Es tut so schrecklich weh, jedes Fünkchen an Hoffnung und Vertrauen dass ich in die Beziehung gesteckt habe, hat er genutzt um sich Nebenfrauen zu angeln.
Ja, Salamitaktik. Das ist es.
Und ihr habt Recht: als Außenstehende ist es einfach nur offensichtlich.
Es fiel mir so unglaublich schwer es wahr zu haben.
Er liebt mich doch, er sagt es ja. Und er ist der tollste Mensch, wenn er da ist.
Wie kann es sein, dass er sich um 180° dreht, alle seine Prinzipien verrät und ganz genau das tut, was er an anderen zutiefst verurteilt, kaum das wir nicht beieinander sind?
Er hat sich so oft aufgeregt wenn von Anderen das Thema untreue aufkam (zB bei Gesprächen über meinen EX) mit: Wenn man so eine tolle Frau hat..Warum mach ich sowas?! Und ich hab es immer als lyrisches Ich aufgefasst, dabei war das einfach nur die Wahrheit die sich Bahn gebrochen hat.
Es ist auch geradezu erschreckend, dass er genau das gleiche mit mir abgezogen hat wie mein Exmann:
Stress vorschieben, Untreu sein, Gefühle (und viel mehr) verschweigen, Lügen bis zum bitteren Ende, Salamitaktik, Verzweifeltes Klammern nach der Aufdeckung, überzeugendes beteuern seiner aufrichtigen Gefühle...
Ich kann doch unmöglich zweimal genau den gleichen Fehlgriff gemacht haben?
Ist das etwa mein Beuteschema, oder großes Pech?
Vorallem war ich zutiefst überzeugt, dass mein jetziger Partner Verantwortungsbewusster, Ehrlicher, Kommunikativer und offener ist.
Ich komme mir fürchterlich dumm vor.
Auch jetzt noch, denn ich weiß, dass die Trennung noch lange nicht durch ist und ich so leicht wieder zu überzeugen bin.
Er wird weiter leugnen, dass er fremdgegangen ist (aktuell gibt er immerhin schon zu dass er es versucht hat). Und ich werde es glauben, solange ich keinen Gegenbeweis habe.
Und selbst wenn:
Es war alles nicht so gemeint, er ist halt psych. krank und kann gar nichts dafür, die Entfernung war so schwer auszuhalten, er ist noch nicht so reif, aber er arbeitet doch an sich und meint es nur gut...
ich neige so stark dazu es zu entschuldigen. Ich habe sogar schon überlegt ob uns eine offene Beziehung helfen würde. Gottseidank hat mich da eine Freundin gleich ausgebremst. Denn es wäre ja keine Offenheit aus Gelassenheit und als Bereicherung, sondern als Notnagel. No Go.
So sehr wünsche ich mir, das wäre Alles nicht wahr.
Und der Mann für den ich noch vor einer Woche die Hand ins Feuer gelegt hätte, würde tatsächlich existieren.
Der steckt da sicher irgendwo drin. unter den ganzen Dellen und Macken die seine Vergangenheit hinterlassen hat.
Aber das nützt Alles nichts.
Ich weiß ja jetzt, wieso wir überhaupt so lange zusammen waren:
weil ich Jemand bin, der gerne gibt. Und er Jemand ist, der gerne nimmt. Der gar nicht genug kriegen kann.
Juchu ich werde gebraucht. (Ironie)
Na toll. Und ich dachte ich wäre schon längst weiter mit mir.
Ich habe schon gedacht wir könnten uns gemeinsam entwickeln, ich lerne mehr zu nehmen und mich nicht ausrauben zu lassen und er lernt zu geben..
Immerhin; ich merke es schon jetzt und nicht erst nach Eheschließung und weiteren Kindern...
Aber UFF!
Ich kann gar nicht beschreiben, wie wütend und enttäuscht ich bin, wie verzweifelt. Ich möchte mein Inneres herausschreien, bis nichts mehr von mir übrig ist.