Hallo liebe Community,
ich bin neu hier seit ein paar Tagen und möchte in meinem ersten Thema euch meinen herzlichen Dank aussprechen, für dieses Forum. Es ist sehr schön zu sehen und zu wissen das es Menschen gibt, die sich gegenseitig helfen und unterstützen. Ich freue mich hier sein zu dürfen und würde mich freuen von euch zu hören.
Ich mache auch grad eine Trennung durch die noch frisch ist. Wir waren ungefähr 1,5 Jahre zusammen und haben uns Anfang des Jahres getrennt. Ich habe keine Kinder, sie brachte 2 mit in die Beziehung. Ich fand es eigendlich sehr Schade, dass wir uns trennten, habe aber dann erkannt das es auch für mich und meine Entwicklung besser ist. Ich hab schon sowas wie Bindungsängste und wollte nie eine Partnerschaft, die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit. Jedenfalls lernten wir uns in einem Kurs kennen und sie fragte mich nach einem Date. Ich habe sie bewundert für ihren Mut und wollte ihr das auch anerkennen. Nach dem ersten Date hab ich ihr gesagt, das ich keine Beziehung wünsche und wir vielleicht Freunde sein können. Nach dem dritten Date hatte ich für mich beschlossen sie nicht mehr zu treffen und ihr das respektvoll zu sagen. Zum Glück hab ich mich anders entschieden. Hier ist schon so ein Muster erkennbar. Ein Nähe-Fern Muster. Ein Programm läuft da bei mir ab, im Unterbewußtsein und führt mich in die Irre. Wir trafen uns noch ein paar mal. Sympathie war auf jeden Fall schon immer da. Zu der Zeit war ich schon auch sehr unsicher, weil ich dieses Muster einfach nicht durchblicken oder geschweige denn durchbrechen konnte. Dennoch verliebten wir uns. Sie ging total gut auf mich ein. Ich hatte meine Freiräume, sie ihre. Sie hat mich nie gedrängt, aber eben auch nie klar gesagt was sie will oder sich wünscht. Ich weiss noch das ich ihr schrieb, fühl mich nicht so gut, lass uns nicht treffen, irgendwas stimmt nicht mit mir, werde mir hilfe holen. Antwort ohh schatzi, ich bin für dich da. Da bin ich auch ignorant und feige gewesen mir wirklich hilfe zu holen. Ich hab das da noch aufgeschoben. Ich hätte mir im Rückblick schon gewünscht, das sie da mehr drauf eingeht, allerdings habe ich da meine Wünsche auch nicht geäußert und ihr das gesagt. Ich dachte immer wir können über alles reden. Das ist wohl schon ein eindeutiges Kommunikationsproblem.
Wir verbringen die Wochenende zu zweit und dann sie mit den Kindern. Ich bin dann auch mal da wir spielen kurz was, die Kinder sind auch schon 12 und 14, beschäftigen sich also größtenteils auch selbst. Zu der Zeit wollte ich mich beruflich weiterbilden. Also Weiterbildung, nebenbei Arbeiten und lernen was mich komlett überfordert hat. Tat mir nicht gut, zuviel Stress. Muster immernoch da. Nähe-Fern. Liegt nicht am Stress.
Ich habe auch ein Problem mit meiner Ernährung und dem Umfeld. Ich experimentiere gern. Vegetarisch, Vegan, Rohkost und was es sonst noch alles gibt. Es fällt mir schwer das an mir Abprallen zu lassen, diese ständigen Kommentare und Verurteilungen. Das Umfeld lehnt das ab, ich soll mich rechtfertigen, hab keinen Bock drauf und zieh mich zurück. Ist auch keine Lösung. Wir haben darüber geredet und es war schon auch ein Punkt warum ich nicht so gerne ihre Familie und Freunde treffen wollte. Sie sagte zu mir, du kannst mitkommen, mußt aber nicht. Später war das ihr erster Trennungsgrund. Ich hätte mir gewünscht das sie zu mir sagt klip und klar: das sind meine Familie und Freunde, bitte komm mit, wenn du ihnen nicht die Chance gibst dich kennenzulernen, lebst du mit der Angst von anderen verurteilt zu werden. Ich weis auf dauer nicht wie diese Beziehung weiter gehen soll. Ich würde gern mal wissen, wie andere Frauen darüber denken und das dem Partner dann sagen würden. Wie sagst du als Frau dem Mann was du willst. Ich steh da aufm Schlauch, weil ich selbst manchmal gar nicht weis was ich will. Warum bin ich/sind wir so. Bitte schreibt mir!
Sie ist mit den Kindern 1-2 mal im Jahr zu dem Sohn ihrer Stiefmutter gefahren. Nennen wir ihn Günther Tröster . Meine Intuition, haha Männer haben das auch , sagte mir das er vielleicht der bessere Partner für sie wäre. Ich fragte sie:Warum bist du nicht mit Günther zusammen. Antwort: Der ist mir zu aufgedröselt. Ah ja, alles klar, Herr Kommissar.
Ich hab auch Gedanken über Trennung gehabt. Weiß nur nicht genau wegen dem Muster oder den Gefühlen, wie sich das gegenseitig beeinflusst. Ich bin jetzt auch nicht der liebste und netteste Mensch auf der Welt, naja wer ist das schon
Ich hab ihr oft wehgetan und mir selbst auch und will jetzt auch die Verantwortung nicht von mir auf das Muster übertragen, oder meine Vergangenheit oder sonst wen. Für mein Empfinden hab ich die Beziehung nicht mehr wirklich ernst genommen. Sie trennte sich, weil ich selten zu ihrer Familie mitkam, einen Tag später wegen den Verletzungen, was sie durch Tagebuch lesen zurück in ihr Gedächtnis brachte und weil die Gefühle nicht mehr da waren. Sie sagte sie habe sich noch nicht entschieden, was gelogen war. Das hätte ein toter Karpfen gespürt, das sie sich schon entschieden hatte. In ihrem letzte Brief schrieb sie mir erst anerkennende Worte, dann das sie zu Günther über das Wochenende fährt. Sie müsse bei jemanden sein der sie kennt und sie versteht und sie piiiiiept. Aber piiiiiep weiß ich nicht genau, will ich auch nicht unterstellen, auf jeden Fall geht da Kopfkino an. Da fühlte ich mich als x-beliebige Nummer, als Lückenfüller.
Eine Woche später brauchte sie nochmal meine Hilfe. Abends schrieb ich ihr noch eine SMS. Nichts komm zurück oder so. Nur:Mach dich stark und selbstbewußt das macht keine anderer für dich so in der Art. Am nächsten Tag hatte ich 5 SMS und ich weiß nicht genau warum sie es tat. Vielleicht um reinen Tisch zu machen, jedenfalls für meinen Begriff ein wenig, naja, als ob ein Amboss auf deinen Fuß fällt, eben das Gegenteil von feinfühlig. Es tut mir leid, aber ich muß dich schon wieder verletzen, gestern hat Günther mir nach einem langen Telefonat seine Liebe gestanden. Ein Teufelskerl der Günther.
Hat auch Taktgefühl wie ein Bulldozer, so gleich nach der Trennung, egal was sie noch verarbeiten muss oder nicht das bietet sich an als Tröster. Jetzt will er auch mal an die Reihe kommen.
Naja, nur was interessiert mich Günther, oder heißt das jetzt das sie auch Gefühle für ihn hat, aber den guten, alten Günther vor´s Loch schiebt? Ich bin so froh da raus zu sein. Stellt euch mal vor ich hätte sie nicht verletzt und mit den Kindern wäre ich besser klar gekommen. Und die hätten eine Affäre nebenbei gehabt. Über Jahre. Autsch
Das war die Story. Leider nur meine Sicht der Dinge. Ihre fehlt um wirklich einen Eindruck zu erhalten.
Dieses Leid das wir in einer Trennung durchleben verbindet uns auch sehr stark. Alle Wesen. Aber nicht nur dann sondern generell, immer. Wenn alles Tutti ist und wir uns glücklich fühlen, kann jederzeit unsere Welt aus den Fugen geraten. Ein geliebter Mensch stirbt, trennt sich oder die Gefühle sind auf einmal weg. Dann sind wir unglücklich. Naja, das liegt sicherlich auch an der Art, wie jeder sein Leben lebt und seine Ansichten und Meinungen berichtigen will oder schon hat.
Mit der Frage: Warum sind wir so? möchte ich gern Bezug nehmen auf unsere Irrationalität, die einen großen Teil unserer menschlichen Existenz ausmacht. Also das wir uns von unseren Emotionen und Begierden oft an der Nase herumführen lassen, selbst oft nicht genau wissen was wir wollen, ohne das dabei eine Intelligenz oder Logik irgendeine Rolle spielt. Aber nicht separiert sondern verbunden. Eine emotionale Logik bzw. Intelligenz. Zum Beispiel das Phänomen das jeder ganz bestimmte Vorstellungen davon hat wie der Traumpartner sein soll. Oder die rosarote Brille am Anfang der Beziehung. Wer lässt sich nicht in die Irre führen von diesem hormon Cocktail. Warum denke ich, sage ich, tue ich dinge die mich nicht beglücken. Für mich trifft das zu bin leider nicht erleuchtet.
Gibt es jemanden von euch der eine neue Beziehung mit Paartherapie parallel gestartet hat? Also nicht erst am Ende sondern am Anfang. Wäre bestimmt mal ne Erfahrung wert, wenn jemand wie ich unter Bindungsängsten oder Mustern leidet. Auf jeden Fall bin ich jetzt an dem Punkt wo ich merke das da was faul ist und ich mir Hilfe holen werde. Seit euch nicht zu Schade für fremde Hilfe. Deswegen sind wir hier. Vielleicht können wir damit diese Irrationalität schwächen und überwinden, indem wir verstehen das wir Menschen einander brauchen.
Vielen Dank und lieben Gruß
26.01.2021 12:28 •
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