Hallo Leonhard,
erst einmal meinen großen Respekt vor deiner Leistung. Ich weiß zwar nicht, ob ich deinen Optimismus teile und bin mir sicher, dass ich nicht so handeln würde wie du, aber trotzdem zeigst du meinem Gefühl nach eine große Kraft.
Ich habe nicht das Gefühl, dass dein Handeln primär einer devoten oder ängstlichen Motivation entspringt, sondern du auf deine Werte zugreifst und Kampfgeist zeigst.
Wenn ihr mit eurer Ehe 2.0 zusammen zufrieden (ich sage bewusst nicht glücklich) alt werdet, dann habt ihr dazu eine Arbeitsteilung unternommen: Du warst dafür zuständig die Karre aus dem Dreck zu ziehen und deine Frau dafür zuständig selbige dort zu platzieren.
Trotzdem möchte ich dir auch mal meine Sichtweise als Denkanstoß und nicht unbedingt als Handlungsempfehlung darlegen, warum es für mich in dieser Situation so, ohne zu mindestens vorläufige Trennung, nicht weiterginge.
Deine Frau hat dich in allem wiederholt verraten:
-sie ist ohne richtige Veranlassung fremdgegangen
-sie hat deine Gesundheit riskiert
-sie hat euer Zuhause zum gev genutzt?
-sie hat die Affäre nicht gebeichtet
-sie hat dich nach dem Aufdecken über die Länge der Affäre erneut entschieden belogen
-sie hat in der Paartherapie dich und die Therapeutin belogen (sie sollte die Kosten von ihrem Geld tragen)
-sie hat dich mit ihrer angeblichen Offenheit bezüglich der SMS belogen (nur die harmlosen wurden gezeigt, die anderen wurden gelöscht)
-sie hat sich vom AM nie endgültig getrennt, sondern hat ihm mindestens immer den kleinen Finger gereicht
-sie wollte das Jahrestagsgeschenk annehmen (also diese Demütigung hätte ich nie verwunden!)
-sie hat sich gegenüber Freunden (wie in einem der letzten Posts geschrieben) nicht an Abmachungen gehalten
-sie ist nicht bereit den Arbeitsplatz zu wechseln, oder wenigstens den Personalrat einzuschalten und ich bin im Personalrat, wenn eine Frau von ihrem Vorgesetzten nicht so angeschrieben werden will, hat der Typ sofort verloren!
Was tut deine Frau eigentlich Positives? Du hattest schon mal drei Sachen erwähnt, eine davon war, dass sie nach deiner Intervention nicht mehr das Jahrestagsgeschenk annehmen wollte.
Du erklärst/verteidigst das Verhalten deiner Frau mit ihrem Gefühlen, behandelst sie dabei aber wie ein unreifes Kind. Irgendwie trägt sie für nichts Verantwortung, mal ist es die böse Freundin, die sie zum Lügen brachte, mal der böse AM, der einfach nicht locker lässt, mal ihr schlechtes Gewissen dem AM gegenüber.
Außerdem erklärst/entschuldigst du ihr Verhalten damit, dass sie ihre Gefühle zum AM nicht von heute auf morgen abbauen kann. Dafür ist sie auch nicht verantwortlich, sondern dafür welche Taten sie sprechen lässt. Ich darf das Gefühl haben jemand anderem am liebsten die Fresse zu polieren, kein Problem, es ist aber dann eins, wenn ich es tue. Dann habe ich mit den Konsequenzen zu leben.
Vielleicht doch ein/zwei Laientipps von mir:
Trenne dich von deiner Frau, zu mindestens für eine gewisse Zeit. Eine Art Beziehungspause. Gib dir die Chance zu Ruhe zu kommen und deiner Frau die Chance zu erkennen, dass sie wirklich etwas verlieren könnte. Du hast recht, genau das will der AM. Na und, wenn deine Frau deswegen zu ihm geht, dann hättest du wenigstens Klarheit.
Zweitens: Überlege dir in der Beziehungspause, ob eine Weiterführung der Ehe für dich nicht einen Jobwechsel ihrerseits bedingt. Nein keine Drohung, kein Ultimatum, sondern eine Bedingung, so wie, dass sie keinen gev mehr mit ihm haben darf. Wenn sie das nicht machen will, weißt du wie viel eure Ehe ihr wert ist, denn das Verbleiben im Job, hat dir auch nach der Affäre unheimlich viel Schmerzen zugefügt und es sollte ihr Hauptaugenmerk sein, deinen Verletzungen die Chance zum Vernarben zu geben.
11.01.2020 15:01 •
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