfach. Du bist nicht glücklich und überfordert mit der Situation. Das wären alle und das ist auch nicht schlimm. Wie willst du mit ihm klar kommen, wenn er es nicht kann? Ich sehe die Perspektive einfach nicht. Lieber jetzt, als noch jahrelang Ärger und Leid. Für euch beide. Das kannst du ihm auch genauso sagen. Du sollst Verständnis für ihn haben, also darf er das auch für dich haben. Alles Liebe!

25.03.2020 13:08 • #86


Zweizelgänger
Zitat von Scheol:
Ich gehe davon aus das die Therapeutin der Meinung ist das er depersonaliaiert, durch die Traumata.

Also jetzt spekulieren wir über Spekulationen...?

Dieser schwarz/weiß hier finde ich übrigens auch nicht wirklich hilfreich.
Aussagen wie trenn dich sofort... haben doch wirklich nichts mit einer realen Auseinandersetzung mit den Problemen von Menschen die wir nicht kennen zu tun.

Konstruktiv ist es, wenn man Gedanken äußert und Erfahrungen teilt.
Alles Andere können wir nicht beurteilen.

Zitat von Liesel:
Persönlichkeitsstörungen sind im Gegensatz zu manch körperlicher Krankheit durchaus heilbar, das schon.

Persönlichkeitsstörungen sind nicht wirklich heilbar.
Es tut mir wirklich leid, mit was du zu kämpfen hast, aber du hast für dich entschieden, dass du damit niemanden belasten möchtest. Das ist dein gutes Recht und ich wüsche dir wirklich alles gute.

Zitat Beispiel Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Nein, heilbar ist Borderline nicht. Wird die Persönlichkeitsstörung nach sorgfältiger Untersuchung festgestellt, müssen Betroffene einen Weg finden, wie sie ihr Leben damit meistern können. Dafür gibt es allerdings Mittel und Wege.

Eine Persönlichkeitsstörung unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Krankheitsbildern. Schon die Abgrenzung zu noch normalem, tolerierbarem Verhalten fällt oft schwer. Ebenso komplex ist die Behandlung, die meist langwierig ist und den Betroffenen viel abverlangt. Im Grunde befinden sie sich ein Leben lang in Therapie, da sie stets an sich, ihren Einstellungen und Verhaltensweise arbeiten müssen.

25.03.2020 13:34 • #87


Cocolores
Zitat von Jenß:
Du wirst sonst in eine Abwärtsspirale gesogen, aus der Du nie mehr rauskommst, da kannst Du Dich dann versuchen am *beep* Rand hochzuziehen, der Typ wird Dich solange fertig machen und aussaugen, bis nichts mehr von Dir übrig ist.

Liebe Susannah,

ich habe dieses Zitat ausgewählt, weil es auf mich zutrifft. Und ich komme aus so einer Beziehung. Fast 14 Jahre lang habe ich nur versucht auf seine psychischen Erkrankungen Rücksicht zu nehmen und wurde nur manipuliert und habe mich irgendwann selbst verloren - und bis heute nicht wiedergefunden.
Durch diese Manipulation idealisiere ich die Beziehung zwischendurch immer noch, obwohl es eben alles mehr Schein als Sein war. Schuldumkehr, passive Aggressivität, Zurücklehnen und Entschuldigen mit seinen Krankheiten (er kann doch nichts dafür) war noch das Harmloseste.

Es gibt ein paar Dinge, die in Deiner Erzählung ganz laut die Alarmsirenen anschmeißen: erst einmal Alk. Dieser wird bei vielen psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Borderline als Betäubung benutzt, um mit dem allen klar zu kommen. Was A-mißbrauch für Folgen hat, muß ich wohl nicht groß weiter ausführen. Oft kommt dann Medikamentenmißbrauch gleich mit dazu. Ich habe beides erst viel zu spät bemerkt oder nein, ganz so stimmt das nicht, ich wollte es nicht wahr haben, vieles wurde ja auch vertuscht bzw. verharmlost.
Zweitens, er macht die Therapie DIR Zuliebe. Vergiß es. Das heißt nämlich nichts anderes, als dass er das Problem gar nicht sieht und nur Dich damit zufrieden stellen will. Ernsthaft wird das ganze also gar nicht betrieben. (Bei mir war es das Lukaswerk, seine Aussage dort: Meine Freundin meint ich trinke zu viel)
Drittens und das finde ich fast am Schlimmste: die Idealisierung Deiner Person. Hast Du mal was von Lovebombing gehört? Sonst lies das mal nach...

Ich möchte Dir auch raten, Dich so schnell wie möglich zu trennen, weiß aber, dass Du das nicht tun wirst. Habe ich ja auch nicht - obwohl die Sirenen und Warnlampen schon im Diskomodus waren - und das eigentlich schon im ersten Jahr der Beziehung. Warum nicht? Weil die Manipulation schon zu weit fortgeschritten ist. Eigentlich ist doch alles sooo perfekt und Du doch quasi seine Traumfrau und das beste, was ihm je passiert ist. Aber ist es das wirklich?

Auch wenn mich jetzt viele steinigen werden von wegen Ferndiagnose etc pp - aber ich bin im Nachhinein davon überzeugt, dass mein Ex Borderliner ist, er hat mit seiner Familie auf psychischer Ebene auch viel auszustehen/auszustehen gehabt. Dass das nicht ohne Spuren an einem Kind vorbei geht ist klar. Aber trotzdem keine Entschuldigung andere Menschen zu Grunde zu richten.

Du wirst ihn nicht ändern können, auch die Therapeutin kann das nicht (schon gar nicht, solange er das nur DIR Zuliebe macht). Da läßt sich nichts schön reden. Es liegt an Dir, ob Du das willst, wie leidensfähig Du bist, wie lange Du das mitmachen möchtest und willst. Ich habe gemerkt, dass ein Mensch verdammt leidensfähig ist und selbst wenn ich der Meinung war, es geht einfach nicht mehr - es ging weiter. Und ich wäre wohl auch heute noch mit ihm zusammen, wenn der letzte Streit nicht so extrem eskaliert wäre, dass es einfach kein Zurück mehr gab. Traurig, aber wahr.

25.03.2020 14:53 • x 1 #88


L
Zitat von Zweizelgänger:
Also jetzt spekulieren wir über Spekulationen...?

Dieser schwarz/weiß hier finde ich übrigens auch nicht wirklich hilfreich.
Aussagen wie trenn dich sofort... haben doch wirklich nichts mit einer realen Auseinandersetzung mit den Problemen von Menschen die wir nicht kennen zu tun.

Konstruktiv ist es, wenn man Gedanken äußert und Erfahrungen teilt.
Alles Andere können wir nicht beurteilen.


Persönlichkeitsstörungen sind nicht wirklich heilbar.
Es tut mir wirklich leid, mit was du zu kämpfen hast, aber du hast für dich entschieden, dass du damit niemanden belasten möchtest. Das ist dein gutes Recht und ich wüsche dir wirklich alles gute.

Zitat Beispiel Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Nein, heilbar ist Borderline nicht. Wird die Persönlichkeitsstörung nach sorgfältiger Untersuchung festgestellt, müssen Betroffene einen Weg finden, wie sie ihr Leben damit meistern können. Dafür gibt es allerdings Mittel und Wege.

Eine Persönlichkeitsstörung unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Krankheitsbildern. Schon die Abgrenzung zu noch normalem, tolerierbarem Verhalten fällt oft schwer. Ebenso komplex ist die Behandlung, die meist langwierig ist und den Betroffenen viel abverlangt. Im Grunde befinden sie sich ein Leben lang in Therapie, da sie stets an sich, ihren Einstellungen und Verhaltensweise arbeiten müssen.

Doch, ich glaube absolut, dass sowas heilbar ist. Es ist im Grunde normales menschliches Verhalten ins Extrem übersteigert bzw steckengeblieben. Aber das Gehirn bleibt plastisch bis zum Tod, es kann alles positiv überschrieben werden was darin geschieht mMn. Integriert heisst es im Therapiesprech. Und das bedeutet für mich schon Heilung. Beziehungsfähigkeit wird sowieso erlernt, wenn es im Kindesalter versäumt wurde, warum nicht nachholen (reparenting)? Also ich bin zuversichtlich, das wäre machbar. Doch der Freund der TE scheint dazu nicht recht bereit. Er hat es noch nicht verstanden, evtl ist die Therapie unpassend?

25.03.2020 15:14 • #89


J
Was mich interessieren würde, bestimmen seine Probleme dauerhaft Eure Beziehung?
Kann er Dich als Frau mit eigener Persönlichkeit wahrnehmen, interessiert sich für Dich und Deine Belange und tut Dir auf seine Weise irgendwie gut?

25.03.2020 17:44 • x 1 #90


A


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