Hallo zusammen,
ich weiß nicht was ich mir davon erhoffe hier etwas zu schreiben. Vielleicht einfach um es mir von der Seele zu schreiben oder ähnliche Erfahrungen zu lesen. Ich bin Ende 20, männlich und seit 5 1/2 jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich war immer glücklich mit ihr, und sie mit mir, wir haben viel zusammen erlebt und uns immer gut verstanden, nie gestritten, gemeinsame Zukunft ausgemalt etc und alles war gut. Vor einigen Monaten hat bei uns eine neue Arbeitskollegin angefangen, mit der ich mich gut verstand. Ohne es so recht zu merken hab ich mich ein wenig in sie verknallt, noch nicht mal richtig verknallt eher sowas wie eine Schwärmerei. Ich habe dem ganzen nicht so viel Beachtung geschenkt, und dachte das geht vorbei. Es ging dann auch vorbei und es war ok. Einige Zeit später war eine Feier im Haus bei der viel Alk. floss. Sie war sehr betrunken und ich auch, ihr war übel und habe sie nach hause gebracht. Es fuhr kein Zug mehr und natürlich habe ich bei ihr gepennt. In Klamotten, es ist nichts gelaufen und am nächste Morgen bin ich verkatert mit dem Zug heimgefahren und hab es direkt gebeichtet, es sind viele Tränen geflossen aber es war zu verzeihen. Auf der Arbeit direkt geklärt dass das 'ne besoffene Dummheit war die man am besten dabei belässt. Aber ab dem Zeitpunkt begann alles schief zu gehen, denn diesmal hatte ich mich richtig verknallt. Dazu kam dann auch noch raus dass die Kollegin sich auch in mich verknallt hat. Auf einmal war alles in meinem Leben in Frage gestellt (dazu kam auch noch dass ich mich beruflich in einer sehr unsicheren Situation befand). Ich wusste dass das nur eine Verknalltheit war, konnte mich aber kaum dem Kontakt entziehen, habe ihn immer wieder gesucht im Gespräch und per Whatsapp und mich total reingesteigert. Statt es direkt mit meiner Freundin zu klären, hab ich mir immer gesagt ich mach das mit mir aus und belaste sie nicht damit, und das war der Fehler von Anfang an. Wir haben beide gesagt dass wir das nicht wollen und dass es mit der Zeit vorbeigeht. Ich war daheim immer schlecht gelaunt und meine arme arme Freundin wusste überhaupt nicht was los war. Nach einer Weile war meine Freundin im Urlaub und auf der Arbeit stand wieder eine Feier mit viel Alk. an - und es kam, wie es kommen musste, was ich eigentlich hätte wissen müssen. Auf einmal waren alle anderen Kollegen weg und wir waren zu zweit da, und wir haben uns geküsst, mehrmals, weiß nicht mehr wie oft. Ich hab angefangen zu heulen und konnte doch nicht einfach gehen. Natürlich war der letzte Zug weg. Ich wollte zum Bahnhof gehen, aber bin dann natürlich doch bei ihr gelandet. Da haben wir uns auch geküsst, dann gepennt. Am nächsten morgen aufgewacht und erstmal angefangen zu heulen, geredet, weiß nicht mehr genau über was, sie hat mich geküsst und mir gesagt dass sie mit mir schlafen will. Das konnte und wollte ich nicht, und bin gegangen. Und dann kam die Erkenntnis: was hab ich nur getan? was für ein Monster bin ich, wie kann ich meine Freundin so hintergehen? ich muss es ihr sagen, aber wie? Sie ist im Urlaub, soll ich es ihr am Telefon sagen und ihr den Urlaub ruinieren? Soll ich das für mich behalten? Kann ich das überhaupt? In der restlichen Zeit in der sie im Urlaub war war ich wie ein Geist, nur geschlafen weil ich so müde vom grübeln war. Ich bin zum Entschluss gekommen dass es 'ne einmalige dummheit war und ich ihr nicht das Herz brechen kann. Sie kam zurück, ich hab sie abgeholt, dachte ich brech zusammen wenn ich sie seh - aber es ging. Währenddessen hab ich mich auch versucht von der Kollegin zu lösen. Ich hab mich mit ihr getroffen und ihr gesagt dass ich sie zwar toll finde, aber das viel zu weit gegangen ist ich mich nicht noch weiter zwischen sie und ihren Freund drängen will, ich meine freundin nicht noch mehr hintergehen will und das es das war. So etwas zu sagen ist eine Sache, aber wenn man sich so in eine Verknalltheit reinsteigert...das hab ich unterschätzt. Nach ein paar Tagen kamen die Gefühle wieder und es ging von vorne los. Ein, zwei Wochen später wiederholte sich alles. Aus dem Feierabendbier mit den Kollegen wurden sehr viele Feierabendbiere. Wieder die letzten beiden bei uns auf der Arbeit im Freizeitraum. Ich kann mich erinnern wie ich gesagt hab nicht schon wieder allein zu zweit und bin doch nicht gegangen. Erst haben wir geredet, und natürlich haben wir uns wieder geküsst. Sie hat mich zu sich runter gezogen, mich geküsst und wieder gesagt das sie mit mir schlafen will. Ich hab ihr wieder gesagt dass ich das nicht will. Das ging dannn ein paar mal so, bis sie gesagt hat dass sie das von männern anders gewohnt ist und sie sich jetzt schlecht und gedemütigt fühlt. Ich hab ihr soweit ich das noch weiß erkärt das in meinem Kopf zu viel los ist um jetzt einfach hier mit ihr zu schlafen, das ich nicht weiß was das alles bedeutet und wir das doch gar nicht wollen und sie beschwichtigt. Sie hat mich umgestoßen, sowas gesagt wie das wollen wir ja mal sehen un sich auf mich gesetzt und mich geküsst. Ich hätte mich mehr wehren müssen. Ich hab ihr gesagt Was soll das ? ich werd nicht mit dir schlafen, ist das ne Herausforderung für dich? da ist sie sauer geworden und wollte gehen. Ich trottel bin ihr hinterher und hab mich entschuldigt. Sie hat sie angenommen. Dann haben wir noch kurz gelabert, ich hab angefangen zu heulen, hab mich wieder eingekriegt und ich glaub wir haben uns nochmal geküsst glaub ich. Dann bin ich unglaubliches Ar. mit dem Zug nach Hause gefahren und hab mich als ob nichts wäre neben meine Freunin ins Bett gelegt, ohne ein Auge zuzumachen.
Nach diesem Ereignis waren alle Gefühle wie weggepustet, der Schalter umgelegt, meines Erachtetens ein Zeichen dass es einfach nur ne Verknalltheit war und ich war so froh dass dieses Gefühlschaos endlich vorbei war. Ich hab Der Kollegin gesagt das wir auf der Arbeit reden können aber ich nicht mehr schreiben will. Ich hab mich wieder auf meine Freundin konzentriert, und ich hab gemerkt wie sie gemerkt hat, dass es zwischen uns wieder besser läuft und sie wieder glücklich ist. Kurz hab ich gedacht ok, ich schaff das, alles was zählt ist dass sie glücklich ist. Aber ich hätte mich besser kennen müssen. Auf der Arbeit hab ich mich immer weiter von der Kollegin entfernt, konnte sie nicht mehr anschauen. Dauernd hat ich Angst, dass sie mir abends schreibt. Ich wurde immer stiller, konnte nichts mehr im Leben genießen weil ich die ganze Zeit dran denken musste was ich getan habe. Dauernd dachte ich Dinge wie: Schaffe ich das mit ins Grab zu nehmen und gleichzeitig ein glückliches Laben zu führen? Wenn ich es schaffe das wirklich über lange zeit geheim zu halten und meine Ferundin erfährt es dann, würde ihr dann ihr gesamtes Leben wie eine Lüge vorkommen? Wenn ich es schaffe es geheim zu halten, mit ihr ein Kind bekomme, das Kind irgendwann in eine ähnliche Situation kommt und mich um Rat fragt, kann ich ihm dann in die Augen schauen und sagen, dass es immer das Beste ist, ehrlich zu sein?
Drei Wochen hab ich es noch geschafft, dann musste es raus, ich konnte nicht mehr, bin physisch und psychisch krank geworden. Ich musste ihr die Gelegenheit geben zu entscheiden, ob sie mit jemandem wie mir noch zusammen sein will. Ich hab es ihr erzählt, das ich mich verknallt hatte, von den zwei Nächten, dass wir uns mehrmals geküsst haben, ich bei ihr gepennt habe, dass ich Sie unglaublich hintergangen und belogen habe. Ich kann nicht beschreiben wie weh es tat, noch weniger wie weh es ihr getan haben muss, aber es musste raus. Mir wurde klar wie unglaublich schei. sie sich in der Zeit gefühlt hat, dass sie dauernd nur angst hatte dass ich sie verlassen würde ohne dass sie wusste warum. Wir haben viel geheult, ich habe ihr gesagt dass ich nicht weiß warum das passiert ist, ich es am liebsten ungeschehen machen möchte und ich will dass es wie früher wird, sie mir wieder vertraut, auch wenns lange dauert, dass ich einfach nur eine Zukunft mit ihr will. Und tatsächlich - sie will mir verzeihen. Ich konnte es erst kaum glauben, ich hatte meine sachen gepackt, was für ein glück, es wird ein hartes Stück arbeit, aber es kann werden. Meine Freundin vehält sich fantastisch, ich denke sie glaubt mir das ich wirklich nur noch Sie will, was ich auch tue, und will es einfach nur hinter sich lassen.
All das was mit der Kollegin passiert ist zog sich über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten, seitdem ich es gesagt habe ist ca. ein monat vergangen und ich komme einfach nicht drüber weg. Ich hasse mich so, so sehr für das was ich getan hab und kann nicht mehr verstehen wie ich mich so verhalten konnte, ich verstehe es nicht mehr was ich an der anderen Frau überhaupt gefunden hab. Noch nie ist mir sowas passiert, noch nie habe ich sowas schlimmes getan und hab auch nicht gedacht dass ich zu so etwas fähig wär. Was bedeutet das? War das schon immer in mir? Passiert mir das wieder? Ich muss aus dem nichts raus anfangen zu heulen weil meine Gedanken dauernd um meine Taten kreisen, was ich meiner lieben, tollen Freundin angetan hab. Wie konnte ich den Menschen der mich so liebt und den ich so liebe auf so ein widerliche Art und Weise anlügen? Ich hab solche Angst dass ich irgendwann heimkomm und sie mir sagt ich kann das nicht mehr, und einfach geht. Sie hat zwar explizit gesagt, dass sie den Verlauf der Abende nicht genau wissen will, aber was ist wenn da irgendwas dabei ist was für sie ein Grund ist sich zu trennen? Zum Beispiel dass ich der kollegin beim Küssen and den Po gepackt hab (hab ich ihr gesagt). Oder wenn ich irgendwas gesagt oder getan hab, woran ich mich nicht mal mehr erinnere, was ein Trennungsgrund wäre? Ich bin so verzweifelt weil ich so ein schlimmer Mensch bin, weil ich es nie wieder gut machen kann, weil ich das Gefühl habe meine Freundin hat was besseres verdient, ich sie aber so liebe und brauche. Generell habe ich das Gefühl alle menschen die mich kennen enttäuscht zu haben und weiß nicht mehr weiter. Hat jemand schon mal so eine Phase im Leben gehabt und überstanden? Geht das irgendwann vorbei? Kann man es schaffen das hinter sich zu lassen?
01.08.2016 12:43 •
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