Partner lügt häufig - schreibt er mit einer anderen Frau?

Zitat von gabehcuod:

Selbstverständlich ist das immer noch Manipulation in Form von emotionaler Erpressung und Gaslighting. Solange ich noch Kontakt zur Erzeugerfraktion hatte, habe ich diesen subtilen Vorwurf bei Besuchen oder am Telefon immer recht deutlich gespürt, insbesondere von meiner Mutter. Mein Vater hat sich eh nur gemeldet, ...

Wannn hast Du den Entschluß gefasst die Verbindung abzubrechen ?

@Bahia84

Ich kann nichts dran ändern. das Hätte Wenn und Täte bringt mich ja im Grunde auch nicht weiter und macht mich nur traurig. Ich kann nur noch nicht abschätzen ob das Selbstmitleid ist oder noch zum Verarbeitungsprozess gehört.

Und ich glaube, das ich jetzt einen sehr guten Partner an meiner Seite habe der viel Verständnis hat.

Wenn du so wütend wirst in Situationen, gelingt es dir da, Achtsamkeit zu üben und genau zu erforschen WAS du fühlst? Oder dich aus der Situation raus zu nehmen bevor es eskaliert?

Zitat von Bahia84:

Genau das kenne ich leider auch nur zu gut. Dieses: Man fängt sich, fängt wieder an sich in stabiler Weise durchs Leben zu schlagen und dann kommt etwas (gut, bei dir ist es ja wirklich kein Etwas, sondern ne richtige Hausnummer!), das einen aus den Latschen kippen lässt und man steht fast wieder am Anfang und man ...

der absolute Klassiker !

@gabehcuod

Ich habe es ja früher oft versucht aber hatte keinen Zugang zu meinen Gefühlen. Das ist jetzt ein Automatismus der sich verselbstständigt habe ich das Gefühl. Ich bin aber zum Glück bei einer guten Therapeutin mit der ich darüber sicher sprechen kann.

Ja, ich habe damals noch gedacht, ich kann ihr so meine Dankbarkeit zeigen. Hatte aber nicht verstanden das ich ihr rein gar nichts schuldig bin, sondern es als Mutter ihre verdammte Pflicht war, mich groß zu ziehen.

Zitat von CocosPool:

@Nostraventjo Weißt wie oft Ärzte etwas empfehlen oder anweisen was nicht richtig ist und eben nicht empfehlenwert? Da muss dann der Apotheker den Arzt erst drauf hinweisen. Aber egal, darum geht's ja jetzt nicht will hier dafür kein Fass aufmachen, war nur ein nett gemeinter Hinweis an dich ...

Ich bin dir da auch gar nicht böse. Ich habe nur einfach ein Grundvertrauen in Ärzte, besonders in Fachärzte die Diagnosen behandeln die für Erwachsene leider noch ein wenig erforschtes Feld sind. Die Apotheker hatten dementsprechend aber auch nichts dazu gesagt. Aber egal, die Dinger sind eh in den Müll gewandert.

Zitat von Nostraventjo:

Ich kann nichts dran ändern. das Hätte Wenn und Täte bringt mich ja im Grunde auch nicht weiter und macht mich nur traurig. Ich kann nur noch nicht abschätzen ob das Selbstmitleid ist oder noch zum Verarbeitungsprozess gehört.

Ich glaube in deiner beschriebenen Situation ist Selbstmitleid MEHR als richtig! Das zeigt ja auch nur, das man sich gesund um sich selbst kümmert und eben das gehört zum Verarbeitungsprozess. Meinst du nicht auch?

Zitat von Nostraventjo:

Und ich glaube, das ich jetzt einen sehr guten Partner an meiner Seite habe der viel Verständnis hat.

Das ist gut und wirklich sehr schön! Ja so einen hab ich ja auch an meiner Seite, der mich auffängt, nicht verurteilt und eben vielleicht nicht alles versteht aber mit mir durchsteht. Da kann man auch einfach nur super dankbar für sein

Zitat von Nostraventjo:

Wenn du so wütend wirst in Situationen, gelingt es dir da, Achtsamkeit zu üben und genau zu erforschen WAS du fühlst? Oder dich aus der Situation raus zu nehmen bevor es eskaliert?

Nein, Wut ist bei mir ein sehr, sehr starkes Ankergefühl. Das covert dann so ziemlich alles andere. Also WAS ich eigentlich fühle, kommt immer erst in der Rückschau und bedeutet viel Kraft und Reflektion meiner Selbst. Aus der Situation selbst rausnehmen gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Das kommt aber auch insgesamt auf die Umstände an oder die Situation an sich.

Zitat von Nostraventjo:

@gabehcuod Wenn wir schon dabei sind: Mein Vater war in meinem Leben die einzige konstante Bezugsperson die mich ehrlich geliebt hat für das was ich bin und mich auch gesehen hat als eigenen Menschen mit meinen Problemen. Er hat mich sehr oft vor meiner Mutter in Schutz genommen und mir das Gefühl gegeben das er ...

Alles runterschlucken, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Funktionieren müssen

Deswegen ist es auch so wichtig, da es alles ausgesprochen wird ohne Bagetellisierung etc.

Zitat von Mirabellenblüte:

Wannn hast Du den Entschluß gefasst die Verbindung abzubrechen ?

Ende 2017, nach dem zweiten Auslandseinsatz und der Trennung von meiner Ex-Frau.
Es kam da einiges zusammen, was mich nochmal verstärkt ins Nachdenken gebracht hat. Ich war zu dem Zeitpunkt auch für 10 Wochen in einer Fachklinik in Dresden, die sehr eng mit meinem Arbeitgeber kooperiert.

Zitat von Nostraventjo:

Ich habe es ja früher oft versucht aber hatte keinen Zugang zu meinen Gefühlen. Das ist jetzt ein Automatismus der sich verselbstständigt habe ich das Gefühl.

Kenne ich ...
Ich konnte lange auch keine Trauer zulassen, weder bei Todesfällen in der Familie noch bei Kameraden.
Alles, was dann hochkam, war bestenfalls Ärger und Schuld, weil ich überlebt habe.

Zitat von Nostraventjo:

Ich bin aber zum Glück bei einer guten Therapeutin mit der ich darüber sicher sprechen kann.

Das ist sehr gut - so kannst Du Dir das alles Stück für Stück wieder zurückerobern.

Zitat von Nostraventjo:

Hatte aber nicht verstanden das ich ihr rein gar nichts schuldig bin, sondern es als Mutter ihre verdammte Pflicht war, mich groß zu ziehen.

Manchmal sind wir leider erst im Nachhinein schlauer ...

@Bahia84 das kenne ich. Ich habe auch lange automatisch erstmal auf alles mit Wut reagiert. Bis ich irgendwann angefangen habe, zu reflektieren was genau jetzt los ist. Da stellte sich heraus das ich auf Trauer im Grunde immer mit Wut reagiert habe. Wut war meine einzige Möglichkeit mit Trauer, Enttäuschung etc umzugehen.

Kannst du die Situationen im Nachhinein reflektieren?

Zitat von Mirabellenblüte:

Alles runterschlucken, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Funktionieren müssen

Jepp - so ging das 19 Jahre lang. Funktionieren, sich anpassen, pflegeleicht sein, am besten unsichtbar sein, den alten Herrn nur ja nicht in seiner Ruhe oder dem zu stören, was ihm immer schon wichtiger als seine Kinder war.

Im Nachhinein hab ich erst richtig verstanden, dass es eine regelrechte Flucht und ein unheimlicher Glücksfall gewesen ist, dass meine Bewerbung fürs Medizinstudium und die Verpflichtung bei der BW erfolgreich gewesen ist. Raus aus diesem kleinbürgerlich-spießigen Mief, raus aus dem emotionalen Missbrauch, raus aus den Prügeln.

@gabehcuod ich habe Angst das mich diese Emotionen jetzt unkontrolliert überrollen. Ich weiss schon, warum mein Kopf sich so lange davor verschlossen hat. Weil der Tod meines Vaters für mich das schlimmste war was passieren konnte und ich gewusst habe das mich die Wucht dieser Situation völlig zerstören würde. Aus Schutz habe ich es verdrängt. Aber das ist kein ewiger Zustand. Maßgeblich sicher auch für meine depressiven Verstimmungen.

Hattest du Hilfen durch Therapeuten und Ärzte oder hast du dir alles selbst erarbeitet? Ich finde das absolut bemerkenswert.

Zitat von Nostraventjo:

Kannst du die Situationen im Nachhinein reflektieren?

Ja heute schon. Ist auch ein Lernprozess, der durch Therapie begleitet eingesetzt hat. Nicht, dass ich immer unreflektiert durchs Leben spaziert bin aber doch mehr nur mit mir selbst. Soll auch nicht bedeuten, dass ich dann anderen immer die Schuld gegeben habe oder dergleichen, nur einfach halt gelebt ohne Rücksicht auf Verluste. Weil mir das ziemlich egal war. Wenn man zu sich selbst keine Beziehung hat oder keine gute, dann kann man die auch nicht mit anderen führen. Mein Mann hat mich da klar aus diesem Strudel rausgeholt und auch erst durch ihn konnte ich erkennen, das was massiv schief läuft bei mir und ich an mir arbeiten muss.

@Bahia84 das ist absolut klar. Wir kennen nur diesen einen Weg, wie sollen wir wissen das es auch andere gibt?!

Ich habe immer nur mit Wut reagiert und nicht gewusst das es auch andere Wege gibt, mit Trauer, Enttäuschung etc umzugehen.

Dinge, die uns nie beigebracht wurden können wir nicht wissen.

Zitat von Nostraventjo:

ich habe Angst das mich diese Emotionen jetzt unkontrolliert überrollen.

Verständlich - im Gegensatz zu Kindern, die halbwegs bedürfnisorientiert aufgewachsen sind, hatten wir keine ausreichenden emotionalen Vorbilder. Kinder, bei denen es den Müttern schon schwerfällt, in einen ausreichenden emotionalen Austausch mit ihnen zu gehen, haben später enorme Schwierigkeiten, sich selbst emotional zu regulieren und zu beruhigen.
Bei mir waren lange Zeit Ärger und Wut ziemlich unterreguliert. Hat sich aufgrund der beruflichen Umgebung nicht ganz so negativ ausgewirkt und darum ist es auch noch längere Zeit so geblieben.

Zitat von Nostraventjo:

Hattest du Hilfen durch Therapeuten und Ärzte oder hast du dir alles selbst erarbeitet? Ich finde das absolut bemerkenswert.

Ich hatte Hilfe durch die Selbsterfahrung in der Therapieausbildung, durch die Zeit in Dresden und ein weitere Therapie, die ich privat gemacht und finanziert habe. Sowas ganz alleine zu reissen kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Zitat von Nostraventjo:

@gabehcuod ich habe Angst das mich diese Emotionen jetzt unkontrolliert überrollen. Ich weiss schon, warum mein Kopf sich so lange davor verschlossen hat. Weil der Tod meines Vaters für mich das schlimmste war was passieren konnte und ich gewusst habe das mich die Wucht dieser Situation völlig zerstören würde. ...

Stell Dir Schubladen vor, mach die einzeln auf in Deinem Tempo oder etwas Anderes mit einem ähnlichen Prinzip