Zitat von poesine:Weil er die Erfahrung gemacht hat anderen ist es egal wie es ihm geht und was er möchte.
Mir aber eben nicht.
Du bist schon im Strudel. Du suchst Entschuldigungen für sein Verhalten. Depressiv zu sein ist das eine - es ist eine Erkrankung. Aber jemanden anderen zu belasten und ein Energievampir zu sein ist das andere. Er saugt dir Geld, Energie und dein Leben ab - nicht ungewöhnlich in dieser Konstellation.
Jedoch liegt es bei dir dich zu schützen! Grade bei einer solchen Erkrankung ist die Gefahr hoch, sich anzustecken. Ich habe es selber durch.
Psychische Erkrankungen sind extrem harter Tobak für den Partner, weil der gesunde Part oft das Handeln und Denken des Erkrankten nicht nachvollziehen kann. Die wenigsten Menschen sind dazu in der Lage sich gesund abzugrenzen um selbst gesund zu bleiben.
Das sehe ich bei dir nicht. Zieh auf keinen Fall mit ihm zusammen - dann bist du im wahrsten Sinne des Wortes geliefert.
Unterstütze ihn als Freund, nicht als Retterin oder Komplett-Assistenz.
Zeig ihm, wie er sich selbst helfen kann. Wo er sich informieren kann, was zu tun ist, damit er die KK Schulden tilgen kann. Aber mach das nicht komplett alleine. Nicht mundgerecht!
Diese Verantwortung, die du dir selbst auferlegst ist eine Scheinverantwortung. Es fühlt sich so an, ich weiss. Aber du bist nicht verantwortlich für ihn und sein Leben! Bitte sag dir das immer wieder. Du musst dich abgrenzen, ansonsten kannst du bald in die Tagesklinik. Du bist in aller erster Linie für dich und deine Tochter verantwortlich.
Nochmal für dich zum einordnen: ich war mal du, durch mein Aufreiben und diese Last der Scheinverantwortung wurde ich selbst depressiv und meine Tanks waren nicht nur leer, sie hatten keinen Boden mehr, so dass ich sie auch nicht mehr füllen konnte.
Somit kenne ich auch seine Seite.
Psychisch erkrankt zu sein heisst nicht, dass man hirnamputiert ist und gibt einem nicht das Recht andere in diesen Strudel zu ziehen.
Sieh nicht die Erkrankung als Rechtfertigung für alles an. Ich kann dich nur eindringlich darum bitten.
So wie sich das für mich darstellt, ist er (zumindest derzeit) beziehungsunfähig und sucht sein Heil in dir als Pflegerin. Warum sollte er was für sich tun, wenn du ihn (pardon) den Hintern wischst? Du glaubst damit zu helfen? Falsch. Du steigerst somit eher seine Lethargie. Brennstoff dafür ist deine Energie. Sie verpufft einfach.
Du glaubst dass du leer bist? Mach das ein Jahr weiter mit und zieh mit ihm zusammen. DANN können wir noch einmal über DEINEN Zustand reden und was das Wort leer wirklich bedeutet.
Kleiner Tipp: Google mal Angehörige Verhalten Depression.
Was ich dir hier als Kurzform gegeben habe, musste ich auf die harte Tour von den Profis lernen. Mach nicht denselben Fehler.
Noch ein Gedanke: jemandem zu helfen bedeutet nicht, dass du ihm seine Verantwortung und seine Aufgaben abnimmst. Es bedeutet, jemanden so zu unterstützen, dass derjenige selbst ans Ziel finden kann - indem er selbst handelt.