Heute Nacht habe ich von ihm geträumt.
Wir waren gerade bei einer Freundin von ihm zu Besuch und ich fragte ihn ob er schonmal dort gewesen wäre. Ich hatte dort ein älteres Foto gefunden dass ihn (*beep*) und Sie in dem gleichen Raum zeigt, indem wir jetzt standen. Den Beweis dafür hielt ich verdeckt in meiner Hand.
Er antwortete: Nö. [Ich gucke überrascht, er Stockt] ..dass ich Gestern hier mit ihr.. [stocken, starrt mich an] das War deine Schuld, wenn du mich so...
An der Stelle bin ich zitternd mit klopfendem Herzen aufgewacht.
Was mich so an dem Traum aufgewühlt hat, war dreist ins Gesicht belogen zu werden und dabei zu merken dass die Lüge noch größer ist als Befürchtet.
Irgendwas in mir will die volle Wahrheit erkennen und hat gleichzeitig zu große Angst sie zu hören.
Ich kann jedoch nicht unterscheiden ob sich die Erfahrung mit meinem Exmann (dreist ins Gesicht belogen zu werden und dabei zu merken dass die Lüge noch größer ist als Befürchtet) derart eingebrannt hat, dass ich es nun, drei Jahre später, auf meinen Exfreund projeziere, möglicherweise unberechtigt.
Beide haben mich zwar angelogen, aber ob mein Exfreund wirklich weiter gegangen ist, als er bisher zugegeben hat... das weiß ich nicht.
Die Frage ist, würde es etwas ändern?
Hätten wir noch eine Chance?
Mein Vertrauen ist weg.
Und das wieder aufzubauen wird schwer.
Aus der Ferne sogar unmöglich.
Und ohnehin hat er die Trennung so leicht hingenommen, dass ich nicht erwarten sollte, dass er noch irgendwelche Mühen auf sich nimmt um die Beziehung zu mir zu retten.
Das fällt mir auch schwer zu akzeptieren.
Vermutlich ist er schon wieder in der Datingphase und auf der Suche nach der nächsten Frau die sich etwas vorspielen lässt.
Denn da liegt mein Fehler:
Ich habe mir etwas vorspielen lassen.
Weil ich so gerne glauben wollte, dass es wahr ist, dass seine Liebe echt ist.
Obwohl ich irgendwie schon von Anfang an wusste, dass er emotional noch unreif ist. Er war so gierig darauf geliebt zu werden, dass er gar nicht wahrgenommen hat, wen er eigentlich vor sich hat. Mit der Zeit hat er mich durchaus kennengelernt und hätte echte Gefühle entwickeln können. Das ist das, wovon ich ausgegangen bin.
Wohl eher war es aber nur so dass er mich für all das geliebt hat was er von mir und den Kindern bekommen kann.
Das Gefühl von Familie erleben, sich angenommen gühlen, regelmäßig guten S. haben und dazu Erfahrungen sammeln (die er Vorher kaum hatte), Aufmerksamkeit und Zuwendung genießen.
Ich glaube selbstlos war seine Liebe nie. Wir als Menschen, wie wir uns fühlen und wie sich unser Leben entwickelt, das War ihm nicht wichtig.
Allein schon dass er solange daran gearbeitet hat dass wir letztlich zu ihm in die Stadt gezogen wären.
Ich und die Kinder die hier ein soziales Netzwerk haben und brauchen und alle gewissermaßen Ortsgebunden sind, durch deren Vater, die Schule und ich mit der Uni und meinen Berufsaussichten.
Und auf der anderen Seite er, der keine Freunde hat, ohnehin ausziehen wollte und eine neue Arbeitsstelle brauchte.
Und der Wahnsinn ist; kurz bevor er aufgeflogen ist, hatte ich mich schon entschieden dass wir nächstes Jahr zu ihm ziehen werden. Und es ihm mitgeteilt.
Wer weiß, vielleicht ist es sogar deswegen jetzt vorbei? Weil es ernsthafter geworden wäre, was er zwar oberflächlich gesehen immer vorangetrieben hat, aber im Grunde sabotierte?
Zu viel Verantwortung vielleicht, vielleicht wollte er auch nicht so ernst machen sondern lieber noch weiter Erfahrungen sammeln mit anderen Partnern, bevor er sich bindet?
All das wäre verständlich, aber das hätte er dann auch aussprechen müssen, dass er die Verantwortung die ein Leben mit einer Alleinerziehenden bedeutet nicht bereit ist in Kauf zu nehmen.
Und er hätte so konsequent sein müssen, von uns nicht die Vorteile anzunehmen.
Das war Ausnutzen. Er hat mich ausgenutzt.
15.07.2017 05:13 •
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