Partner hat mich über Nacht verlassen

Hallo ihr lieben. Ich bin neu hier und habe euch bewusst gesucht.
Ich bin 33 Jahre alt und alleinerziehende Mama von einer 7 jährigen Tochter.

Vor 2 Wochen hat mein Partner mich während ich auf der arbeit und meine Tochter in der Schule war verlassen. Als ich nach Hause kam war er ohne ein Wort des Abschieds weg. 2 Tage vorher hatten wir eine Auseinandersetzung. Er wollte sich ohne einmal mit gesprochen haben, stationär in eine Klinik einweisen lassen. Ich bin aus allen Wolken gefallen.
Das letzte Jahr war wie für viele nicht leicht für uns. Bei uns war es so, dass er immer weniger mit mir geredet hat. Irgendwann sagte er dann mit seinem Gehirn würde was nicht stimmen. Er spricht einfach nicht so wahnsinnig viel aber er war plötzlich davor überzeugt, er ist unnormal. Ich habe ihn so gut wie möglich unterstützt, er war sogar bei Neurologen mit dem Ergebnis, dass sein Gehirn völlig okay ist. Damit wollte er sich nie abfinden und egal was ich getan habe es nichts geändert.

Seine Mutter mengt auch gut mit. Sie hat sich nie groß gekümmert aber ist heilig für ihn. Während unserer Beziehung hat sie einmal so getan als wäre sie kurz vorm Sterben. Als das aufgeflogen ist hatten sie ein paar Monate keinen Kontakt und er war ein anderer Mensch. In den letzten Wochen aber hat er enorm viel mit ihr geschrieben und mit mlr gar nicht mehr geredet.

Dann kam plötzlich die Wende, er wollte raus und hat das alles ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Er ist nicht der Vater meiner Tochter aber er hatte diese Rolle. Und er hat sich nicht mal verabschiedet.

Ich weiß dass ich oft nicht einfach bin aber ich dachte wirklich er liebt mich.

Ich bin völlig durch den Wind. Ich kann nur weinen und komme überhaupt nicht mehr klar. Bis dem Montag davor dachte ich noch wir schaffen das. Er will das. Aber offensichtlich hab ich mich derbe getäuscht.

@Jakkeline

Das tut mir sehr leid für dich. Manche Kurzschlussreaktionen erklären sich einfach nicht oder erst später.

Versuche zunächst einmal darauf zu achten, dass du deine Tochter als erste im Blick behältst. Kinder, gerade Mädchen, geraten in familiäre Katastrophen schnell in die Rolle der Versteherin und Trösterin. Mein Rat an dich wäre, vor allem mit ihr zu reden und ihr zu erklären, dass das Verhalten des Ziehvaters aktuell nicht erklärbar ist und er möglicherweise krank ist. Dass du versuchst den Kontakt zu ihm zu suchen und herausfinden wirst was tatsächlich los ist. Sie könne sich darauf verlasen und muss sich ihrerseits keine Sorgen machen.

Du als die erwachsene Mutter musst jetzt unbedingt in dieser kontrollierten Position bleiben, denn was deine Tochter gerade erlebt hat, wird sie möglicherweise ein Leben lang prägen und lebenslange Verlusstängste verursachen. Je mehr du nach außen die Kontrolle behältst, dest besser ist es für sie. - Kinder sind immer in der Situation, dass sie den Entscheidungen der Erwachsenen ausgeliefert sind. Eine Situation wie das unangekündigten Verlassen durch den Ziehvater ist emotional eine existentiell bedrohliche Situation für sie. Sie wird sehr wahrscheinlich versuchen den gefühlten Kontrollverlust über ihre eigene Situation zu kompensieren, indem sie dich tröstet, besonders artig ist und dich bemuttern will. Wenn du das feststellen solltest, dann setz dich mit ihr hin und sage ihr:Du hast recht, mir geht es im Augenblick nicht gut. Was passiert ist, hat mich sehr erschreckt. Ich bin aber deine Mutter und achte darauf, dass dein und unser Leben unter diesem Vorfall nicht zusammenbricht. Folgende Personen helfen uns ... Folgende Sachen zur Absicherung sind bereits getan ... Ws passiert ist, passiert nur sehr, sehr selten und ich finde heraus warum. Bis dahin verlass dich auf mich. Komme immer zu mir wenn du reden möchtest,

Danach kümmere dich um dich. Ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute.

Zitat von Jakkeline:

Vor 2 Wochen hat mein Partner mich während ich auf der arbeit und meine Tochter in der Schule war verlassen.

wie lange ward ihr zusammen?

Zitat von Jakkeline:

Irgendwann sagte er dann mit seinem Gehirn würde was nicht stimmen.

Wie kam er darauf? Wie sollte sich das äußern?

Zitat von Jakkeline:

In den letzten Wochen aber hat er enorm viel mit ihr geschrieben und mit mlr gar nicht mehr geredet.

und was hat er mit seiner Mutter so geschrieben?
gab er auch keine Antwort, wenn er von Dir gefragt wurde?

War er am Anfang Eurer Beziehung anders?

Zitat von Jakkeline:

Er wollte sich ohne einmal mit gesprochen haben, stationär in eine Klinik einweisen lassen.

Warum denn genau? Physische oder psychische Leiden? Und ohne mit dir gesprochen zu haben klingt so vorwurfsvoll?
Und warum ist daraus eine Auseinandersetzung geworden und wie ist sie geendet?

Ich beantworte alles der Reihe nach.
Ich achte bei meiner Tochter sehr genau darauf dass sie nun nicht in die falsche Rolle fällt. Ich rede mit ihr und sie weiß dass ich traurig bin aber dass wir es in den Griff bekommen. Sie hat beständigen Kontakt zum Vater und mein Bruder und Mutter wohnen Im gleichen Haus. Sie hat jede Unterstützung die sie meinerseits und sonst braucht. Ich bin selbst auch Erzieherin. Nicht dass ich deswegen alles wüsste aber ich weiß um die Gefahren und stelle mich möglichst weit zurück. Wir renovieren aktuell und sie hilft fleißig und findet aktuell alles ganz toll. Bisher hat sie es scheinbar gut verkraftet. Gott sei dank!

Wir waren 4 1/2 Jahre zusammen.
Es kam darauf weil seine Mutter sagte, als er ein Kind gewesen sei, sei seine linke Gehirnhälfte nicht so aktiv wie die andere gewesen und er habe diagnostizierte ADHS. Um beides wurde sich aber in seiner Kindheit nicht gekümmert daher habe ich ihn da auch ernst genommen.
Am Anfang hatte er nicht so intensiven Kontakt mit seiner Mutter. Das kam später. Er war immer sehr aufmerksam aber irgendwann nur noch genervt und hatte auf nichts mehr lust.
Inhaltlich weiß ich es nicht. Jeden Tag ganz banale Dinge. Unter anderem Guten morgen mit Herzen jeden Tag. Oder er hat mal geschrieben sie wäre die einzige Frau die er lieben würde. Das hab ich zufällig gesehen. Ich war nie der Typ der Handys kontrolliert. Anschließend meinte er auch so habe er dass nicht gemeint aber er fühlt sich ihr sehr verpflichtet.

Weil ich finde dass eine stationäre Therapie ein Thema ist dass man besprechen sollte. Da hängen ja auch finanzielle Dinge dran. Ich hab gesagt dass ich dass so in der art nicht gut finde und er hat sofort dicht gemacht und wir konnten nicht mehr reden. Ich hab ihm mehrfach gesagt ich unterstütze ihn aber wir müssen reden, organisieren. Das geht nicht von heute auf morgen wenn da Verpflichtungen sind.

Vielleicht sind die Mutter und der Sohn Hypochonder:
Zitat:
Der Begriff Hypochondrie bezeichnet die übertriebene Angst, krank zu sein oder zu erkranken. Körperliche Symptome werden von den Betroffenen über- und fehlinterpretiert. Dabei kreisen die Gedanken entweder dauerhaft oder in Schüben um diese Angst vor Krankheit

Als ertes ekn ganz dickes Kompliment, dass du trotz Traurigkeit so reflektiert und umsichtig scheinst. Das ist wirklich großartig.

Hast du Kenntnis in Bezug auf psychiatrische Erkrankungen inseiner Famile? Ich frage gezielt nach Schizophrenie.

Wie Hypochonder wirken sie nicht aber ich bin natürlich kein Psychologe. Ich hab immer das Gefühl das ihm in seiner Kindheit was passiert ist aber ich kann es nicht greifen. Er hat jedenfalls 2 seeeeehr lange Narben auf dem Rücken die auf jeden Fall weh getan haben müssen. Aber weder die Mutter noch er konnten was dazu sagen. Sie wissen es wohl beide nicht.

Ich kenne niemanden aus seiner Familie. Außer seiner Mutter gibt es wohl auch niemanden. Der leibliche Vater ist recht am Anfang unserer beziehung gestorben und war Alk.. Der ziehvater ist auch gestorben während wir zusammen waren. Das hat er damals 2 Wochen nicht erzählt bis ich so wütend war weil er nicht redet und so komisch war.

Ich versuche immer sehr objektiv und realistisch zu sein. Oft gelingt es, manchmal leider nicht

Zitat von Jakkeline:

Er hat jedenfalls 2 seeeeehr lange Narben auf dem Rücken die auf jeden Fall weh getan haben müssen. Aber weder die Mutter noch er konnten was dazu sagen. Sie wissen es wohl beide nicht.

Quer über den Rücken verlaufend?

Zitat von Jakkeline:

Ich versuche immer sehr objektiv und realistisch zu sein. Oft gelingt es, manchmal leider nicht

Das ist menschlich Liebe und Empathie gehen nun mal nicht den Faktenweg.
Wenn dir dein Gefühl sagt, dass etwas in seiner Kindheit passiert ist, ist die Chance hoch, dass du recht hast. Hypochondrie ist tatsächlkch kein Witz und was du beschreibst geht in die Richtung.- Denk auch in die Richtungen Machtausübung in der Beziehung - die Mutter scheint hier gut vorzumachen wie man die Fäden durch Krankheit in der Hand hält. Und De ja vue in Bezug auf die von Mutter und Sohn erlebte gewaltätige Vergangenheit.
In jedem Fall scheint er etwas abgekapselt zu haben.

Zitat von Jakkeline:

Ich beantworte alles der Reihe nach. Ich achte bei meiner Tochter sehr genau darauf dass sie nun nicht in die falsche Rolle fällt. Ich rede mit ihr und sie weiß dass ich traurig bin aber dass wir es in den Griff bekommen. Sie hat beständigen Kontakt zum Vater und mein Bruder und Mutter wohnen Im gleichen Haus. Sie ...

Das hört sich nicht gut an.
Mit diesem Mann stimmt etwas nicht und das ist offensichtlich.

Auch wenn es weh tut, pass auf dich auf und nimm Abstand.

Die Narben verlaufen von oben nach unten.

Und wenn ich realistisch bin weiß ich auch dass es mir und meiner Tochter besser geht langfristig wenn er nicht mehr da ist. Weil die letzte Zeit einfach echt nicht schön war.
Aber ich vermisse ihn trotzdem so unendlich und fühle mich so unglaublich einsam. Ich weiß ich hab meine Tochter. Aber sie ist nun mal Tochter und kein gleichaltriger Gesprächspartner.

Ich bin nicht der Typ der alleine an den See fährt und die Zeit genießt. Ich stehe immer unter Strom. Das ich furchtbar anstrengend und mein Hirn arbeitet ständig. Aber ich kann das nicht abstellen.

Und es tut so weh dass er wirklich einfach gehen konnte ohne etwas zu sagen. Einfach weg 4 1/2 Jahre.

Natürlich tut es weh, aber ich habe da beim lesen ein total komisches Bauchgefühl was deinen Freund betrifft, da muss was passiert sein in der Kindheit!

Die Aussage das er denkt das in seinem Gehirn was nicht stimmt, da wird er schon recht haben, psychisch stimmt da was garantiert nicht!

Weisst du bei uns Menschen ist das oft so das dass Schicksal uns hilft, er ist nun Weg und das ist garantiert gut so, wer weiss was da noch alles gekommen wäre! Ich will ihm jetzt nicht unterstellen das er ein Psychopath ist aber irgendwas stimmt halt nicht, auch das mit seiner Mama ist mehr als gruselig!

Ich glaube halt das viele Sachen die passieren erst später gut für was sind, und das er weg ist, ist eine Sache davon! Natürlich tut es trotzdem weh, aber dein Bauchgefühl wird dir sicher auch sagen das es gut so ist oder?

In klaren Momenten weiß ich das sogar. Aber ich so oft einfach nur traurig. Ich hab so viel Herz in diese Beziehung gesteckt. Mit dem Mann hatte ich das erste mal das Gefühl verliebt zu sein.
Ich hab dazu selbst eine schlimme Kindheit und Jugend hinter mir. Irgendwie hab ich immer geglaubt, zusammen schaffen wir das.
Mit seiner Mama war halt immer so eine Sache. Ich hatte immer das Gefühl ich stehe in konkurrenz mit ihr um ihn. Das war oft sehr anstrengend.
In meiner Kindheit war ich Opfer S. Missbrauchs. Als dieser aufflog wurde ich ein Jahr lang zu Hause angeschwiegen. Niemand hat mit mir geredet bis wir auszogen und mir ständig das Gefühl gegeben ich habe alles kaputt gemacht.
Das letzte Jahr mit ihm war genauso und trotzdem fühle ich mich nun noch einsamer und isolierter als je zuvor.
Ich verstehe einfach nicht wie er das tun konnte. Ich hätte das niemals gedacht.